Hallo Leute!
Hatte vor n paar Wochen mal die Idee, wie man ein Becken noch reparieren könnte. Ich hatte schon vor Jahren mein 12" Zildjian Avedis Splash ruiniert. Es war ein Riss längs der Kuppe entstanden. Hab dann weiter drauf gespielt und der Riss hat sich auf ca. 10 cm Länge ausgedehnt, was bei nem 12" Becken doch schon sehr viel ist. Der Klang war nun auch grottenschlecht, da das Becken nun immer beim ausklingen "raschelte" (weiss nicht wie man den Klang nennt, wenn die beiden Kanten aneinander vibrieren) und der typische Splash Sound beim Anschlag fehlte auch.
Wollte das Becken dann eigentlich rund um die Kuppe ausschneiden lassen um als Effekt zu benutzen. Konnte mich aber nicht von ihm trennen (hat einfach nen super-geilen Splash-Klang). Also hab ich mir was ausgedacht und bin so dabei vorgegangen:
Der Riss sollte nicht größer werden, also hab ich an beiden Enden ein Loch gebohrt.
Die Kanten sollten nicht weiter "rascheln", also hab ich mit feinem Schmirgelpapier entlang der Kanten die Fläche "gereinigt" und danach an der Unterseite eine "Brücke" gelötet (Weichlöten). Da ich von Beruf Elektroniker bin stellte sich dies nicht als allzu schwer heraus. An der Oberseite hab ich nur ein bisschen die Kante entschärft. Von Oben sieht man den Riss, bis auf die 2 Löcher nur bei genauem Hinsehen.
Und nun das Beste: Das Rascheln ist durch die neu entstandene Verbindung weg und das Becken verrichtet seitdem ohne Probleme wieder seinen Dienst. Ich weiss zwar nicht wie lange es noch hält, aber es scheint das Leben jedoch erheblich verlängert zu haben. Der Klang ist vielleicht nicht der von vorher, aber jedoch einwandfrei!
Ist vielleicht ein Geheimtipp bei Längsrissen. Bei Querrissen würde es mit Weichlöten wahrscheinlich nicht halten, jedoch vielleicht mit Hartlöten, hab ich aber nicht ausprobiert.
Noch was vielleicht (für die, dies nicht wissen): Weichlöten nennt man alles bei geringer Temperatur (bis ca. 500°). Dabei wird als Lötmaterial eine Zinn/Blei Mischung verwendet. Hartlöten hält wesentlich besser, wird bei höherer Temperatur mit einer Silber /(nochwas) Mischung ermöglicht. Hab selbst keinen Lötkolben zum Hartlöten, deshalb die Weichlöt-Variante. Kann mir aber vorstellen das Hartlöten wesentlich besser hält. Dabei könnte die Lötschicht wesentlich dünner gemacht werden, da sie auch härter ist oder nachher abgeschliffen werden.
Hier noch Fotos dazu:
Grüße
Manuel