Bandgage/Wieviel nehmt Ihr für nen Auftritt?

  • Tach.


    Unsere Band (6 alte (aber gute :D) Säcke spielen Rock-Cover-Klassiker-der 70iger-80iger-90iger) will nach einem Jahr Pause wegen Umbesetzungen wieder durchstarten und im Herbst/Winter einige kleine Kneipengigs (bis 200 Gästen) zum Aufwärmen machen.


    Unser Problem:
    Wiehoch soll unsere Gagenforderung sein?


    Sind 250,- EUR Festgage plus Eintrittsgelder (3,- EUR pro Gast) zuviel oder zuwenig?


    Sollte man beim Anschreiben an die Kneipen die Gagenforderung gleich mit reinschreiben oder offen lassen?


    Ich beziehe mich hier ausdrücklich auf Kneipen und KEINE riesigen Motorrad-Open-Airs oder Jugendzentrums-ähhh zentren.

  • Ich sage mal so:
    Eine Forderung sollte man vielleicht am Anfang gar nicht stellen,sondern schön ist es,wenn man irgendwo spielen kann,um seinen Namen publik zu machen.Daraus ergeben sich Folgegigs und Ihr steigert Euren Wert!


    Am Anfang würde ich vielleicht nur auf Eintritt spielen,dafür hätte jeder Wirt ein offenes Ohr,da er ja auch auf der sicheren Seite sein will!


    Man kann ja mal sowas auskungeln(oder was ähnliches):


    Spielen auf Eintritt bei 5 Euro.Ab 100 Gästen zahlt der Wirt ne Bonuspauschale von 100 Euro!

  • Das ist prinzipiell nicht zuviel. Leider gibt es aber gerade heutzutage einige Veranstalter die sich auf Festgage (besonders bei noch nicht etablierten Bands - also jenen ohne berechenbaren durstigen "Fan-Followship" bzw. Bierumsatz) z.B. 250.- Euro Fix, garnicht mehr einlassen. Leider...


    Insofern werdet ihr ausprobieren müssen, wo ihr Chancen habt und wo euch hingegen ein "No way" entgegenschlägt. In letztem Falle könnt ihr ja trotzdem vorab für euch schon mal die absolute Schmerzgrenze festlegen. Denn es gibt ja auch immer wieder mal locations mit nettem Ambiente oder gutwilligem Publikum wo das "spielen als solches" schon ein Teil der Entlohnung darstellt.


    Trotzdem nochmals: Dein Zahlenbeipiel "Fix plus X" ist für gestandene Herren nicht zu viel... und doch manche werden es nicht zahlen... siehe oben.

  • Das richtet sich ja auch ein wenig nach den Gegebenheiten. Wenn der Laden ein gewisses festes Publikum hat, dann sollte auch ne Gage wie in o.g. Rahmen drin sein. Dazu kommt auch ein bisschen der Aufwand: Was ist da, was muss mitgebracht werden usw.


    Wir spielen z.B. am Samstag in nem Laden, der ne feste PA eingebaut hat sowie ne Backline und ein Shellset, d.h. wenig zu schleppen. Gagenmässig kommen wir knapp an das, was Du oben beschrieben hast. Der Gig ist, so gesehen, ein Schnäppchen.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • also ich hab generell immer was gegen "gegen die tür" spielen, weil man möglicherweise am ende sich nen abend ans bein gebunden hat und mit leeren taschen wieder nach haus geht.
    in sofern ist eure lösung mit dem "grundgehalt" gar nicht schlecht, aber ich bezweifle, dass, wenn ihr keinen namen habt, euch jemand soviel bezahlen wird, weil ihr einfach niemanden zieht außer ein paar bekannten vielleicht.
    außerdem find ich eintritt in einer kneipe sowieso eher kontraproduktiv, gerade wenn man als band (noch) nicht bekannt ist dabei ja nicht entscheidend. aber 3 € kann man denke ich gerade noch so machen.


    gagen werden bei uns immer mit dem verantwortlichen persönlich abgemacht, aber noch nicht bei der anfrage. wenn jemand fragt sind wir allerdings auch ehrlich.
    wir nehmen in einer wirklich kleinen kneipe minimal 300, ob der wirt dann eintritt nimmt ist seine sache. bei größerren sachen, stadtfest etc ist das natürlich was anderes.

  • nehmt jeden gig den ihr kriegen könnt, auch wenn die bezahlung noch so scheisse ist...
    es kommt darauf an bekannt zu werden, wodurch wie ein anderer hier bereits schon sagte euer preis steigt

  • genau! viele veranstalter und kneipenbesitzer meine gerne, junge bands sollen froh sein, wenn sie sich profilieren können, aber es ist der falsche weg, sich als kostenlose oder "kasten-bier"-band zu verkaufen. wer nichts kostet, ist nichts wert und wird auch so behandelt. bist du hingegen teuer, wirst du auch wie ein gast behandelt.

  • Mal so mal so...


    Gage ist bei uns (wir treten seit einem Jahr auf) immer zwischen "Kiste Bier" und 100€. Als regionale Newcomer-Punkband erwarten wir auch nicht mehr. Standard ist auf unserem Status eigentlich freie Getränke und freies Essen in der Kneipe plus eine anteilige Eintrittsbeteiligung (z.B. bei 3€ Eintritt ein Euro pro Band). Aber auf's Geld kommt es uns sowieso nicht an nicht an. Spaß regiert!
    Wir sind harmlos, wir wollen nur spielen. :D

  • 750 Euro Antrittsgeld. Dafür gibts 5 Stunden tanzbare Songs der letzten 50 Jahre inclusive Licht und Ton.
    Jede Velängerungsstunde 150 Euro. 3 Mann Tanz / Top40 / Coverband.

  • Grundsätzlich muss man sich ja erstmal selber die Frage beantworten: Wo will man hin, was hat man vor?


    Wenn ich bei nem Kumpel auf nem Geburtstag spiele, dann will ich da keine Kohle für, vollkommen logisch. Wenn ich aber ne Veranstaltung spiele, bei der sich der Veranstalter von dem Auftritt was erhofft, dann soll er auch entsprechend abdrücken. Die Höhe der Gage sollte sich ja auch, zumindest teilweise, am Aufwand orientieren, für 100 Euro Komplettgage karre ich keine komplette PA an, mal als übertriebenes Beispiel.


    Bei eigener Mucke stellt sich ja teilweise die Frage der Gage garnicht, da ist man oft froh, wenn man umsonst spielen darf und ne Kiste Getränk zugegen ist.


    Bei Cover kann das anders aussehen, aber auch nicht zwangsläufig, der Markt ist auch voll; auch da muss man sich erst nen gewissen Ruf erspielen um in gewisse Gagenregionen vorzudringen, von denen nach Abzug der Kosten ein Zehner pro Nase übrig bleibt.


    Die Location ist auch ne Sache. Es gibt noch Läden, die Stammpublikum haben, da kann man ne Garantiesumme plus Tür(anteil) machen. Andere lassen DIch auf Eintritt spielen, wollen davon noch ne Provi und du musst dich um alles selber kümmern.


    Wie gesagt, das muss man gesamt sehen. Es bringt auch nix, wenn Du weisst, das ne vergleichbare Kapelle im Nachbarort mal nen Hunni mehr bekommen hat.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Leider hat es sich bei uns in der Region (Niederrhein) etabliert Bands für Lau spielen zu lassen. Vielen Kneipenbesitzern ist das Risiko einfach zu hoch 3 bis 5 Euro Eintritt zu verlangen und den Laden leer zu haben.


    Wie schon gesagt spielen bei der Höhe der Gage viele Faktoren ne Rolle. Wie bekannt/beliebt seid ihr, was für Publikum zieht ihr, bringt ihr eure eigene PA und Mischer mit, macht ihr Werbung und in welcher Form, musstet ihr weit anreisen und mit wieviel Autos, usw.


    Wir hatten z.B. einen Gig, für den der Laden die Werbekosten übernommen hat, die Flyer austeilen mussten wir aber selber.


    Auch wichtig ist, sich nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Wenn ihr den Laden voll macht und euch der Besitzer nachher 50€ in die Hand drücken will läuft da was falsch. Am besten alles vorher (schriftlich) klären und festhalten, sonst seid ihr als Band immer die Dummen.

    psychological math metal from krefeld / germany --> project 13-5

  • Man muss bei Gigs erstmal - wie bereits erwähnt - unterscheiden, was das Ziel ist. Will man die eigene Band pushen oder mit einem komerziellen Projekt Geld verdienen.
    Du schriebst, dass Ihr wieder anfangen wollt, nach einem Jahr Pause und zielt weniger darauf ab, Geld damit zu verdienen (vorerst?).


    Es wird immer schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich, in kleinen Clubs oder Kneipen eine Festgage zu verhandeln. Das liegt zum einen daran, dass sich sehr viele Bands bewerben und auftreten wollen. Zum anderen geht es den meisten Clubs und Kneipen finanziell oft nicht besonders gut und/
    oder sie budgetieren so, dass Konzerte von lokalen und unbekannteren Bands die Gagen von größeren Acts mitfinanzieren.


    In den meisten Fällen werdet Ihr wahrscheinlich auf Eintritt spielen, von dem der Kneipen- bzw. Clubbetreiber voraussichtlich zwischen 20-40% einbehalten wird, bis er am "Break Even" Punkt ist. Der ist erreicht, wenn er mit seinem Anteil die Gebühren für die Gema (die bei Euch als Coverband ja auf jeden Fall anfallen) und die Künstlersozialkasse reinbekommen hat. Kaum einer wird für Euch draufzahlen wollen.
    Je höher Euer Eintrittspreis ist, desto höher werden übrigens auch die Gebühren für die Gema, denn die berechnet pauschal nach Eintrittspreis und Größe des Veranstaltungsortes - egal, ob 5 oder 500 Leute Eintritt bezahlt haben.


    Letztendlich sind Gagenverhandlungen immer eine schwierige Sache und ich versuche mich immer davor zu drücken - bekanntlich sind Musiker nicht immer die besten Geschäftsleute...
    Ihr müsst einfach von Fall zu Fall entscheiden, ob und wofür es sich Lohnt einen Gig zu spielen.


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Im Endeffekt kommt alles nochmal raus was ich schon gesagt habe:
    Kein Veranstalter nimmt Kosten aufsich ohne einen absehbaren Erfolg zu haben,den er mit einer unbekannten Band auch kaum haben wird!
    Die GEma sollte der Wirt/Veranstalter schon zahlen.


    Auch Covermucke ist kein Erfolgsgarant schon gar nicht inner kleinen Kneipe.
    Die dankbarsten Jobs sind Privatfeiern,Betriebsfeiern und Stadtfeste.Um dahin zukommen,muss euch erstmal ein Gast inner Kneipe hören und Euch gut finden!
    So wird aus einem 100 Euro Gig schnell ein 1000 Euro Gig.
    PA und Licht natürlich immer gegen Aufpreis.


    Wir haben folgendes Grundprinzip:
    3 STD ohne PA mindestens 750 Euro,mit mindesten 1200 Euro.
    Natürlich setzen wir immer höher an und können dann immernoch runter gehen.
    Sind die Gigs aber so wertvoll,dass Sie Folgegigs versprechen spielen wir auch für Umme,wenns sein muss.
    Alles ne zukunftsorientierte und vorausdenkende Sache.


    Lieber einmal für umme und danach in 3 Monaten 3000 Euro,als einmal 500 und dann monatelang gar nix!

  • Es ist so, in unserem Kreis sind wir schon bekannt und was wir bei den uns bekannten regionalen Veranstaltern fordern können ist uns auch klar.


    Wir wollen halt erst mal weiter als 50km weit weg spielen um das neue Programm und unsere neuen Mitgleider zu testen.


    Für lau oder ne Kiste Bier zu spielen, dass haben wir schon vor Jahren hinter uns gelassen.


    Wir sind auch keine Anfänger, die froh sind dass sie überhaupt irgendwo spielen können.


    Aber die Szene hat sich gewandelt. Ich kenne wirklich sehr gute Bands die mit ihrer eigenen Mucke sich schon überregional auf diversen Bandkontest etc. durchgesetzt haben, aber immer noch meistens für NULL spielen.


    Nichts gegen Support Gigs, Geburtstagsfeiern oder größeren Open-Airs.
    Klar würden wir da umsonst mitmachen.


    Aber jeder sollte sich selbst einmal fragen, was er und seine Band sich selber wert sind. Reich werden wird keiner mit den paar Kröten,
    mir geht es aber schon ums Prinzip sicht nicht zu verschenken.
    Nebenbei machen es solche "für lau" Bands auch für alle anderen Bands immer schwieriger einen einigermassen bezahlten Gig zu angeln.


    Gut finde ich Lupis Vorschlag von einem Mini Fixum von 100,- EUR für Sprittgeld (gerade jetzt in diesen Tagen) und den Rest auf Eintritt.


    Ich werde mal 10 Kneipen anschreiben und das Ergebnis mal hier posten.

  • HiLite: Und denk' an die Getränke bzw. ggf. Essen. Nicht dass das hinterher zu Diskussionen führt. Je nach Truppe können auch diese Kosten erheblich sein ;) und sollten vorher abgeklärt sein.

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