Recording- Frage!!??

  • Hallo Kollegen,
    ich hätte da mal eine Frage an die Recording-Spezis von euch. Und zwar habe ich vor mir ein kleines Homestudio einzurichten. Am Anfang wollte ich mir ein gutes Studio-Monitor System von Tannoy (mit Sub und 2xReveal Passiv) und ein PC-Audiosystem (z.B. Terratec Phase 88 Rack FW) zulegen!


    Und hier meine Frage:


    Ich habe gesehen das bei den Beschreibungen der Audiokarten Bandbreitenbezeichnungen stehen die ich nicht vertehe!


    Wenn ein Audiosystem eine Samplingrate oder D/A A/D- Wandler Bandbreite von 24Bit/96KHz, oder 24Bit/192KHz hat! Wo liegt der Unterschied zwischen 96KHz und 192KHz???? Ist es so das man mit 96KHz nicht mit guter Qualität aufnehmen kann, also nicht so wie bei richtigen Studios??? Ich kann halt nichts mit diesen Bezeichnungen anfangen, deshalb fände ich es nett wenn mir das jemand erklären könnte!??!


    Außerdem würde ich gern noch wissen welches Audiosystem ihr besser findet und warum! Ich wollte mit das Terratec Phase 88 Rack mit Firewire holen, weil da schon Mic-Preamps integriert sind. Als teurere Alternative habe ich das M-Audio 1010 im 19" Gehäuse, jedoch ohne Mic-Preamps (die würden nochmal 150 mehr kosten!)


    Über Beiträge und Antworten würde ich mich sehr freuen....


    Danke, euer Riddle

  • Die khz zahl gibt an mit welcher samplingfrequenz gearbeitet wird. Bei 96 khz wird die "audiodatei" mit 96000 samples pro sekunde abgetastet. Bei 192 khz sind es 192000 samples, also Abschnitte pro sekunde. Je höher diese Auflösung ist je feiner kann der sound dargestellt werden. Ich bezweifel mal das du auf den tannoy speaker einen unterschied hören wirst.
    Zur Information: CD Qualität ist 44,1 khz (44100 samples/s ). Mit welcher samplingfrequenz man ein projekt macht, hängt davon ab wie umfangreich das projekt ist in verbindung mit der Leistung des systems. 48khz / 24 bit sind wohl studiostandard. selbst wenn man in 192 khz recorded dann muss man das ganze später wieder zu 44,1 khz konvertieren weil das das Format ist welches cd player lesen können.
    solltest du dich für ein Firewire audiointerface entscheiden, dann kann ich dir das m-audio FW1814 ans herz legen. Sehr gute ausstattung bei einem preis von mittlerweile 488 euro und sehr guter treiber.

  • 24 Bit ist die Samplingtiefe, d.h. es können theoretisch 2^24 Stufen der Amplitude des Signals unterschieden werden. Aber selbst die besten A/D-Wandler haben real nur 20 Bit. Damit ist aber ein Dynamik-Umfang von 120 dB zu erreichen, was ja nicht ganz wenig ist...


    Die Zahl in kHz ist die Samplingrate, die Abtastfrequenz. Da gibt es nun das Shannon-Theorem (Nyquist-Shannon-Abtasttheorem). Dieses besagt, dass die Abtastfrequenz größer sein muss als die doppelte maximal aufzunehmende Frequenz (wichtig: größer, nicht größer/gleich). Nun hört das Ohr bis ca. 20 kHz, also muss die Abtastfrequenz größer sein als 40 kHz, damit das Signal beim Rückwandeln D/A auch wieder originalgetreu ist.


    D.h. eine Samplingrate von 44,1 kHz ist ausreichend. Vor allem wird das Endergebnis meist auf CD gebrannt, also 16Bit/44,1kHz. Wenn du unbedingt mit einer höheren Rate arbeiten willst, dann nimm 88,2 kHz, da es besser ist davon auf 44,1 runterzurechnen als von 48, 96 oder 192.


    Aber es sitzt vor jedem (guten) A/D-Wandler ein Tiefpassfilter, der alles über 20 kHz wegfilter (gehört zum "originalgetreu" dazu). Auch nach dem D/A-Wandler wieder. Ansonsten fängt man sich nur digitale Artefakte ein, die nichts mit dem Original-Signal zu tun haben. Deshalb bringen mehr als 44,1 kHz eigentlich praktisch rein gar nichts. Auch theoretisch. Vor allem daheim, in deinem kleinen Studio. Außer mehr Rechenaufwand, davon gibt's dann nen Haufen.



    Soweit zur Theorie, 24 Bit bringen was, aber bei der Rate reicht 44,1 kHz.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • hey!


    /usr/bin/subjectivity


    meiner meinung nach macht es im studio sinn, von vornherein in 48 kHz zu arbeiten und es am ende mit einem guten algorithmus herunterzurechnen. zwar werden dadurch die dateien etwas grösser, ist aber noch im rahmen.


    da, wie schon angesprochen, über der halben samplingfrequenz nichts passieren darf, hast Du bei der signalbearbeitung im studio grundsätzlich arge einschränkungen im höhenbereich kurz unter der halben samplingfrequenz, weil dort ja hart begrenzt werden muss. ich hab' das mal irgendwann genauer am beispiel von equalizern in 'nem tutorial beschrieben und fass' das hier nochmal schnell mit den grafiken zusammen:


    gehen wir mal von einem analogen equalizer aus, der in jedem bereich das volle spektrum bearbeiten kann. so würde also das ideale bild aussehen:



    da ja nun über der halben samplingfrequenz nichts passieren darf, staucht sich der bearbeitbare bereich bei einfachen eq-routinen in der digitalen welt im höhenbereich, um eben keine artefakte zu produzieren. das ganze sieht dann übertrieben so aus:



    und klingt auch so. also wird a) nicht der gesamte bereich bearbeitet b) das spektrum gestaucht und c) auch die flanke im höhenbereich steiler.


    also hat man in guten digital-eq's den höhenbereich wieder strecken lassen und einen steilen tiefpass auf den höhenregler gelegt:



    schon besser, aber eben nicht der hammer für das aufbereiten von signalen im studio. deswegen machen einige eq's auch wenn nötig ein internes resampling (oft 48kHz), bearbeiten dann den gesamten höhenbereich, und rechnen das signal danach wieder herunter. das beispiel gilt natürlich für alle arten von signalbearbeitern und effekten. arbeitest Du von vornherein mit einer etwas höheren rate, hast Du also für die bearbeitung bis zum fertigen mix das gesamte spektrum zur verfügung und musst nur einmal am ende runtersamplen.


    auch die höhere wortbreite macht im studio für die aufnahme sinn, da Du so einen gewissen headroom für übersteuerungen freihalten kannst, ohne die hohe auflösung der leiseren signale zu verlieren. der resultierende dynamikumfang von 120dB ist ebenso wie 24 erreichbare kHz bei der samplingfrequenz reine utopie (realistisch sind bei wiedergabe einer cd imho ~75dB s/n und ~16 kHz), trotzdem machen sich diese "übertriebenen" werte bei der aufnahme und signalbearbeitung bis zum downsampling des finals sehr deutlich bemerkbar.


    killall -e -v subjectivity

  • Erst mal vielen Dank für die wirklich guten und informativen Antworten! Ich denke das die 96KHz in einem Audiosystem vollkommen ausreichend sind! Ich wusste halt nicht in welche Schublade ich diese Bezeichnungen stecken sollte, also vielen Dank!!


    Grüße Riddle

  • hallo, ich wollte nur sagen,
    je höher um so besser.


    das was wichtig ist ,ist das je höher alles ist, um so weniger rauschen hast du. das rauschen was ich meine kommt nicht durch die mikrofene, sondern durch rundungsfehler die bei der aufnahme enstehen.


    schon bei einem kanal den du aufnimmst, kannst du unterschiede hören.
    bei 8Kanälen und mehr , hörst du es auf jeden fall.


    gruß lega

    .....ahhh mein Lieblingspatient . H.S.

  • Zitat

    Original von Legasteniker
    hallo, ich wollte nur sagen,
    je höher um so besser.


    Das ist in gewisser Weise richtig, aber ich glaube nicht dass du diese meinst. Bei digitalen Signalen ist es besser diese am oberen Ende der Aussteuerungsskala zu arbeiten, da der Klirrfaktor mit höherem Pegel kleiner wird, nicht wie bei Analogtechnik größer. Dafür lässt die Digitaltechnik keine Übersteuerungen zu, bei Analog geht das bis zu einem gewissen Bereich.


    Rauschen ist das falsche Wort, du meinst eher digitale Artefakte. Rauschen kommt durch die brownsche Molekularbewegung, d.h. jeder ohmsche Widerstand rauscht (oberhalb der Temperatur 0 K = -273 °C). Heutzutage hat aber jeder Vorverstärker ein geringereres Rauschen (10dB geringer) als ein Mikro, selbst bei Behringer. D.h. das Rauschen kommt vom Mikro, oder es sit etwas falsch verkabelte oder ausgesteuerte (auch nach dem Pult).


    Es kann aber auch sein dass Mikro und Preamps nicht zusammenpassen, das tritt aber eher bei Extrawürsten zu, also eher bei gewissen Vintage-Geräten und -Mikros (die auch heute noch gut sind, aber eben speziell).



    Eine höhere Auflösung bringt eigentlich nicht viel, bei Homerecording sind eventuelle "Vorteile" praktisch zu vernachlässigen. Und man muss erst mal 18-20 KHz gut aufnehmen können, und dann dort überhaupt was relevantes zum Bearbeiten haben.


    Der Rauschabstand hängt von der Sampletiefe ab, also den 24 Bit (praktisch 20). Damit hat man einen Rauschabstand von theoretisch 120 dB, bei 16 Bit 96 dB. Aber nutzt das mal aus bei normaler Rockmusik...

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

    Einmal editiert, zuletzt von 00Schneider ()

  • Schneider


    genau so :-)Was würde eigentlich ein Supra-System kosten. Würde sich sicher durch den niedrigen Stromverbrauch schnell rentieren :)



    ob der Rauschabstand zu vernachlässigen ist muss jeder selbst entscheiden. Ich meine das man einen Unterschied hört. Vor allem wenn man das Singnal nachbearbeitet(z.B.Flanger,Chorus), wenn man dann noch die Spuren mehrfach hat, addiert sich eben auch das Rauschen.


    Gruß Lega

    .....ahhh mein Lieblingspatient . H.S.

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