Stewart Copeland: Genial aber ... verhunzt?

Ich denke er war für diese Band schlichtweg perfekt...und ist ein Mensch, kein ProTool

Mit kriminalistischem Gespür findest du wahrscheinlich noch viele Fehler oder Unterlassungen in diversen Werken diverser Künstler

die "vergessene" hihat an manchen stellen ist mir auch schon aufgefallen.

ich glaube allerdings nicht an einen spielfehler, da sowas im studio einfach
nochmal eingespielt worden wäre, wenn es nicht wie gewünscht geklungen hätte.
ich unterstelle ihm da schon absicht. da die ganze truppe ein wenig verrückt
im positiven sinne war, könnte man das schon unter "geniestreich" verbuchen

P.C.
an welcher stelle in voices inside my head hattest du das konkret gehört?
habs irgendwie beim grade durchhören nicht bemerkt.

Charlie Watts vergisst auch die HiHat zu schlagen wenn er auf die Snare haut. Hat er mal in nem Interview erklärt. Ist halt einfach so gekommen, dann hatte er mehr Ausholweg für den Snare-Akzent. Dann war für die HiHat keine Zeit mehr.

Aber das interessiert doch eigentlich keine Sau.

Copeland hat meiner Meinung nach ziemlich geile Ideen, aber er eiert. Das kann man sogar noch besser umsetzen, wie es z.B. einige der Sting-Drummer dann auch getan haben... (Gruß an seppel)

Zitat

Original von 00Schneider
Copeland hat meiner Meinung nach ziemlich geile Ideen, aber er eiert.

was meinst du mit eiern?
schneller/langsamer werden oder anderweitig ungenau spielen?

Zitat

Copeland hat meiner Meinung nach ziemlich geile Ideen, aber er eiert. Das kann man sogar noch besser umsetzen, wie es z.B. einige der Sting-Drummer dann auch getan haben..

Zitat

was meinst du mit eiern?
schneller/langsamer werden oder anderweitig ungenau spielen?

Ja und ???
Ich fand an Copeland gerade sein Live-Drumming in frühen Jahren super-schön. Das ist eine Berg- und Talfahrt, meist allerdings heftig treibend und stets höllisch energetisch, wie kaum bei einem anderem Drummer.

Ich empfinde es als sehr schade, dass in den letzten Jahren immer "engstirniger" auf totale tightness und 100 %ige tempotreue geachtet wird und so getan wird, als dürfe nichts anderes existieren oder sei alles andere irgendwie minderwertig oder kritisierenswert. Klar, so pflegeleicht hätte mancher Orchesterleiter gerne seinen handzahmen Drummer. Aber ich finde wichtig das man nicht alleine "arschtighte" Drummer ins Olymp erhebt. Irgendwann läßt sich dann der Drummer wirklich nicht mehr von Cubase oder sonstig editierten Drum-Midifiles unterscheiden. Für mich ein Horror-Szenario! Ich finde sowohl manche irre tighte Drummer rattenscharf als auch einige, die sehr emotional und energetisch trommeln und im rechten (oder falschen) Augenblick einen "Scheiß darauf geben", wo der Taktstock sich befindet.

... aber das ist wahrscheinlich schon fast eine drumphilosophische Frage.

Drumstudio1: mir geht es ja genau so.

dazu kommt: auch drummer sind nur menschen.

deswegen hab ich ja schneider auch gefragt, was er genau mit "eiern" meint.

Leute wie Keltner "sauen" auch manchmal herum und es ist trotzdem extrem gut gespielt. Ich sehe da keinen widerspruch sondern nur das da jemand auf die erfordernisse des songs reagiert.

Auf fast allen Led Zep Alben hört man John Bonzo Bonham quietschende Speed King und aneinander klickende Sticks.

Copeland hat genau das richtige zu den Police Songs gespielt und fast jeder Drummer erinnert sich selbst nach über 20 Jahren noch an ihn.

Kann ja nicht ganz sooo schlecht gewesen sein, was er damals getrommelt hat. Gerade seine Hihat Arbeit fand ich immer klasse.

Schön das wir Drummer Fehler machen, es gibt schon genügend Drumsampler die mittlerweile sehr real klingen...

@ PC:
Es war Josh Freese, der bei Live8 für Sting getrommelt hat.
Derzeit ein ziemlich angesagter Studio-drummer in LA.

Trotzdem: Live8 wär doch n toller Anlass für ne Police Reunion gewesen.

FOX

Zitat

Original von Hilite freak
Auf fast allen Led Zep Alben hört man John Bonzo Bonham quietschende Speed King und aneinander klickende Sticks.

Aber er spielt trotzdem so in die Fresse, wie es kaum einer sonst konnte.
Ehrlich gesagt mir ist es auch super Latte, wo und wann jemand durch die Gegend eiert. Zum einen weil ich selber wie ein Pudding in der Kurve wackel und zum anderen hat es auch gewissen Charme. Man betrachte nur mal meine Drumheldin Meg. Scheiß Getrommel, aber Elefant ist trotzdem ein Hammeralbum. Hätte Freese da besser hingepaßt? Ich sage nein.

Off-Topic

Josh spielte die A Perfect Circle CDs ein, ansonsten soll er angebelich zB. die erste Scheibe von dem Skatergirl Lavigne begleitet haben. Wie Kollega schrob, angesagter Studiodrummer, vielleicht mal googeln.

Soweit ich mich erinnere war bereits das letzte Live Aid ein Anlass für eine Police Reunion - Die dann am Ende doch keine wurde.

Zum letzten Mal standen Police bei der Hochzeit von Sting auf der Bühne und dann noch ein Mal zur MTV Rockn Roll Hall of Fame.

Meine Meinung der Geschichte ist, dass Sting fast alleiniger Urheber der Police Songs ist. Zumindest der populären. Es ist ihm fast frei gestellt wann und mit wem er die songs performt.
Das er einfach kein Bock mehr hat mit den anderen zu spielen und aus unerklärlichen persönlichen Gründen stets der Einzige war der gegen eine Reunion stimmte und dies auch heute noch tut ist weissgott kein Geheimnis mehr.

Nach meinen Recherchen in den letzen Jahren gibt es nur einen einzigen Hinweis, ein Kommentar aus ein einem Interview in dem er sagt "Never say never" zum Thema reunion. Aber das wars.

Man kann drüber streiten warum er keine Lust hat. Es gibt Gründe die ich nachvollziehen kann und welche die ich stur und blöd und arrogant von ihm finde.

Nötig hat ers weissgott nicht, und einen Mythos hat er bereits mit dem Auftritt bei der Rockn Roll hall of fame zerstört.

Er kann nicht mehr singen (zumindest singt er mittlerweile auf eine derart bescheuerte Art und Weise dass es mich graust. Vielleicht weiss der eine oder andere was ich meine. Da ist er mir nicht TIGHT genug.).
Ausserdem enttäuschte Andy S. Gitarrenspiel zutiefst vom, technischen und soundmäßigem etc etc... es gibt viele Punkte über die man diskutieren kann

Copelands drumming fand ich dagegen fast immer interessant und gut. Mir scheiss egal, ob tight oder tighter oder doch nicht

Zitat

Original von P.C.
Auch bei Studioalben fällt doch sehr auf, dass der gute Stewart ab und an die HiHat einfach vergisst. [...] bspw. "Voices inside my Head"

Ich glaube, die Stelle zu kennen, von der du schreibst. Bei genauerem Hinhören stellt man aber fest, dass er anstelle der Hihat diverse Flams auf der Snare spielt, soweit das bei diesem Echo-Gewitter überhaupt möglich ist.
Und grundsätzlich gilt: "Perfekt" ist, wenn man nix mehr weglassen kann!

Zitat

Original von rammsteinfan
was meinst du mit eiern?

...dass er nicht auf einer Time-Line spielt, der ich folgen kann.

(Ob die während des Songs 100 bpm schneller oder noch schneller werden ist mir herzlichst egal.)

Copilein war doch seinerzeit gerade für seine innovative HiHat-Arbeit (und dass er eben NICHT die 08/15-Pattern spielt) berühmt.
Da kannst du getrost einen drauf lassen, dass das Absicht ist, wenn da vermeintlich was fehlt.

Und eiern ... naja ... für mich ist das allemal noch im akzeptablen Bereich, was da nicht ganz stubenrein läuft. Rock´n´Roll.

Ein Kauftipp noch: CD "the grand pecking order" von OYSTERHEAD. Copeland trommelt, Trey Anastasio (Phish) Git+Voc. und (saugeil!) Les Claypool (Primus) Bass+Voc.