Trittschallweg-podest die 10te - Heute: Sand als Dämpfer?

  • moin forum,


    ich habe bereits so ziemlich alle threads zum thema "podest-in-zimma-bauen-was-trittschall-der-fumas-weitgehend-absorbiert" gelesen, denn ein solches möchte ich jetzt auch bauen.


    zwischenfazit: platte aus verschiedenen schallabsorbierenden materialien (massive platte und und und) zusammenleimen und a) wenige schaumstofffüße druntersetzen oder b) viele tennisbälle druntersetzen. kontakt zu wand vermeiden.
    soweit korrekt verstanden?


    habe nochmal mit jemandem drüber gesprochen, der sich in kirchenaus und umbau etwas auskennt und mir wurde berichtet, dass die orgelbauer die fetten gebläse für orgeln samt ihrer vibrationen folgendermaßen vom boden abkoppeln:
    1. eine schicht styropor auf den boden
    2. holzrahmen draufgebaut
    3. holzrahmen mit sand (!) auffüllen
    4. platte obendrauf
    5. gerät (in meinem fall meshheadset) drauf und fertig.


    weiß jemand aus dem stehgreif, warum solche konstruktion nicht funktioniert? würd das gern mal probieren, aber ist eben sehr aufwändig, den sand in den vierten stock zu schleppen. wenn also jemand sachdienliche hinweise geben kann. bitte. danke.


    beste grüße
    FAB

    You can fool some people sometimes but you can't fool all the people all the time.

  • Das Brummen eines Gebläsemotors pflanzt sich anders fort als das Klacken einer Fußmaschine. Styropor an sich dämmt weniger Schall als viel mehr Wärme. Die o. a. Konstruktion halte ich für nicht geeignet. Die Sandgeschichte ist auch u. U. zu schwer für manche Decke, abgesehen vom Aufwand.


    Das Problem sind doch die Kickpads der elektronischen Schalgzeuge, die mit ihren Gummiklötzen oder -Pads das Geräusch und den harten Anschlag produzieren. Nimme eine normal Bassdrum mit Gewebefell drauf und dann sollte es mit einer der zuvor besprochenen Podestkonstruktionen keine Probleme geben.

  • danke für die antwort.


    das styropor eher wärme dämmt ist schon klar, ist wohl auch eher als untergrund für den sand gedacht.


    aber stimmt schon, der aufwand ist beträchtlich.


    dann werde ich wohl doch eher die gängge variante bauen und nichts innovatives ;)


    beste grüße.
    FAB

    You can fool some people sometimes but you can't fool all the people all the time.

  • ich halte die Idee, Sand ins podest "einzubauen", gar nicht so abwegig. Ob nun ein Gebläsemotor oder ein Bassdrumpad entkoppelt werden soll dürfte relativ egal sein könnte ich mir denken. Sand ist ein schlechter Körperschall-Leiter und hat verhältnismässig viel Masse oder Gewicht. Das sind in jedem fall 2 brauchbare kriterien. Leider kann man sand nicht einfach so zusammen nageln und somit wird immer noch was über die Konstruktion übertragen. Wenn ich einfach mir vorstelle ich würde meinen Raum mit 30 cm Sand aufschütten, Holzplatte drauf die die Wände nicht berührt, das könnte einiges bringen. Tja aber leider utopisch der gedanke, obwohl dann könnte man heftige beachpartys feiern......

  • Ich sehe das Hauptproblem darin, daß der Sand sich überall verteilen wird, und durch sämtliche Ritzen dringt, es sei denn, du baust die Konstruktion nach allen Seiten hin absolut dicht, oder füllst den Sand in staubdichte Säcke, was den Aufwand nochmal beträchtlich erhöht. Ich schätze, wenn du das nicht ordentlich machst, hast du wahrscheinlich ständig Sauerei in der Wohnung! ;)

    Fell- & Beckenriss wünscht


    Kai aus der Kiste


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  • Wir haben dieses Problem beiuns auf dem Boden mit so "Wabenkarton" gelöst. In die Waben haben wir dann feinkörnigen, speziellen Kies geschüttet und fertig war die Trittschalldämmung. Obendrauf natürlich noch Fußbodenbretter.


    Florian

  • Ich habe mir für mein Studium extra ein TD-20 gekauft, um in meiner Wohnung in Ruhe üben zu können und so wenig wie möglich an Anschlagdynamik...gegenüber einem akkustischen Set einbüßen zu müssen...
    Letztendlich stellte sich schon nach einer Woche in meiner neuen Wohnung heraus, dass eine Dame, die zwei Stockwerke unter mir wohnt, sich durch dieses Bumpen blästigt gefühlt hat. So begann auch bei mir das Problem Trittschall...
    Mein erster Versuch waren Kautschukmatten (so schwere, ca,1cm starke schwere Gummimatten, die man normalerweise unter Waschmaschinen, Wäschetrockner...legt, Preis für 50cm x 50cm - 10 Euro im Obi). Das hat mein Problem aber nur zu etwa 5 Prozent behoben, weil es einfach soo zusammengepresstes Zeugs ist, welches mir doch eher ungeeignet schien.
    Also musste etwas anderes her, es ist ja das schlimmste, ein E-Drum im Zimmer stehen zu haben und nicht üben zu dürfen (zu bestimmten Zeiten...).
    Mein zweiter Versuch war viel erfolgreicher, wenn er nicht sogar den kompletten Trittschall isoliert hat:
    Tennisbälle halbiert, jeweils 2 Hälften ineinander gesteckt, mit der holen Seite diese Doppelpacks auf den Boden gelegt (für eine Fläche von ca 2m x 2m habe ich etwa 25 Bälle (also 50 Hälften, ineinandergesteckt also 25 Dämpfer...) verwendet. Darauf hab ich 19mm starkt Pressspanplatte gelegt, darauf mit Folie umschlossen folgendes:
    super weiche Bauwolle, die man für Dächer...zum isolieren gegen Windgeräusche, Wärme...verwendet (ca 10 starkt, in zusammengepressten Zustand nur noch 3 cm - also die zuper weiche*g*). Darüber zwei Schichten Trittschall isolierende Wollplatten (6m² für 45 Euro oder so), die waren glaube ich 45/40er, also 45mm im unbelasteten, 40mm im belateten Zustand...
    Das ganze habe ich wie gesagt der Gesundheit wegen in Folie eingepackt.
    Darüber kamen dann nochmal 19mm Pressspanplatten.
    Diesen Sandwich habe ich mit solchen Bändern zusammengepresst, mit denen man Sachen auf dem Dachgepäckträger von Autos festzieht...
    Oben drauf meine Kautschukmatten und fertig.


    Kurz:
    Kautschuk
    Pressspan (19mm)
    2x Trittschall isolierende Wollplatten
    Weiche Bauwolle
    Pressspan (19mm)
    Tennisbälle


    Sofort habe ich bemerkt, dass sich die Physik, die beim Treten der Pedale entsteht, sich nun nicht mehr in den Raum verteilt, sondern im Podest bleibt, sprich das ganze Set fängt wie auf einem kleinen Bühnenpodest an zu wackeln, wenn man spielt - ein sehr viel natürlicheres Spielgefühl. Wenn jemand anderes gespielt hat, hat man auch auf dem Boden keine Vibrationen mehr bei Basedrumschlägen etc. gespürt...


    Der akkustische Lärm, der beim Auftreffen des Beaters auf ein Meshpad bzw. ein hartes Gummipad entsteht, beängstigt zwar, ist aber in gut isolierten Häusern nicht(!) das, was Probleme machen wird! Der Trittschall entsteht anders (keine Ahnung, wie genau, aber irgendwie geht die Energie vom Pedal über den Beater in die Standbeine des Basedrumpads. Beim Hihat geht die Energie vom Pedal ins obere Hihatpad, das aufs untere drückt und sich so durch das ganze HIhatstativ bis runter in die Beine überträgt...)
    Um den normalen akkustischen Lärm zu beseitigen, was dann für absolut freies Spielgefühl in der Wohnung sorgen wird, sollte man mit den Füßen nur Meshpads mittels weichen Beatern anschlagen. Toms und Snare(s) sollten, ebenfalls Meshheads sein, Becken sollten Beckenpads(!), keine Harten Gummipads sein.


    Arbeit und Kosten, die sich aber glaube ich ausgezahlt machen. Mich hat das ganze Podest rund 200 Euro gekostet, und ungefähr 8 Stunden Arbeitszeit, wobei ich da nicht der schnellste bin;-).

  • Zitat

    Original von FAB
    soweit korrekt verstanden?

    scheint fast so ;)

    Zitat

    1. eine schicht styropor auf den boden
    2. holzrahmen draufgebaut
    3. holzrahmen mit sand (!) auffüllen
    4. platte obendrauf
    5. gerät (in meinem fall meshheadset) drauf und fertig.

    insofern du die obere platte auf dem sand "schwimmen" lässt ohne dass sie die wand(des sandkastens) berühert könnte es durchaus was bringen. den sandkasten richtig abzudichten sollte doch in den heutigen zeiten von teichfolie oder ähnlichem zeugs aus dem baumarkt kein problem mehr sein.


    eine andere idee wäre es doch, auf die obere platte zu verzichten, und nur einen teppich oder was derartiges auf den sand zu legen. darauf wiederum das set stellen. an den seiten halt noch ne lage teppich drunter, damit kein sand rauskommt.


    als krönung dann einmal die woche alles runternehmen und den sand umgraben. fertig ist die trittschalldämpfung.


    das problem mit der deckentragfähigkeit sollte man aber auch nicht ausser acht lassen. bin mir leider nicht über die dinnormen im klaren, wieviel kg pro qm die decke tragen muss. mal nen bauingenieur fragen.


    viel erfolg

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