Videoschnitt, digitale Bildbearbeitung

  • Zitat

    Original von Drumstudio1
    Eine Frage stellt sich trotzdem:


    Du sagst die MPEG-4 Aufnahme Funktion (der Casio) läßt das ansteuern eben jener 30 garnicht zu??? Oder habe ich Dich falsch verstanden? Wie gesagt man sieht sofort das Ulead Wizard SE (übrigens Schneider, das ist der übelste "Dreck" und weit von dem monetär erwerblichen Video 8 von Ulead entfernt) und der Moviemaker verschiedene Bilder schlucken.


    Also das Objektiv der Casio wird schon 30 Bilder pro Sekunde einfangen, nur wird vor der Speicherung der Daten eben mit MPEG4 Komprimiert. Und an dieser Stelle wird eben nur jedes (z.B.) fünfte Bild tatsächlich als Einzelbild gespeichert und für die nächsten vier Bilder werden die Differenzdaten zum letzten Einzelbild abgespeichert. So funktionieren die meisten Videokomprimierungsverfahren, egal ob DivX oder MPEG2/4.


    Zitat


    Wie gesagt man sieht sofort das Ulead Wizard SE (übrigens Schneider, das ist der übelste "Dreck" und weit von dem monetär erwerblichen Video 8 von Ulead entfernt) und der Moviemaker verschiedene Bilder schlucken. Bewegungsphasen fehlen bzw. Bild wird ruckliger.


    Ich kenne jetzt die Ulead Programme nicht, aber die erwähnten Probleme werden damit zu tun haben, dass Ulead zwar die Datei Importiert, aber wohl nicht konsequent damit umgeht und statt dessen die Datei "irgendwie" so behandelt als wäre es DV-Material.


    Beispiel: Wenn ich in Premiere ein WMV Video in 320*240 Pixeln und 30 fps importiere, und dabei die Projekteinstellungen für Standard PAL-DV (720*576 pixel / 25 fps) eingestellt habe, passiert folgendes:
    Um die Datei überhaupt in der Zeitleiste bearbeiten zu können muss er die Datei erstmal "rendern". Das dauert bei einem Video von 1 Minute Länge ca. 6 Minuten (mein Rechner ist langsam). In der Zeit rechnet er aus der komprimierten Datei jedes Einzelbild heraus und passt die Auflösung an. Erst jetzt kann ich wie gewohnt auf jedes Einzelbild in der Zeitleiste zugreifen. Bei schnelleren PC's kann man auch die Echtzeit-Vorschau benutzen, dann rechnet die CPU bei jedem Mausklick in der Zeitleiste "mal eben" das richtige Bild aus den komprimierten Daten heraus". Aber grundsätzlich bleibt es dabei, dass ein Videoschnittprogramm aus einem komprimierten Video zuerst alle Einzelbilder berechnen muss, bevor man wirklich damit arbeiten kann.


    Danach habe ich mal testweise das so konvertierte WMV-Video als PAL-DV wieder exportiert. Die Bildqualität hat sich dabei nicht verschlechtert, es sieht genauso pixelig aus, wie wenn ich das Originalvideo abspiele. Diese DV-Datei dürfte jetzt auch für Ulead problemlos zu bearbeiten sein, da hier nichts mehr komprimiert ist.


    Diese Umwandlung kannst Du auch mit VirtualDub vornehmen. (So würde ich es wahrscheinlich machen, wenn ich kein Premiere hätte). In Kurzform: MPEG in VirtualDub öffnen, als DV exportieren, DV in ULEAD bearbeiten, wieder als DV exportieren, in VirtualDub DV öffnen und in gewünschter Komprimierung abspeichern.


    Dazu musst Du nach dem öffnen des MPEG4-Videos einen Vergrößerungsfilter anwenden und einen Rahmen um das Video machen. Das ist deshalb nötig, weil im DV-Standard die Auflösung von 720*576 Pixeln definiert ist. Sonst klappt der Export nicht. Du könntest auch das Bild "zoomen", also Pixel dazurechnen lassen um auf die DV-Auflösung zu kommen, aber da du am Ende ja eh eine kleinere Auflösung möchtest, würde ich einen Rahmen benutzen. Bevor Du jetzt das Video DV-Codiert ausgeben kannst, benötigst Du zuerst einen DV-Codec mit dem Virtual-Dub auch Dateien exportieren kann: Von Panasonic gibt es einen alten Codec mit dem das möglich ist. Dazu gibt es auch eine kleine Anleitung unter http://www.slashcam.de/dvfaq/FAQ-Frage_20.html
    Wenn Du das alles erledigt hast, kannst Du dem Ulead Programm eine Einwandfreie DV-Datei vorlegen, so als käme sie direkt vom Camcorder. Einziges Manko ist dass Du jetzt einen schwarzen Rahmen um dein Video hast, um auf den DV-Standard zu kommen. Das stört aber erstmal nicht weiter. Nachdem Du dann in Ulead mit der Bearbeitung fertig bist, exportierst Du dort das Projekt wieder als DV-Video und öffnest es wieder in VirtualDub. Dort enfernst Du den schwarzen Rahmen um das Video mit dem Filter "crop" und kannst jetzt mit einem beliebigen Codec das Video komprimiert als DivX, Mpeg4 oder WMV ausgeben.


    Ich weiss, das ist alles ziemlich viel geklicke für ein bisschen Bilderschneiden. Aber die All-in-One Lösung gibts leider nur für Camcordermaterial. Wenn Du den Funktionsumfang eines Schnittprogrammes nicht benötigst, kannst Du auch versuchen wie Tim das Ganze in VirtualDub zu bearbeiten und dort direkt wieder zu komprimieren.
    Allerdings ist bei Tims Fuddelgroovevideos irgendwas im Argen, beim VLC habe ich Tonaussetzer und beim WMP bleibt das Bild irgendwann stehen. Aber Grundsätzlich hat es ja Funktioniert.

  • Hi Bastl,


    zunächst nochmals vielen Dank und RESPEKT!


    Du verstehst offensichtlich nicht nur viel von der Materie sondern du erklärst auch super-anschaulich! Solche Leute brauchen wir an Uni´s und im Bildungswesen generell!!!!


    Zitat

    Und an dieser Stelle wird eben nur jedes (z.B.) fünfte Bild tatsächlich als Einzelbild gespeichert und für die nächsten vier Bilder werden die Differenzdaten zum letzten Einzelbild abgespeichert. So funktionieren die meisten Videokomprimierungsverfahren, egal ob DivX oder MPEG2/4.


    Ja, die prinzipiellen Methoden kenne ich schon. Das war bei mir auch Bestandteil vom Studium... nur gab es da die neueren Algorithmen noch nicht. Selbst MP3 war erst in der Entwicklung :)


    Aber solange die Differenzdaten tatsächlich wo hinterlegt sind, kann ein cleveres Programm bzw. ein Codec-Algo die 30 Bilder ja wieder richtig "rekonstruieren".


    Ich denke ich habe alle deine Erläuterungen verstanden und sie sind hilfreicher und ein vielfaches anschaulicher als die gutgemeinten Tips mancher Videofreunde in deren Forum. Ich muß mal schauen wie ich weiter vorgehe! Trotzdem bin ich über den "Aufriß" enttäuscht, den man mit MPEG-4 gegenwärtig betreiben muß.


    1000 Dank für alles!


    Diesen Hinweis erhielt ich soeben und fühle mich damit in meiner Erfahrung der miesen Verabeitungsqualität der mir zur Verfügung stehenden Programme bestätigt (sollte der Hinweis korrekt sein!):


    In der Tat erlauben die meisten Videoherausgeber Ihnen nicht, M4S2 direkt zu importieren (ein Hauptfehler von Casio und von anderen, die Codec M4S2 verwenden). Die, die Ihnen erlauben, ihn direkt zu importieren, sind Ulead VideoStudio 9 und Premiere-Elemente. Vegas 5 erlaubt Ihnen, sie mit einer einfachen Technik zu importieren. Das heißt,Du musst mit dem—Avi fourcc Code Changer—den Code wechseln in DivX.Dann kann Vegas diesen Stream tadellos lesen.


    Das heisst auf gut deutsch: Als Casio Käufer muss man nochmal 80 € dazu legen, um Ulead VideoStudio9 zu kaufen - oder im PC Business bewandert sein um obige Hinweise befolgen zu können. Dass Casio dies den Käufern vor dem Kauf der Kamera nicht sagt, finde ich extrem "User-Unfreundlich", um es vorsichtig auszudrücken.


    Jetzt weiß ich wenigstens das ich keine Hallu´s habe!!!
    :)

  • Und es kommt noch besser... ich habe scheinbar in ein Wespennest gestochen:


    Hier die offizielle Antwort, die ich soeben von Magix erhielt. Ich wollte wissen, ob ihr 40-fach preisgekröntes Videoschnittprogramm die Casio Daten handeln kann bzw. es dafür downloadbare codecs gibt bzw. gheben wird. Langsam wird es interessant!


    Sehr geehrter Herr Kloos,


    leider ist dies nicht möglich mit unsere Software.
    Grund dafür ist , dabei handelt es sich um MPEG4 Material ohne AVI
    Container. Wir können aber nur MPEG4 Material im AVI Container importieren.


    Met vriendelijke groeten,
    Mit freundlichen Grüßen,
    Kind regards,


    MAGIX Entertainment BV
    Klantenservice
    Veerdijk 40d
    1531 MS Wormer
    Nederland

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