Open Air - Schlagzeug abnehmen?

  • Hi,


    sollte man bei einem Open Air Gig (ca. 500 Leute) das Schlagzeug komplett abnehmen oder reicht da nur die DB?


    Ich hab mir sagen lassen dass man bei Open Air auf jeden Fall verstärken muss weil sich das Set einfach nicht durchsetzen kann und der Sound nirgendwo reflektiert wird (hinter mir ist da keine Wand sondern ein großer See).
    Letztes Jahr haben wir bereits so ein Open-Air gehabt, da war ich unverstärkt und ein bisschen zu leise.


    Was meint ihr?

  • Hi Tubos,


    in so einem Fall ist die "nur BD" Abnahme etwas sehr wenig. Am Besten wäre es natürlich, alles Abzunehmen.


    Als Mindestanforderung würde ich sagen:


    1x BD
    2xOverhead


    Über die Positionierung der Overheads kannst Du dann z.B. noch etwas
    Hi-Hat / Snare begünstigen, indem Du das Overhead da näher ran bringst.


    Gruß
    PG

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

  • Habe jahrelange Erfahung mit open air konzerten und kann dir daher nur raten, das komplette set abzunehmen. Ich nehme einzeln ab, bassdrum, snare, jedes Tom, hihat und für overhead zwei Mikrofone. Das hat sich bewährt, denn es geht nicht nur um laut oder leise, sondern im wesentlichen auch um einen satten drumsound.
    Viel Spass beim Konzert!

  • also ich hatte letztens bei gleicher konstellation:


    1 bass
    1 snare
    1 overhead


    musste ein sonor force 3001 spielen. mit 3 toms, 2 crashes, 1 ride.
    Hihat und Snare hab ich selber mitgebracht.


    Der Sound war absolut fett!

  • Ok, dann werd ich mir für das eine Mal wieder 3 Mikros plus Ständer plus Mischer von meinem Lehrer und/oder der Musikschule ausborgen. Von den Mikros, die wir immer verwenden, sind nur soviele da dass es gerade für die Sänger reicht.


    Trommelfreak: Das von dir beschriebene Set ist vom Aufbau her identisch mit dem das ich mir immer für die Band zusammenstelle!
    Bis auf mein Splash, das sich durch die Mikrofone dann sicher problemlos durchsetzen kann.
    Von der Mikrofonaufteilung her tendiere ich zu 1 Bass + 2 Overhead, aber das ist rein gefühlsmäßig und muss ausprobiert werden. Nächsten Dienstag hab ich die Gelegenheit ein wenig mit überhaupt nur zwei Overheadmikros zu experimentieren, da haben wir nämlich wieder einen Auftritt (indoor). Das Schlagzeug wird dabei zwar nicht verstärkt, aber zwecks Aufnahme abgenommen und mit den anderen Instrumenten zusammengemischt.

  • Über die Anlage hab ich leider keine genauen Angaben, auswendig weiß ich weder Marke noch Typ von Mischer, Verstärker, Boxen. Auch Watt-Anzahl oder ähnliche Zahlen hab ich keine.
    Aber es sind vier subjektiv ziemlich fette Boxen die ziemlich gut klingen und - denk ich mal - keine Probleme damit haben.


    Es handelt sich ja außerdem um kein Rock-Konzert sondern um eine Schulmesse wo wir als Schulband zuerst die Messe musikalisch untermalen. Danach finden am selben Ort einige sportliche Bewerbe statt wo die Klassen gegeneinander antreten und dabei spielen wir noch einige nicht-religiöse Songs ;)
    Das Schlagzeug wird also nicht so extrem verstärkt und mit der Anlage sollte es überhaupt kein Problem geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Tubos ()

  • Du willst die snare nicht abnehmen?
    also bass und snare würd ich 100 pro machen! nachher wird dein backbeat zu leise! Der muss ja bei 500 Leuten richtig knallen.
    Mit einem Overhead hat alles wunderbar geklappt... Aber 2 wären auch definitiv zu viele gewesen in meinem Falle... überleg dir das gut.

  • Hmm, nein, "Overhead" war vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Ich meinte eher dass ich ein Mikro hinstelle was so zirka Hi-Hat, Crash und Snare zusammen abnimmt und kein eigenes nur für die Snare verwende.

  • Also auch ich würde definitv dazu raten,das gesamte Set einzeln abzunehmen.Alles andere macht meiner Meinung nach keinen Sinn.


    Erstens geht der Schall Open Air sowieso flöten,selbst wenn keiner vor der Bühne steht ist es zu leise.
    2. Wenn die ganze Band über die Anlage läuft (bitte mal Dimensionierung angeben) hörst du über Overheads mal null von dem Set!
    3. 500 Leute ergeben nicht nur 3 Meter vor der Bühne,also muss die Anlage gross dimensioniert sein um eine weitreichende Schallübertragung zu gewährleisten.Ein 2 " Horn ist Grundvoraussetzung und mindestens 4 x18" Woofer. Damit kannst Du den Nahbereich vor der Bühne abdecken.
    Allerdings 20 Meter weiter.........naja

  • Zitat

    Erstens geht der Schall Open Air sowieso flöten,selbst wenn keiner vor der Bühne steht ist es zu leise.

    Wie gesagt: letztes Jahr war das Schlagzeug nur ein bisschen zu leise.
    Genau weiß ich das natürlich nicht, denn wenn ich hinter dem Set sitze kann ich zwar über Kopfhörer die Lautstärkeverhältnisse aller anderen Instrumente gut beurteilen, aber wie laut ich im Vergleich zu meinen Kollegen bin - da muss ich mich auf andere verlassen.


    Zitat

    Ein 2 " Horn ist Grundvoraussetzung und mindestens 4 x18" Woofer. Damit kannst Du den Nahbereich vor der Bühne abdecken.
    Allerdings 20 Meter weiter.........naja

    Horn? Woofer? Hmmm, also wir haben nur Boxen ;)
    Mit unserer Anlage haben wir aber beim letzten Mal alles ausreichend beschallen können. Und wieder: leider nicht selbst gehört.


    Zitat

    Wenn die ganze Band über die Anlage läuft (bitte mal Dimensionierung angeben)

    Dimensionierung von der Anlage oder von der Band?
    Band: Keyboard, 1 oder 2 E-Gitarren, etwa 6 Sänger. Bei ein paar Songs zusätzlich Bläser (Trompete, Klarinette, Querflöte).
    Anlage ist net so schlecht, aber ich hab keine genauen Infos. Werd ich mir bei der nächsten Probe notieren.


    Zitat

    ...hörst du über Overheads mal null von dem Set!

    Mit 3 Mikrofonen sollte es doch möglich sein ein Schlagzeug einigermaßen sauber zu mikrofonieren...

  • Zitat

    Original von Tubos
    Mikrofonen sollte es doch möglich sein ein Schlagzeug einigermaßen sauber zu mikrofonieren...


    Wenn der Mischer fähig ist und die Positionierung der Mikros richtig ist.


    Einfach mal drüberhängen bringt Probleme.Zum Beipspiel hat das Standtom nen grösseren Weg zum Mirko als ein Becken.Das ergibt ein ungleichmässiges Lautstärkenverhältniss.Zu deutsch ist das Tom richtig laut ,hauen die die Becken (da näher am Mikro) die Ohren weg.


    Klar ist ,das alles ist Theorie und aus meinem "Erfahrungsschatz"!


    Und da Du nicht weisst was Subwoofer sind: Das sind Lautsprecher mit ganz grossen Membranen,die nur den Bass/Druck erzeugen.


    Ich weiss nicht,ob Ihr Subs habt oder "nur" Fullrange Lautsprecher benutzt.Also 2/3 Wege Lautsprecher über die alles läuft( Auch da gibts verschieden Grössen und Weicheneintsellungen).Dann wiederum würde die Bassdrum ziemlich leise/pappig rüberkommen!

  • Zitat

    Und da Du nicht weisst was Subwoofer sind

    Ich weiß was ein Subwoofer ist, ich wollte damit nur sagen dass wir einfach unsere Boxen aufbauen und uns eigentlich keine Gedanken drüber machen was da drinnen steckt. Wir können sowieso froh sein dass uns eine relativ gute Anlage kostenlos zur Verfügung gestellt wird.


    Tonmann haben wir keinen. Wenn ich mein Set wirklich mikrofoniere, dann muss ich mich zu 100% selbst darum kümmern.
    Auf jeden Fall werd ich genug Zeit vorher einplanen um damit ein bisschen zu experimentieren und aus dem wenigen was ich hab das beste zu machen.

  • Bei 500 Leuten isses blödsinn das ganze set abzunehmen find ich.


    Also mein sound wahr beim letzten Gig richtig richtig fett und das mit 3 Mics.
    Man hat jede Trommel gut gehört.


    Ist natürlich ne Frage wo man spielt, wie seriös das ganze ist und welche Möglichkeiten (auch finanziell) man hat.
    Aber 3 Mics reichen bei einer guten Setabnahme vollkommen aus, alles zu mikrofonieren ist natürlich optimal, aber wenn mans nicht unbedingt braucht!?


    Jedenfalls würde ich für snare hihat und crash kein overhead verwenden. Lieber ein overhead und das mic voll auf die snare! Sonst haste weder die hihat noch die snare so richtig...

  • Zitat

    Original von Trommelfreak
    Bei 500 Leuten isses blödsinn das ganze set abzunehmen...


    Ich fände es Blödsinn es nicht zu tun.Bei der Personenzahl,machen wir es auch in jeder Location,egal ob Indoor oder Outdoor.


    Und viel Spass beim mischen deines Sounds,wenn Du ihn nicht selber einspielen kannst.Soll heissen,kein anderer haut wie Du auf dein Set,jeder Mensch klingt an deinem Set anders.
    Natürlich kannste auch "nur" 3 Mics nehmen.Ordentlich positionieren,wich ich schon sagte und gut is.


    Mein Fazit:
    Alles wird so lala,aber wenn Euch das Endergebniss ausreicht ist doch alles bestens!


  • MOMENT!
    Ich hab auch gesagt, dass, wenn man die Möglichkeit hat, es natürlich besser ist, alles abzunehmen.
    Aber man kann auch mit weniger mics fast optimalen sound haben.
    Da wird nich nur alles "so lala".
    Wenn er das Equipment hat soll er auch um himmelswillen das ganze Set abnehmen. Wenn nicht, dann gehts auch anders. Fertig

  • Ruhig Blut Leute, hier hat doch nur einer ne Frage gestellt und hofft auf Hilfestellung - nicht auf Verwirrung.


    Lupi


    Zitat

    Original von Lupi
    2. Wenn die ganze Band über die Anlage läuft (bitte mal Dimensionierung angeben) hörst du über Overheads mal null von dem Set!


    Wenn dies so wäre, gäbe es keine Overheads bei Live-Drummern.


    Zitat

    Original von Lupi
    3. 500 Leute ergeben nicht nur 3 Meter vor der Bühne,also muss die Anlage gross dimensioniert sein um eine weitreichende Schallübertragung zu gewährleisten.Ein 2 " Horn ist Grundvoraussetzung und mindestens 4 x18" Woofer. Damit kannst Du den Nahbereich vor der Bühne abdecken.
    Allerdings 20 Meter weiter.........naja


    Ich denke mal, das hilft Tubos nicht viel weiter. Wie so oft ist wohl die Anlage von Dritten gestellt und man ist froh, daß überhaupt was da ist. Bei solchen Veranstaltungen hat man zumeist keinen oder nur sehr wenig Einfluß auf die Zusammenstellung der Anlage.


    Wie bei allen Dingen führen hier auch viele Wege Rom. Die optimale Lösung, ein Set abzunehmen ist natürlich, alles einzeln abzunehmen.
    Dagegen spricht der Aufwand:
    - Viele Mikros
    - Das Mischpult muß die entsprechende Anzahl von Kanalzügen frei haben
    - ein Tonmann ist bei einer solchen Konstellation praktisch Pflicht.


    Fragt sich, ob ein solcher Aufwand in dieser Situation wirklich gerechtfertigt ist.


    Bei allem, was ich bisher rauslesen konnte, gehe ich mal von folgenden Dingen aus (Tubos, bitte korregier mich, wenn ich falsch liege):


    Es handelt sich um einen Auftritt einer Schülerband im Rahmen einer religiösen/schulischen Veranstaltung - die Band untermalt hier. Es handelt sich nicht um ein Rockkonzert, bei der die Band im absoluten Mittelpunkt steht.


    Tubos ist wahrscheinlich selbst Schüler, seine Mittel dürften entsprechend begrenzt sein.




    Deswegen würd ich Tubos zur 3-Mikrofon Variante raten. Ich habe anfangs zu 2 Overheads und einem BD-Mikro geraten. Auch die von Trommelfreak erwähnte Variante mit 1x BD, 1x Snare und 1 Overhead ist eine gute Möglichkeit. Hier solltest Du nur drauf achten, daß das Snare Mikro auch die HiHat genügend mitnimmt, da diese sonst hoffnungslos untergeht.


    Zu den Lautstärkeunterschieden Toms/Becken bei Overhead-Abnahme:


    Die Becken liegen in ihrem Frequenzbereich woanders als die Toms. Hier kannst Du durch gezielte EQ-Einstellungen kompensieren (hohe Frequenzen zurückdrehen, mittlere und tiefe Frequenzen anheben.


    Oder, was ich auch schon Open-Air ausprobiert habe: Overhead von der Höhe
    her zwischen Becken und Toms anordnen (Becken werden dann von unten abgenommen - sollten aber keine Hypernieren oder gar Richtmikros sein). Je nach Bedarf kann man dann das Mikro mehr zu den Becken oder mehr zu den Toms drehen. Ist zwar dann kein Overhead im klassischen Sinn mehr, die Resultate können sich aber durchaus sehen (bzw. hören) lassen.


    Wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich an Deiner Stelle mit dem Experementieren schon im Übungsraum anfangen - denn egal, wie viel Zeit Du für einen ordentlichen Soundcheck einplanst - es wird immer zu wenig sein :D


    Erlaubt ist alles was gefällt. Ich war angenehm überrascht, was man mit 3 Mikros alles anstellen kann.


    In diesem Sinne: viel Spaß bei experimentieren (es lohnt sich) und noch mehr Spaß beim Gig.


    Laß danach mal hören, wie es gelaufen ist.


    PG

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

  • Danke für eure Tips, das hat mir wirklich weitergeholfen.


    Zitat

    Bei allem, was ich bisher rauslesen konnte, gehe ich mal von folgenden Dingen aus (Tubos, bitte korregier mich, wenn ich falsch liege):

    Ist alles korrekt.


    Zitat

    Wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich an Deiner Stelle mit dem Experementieren schon im Übungsraum anfangen - denn egal, wie viel Zeit Du für einen ordentlichen Soundcheck einplanst - es wird immer zu wenig sein

    Stimmt, werd ich auf jeden Fall machen.
    Am Dienstag gibts übrigens die "Vorübung": Da haben wir wieder nen Auftritt, ich borg ich mir nen Mischer und zwei Mikros aus und versuche mein Set halbwegs zu mikrofonieren. Die zwei Signale werden dann mit dem Signal aus dem Hauptmischer kombiniert und aufgenommen. Dadurch hat man das Schlagzeug auf der Aufnahme, es wird aber live nicht verstärkt weil es sowieso schon laut genug ist.
    Die zusätzliche Schwierigkeit darin besteht wohl, dass die BD halbwegs gut rauskommt. Aber das sollen ja keine Aufnahmen von hervorragender Qualität sein sondern legentlich als Referenz hauptsächlich für mich selber dienen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tubos ()

  • Für eine Aufnahme mit zwei Mikros hätt ich noch einen Tipp für Dich:


    Ein Mikro in die BD - Kanalzug nur wenig aufdrehen - EQ bei ca. 400 Hz stark absenken (gibt einen guten Kick-Sound).


    Für das zweite Mikro: soweit es die Bühne zulässt - Drumset möglichst weit hinter den Rest der Band aufstellen und das 2te Mikro oberhalb Beckenhöhe in etwa 2 Meter Entfernung vor das Drumset stellen (wie gesagt - kommt drauf an, ob die Größe der Bühne das zulässt).


    Das zweite Mikro nimmt dann das Drumset so auf, wie es ein Zuhörer in Natura hören würde, wenn er in etwa 2 Meter vor dem Drumset stehen würde. Da BD-Mikro hebt dann nur etwas die BD hervor.


    Hatte die Anregung aus dem Buch von Voggenreiter "Home Recording".
    Kann ich nur empfehlen. Habs ausprobiert und klang für eine 2-Mikro Abnahme überraschend gut. Mit mehr Mikros hat man natürlich mehr Möglichkeiten ;).


    Bei der Größe der Band besteht die Gefahr, daß sich die Aufnahme sehr undifferenziert anhört, weil sich einige auf den gleichen Freqenzen Tummeln.
    Versuch mal mit den EQ im Mixer für die Drums eine Nische zu finden, wo sich sonst keiner der Anderen befindet. Dann heben sich die Drums gut vom Rest ab ohne dominant zu wirken.


    PG

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

    Einmal editiert, zuletzt von PG ()

  • Manchen reicht es vielleicht aus mit nem Kickmikro und zwei Overheads oder gar nur einem. Ich würde persönlich bei 500 Pax Open Air alles abnehmen und dann zwei Overheads drüber. Ich bekomme keinen druckvollen Rocksound aus den Teilen des Kits, die nicht mikrofoniert über eine Anlage. Da gibts keinen satten, vollen Tomsound. Im Studio ist das wieder was anderes. Aber du hast auch live deutlich mehr Restriktionen was den Sound betrifft.


    Die andere Sache ist die, mit vielen Mikros steigt auch die Möglichkeit viel kaputt machen zu können. Ganz besonders wenn man einen schlechten Tech hat oder wie ihr, gar keinen Tech. Von daher ist ein Kickmikro mit 2 Overheads vielleicht nicht die schlechteste Lösung.

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