Junge Schüler haben Timing-Probleme

  • Ich hab ein kleines Problem:


    Ich hab jetzt (auch mal so zur Probe, ob mir das liegt), zwei Schüler angenommen (im alter von 10 Jahren). Die Bekommen die Rhytmen und so alle ziemlich schnell hin, nur ham die ziemliche timing-probleme. Vor allem wenn ich sie mit Musik mitspielen lasse, setzten sie oft auf die 2 oder 3 mit
    dem Beat ein, oder sie werden gnadenlos schneller oder langsamer. Ich weiß, dass ich nichts überstürzen sollte schon gar nicht mit so jungen Schülern, aber hat jemand ein paar Tipps wie ich den Jungs das Gefühl für den Takt und v.a. das Tempo vermittle ?? Danke schon mal im Vorraus !

  • Moin,


    ich lasse meine immer zum Metronom laut mitzählen.... soweit ich das sehe wirkt das auch gut !


    Auf die Idee müsstest Du aber eigentlich auch selbst gekommen sein... naja...unter Erfahrung ablegen und weitermachen :)


    Achso..die Schüler sollten auch zum Metronom üben, zu Hause !!!


    Wichtig das !


    Grtz


    Sebo

    nosig

  • Ich lasse die Jungs schon zum Metronom spielen (allerdings nicht laut mitzählen). Die sind aber nicht clickfest. Ihr meint also das das früher oder später von alleine kommt ??


    Achso, noch was: Wie bringe ich denen bei, wo die eins ist (das mit dem mitzählen bekommen sie schon hin, zwar zählen sie manchmal viertel, manchmal achtel, ist aber ja sowieso ansichtssache, ob jetzt 4/4 oder 8/8 !)?? Ich meine, wenn man lange schlagzeug spielt hat man das im Gefühl, aber ich kann mich also absolut mich mehr daran erinnern wie ich damals gelernt habe, die eins im Takt zu finden !!

    Einmal editiert, zuletzt von Tobi77 ()

  • NAja, die Fähigkeit, clickfest zu spielen benötigt nun mal Training und Zeit...von heute auf morgen geht eh nix.... zumindest selten....


    Wenns gar zu schlimm ist, kann man auch mal einfache Klatschübungen zum Metronom machen (incl. laut mitzählen), die die Schüler natürlich auch zu Hause üben sollen....


    Hoffe geholfen zu haben..


    Grtz


    Seb

    nosig

  • ... wenn es rudimentär übelst ist, die Jungs in den sauren Apfel beißen lassen, sie vom Set entfernen und einige Runden zum Metronom (auf Klick, zwischen Klick, Triolen ...) nur klatschen lassen. Wenn es denn dann auch 'Doppelunterricht' ist, später beide unterschiedlich klatschen lassen.


    Klingt so, als ob die erstmal grundlegend da was auf die Kette kriegen müssen, danach das Metronomspiel mit dem Drumset verbinden.


    Aber nie übertreiben oder Folter daraus werden lassen ;)

    "If I hadn't played PacMan when I was younger, I wouldn't have eaten my hamster"

  • Wenn ich merke, dass ein Schüler Probleme hat, den Puls/ Beat in einem Song zu finden, höre ich mit ihm einfach verschiedene Stücke an und lasse ihn den Puls finden (und helfe ggf. dabei). Er soll ihn dann mitklatschen.
    Das ist für manche schon gar nicht so leicht.
    Außerdem suche ich mit ihm dann zusammen eine "Referenz" in der Musik, an der man sich orientieren kann, wo der Puls am einfachsten fest zu machen ist. Das kann je nach Stück natürlich der Drumpart sein aber auch der Bass oder die Gitarre oder sonstwas.
    Am Anfang ist es einfach schwierig, selektiv zu hören und es ist leider nicht immer naturgegeben, dass die Schüler den Puls "einfach fühlen".


    Ein nächster Schritt wäre dann z. B. den Backbeat mit zu klatschen.
    Halte es aber auf jeden Fall einfach.


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Also erstmal : NICHT nur junge Schüler haben Timing Probleme,ich glaube das ist ne sehr weit verbreitete Krankheit unter uns Trommlern. :D



    Klatschübungen sind sicherlich sehr gut,ansonsten sollen sie erstmal einen Takt bis zum erbrechen in mehreren Tempis spielen.


    Ne ganz lustige (aber auch nervige) Sache ist:
    Am Anfang des Unterrichts bevor überhaupt was passiert,also beim Small Talk,einfach mal im Hintergrund den Metronom laufen lassen.
    Wenn man unbewusst ewig ein Lied im Radio hört,kann man es auch bald mitsingen,ohne ernsthaft mal drauf geachtet zu haben. =)

  • erstmal Danke an alle !!


    Ich werde einfach mal das Metronom exzessivst benutzen und dann mal abwarten.


    @ drumsandbeat: Hast wahrscheinlich recht: Übung macht den Meister, einfach
    Songs anhören, mitklatschen lassen und auf so sachen wie "Snare immer auf 2 und 4" verklickern (mit allem anderen würde ich die nur überfordern !!)

  • Lupi: das ist ja echt 'ne lustige idee, werd ich gleich mal probieren !


    Tobi: die frage beim nicht-timing-fest-sein ist ja auch noch, ob's am timing oder an der koordination liegt. ich halte mich selbst für einigermaßen klickfest (vom gefühl her), merk aber selber beim spielen, dass ich manchmal daneben liege, jedenfalls mit der BD, weil einfach mein rechter fuß macht, was er will. da muss ich dann natürlich ganz was anderes üben als klatschen zum metronom - wobei das (klatschen) auf jeden fall ganz wichtig ist. und manchmal höre ich es beim spielen noch nicht mal, sondern nur, wenn ich mich selber aufnehme :rolleyes: , das wäre dann also noch die besondere foltervariante für menschen, die ihr danebenliegen nicht mitkriegen.

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  • Zitat

    Original von crazyje
    Vllt. einfach mal zu einem Klick spielen lassen?
    Oder die Mitschüler "zählen" lassen?


    ....



    Mal Kurz ne verständis Frage:
    Ist der Klick nich das Metronom oder was ist das?
    Ich dachte immer der Klick,das Metronom sei?

    Es gibt keinen dunkleren Platz als den Rand des Scheinwerferlichts.
    (Hank Williams)

  • Der "Click" ist ein Click-track - das kann auch ein Metronom sein, oder aber ein Drumcomputer (etc.)

  • brownie:
    Das mit der BD kann ein Koordinations- aber auch ein Technikproblem sein. Letzteres wäre wohl der Fall, wenn der Bewegungsablauf sich nicht gut anfühlt - ungewohnt scheint und die Schläge deshalb zu früh/ spät kommen.
    Da würde ich mal genauer analysieren, warum der Fuß macht, was er will - und nicht, was Du willst. Ist es eine Frage des Zusammenspiels mit den anderen Gliedmaßen und ein Gefühl, mit dem ganzen Körper aus der Balance zu kommen (Koordination) oder ist die Bewegung für den Fuß alleine ungewohnt (Technik)?


    Und sorry, wenn das zu oberlehrerhaft rüberkommt. Ich will Deine eigene Erfahrung und Kompetenz nicht in Frage stellen. Nur stellte sich mir gerade eben diese die Frage. ;)


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • hey, mensch, danke, jetzt krieg ich hier selbst noch 'n tipp, ist ja großartig =)
    kam überhaupt nicht oberlehrerhaft rüber. ich mag erfahrung mit musik haben, aber am set bin ich anfängerin.
    ich hab vorhin noch überlegt, ob koordination das richtige wort ist - und in diesem fall ist es wahrscheinlich das falsche. hauptsächlich passiert das bei 16el-synkopen (hä? na, jedenfalls bei 16eln, die nicht auf die hauptzählzeit kommen) und ganz schlimm kommt's bei zwei aufeinander folgenden Schlägen (also sowas wie (4 e +) e 1 (e + e ....), da ist der Fuß ganz aufgeregt, weil er jetzt gleich ganz schnell sein muss und ist dann bei langsameren Tempi eben sogar zu schnell. übeprogramm: 16el auf der hihat in allen möglichen tempi und alle möglichen positionen einfach oder doppelt mit der BD besetzen. gut? scheint jedenfalls schon bissel zu helfen.
    hoffe, das war jetzt nicht zu OT, aber vielleicht nützt es ja auch noch jemand anderem mit aufgeregtem fuß ;)

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  • Die 16tel Übung (HiHat 16tel und BD Synkopen) ist gut. In allen möglichen Tempi? Eher zu langsam als zu schnell.
    Ein bischen System bekommst Du da rein, wenn Du Taktweise erst ein 16tel auf der BD immmer um ein 16tel nach hinten verschiebst, also:
    X... X... X... X... .X.. .X.. usw.


    und dann das ganze mit 16tel-Pärchen machst, also:
    XX.. XX.. XX.. XX.. .XX. .XX. usw.


    Wenn das läuft, machst Du weiter und veränderst mit den Händen was. (SD auf 2 und 4, Paradiddles auf HH, ggf auch mit Snare, HH 8tel mit R und mit L Backbeat auf SD...)
    So entwickelst Du eine gute Koordination und Synkopen werden immer einfacher.
    Dabei aber den Fuß nicht außer Acht lassen. Es soll nichts "Flammen" und alles muß schön entspannt bleiben.


    Viel Erfolg,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Frage ist auch, welche Fußtechnik Du dein eigen nennst ...
    Je nach Technik sind bestimmte Sachen einfacher / schwerer zu spielen, wie ist die Sitzposition etc. p.p. --- mit dem Schmarn kann man sich ein halbes Leben beschäftigen ;)

    "If I hadn't played PacMan when I was younger, I wouldn't have eaten my hamster"

  • Zitat

    Original von mallorca ... mit dem Schmarn kann man sich ein halbes Leben beschäftigen ;)


    das ist mal klar! leider war die erste hälfte schon vorbei, bevor ich überhaupt damit anfing ... da ging das also schon los mit dem schlechten timing.
    ich spiele meistens heel down. bin ja'n leisetreter.


    Sven: schöne variantionsanregungen, danke vielmals! ich geh dann mal üben, tschüs bis nächstes jahr ... ;)

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  • 1. Timingprobleme sind dort gegeben, wo man eigentlich alles problemlos spielen kann, sich auch just in time fühlt, aber dann eben doch timingmäßig adriftet.


    2. Wenns aber so ist, das verschiedene Körperabläufe - beispielsweise bei der Bass - noch nicht so flüssig kommen, dass man deshalb ins Schwimmen kommt, liegts halt an der Übung. Wie Boris B. so schon sagen würde: "Alsssssso mental hab ichs ja drauf, nur der Körper will nicht".


    3. Mischform ist dann gegeben, wenn man sich so drauf konzentriert, alles richtig zu machen, dass die Aufmerksamkeit für das Time flöten geht und man deshalb anfängt zu schleppen oder sonst zu holpern.


    Anfängern passiert das eben häufig (2 und 3), Fortgeschrittenen nicht: Entweder können sie es oder sie wissen einfach, wann sie "gefährliche" Sachen nicht spielen. Habe auch so einige typische Kombis, die mir einfach nicht liegen, da muss ich noch mehr üben, bei Auftritten oder live lass ich sie immer weg, wenn ich merke, dass ich zu angespannt bin oder sonst nicht in Bestform.


    Aber who cares: Selbst die Götter können nicht alles, man hört es oft, wenn sich selbst Spitzen Drummer in Gefilden tummeln, die nicht ihre Sache sind (Rockdrummer beim Jazz und umgekehrt). Grade deshalb kann die Leistung von Allroundern und Alleskönners nicht hoch genug eingeschätzt werden.


    Wie sagte doch immer mein alter Schlagzeuglehrer: "Gut spielen ist simpel, man muss einfach nur die Fehler weglassen." ;)


    Seelanne

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    3 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

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