Kessel Ölen, aber wie??

  • Um noch ein für gut befundenes Produkt zu nennen: Naturhaus Hartöl Spezial und das dazugehörige Hartwachs.


    1 Dose Öl und die kleinste Dose Wachs haben für 16Qm Dielenboden gereicht. Kostenpunkt: zusammen about 20€. rechnet mal aus, für wie viele schlagzeuge das reicht.


    Nochmal für alle, die Google nicht kennen:


    1. schön fein (400) und sauber vorschleifen. drecktatscher und schleifriefen sieht man hinterher!
    2. mit baumwollappen öl satt auftragen und nach ca. 2 minuten das überschüssige öl abwischen.
    3. gut auslüften lassen, 24h waren die empfehlung eines baubiologen
    4. schleifen mit feinem vließ, staub gut abwischen
    5. wieder ölen
    wie oft man zwischenschleift und ölt ist einem selbst überlassen. ich hab das seinerzeit 2x gemacht.


    6. nach der letzten "trockenzeit" wird das wachs so dünn wie möglich !!! aufgetragen und mit einem fusselfreien baumwolltuch kräftig !!! einpoliert.

    give me the freedom to destroy
    give me radioactive toy


    Einmal editiert, zuletzt von Beatnik2020 ()

  • Zitat

    Original von Slowbeat
    und nach ca. 2 minuten das überschüssige öl abwischen.


    Mit einem (fusselfreien) Lappen, oder? (Entschuldigt die saublöde Frage, doch ich möchte mir wohl den Kessel nicht versauen...)

    Einmal editiert, zuletzt von Rockstar ()

  • Man kann gut mit einem Pinsel auftragen.


    Abwischen mit einem Baumwolllappen.


    Richtig gut wird das finish, wenn man während der letzten Ölung ins nasse Öl schleift mit ganz feiner Körnung (600/800). Dann abwischen und fertig.


    Es gibt keine Notwendigkeit, nach der Ölung noch zu wachsen.


    Für ein Schlagzeugkessel sollten zwei Ölungen reichen, es ist schließlich keine Küchenarbeitsplatte oder Parkett.


    Der Nachteil der Wachsschicht besteht darin, dass sie nicht mehr mit Öl behandelbar ist. Eine geölte Pberfläche lässt sich immer wieder nachbehandeln ohne dass man was sieht. Man kann Kratzer problemlos ausbessern.


    Ich habe einen Buchenholztisch für die Küche so behandelt, der Schutz hält seit 7 Jahren problemlos bei täglicher Nutzung als Esstisch. Den habe ich aber auch mit sehr viel Öl behandelt, der hat sich wie ein Schwamm vollgesogen. Ich habe dazu im ersten Arbeitsgang noch Grundieröl benutzt, dann Hartöl.


    Bei einem Schlagzeug würde ich mit wesentlich weniger Öl arbeiten. Es sollte nicht so viel Öl ins Holz ziehen, weil das den Sound ändern wird. Darum kein Grundieröl, nur ein einfacher Anstrich mit Hartöl und dann das finish mit Nassschliff oder mit Hartöl spezial und Zwischenschliff. Schleift man Hartöl nass, so gibt das einen sehr dezenten feinen, seidigen und natürlichen Glanz. Benutzt man Hartöl spezial, so sieht es etwas lackierter aus. Bei Hartöl spezial muss man nicht nass schleifen, es reicht ein leichter Vorschliff nach dem ersten Arbeitsgang, dann dünn auftragen und abwischen.


    Die Gratungen sollten nicht mir dem Hartöl spezial in Verbindung kommen. Es trägt schon zu dick auf. Ein wenig normales Hartöl auf der Gratung sollte nicht schaden. Ich würde die Gratung aber nur leicht damit behandeln. Die Holzfaser saugt von der Gratung her sehr viel Öl, wenn man es drauf anlegt, das wird den Sound verändern. Darum nur einmal leicht drüber, gegen das modern, so wie Gretsch es mit der Wachsschicht macht.

  • hallo,


    möchte auch noch mal was zum ölen und wachsen sagen.
    öl ist grundsätzlich eine imprägnierung für das holz. es soll gegen feuchtigkeit schützen. das tut es auch wenn es richtig verarbeitet wird. man muß sich darüber im klaren sein das öl nicht die aufgabe hat einen oberflächenschutz für das holz zu bilden. deshalb wird normalerweise , z.b. bei hochwertigen möbeln immer gewachst. mit wachs bekommt man je nach poliergrad eine mate bis seidenglänzende oberfläche hin. öl soll den platz des wassers welches in den zellzwischenräumen und in den zellen des holzes gebunden ist einnemen, so das kein wasser mehr vom holz aufgenommen werden kann. öl sollte auch nicht in 8-10 schichten aufgetragen werden.
    man ölt so lange bis das holz kein öl mehr aufnimmt. das kann nach einem mal schon so sein, meist aber bei ahorn, birke oder buche bis zu drei mal. man erkennt die sättigung , wenn öl nach ca 10minuten noch nicht ins holz eingezogen ist. überschüssiges öl dann mit einem fusselfreien lappen abnemen.
    achtung öl oder wachsgetränkte lappen können sich selbst entzünden.
    zwischenschliffe sind immer notwändig.
    mit den zwischenschliffen erreicht man das sich, durch das öl aufgerichtete holzfasern wieder glätten, bzw. abschleift.
    ein guter tipp ist auch die kessel vor dem ölen zu wässern. jetzt aber blos nicht die kessel in die badewanne, sondern nur mit einem leicht feuchten schwamm überputzen. hier stellen sich auch die fasern hoch und können dann nach dem trocknen mit schleifschwamm oder schleifpapier geglättet werden. man wird merken das sich nach jedem gang der kessel glatter anfühlt.
    schleifkörnung sollte ab 280er aufwärts genommen werden.
    so das sollen meine ergüsse erst mal gewesen sein.
    vieleicht hilft es ja irgendeinem.

  • trigon...



    Verwechselst Du Ölen mit Beizen? Oder Wässert man beim Ölen auch? Ich bin ja lernfähig und willig.


    Im Übrigen, hast Du schonmal einen Kessel gesehen der mit 2 Schichten Öl behandelt wurde und einen, der mit 10 Schichten geölt wurde? Viel Spaß ...
    Ab der 2. Schicht reden wir hier von einem Finish, nicht von einem Schutz.





    [edit]


    Habe meinen Beitrag ma etwas entschärft

    Einmal editiert, zuletzt von vintage ()

  • Zitat

    Original von vintage
    trigon...


    Du wässerst einen Kessel vor dem Ölen? Ich lach mich schlapp.
    Ich glaube Du verwechselst da Beizen mit Ölen.


    Vintage, "das machen Profis so";) um die Fasern zu glätten.
    Hat mir mein Vater schon versucht mir so beizubringen, und schau mal in das Profil..der gute Mann ist Tischler.

    Einmal editiert, zuletzt von Bibbelmann ()

  • Zitat

    Original von Bibbelmann


    Vintage, das machen Profis so um die Fasern zu glätten. Das ist normal
    Hat mir mein Vater schon so beigebracht, und schau mal in das Profil..der gute Mann ist Tischler.


    Aber ich denke, nur bei Möbel, oder?


    Ich weiß es zwar nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass das wässern den Klang leicht (evtl. negativ) beeinflusst?

    Einmal editiert, zuletzt von Rockstar ()

  • das hat mit Möbeln im speziellen nicht soviel zu tun, sondern mit glatten Oberflächen. Dann braucht es auch weniger schichten Lack. Was die beste Lösug ist weiss ich auch nicht. Die Holzfasern aussen etwas anzufeuchten (verdunstet zügig wieder) um sienachdem sie sich aufgestellt haben mit feinem Schleifpapier glattschleifen zu können ist halt verbreitet.

  • Zitat

    Original von vintage
    Ich kenne Sinn und Technik des Wässerns Bibbel ...aber danke nochmal für Deinen informativen Hinweis. *Kopfschüttel*


    GUT dass du Deinen Beitrag oben editiert hast. Da stand naemlich Schwarz auf Weiss dass du keinen Schimmer hast wovon da geredet wurde.


    hier das original Zitat:

    Zitat

    trigon...


    Du wässerst einen Kessel vor dem Ölen? Ich lach mich schlapp.
    Ich glaube Du verwechselst da Beizen mit Ölen.


    Im Übrigen, hast Du schonmal einen Kessel gesehen der mit 2 Schichten Öl behandelt wurde und einen, der mit 10 Schichten geölt wurde? Viel Spaß ...
    Ab der 2. Schicht reden wir hier von einem Finish, nicht von einem Schutz..

    Einmal editiert, zuletzt von Bibbelmann ()

  • ok, hat vielleicht noch jemand bezugsquellen für danish oil, oder das leinos zeugs (und auch Erfahrungen mit den Quellen)?


    Also meine wäre die da.
    Kennt das jemand? Schon Erfahrungen damit gemacht?


    Viele Grüße
    Rockstar

  • Genau Bibbel ... Aber Du solltest mich und meine Arbeit besser kennen.


    Du schießt Dir immerwieder Eigentore und hast es auf mich abgesehen.
    Jedes Mal wenn es ums basteln geht. Aber das ist ein anderes Thema.


    Meine Zweifel in Bezug auf das Wässern war bezogen auf das Ölen und NUR auf das Ölen. Falls Du Dir meinen Beitrag nochmal durchlesen willst...
    Warum er geändert wurde, kannst Du ja nachlesen...


    Oder willst Du mir jetzt erzählen dass Dir nach jahrelangen Beobachtungen meiner Person und Arbeit auch bei Drumrap entgangen ist, dass auch ich selbstverständlich Kessel wässere -mindestens bisher vor dem Beizen.



    Ende der Durchsage!

  • vin,


    du redest und redest und der Inhalt wird nicht besser: mein Tipp: nochmal editieren
    Auch vor dem Ölen macht es natürlich sinn die Fasern wegzunehmen..
    Mir ist ein Finish auch herzlich egal, aber soweit reichts noch

  • Herrgott!!! Es leuchtete mir lediglich nicht ein, dass ich vorm Ölen auch wässern sollte.
    Wenn ich eh nach jeder Öl Schicht gründlich schleife. Und zwar 400/600/1000 Stahlwolle.


    Beim Ölen Bibbel okay? Beim Ölen.

  • also nochmal zum wässern, es geht tatsächlich darum das sich angeschnittene oder angeschliffene holzfasern aufstellen um sie dann besser glätten zu können. die nachbehandlung mit öl (oder Lack) ist dann wirklich einfacher.
    nur unbedingt mit einem wirklich nur feuchtem schwamm arbeiten, man kann sonst die leimfuge zwischen den einzelnen kesselfurnierschichten lösen, da der leim bei fast allen herstellern nicht 100% wasserfest ist. das ergebniss ist dann natürlich im besten fall eine soundveränderung und im schlimmsten fall die zerstörung des kessels.
    man sollte sich die kessel auch vorher unbedingt genau anschauen. bei alten kesseln kann es sein das man durch die einzelnen furnierschichten einen sogenannten leimdurchschlag hat. man kann das an ververbungen im holz sehen. bei solchen stellen wird man nie eine gute geölte oder gebeizte und lackierte fläche hinbekommen. da währe eine folie oder ein deckender lack angebracht.
    ich kann aus eigener erfahrung sagen das ich schon bei alten oder auch neuen kesseln die ich für freunde bearbeitet habe meine liebe mühe hatte.
    also ichwill hier wirklich nicht den alleswisser machen, aber ich möchte zumindes ein paar tipps geben.

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