Hattet ihr auch schonmal SO EINEN Gig??

  • Am letzten Samstag spielten wir für dein SPD Ortsverein Dortmund Lünen oder so.100 jähriges Jubiläum.Stargast Minister Schartau und der OB von Dortmund,ich glaube Langemeyer oder so.
    Das Durchschnittsalter des Publikums war ca. 50.
    Es war in der Turnhalle einer Schule.
    Akkustik war die Hölle.Jeder der mal in ner Turnhalle gespielt hat weiss das,nur Brei.
    Also musste mal wieder das gute alte Gaffa auf die Trommeln und Becken um irgendwas zu retten,dünne Sticks raus und dann mal hören.......Oh Gott........
    Naja,aber was soll man machen,die Halle war nackt,bis auf den verlegten Teppichboden und ca. 2000 SPD Papierwimpel unter der nackten Betondecke.Ok Soundcheck beendet.
    Bevor wir auch nur einen Ton gespielt hatten,kam schon der Veranstalter und sagt wir sollen bitte Spiziccato spielen,womit er eigentlich leise meinte.Vor der allerersten Note!


    Unsere Spielzeit von 3 Stunden wurde aufgeteilt in insgesamt 8 Sets.Mal 15 Minuten,mal 30 usw.
    Es kam wie es kommen musste,wir spielten die ersten Takte,sehr leise.Meine Freundin,welche ganz hinten in der Halle stand, sagte,man würde die Snare und die Hi Hat gar nicht hören.
    Sofort hielten sich die ersten Omas die Ohren zu und schüttelten mit dem Kopf.Der Blick streng zu mir gewandt.SUPER!!!
    Naja,augen zu und durch,was haben wir uns den Arsch abgespielt,nur die ganz harten Dinger: Amarillo,Moviestar,Schickeria,Black is black usw.
    Wir hätten vielleicht besser nur WDR 4 einschalten sollen.
    Erstes Set Ende.


    So ab in die "Künstlergarderobe".Aber was war denn jetzt?
    Die Garderobe war voll bis an die Decke mit Frauenkleidern und ein paar Tunten ....Achja Travestieshow...klasse.....
    Also Bank geschnappt und ab in den Waschraum der Turnhalle.War sehr gemütlich,so mit Dusche und so alles im Stil der frühen 50`er Jahre.


    neben den Tunten war noch ein Bauchredener,eine Gesangseinlage zweier 60 jähriger als SPD Fans,die ein selbstgeschriebens Lied mit ca. 120 Strophen und Quetschkommode vorführten,ein paar Omas und Opas die im Dirndl und Lederhosen den Holzmichel sangen und noch ein Komiker,der zu einem Remix der grössten Mallorcabrüller irgendwelche Faxen machte.
    All diese Programmpunkte waren über ein Paar Heim hifi Lautsprecher beschallt,die derartig laut und verzerrt waren,dass ich dachte gleich machts bumm und der Tieftöner ist draussen.Das Volk tobte!!


    Ja,wenn wir dann wieder dran waren mit Knallern wie Skandal im Sperrbezirk,Sweet home Alabama,Country Roads,Sternenhimmel, usw. waren die grössten Einlagen der SPD Fans leichtes Rhytmisches Kopfnicken.
    Je voller die Gäste,desto schöner wurde es. Die sturzbetrunkenden jungen Damen der Theke (ca. 30 Jahre alt) hüpften auf der Tanzfläche rum und manche die noch ihne Gehhilfe laufen konnten schwangen ein wenig die Omi übers Parkett.


    Bei uns lief nur noch der Autopilot,keine Note und kein Ton zuviel gespielt.Keine Antrengung bei Gitarrensolis.Unserem Gitarristen riss ne Saite,welche er direkt während des Stückes mal wechselte und natürlich aufhörte zu spielen.Keine Sau gemerkt.


    Da wir ja ein bissi Profi sein wollten,haben wir das ganze aber gut gelaunt durchgezogen und uns unseren Spass auf der Bühne gemacht.
    Die hauseigene Lichtanlage,die vom Veranstalter gestellt wurde (sogar 8 PAR 64 in den schlimmsten Farben) blitze vollkommen planlos in Strobogeschwindigkeit zu Hits wie Feels like Heaven usw.
    Zum Abschluss gabs dan noch 2 Simply Red Nummern (something git me started und moneys to tight...). Wir verabschiedeten uns brav beim Publikum und packten in Lichtgeschwindigkeit unsere Sachen,kassierten und um halb 2 warn wir dann weg.Wir haben übrigens um 18 Uhr angefangen.


    vielleicht sollte ich für den Gesamteindruck erwähnen,dass wir keine Vorstadtkindertanzkapelle sind,sondern alles ausser mir jenseits der 30 sind und schon ewig und auch gut Mucke machen!


    Sowas schonmal jemand erlebt?


    PS: Heute kann ich schon wieder drüber lachen

  • Glücklicherweise habe ich hauptsächlich immer in irgendwelchen Rock- oder Metal-Kapellen in Clubs, Hallen oder bei Festivals gespielt, sodass mir das größtenteils erspart blieb. Allerdings gab es auch nicht immer nur harte Mucke und coole Gigs. Sogar mit der Jazzband, mit der ich spielte, kam sowas schon vor (obwohl man da eine gewisse Toleranz bei unmusikalischen Leuten annehmen sollte). Bei Neujahrsempfängen der Bundeswehr haben wir auch mal mit einer ganz normalen Pop/"Rock"-Coverband gespielt - auch da gab's schon solche Sachen.
    "Normale" Leute haben da halt keine Sensibilität für ... ;)

  • Zitat

    Original von RogerBeathacker
    An Gigs, die reibungslos verlaufen, erinnert man sich doch meistens 'ne Woche spaeter schon fast gar nicht mehr ..;)


    Genau! Solche kuriosen Gigs hat doch jeder irgendwann mal, das gehört einfach dazu. Mir fallen auf Anhieb zwei so richtig seltsame Konzerte ein, aber genau die sind es, über die man sich heute noch gerne mit den damaligen Kollegen unterhält.


    Edith: schön langsam kriege ich die Vintage´sche Rechtschreibungskrankheit...

  • Zitat

    Original von Awake
    Glücklicherweise habe ich hauptsächlich immer in irgendwelchen Rock- oder Metal-Kapellen in Clubs, Hallen oder bei Festivals gespielt


    Das hab ich früher gemacht.Wir machen ja auch heute noch mit dieser Combo Sachen wie Jump,Afrcia,Rebell Yell,Last Resort etc. aber wir machen das ja hauptsächlich wegen der Kohle,wir Kapitalistenschweine!!! :D :D

  • Zitat

    Original von Lupi


    Das hab ich früher gemacht.Wir machen ja auch heute noch mit dieser Combo Sachen wie Jump,Afrcia,Rebell Yell,Last Resort etc. aber wir machen das ja hauptsächlich wegen der Kohle,wir Kapitalistenschweine!!! :D :D


    Klar, muss man machen, wenn man als Musiker wenigstens einigermaßen seine Ausgaben decken will. Ich meinte mit den Rockgeschichten auch nur, dass das an sich immer sehr gute Gigs sind, da alles rund läuft, die Leute die Mucke hören wollen, sich keiner über Lautstärke oder Härtegrad der Musik beschwert ... dafür gibt es dann halt nicht so viel Kohle wie für SPD-Feste oder Neujahrsempfänge ;)

  • *hehe*


    Das scheint ja bei der SPD Programm zu sein, wir hatten mal ähnliches bei nem Gig mit ner Cover-Combo in der SPD-Zentrale in Bonn Ende der 80er des letzten Jahrhunderts ( *lol* hört sich das geil an, letztes Jh. ). Der Unterschied bestand lediglich darin, dass die angesoffenen "Thekenschlampen" ab oder manche sicher auch bereits "geringfügig jenseits" der 30 im Laufe des abends zu willigen Rocker-Groupies mutiert sind ... selten so'n Spass gehabt ... :D

    "Time and again I sing your song, but I've been running on empty far too long,
    I’ve had enough holdin’ on to the past, make no mistake, it could be your last ... ! "

  • also bei unserem "Vatertagsgig" der im Rahmen eines Kinderfußballturniers war, sollten wir ab 18:30h -Gagenfrei- spielen. Da die Halle aber noch voller Senioren saß, bat uns der Veranstalter darum, das ganze nochmal um eine Stunde nach hinten zu verschieben. Da aber in dieser Zeit absolute totenstille gewesen wäre, beschlossen wir einfach mal drauf los zu spielen und die Reaktion abzuwarten. Schon beim kurzen Soundcheck gingen schon die ersten anfeuernden Arme hoch und die Senioren (der jüngste war vielleicht 60) freuten sich richtig und feuerten uns an!!! Nach dem ersten Song ging der Veranstalter zu den "Oldies" und fragte ob es denn nicht zu laut wäre, worauf diese antworteten: "Nee, aber man kann sich net so gut unterhalten, also setzen wir uns nach draussen, da können wir beim schwätzen wenigstens auch noch die Musik hören". Das hat mich doch ziemlich erstaunt, die Jüngeren standen an der Theke um die Getränkevorräte zu vernichten und die Älteren wollten sich einfach nur Unterhalten und dabei unsere Musik hören. Fazit: Lediglich knapp 20 Leute haben sich vor der Bühne versammelt (unter anderem ein Silberhochzeitspaar für die wir Highway to hell gespielt haben;-)....
    Naja, egal, nach Aussagen der Leute dort konnten wir froh sein, dass überhaupt jemand da war, weil sich in diesem Ort (ich nenne den Namen jetzt nicht) wohl niemand für Bands interessiert, das einzige was zählt ist die Theke.... War übrigens keine SPD Veranstaltung, obwohl, nee ich weiß nicht, aber ich glaube irgendwie hat die auch die Oberhand in der Gemeinde und den Vereinen :D :D :D

  • Hach, wenn ich die Story(s) hier so lese, erinnere ich mich auch an so ein Ding...
    "Damals" mit meiner ersten "richtigen" Band spielten wir im Keller unseres Gitarristen. Der Vater des Gitarristen war der Kreisvorsitzende der SPS und plante seinen 50. Geburtstag.
    Er also zu uns in den Keller gekommen (1/2 Jahr vor dem Geburtstag) und uns gefragt, ob wir nicht bei seinem Geburtstag spielen wollten. Er würde gerne ein paar Sachen von früher von uns gespielt bekommen vorzugsweise was von den Beatles, den Stones... wir haben das dann bejahten und angefangen zu proben, da wir so eine Mukke nämlich nicht im Programm hatten.


    Der Tag des Gigs nahte. Am Waldrand war auf dem Grillplatz ein kleines, max. 500 Personen Zelt aufgebaut, Papa hatte sich um eine kleine Bühne und Beschallung, sowie Licht gekümmert...


    Wir Jungs also voller Elan auf die Bühne und angefangen zu spielen...
    Die erste Reaktion aus dem Publikum... verschreckte Gesichter und die Forderung sofort leiser zu machen, da man sich nicht mehr unterhalten konnte.
    Wir also etwas leiser gemacht, aber es reichte den Damen und Herren (alle so um die 50 eher älter) nicht... wir sollten noch leiser machen. Wollten wir aber nicht, bzw. konnten wir nicht, da sonst das Schlagzeug welches schon komplett unabgenommen war, alles übertönt hätte (und ich habe mich schon zurückgehalten). Irgendwann, mitten in einem Song war dann plötzlich der Strom aus. Da hatte uns doch wirklich jemand den Stecker der PA aus dem Verteiler gezogen.


    Wir ihn wieder rein gesteckt und unsere Sängerin meinte dann, das dieser Gig ein Wunsch des Gastgebers ist und die Leute doch bitte den Wunsch des Gastgebers respektieren sollten. Dann war plötzlich Ruhe im Zelt.


    Wir spielten ein paar weitere Stücke, bis plötzlich eine ältere , leicht bis mittelschwer angetrunkene Frau auf die kleine improvisierte Bühne zugetorkelt kam und von uns fragte...


    Könnte ihr das "Kufstein Lied" spielen... das was ihr macht ist Affenmusik und braucht kein Mensch...


    Damit war der Gig beendet. Wir bauten ab und versammelten uns geschlossen an der Theke um unseren Frust herunter zu spülen...


    Dies war übrigens der zweite Gig mit dieser Band… ich habe mich davon aber nicht abschrecken lassen und habe die Sticks NICHT an den Nagel gehängt ;) :D


    Gruß
    Christian

  • uns haben sie mal nach dem 3. Stück den Strom ab- und nicht wieder angestellt, weil wir zu laut waren :)


    Es war übrigens ein Rockwettbewerb.


    so geschehen im Schloss von Rheda Wiedenbrück ich glaub 1986.

  • damals mit meiner ex-band (herbst 2004 leider aufgrund privater differenzen getrennt):


    wir spielten melodic rock und es war unser letzter gig als band.
    altstadtfest in meinem heimatort heilbronn-sontheim.
    durch unseren gitarrero sind wir an den gig gekommen, da dessen vater
    im orga team des festes war.


    termin war ein sonntag, mittags um 13:30 (!!!) sollten wir bis 15:00 spielen.
    da der sonntag aber auf diesem fest eher den älteren herrschaften gehört,
    war die katastrophe im prinzip vorprogrammiert.
    vor uns hatte von 12:00 bis 13:00 ein akkordeon-quartett gespielt.


    gut, wir also mit unserem befreundeten techniker dahin und aufgebaut,
    da wir ja immerhin geld dafür bekamen und uns der termin letztlich auch egal
    war, denn es gab ja wie gesagt kohle.


    anfangs lief auch alles gut, ein paar freunde und fans waren auch gekommen.
    dennoch lag der altersdurchschnitt wohl bei rund 60.
    nach einer halben stunde jedoch, sah ich in einer liedpause von meinem drumset
    aus wie ein ca. 60jähriger mann wutentbrannt zu unserem techniker
    rannte und ihn anschrie. wie ich hinterher erfahren habe drohte er damit,
    die polizei wegen ruhestörung zu rufen. dabei war das fest eine genehmigte
    veranstaltung. da aber unser techniker aber schon öfter probleme mit
    solchen übereifrigen mitbürgern und dem aufwand der polizei hatte,
    hatte er zu diesem zeitpunkt die schnauze voll und machte uns dann halt leiser.


    daraufhin bekam ich von der bühnenseite zugeflüstert, wir sollten noch etwas
    leiser spielen. das haben wir dann auch getan, und zwar so,
    das wir nur noch die amps ohne pa-verstärkung und drums nur noch ohne
    mics gespielt haben. allein die sängerin war noch über die pa zu hören.


    so spielten wir dann bei miesestem sound unser set runter.
    nach dem wir grade fertig und am einpacken waren, kam ein mann um die
    70 (nicht der selbe wie der der unseren techniker angeschauzt hatte)
    auf die bühne und rief uns entgegen, wie froh er sei, das dieser "höllenkrach"
    nun endlich vorbei ist und empfahl uns, uns auf diesem fest nicht mehr blicken
    zu lassen.


    konnten wir auch garnicht, denn es war ja unser letzter gig als band ;).
    das geld haben wir dann bekommen und haben noch ein wenig
    provokativ beim einladen in die autos laut die ac/dc platte "stiff upper lip"
    unseres bassers laufen lassen. schön wars ;)

    Keep it centered, keep it low!
    Keep it running, let's go!
    Watch it climb on its own,
    The more we see the more we know!

  • Zitat

    Original von worf
    ... das was ihr macht ist Affenmusik und braucht kein Mensch...


    Der Verweis auf den "Auftraggeber" ist eine coole Idee ! Werde ich mir merken.
    Als "Musikant" steht man schnell in der Rolle, als täten einem die Zuhörer einen Gefallen (wenn überhaupt) ... und nicht anders herum. Bei "Gigs mit eigenem Songmaterial" mag das auch der Fall sein, aber bei "Feiermucke" ist es ganz offensichtlich jemand anders, der sich Band und Material bestellt hat..... und "wes Brot ich ess', des Lied ich spiel" ist da schon eine gute Einstellung !! Ich würde als Ansprechpartner da immer nur meinen Auftraggeber akzeptieren. Soll die "Dame" sich doch an Deinen Vater wenden. Wenn der dann Euren Gig absagt, ist es OK - aber dass immer die "Ausführenden" als Hackklotz für die Geschmacksunterschiede herhalten sollen, ist mir nicht einsichtig.



    Gruß,


    Simon2.

  • Wir haben vor ein paar Jahren bei einem „Rock für Kosovo“-Festival gespielt. Eigentlich eine gute Sache so was, aber wenn die Organisation nicht hinhaut, wird es problematisch.


    Wir waren die letzte Band, stellten die gesamte Backline und harrten der Dinge die da kommen würden. Dazu genehmigten wir uns ein paar Drinks an der Bar, als ich jedoch den Alkohol zu spüren begann, wurde ich etwas nervös, da ich besoffen ziemlich miserabel spiele. Ich zog die Notbremse und trank nichts mehr.


    Wie sich herausstellte, war das allerdings überhaupt kein Problem, den da insgesamt 8 Bands am Start waren, wovon jede ca. eine Stunde spielte, kam es, dass unser Gig erst um ca. 02:00 (!) Uhr anfing. Dass da kaum noch Publikum vorhanden war, ist ebenso klar, wie die nicht mehr allzu gute Stimmung in der Band. Die Folge war ein aggressives Konzert einer ohnehin schon heftigen Band (wir nannten das immer Psychodelic Hardcore), worauf es dem Veranstalter zu bunt wurde und er um 02:30 Uhr einfach den Bühnenstrom ab- , das Hallenlicht einschaltete und das Konzert für beendet erklärte.


    Dass der sich (im übrigen ein recht bekannter und erfahrener Mann im österreichischen Business) danach in Sicherheit bringen musste, soll hier auch nicht verschwiegen werden... Nach Abbau, einpacken der Instrumente und 2-stündiger Heimfahrt, fiel ich um ca. 07:00 Sonntag morgens in Bett.

  • Oh ja, son Gig auf ner Wahlkampfveranstaltung hatten wir auch schonmal. Grandios. Nicht nur dass ich die politische Gesinnung dieser Partei nicht teile, nein! Die Bühne war ein Bretterverschlag, das Dach wurde vergessen. Egal, es wurde einfach kurzerhand aus Dachlatten und Plane zurechtgezimmert. Oh Graus! Nur alte Säcke, die am liebsten Stalin wieder ausgraben würden (da war der versteckte Hinweis auf die Partei :rolleyes: ), und insgesamt eine Bombenstimmung.
    Arschlecken, PA aufgerissen und volles Brett gegeben. :D
    Ich war gelinde gesagt froh, als es dann endlich vorbei war. Der "Erfolg" dieses Konzertes bestätigte mich voll und ganz in meinem anfänglichen Unmut. Die Bandkollegen dachten erst "dat wird bestimmt lustig". Tjahaaa von wegen! Niiiiiiiiiieeeeeeeeee wieder so ne Kacke!
    Ist nun auch schon 3 Jahre her und wir haben draus gelernt.


    W

  • Wenn die Musik nicht zur Zielgruppe passt, kann das manchmal auch echt lustig und bereichernd sein.


    In der schönen Remstalgemeinde Winterbach gab es vor 2 oder 3 Jahren die sogenannte "Bluesparade" - ein paar Dutzend Bands auf LKWs fuhren quer durch den Ort, Notstromaggregat. Rockbands, alte Blueser, Musikvereine, Coverbands, alte und junge Metaller - eine sehr bunte Mischung mit einigen Fußgruppen dazwischen, vom Landfrauenverein bis zur CDU. Vor und eine Gruppe des örtlichen Kindergartens. Wir, eine Metalcoverband namens Grand Final Stand, wohl lautester und krassester Beitrag zur Parade, auch schön verkleidet mit Kutten, Nieten und unternrum Lederimitat-Unterhosen. Als es bergab ging, kippte mir der Ridebeckenständer um und das ganze Drumset drohte über mich einzustürzen. Aber dieser ca. 45minütige "Gig" war auf jeden Fall der ungewöhnlichste meiner Laufbahn. Höllischer Sound, als wir ausgerechnet in der Eisenbahnunterführung zum Stehen kamen.


    Und das Schönste: Zu Slayers "South Of Heaven" auf 1 und 3 klatschende Omis, auf bestickte Kissen gelehnt aus dem offenen Fenster milde lächelnd... herrlich.

  • Eine Ex-Sängerin von hatte für einen Geburstag noch mal ein paar Musiker organisiert. Der Raum der Feierlichkeit war ein Wohnzimmer. Es sei aber groß, meinte sie. Ich hatte zur Sicherheit mein E-Drum mit eingepackt. Was sich uns dann aber bot, als wir dieses Wohnzimmer betraten, war schon recht eindrucksvoll:
    Zunächst mussten wir uns Platz schaffen, denn da war noch ein großes Sofa. Auf die Frage, ob die Nachbarn den ahnen würden, dass da eine Band spielte, wurde die Gastgeberin erst schnippisch und dann regte sie sich auf, was die Fragerei soll. Ich, noch mit Sonnenbrille, meinte, dass ich keine Lust hätte, nach drei Songs abbrechen zu müssen und für die Geburtstagsgäste wäre es vielleicht nicht so toll, wenn sie direkt die volle Lautsärke abkriegen würden, da es ja doch recht eng sei. Die darauffolgende Schimpftirade habe ich dann nur noch am Rande wahrgenommen, da ich und der Rest der Band damit beschäftigt war, unseren Krempel wieder nach unter zu den Autos zu tragen. Die Sängerin bleib dann bei ihr und meinte später, dass die Gastgeberin geweint hätte.
    Später beim Bier kam die Ex-Sängerin dann damit heraus, dass die Geburstagstante nur die Sängerin und eine Keyboardbegleitung haben wollte. Die Ex-Sängerin bekam von mir das Verbot, jemals wieder für mich einen Gig zu organisieren, denn da passte etwas überhaupt nicht zusammen. Manchen Zeitgenossen haben ein Wahrnehmungsproblem.

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

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