Grundlegende PA Fragen

  • Hallöchen,


    ich als Anfänger hab mal n Paar grundlegende PA-Fragen, die jetzt nich unbedingt was mit Schlagzeug zu tun haben:


    1. Muss man Schlagzeug grundsätzlich verstärken? Bei allen Auftritten von Bands bei denen ich bisher zugeguckt habe hab ich das nie gesehen. Ich meine, ich wohne in'ner Kleinstadt, aber hier gibt's durchaus auch Gigs (in unserer Schulaula) wo 200 Leute reinpassen und die die drummer da nicht Verstärken (trotzdem war das Schlagzeug da fast das Lauteste).


    2. Läuft bei nem Live-Auftritt alles über eine Anlage? Ich hab mir das eigentlich so vorgestellt: Amp(von Gitarre oder Bass)->über line out ins Mischpult->Endstufe der ganzen Anlage->Boxen
    Ich meine es wird ja auch oft über Mics vor den Gtr.-Amps gegangen. Ssoll ja der Sound besser sein. Bringt das sonst noch Vorteile. Is das eigentlich geläufiger?


    3.Hab jetzt auch schonmal irgendwo gelesen, das das alles getrennt aufgebaut wird (also Anlage für den Gesang; Die Gitarristen kommen alle mit ihren eigenen Dicken Verstärkern an). Das is doch auch irgendwie Quark oder? Wozu gibts überhaupt sone fetten Gitarrenamps (oder nutzt man die Auch nur für kleinere Gigs? Bei 2- 3 hundert Watt is da ja auch bloss Schluss und für n großen Open Air Auftritt is das ja auch nich genug. Wozu also die Dinger wenn man die sowie wieder Abnehmen muss? Wenn mans über line geht dann reicht doch auch n kleiner mini Amp mit 10 Watt.




    Gut, n bissel durcheinander ist das jetzt glaube ich, aber egal.
    Mir fallen bestimmt noch mehr Fragen ein.




    Edit: Noch ne Frage: Für was steht die Abkürzung PA Eigentlich?

    Einmal editiert, zuletzt von pasdVn ()

  • Es gibt immer mehre Lösungen, ich probier jetzt einfach mal was zu erzählen, falls ich falsch liege, berichtigt mich!


    Also, wie du in erstens schon erkannt hast, kommt es eben darauf an, wie laut ein drummer spieln kann und wie groß die location ist. Extrem Beispiel:
    Große Festivals, da wären drummer noch hoffnungsloser verloren wie gitarristen.


    Zitat


    2. Läuft bei nem Live-Auftritt alles über eine Anlage? Ich hab mir das eigentlich so vorgestellt: Amp(von Gitarre oder Bass)->über line out ins Mischpult->Endstufe der ganzen Anlage->Boxen
    Ich meine es wird ja auch oft über Mics vor den Gtr.-Amps gegangen. Ssoll ja der Sound besser sein. Bringt das sonst noch Vorteile. Is das eigentlich geläufiger?


    Was verstehst du unter eine Anlage?



    zu 3.


    Ein amp mit 10 Watt macht verzerrt ,zb., einen anderen sound als ein 100 W Amp. Deshalb eben über Line oder Abnahme, den genauen unterschied kenn ich nicht.
    Außerdem kann ein Amp mit 100W teilweise schon mal ein bisschen monitoring übernehmen!


    PA=Personal Adress

    Hallo, ich hätte gern 540g Pogo.
    Gleich hier auf die Fresse oder zum mitnehmen?

  • Wie Gitarrenamps abgenommen (lineout oder micro davor) hängt auch von der Kombination des Verstärkers mit der zugehörigen Box ab. Die meisten Gitarristen haben ihre Soundvorstellungen mit der im Proberaum benutzten Box verwirklicht. Mit dem Mikro kann man den Gesamtsound dann besser kriegen. Aber ich hab auch nicht so wirklich Ahnung davon.


    Zum Schlagzeug:
    In kleinen Locations hab ich bis jetzt immer ohne Verstärkung gespielt, nur bei einem Fest draußen wurden die Bassdrum und zwei Overheads benutzt.

  • @ Gäbsen: Naja, ich meine Alles geht in einen Mixer rein und dann zu den Endstufe(n) raus. Is eigentlich ne doofe Frage, bloss weil ich eben in so'nem anderen Thread wo's um's Mitbringen von Equipment bei Liveauftritten ging stand das die Gitarristen meist nur ihr Topteil mitbringen und da dann Boxen angeschlossen werden. Ich vermute dann einfach mal das das auch kleinere Gigs sind bei den son direkter Gitarrenamp (also ohne erst durch n Mischer un dann das Fertige Signal über Große Stereoboxen raus) mit 200 W ausreicht.


    Zitat

    Ein amp mit 10 Watt macht verzerrt ,zb., einen anderen sound als ein 100 W Amp. Deshalb eben über Line oder Abnahme, den genauen unterschied kenn ich nicht.


    Nagut, das mit dem Monitoring leuchtet ein, aber nur wenn man über Mics geht. Wegen dem Verzerren: Die Vorverstärkung, die die Verzerrung ausmacht is doch bei allen Amps eigentlich gleich, egal wieviel Watt. Wenn man da jetzt nur über Line abnimmt dürften die Ergebnisse doch identisch sein. Da is zwar jetzt nicht die Vezerrung der Endstufe drin wenn das Teil voll aufgedreht is, aber das hat ja sowieso nur bei Micros Sinn.



    Wie wird das denn in euren Bands so gehandhabt? Stellt ihr Mics vor die Amps oder doch lieber direkt?

  • Meine Gitarristen(geile bezeichnung :-D) bringen immer ihre boxen und topteile mit.
    Und bisher wurden immer die Boxen abgenommen.

    Zitat


    Die Vorverstärkung, die die Verzerrung ausmacht is doch bei allen Amps eigentlich gleich, egal wieviel Watt.


    Nö, ein zehn Watt verstärker verzerrt meistens über eine Platine und ein 100 W verstärker über rören, was den fetten ROCKsound gibt...


    Greets,
    gäbsn

    Hallo, ich hätte gern 540g Pogo.
    Gleich hier auf die Fresse oder zum mitnehmen?

  • Oki dann mach ich halt mal :D


    Zitat

    1. Muss man Schlagzeug grundsätzlich verstärken? Bei allen Auftritten von Bands bei denen ich bisher zugeguckt habe hab ich das nie gesehen. Ich meine, ich wohne in'ner Kleinstadt, aber hier gibt's durchaus auch Gigs (in unserer Schulaula) wo 200 Leute reinpassen und die die drummer da nicht Verstärken (trotzdem war das Schlagzeug da fast das Lauteste).


    Man MUSS gar nix, man kann das machen. Alles weitere würde jetzt in Sachen PA bei Adam&Eva anfangen.



    Zitat

    2. Läuft bei nem Live-Auftritt alles über eine Anlage? Ich hab mir das eigentlich so vorgestellt: Amp(von Gitarre oder Bass)->über line out ins Mischpult->Endstufe der ganzen Anlage->Boxen


    Normalerweise läuft alles über eine Anlage. Bass geht in der Regel über Line Out (meist noch DI Box) ins Pult, Gitarren gehen in der Regel über Mikro ins Pult. Line Outs von Gitarrenamps klingen meist besch..eiden, es sei denn sie sind frequenzkorrigiert (Red Box von H&K zb), aber auch dann stellt der Line Out Sound die Gitarristen/Techniker meist NICHT zufrieden. Also Mikro davor. Hinter dem Pult hängen die Frequenzweichen, Endstufen und Boxen.



    Zitat

    3.Hab jetzt auch schonmal irgendwo gelesen, das das alles getrennt aufgebaut wird (also Anlage für den Gesang; Die Gitarristen kommen alle mit ihren eigenen Dicken Verstärkern an). Das is doch auch irgendwie Quark oder? Wozu gibts überhaupt sone fetten Gitarrenamps (oder nutzt man die Auch nur für kleinere Gigs? Bei 2- 3 hundert Watt is da ja auch bloss Schluss und für n großen Open Air Auftritt is das ja auch nich genug. Wozu also die Dinger wenn man die sowie wieder Abnehmen muss? Wenn mans über line geht dann reicht doch auch n kleiner mini Amp mit 10 Watt.


    Wenn du nix abnimmst, also kein Mikro an Bass & Gitarren, dann hat zwangsläufig jeder seine "eigene" Anlage.
    Gitarrenamps mit 10 Watt sind meist billigst. 100 Watt Vollröhrenamps sind idR 10 Watt Amps überlegen. (Vgl: Ein Porsche ist einem Trabbi IMMER überlegen). Noch ein netter Vergleich aus dem Automobilbereich: Hubraum ist durch nix zu ersetzen außer durch Hubraum. Natürlich gibts auch Gitarristen die lieber ihren 30 Watt Vollröhrenamp richtig aufreisen, statt ihren 100 Watt Vollröhrenamp auf 40% blasen zu lassen. Aber hier gibts soviele Meinungen zu und da ist ein Drumforum sicher nicht der richtige Ort dies zu erläutern. Abnehmen hat auch nicht immer was mit Lautstärke zu tun, sondern mit Verteilung im Raum. Eine Gitarrenbox bläst halt nur in eine Richtung, und wenn du halt als Gast in ner anderen Richtung stehst, dann hörst du davon nix. Wenn aber alle Instrumente gleichmäßig über eine Anlage wiedergegeben werden, besteht zumindest die Chance das du an allen Orten was von den Gitarren hörst.


    Zitat

    Die Vorverstärkung, die die Verzerrung ausmacht is doch bei allen Amps eigentlich gleich, egal wieviel Watt. Wenn man da jetzt nur über Line abnimmt dürften die Ergebnisse doch identisch sein. Da is zwar jetzt nicht die Vezerrung der Endstufe drin wenn das Teil voll aufgedreht is, aber das hat ja sowieso nur bei Micros Sinn.


    ????
    Die Vorverstärkung ist mitnichten bei allen Amps gleich, genausowenig wie BMW Audi Motoren verbaut. Es klingen ja auch nicht alle Amps gleich. Die Vorverstärkung macht einen ganz beträchtlichen Teil der Soundcharakteristik aus und ein Mark IV klingt halt anders als ein JCM 800.
    Je nachdem wie frequenzkorrigiert die Lineouts sind, sind die Sounds hier nochmal verschieden. Den letzten Satz kapier ich nunmal gar nicht, also die Aussage erschließt sich mir nicht.
    Wieso macht Endstufenzerrung nur bei Mikroabnahme Sinn (oder meintest du was anderes?!?!) Endstufenzerrung ist MEIST nicht gewollt, da Gitarristen aber generell experimentierfreudig sind und hier auch nix verboten ist, darf man ruhig auch die Endstufe ins Clipping fahren, erlaubt ist was gefällt.


    Zitat

    Nö, ein zehn Watt verstärker verzerrt meistens über eine Platine und ein 100 W verstärker über rören, was den fetten ROCKsound gibt...


    Es gibt sowohl Vollröhrenamps mit 10 Watt als auch Transistoramps mit 100 (und mehr) Watt. Die Verzerrung wird aber doch meist in der Vorstufe erreicht und in dieser sitzen auch bei Transistoramps Röhren. Nur die Endstufe ist eben nicht mit Röhren aufgebaut. Wäre das so, wäre es ein VOLLRÖHRENAMP.


    Rapid hat absolut Recht. Man kann hier wieder nur auf Dieter Nuhr verweisen, der Spruch sollte bekannt sein. Die Anwendung üben wir noch.


    guts nächtle
    jan

  • Zitat

    Es gibt sowohl Vollröhrenamps mit 10 Watt als auch Transistoramps mit 100 (und mehr) Watt. Die Verzerrung wird aber doch meist in der Vorstufe erreicht und in dieser sitzen auch bei Transistoramps Röhren. Nur die Endstufe ist eben nicht mit Röhren aufgebaut. Wäre das so, wäre es ein VOLLRÖHRENAMP.


    Das is richtig! :D


    An den Threadersteller:
    Der Unterschied liegt im Sound.
    Ein Vollröhrenamp hat z.B. mehr Druck, und je nach Gitarre und Tonabnehmern auch n richtig geile "Brett".
    Über den Line-out gehn meist nur TOP 40 Tanzbands, weil die zum großteil nicht diesen richtig harten Rocksound brauchen, sondern einen ausgeglicheneren.


    Und außerdem ist das hier kein Gitarrenforum!!!


    Und Schlagzeugabnahme:
    Je nach größe des Raumes, Soundvorstellungen und so weiter...
    benutz einfach mal die Suche




    MfG
    Christian

  • In erster Linie geht es bei dem Einsatz einer PA um guten Sound. Erst dann geht es um die reine Lautstärke. Beides hängt aber eng zusammen. In der Schulaula werden einige Instrumente (Toms / Bassdrum) eher untergehen als andere.
    Und damit man die leisen Instrumente auch noch hört, verstärkt man die eben (als erste). Das führt dazu, dass der Sound ausgewogener wird. Klingt halt besser.


    Ab 203 Leute wird die Lautstärke mit PA immer interessanter, da du dein Standtom nicht beliebig lauter spielen kannst...

    ...und keine Eier!

  • Holle: Genau
    In kleinen Locations wird meist eine "Defizitausgleichsstrategie" betrieben. Du musst sehen, wie du als Mixer den Brei der von der Bühne kommt hinbiegen kannst. Also wird wirklich nur partiell verstärkt.
    Also ne Bassdrum geht VIEL leichter unter als ne Snare und ein 20" China brauch mitunter bei 800 Pax keine Verstärkung, wohingegen Toms generell recht leise sind im Vergleich.


    Der Sound von der Bühne prägt bei kleinen Gigs den Gesamtsound viel mehr, als auf einer großen Bühne. Das heisst, wenn die Musiker (leider oft die Drummer aber auch Gitarristen) auf der (kleinen) Bühne undiszipliniert (laut) spielen, hat der Techniker meist keine Chance einen guten Sound zu machen. Meist ist die PA dann auch noch zu klein um den Gesang laut genug zu bekommen oder es wird halt insgesamt asozial laut.


    Im Ausland gibt es schon diverse Pegelbeschränkungen und auch in Deutschland werden die mittelfristig kommen. Und dann sind wohl 99 db leq an dem LAUTESTEN DEM ZUSCHAUER ZUGÄNGLICHEN PLATZ, also nicht am Mischpult oder so, das Maximum. Und wer weiss, dass ein lautes Drumset mal locker 115 db a in ein paar Metern Abstand erzeugen kann, bemerkt dann vielleicht den Ernst der Lage. Sicher ist leq ein über die Zeit gemittelter Wert, aber wer dann gegen die Auflagen verstösst wird sich irgendwann vor Gericht verantworten dürfen. Ich finde 99 db leq persönlich auch für ein wenig übertrieben, 102-105 würden es auch erstmal tun, aber in der Schweiz sind es 95!!


    Also von daher, lernt schonmal diszipliniert zu spielen.


    Ich hatte letztens eine Bühne als Tech innerhalb eines Kneipenfestivals. Kleine Bühne, ordentlich PA und 5 Bands. Alle Bands lautstärkemäßig im Rahmen. So ca 95 bis 102 db a maximal. Dann kommt ne englische Punkband. Ich hab nur noch Gesang auf der Anlage und bissi Bassdrum, Gitarren runter, Bass runter und Rest von Drums auch. Und siehe da: 112 db a. EKELHAFT. Und so Leute werden es in Zukunft schwer haben, denn wenn jemand verklagt wird, dann in erster Linie der Veranstalter. Und der überlegt sich dreimal ob er eine solche Band bucht oder spielen lässt.


    Jezz wurde es ziemlich OT, aber is ja keiner zum lesen verpflichtet... :)



    gruß
    Jan

  • Zitat

    Original von Seven
    ...


    ????
    Die Vorverstärkung ist mitnichten bei allen Amps gleich, genausowenig wie BMW Audi Motoren verbaut. Es klingen ja auch nicht alle Amps gleich. Die Vorverstärkung macht einen ganz beträchtlichen Teil der Soundcharakteristik aus und ein Mark IV klingt halt anders als ein JCM 800.
    Je nachdem wie frequenzkorrigiert die Lineouts sind, sind die Sounds hier nochmal verschieden. Den letzten Satz kapier ich nunmal gar nicht, also die Aussage erschließt sich mir nicht....


    Hi,


    ich glaube, er meinte etwas Anderes: "Für den Grad der Verzerrung ist es egal, ob ich hinter die Vorstufe eine 10- oder eine 100-Watt-Endstufe hänge".
    Und bei der "Verzerrung der Endstufe" tippe ich mal auf einen "spezifischen Endstufensound" (wie er ja angebl. bei Röhrenendstufen "wärmer" sein soll), der nur zum Tragen kommt, wenn per Mikro abgenommen wird.


    Ansonsten: Volle Zustimmung von mir (zu den Teilen, die ich beurteilen kann; bei allen anderen "mach' ich's nach Nuhr" ;)).



    Gruß,


    Simon2.

    Einmal editiert, zuletzt von Simon2 ()

  • @ Simon2: Ja, genau so hab ich das gemeint. Auf nem line Ausgang von nem verstärker liegt ja weißgott nicht das signal von der Endstufe an (also das, was zum Lautsprecher geht).
    Und diese Verzerrung der Endstufe, also wenn den Amp voll aufdreht ist ja auch erwünscht, wie ich das so mitbekommen habe. Aber die hat man dann ja nur auf der PA wenn man mit micro abnimmt.


    Naja, ich wollte hier auch eugentlich keinen Gitarrenamp-thread starten, aber war dochmal ganz interessant und hilfreich, weil sich in unserer kleinen Anfängerband keiner damit beschäftigt und mich sowas einfach auch interessiert.


    also nochmal thx an alle.


  • Noch 'ne Version: Power Amplification


    Inzwischen ist aber Public Adress die allgemein uebliche Deutung

  • [off topic]

    Zitat

    Gitarrenamps mit 10 Watt sind meist billigst. 100 Watt Vollröhrenamps sind idR 10 Watt Amps überlegen. (Vgl: Ein Porsche ist einem Trabbi IMMER überlegen). Noch ein netter Vergleich aus dem Automobilbereich: Hubraum ist durch nix zu ersetzen außer durch Hubraum.


    Das ist nicht ganz korrekt. Es stimmt, dass man jede Menge Schrottige 10 Watt Verstaerker kaufen kann. Das war's dann aber auch schon. Und das heisst noch lange nicht, dass alle 10 Watt Verstaerker deswegen Schrott waeren.


    Es besteht ein ganz betraechtlicher Unterschied zwischen Vor- und Endstufenverzerrung. Es ist auch nicht so, dass "die meisten Gitarristen keine Endstufenverzerrung wollen" - jedenfalls nicht die meisten die ich kenne - sie trauen sich bloss nicht ..:D


    Wenn eine Rohrenendstufe klippt, dann zerren nicht nur die Endroehren; auch der Ausgangsuebertrager geht in die "Saettigung", es gibt eine Art Bandpasseffekt, wodurch sich der gesamte Sound endscheidend aendert. Dazu kommt, dass gute (Gitarren!-) Roehrenamps in der Regel einen "beschissenen" Daempfungsfaktor haben und Gitarrenspeaker ueblicherweise keine Impedanzkontrollringe etc. D.h. Der bewegte Speaker induziert einen Strom, gegen den die Endstufe "ankaempfen" muss, was natuerlich ebenfalls nicht ohne Auswirkungen auf den Sound bleibt. (Bei PA-Amps wird dieser Strom "neutralisiert").


    Der Hubraum liegt bei einer Gitarren Anlage letztlich auch nicht in der Verstaerkerleistung, sondern in der Box (Abstrahlflaeche). Man nehme einen 10 - 15 Watt Verstaerker (z.B. mit 2 mal EL84 oder 6V6 GC), haenge das Teil an eine oder zwei 4*12 Boxen und stelle alle Regler auf "11" ("british mode" :D ). Den Sound kriegt man garantiert mit keiner Vorstufe und laut genug ist's in der Regel auch (ausser man will clean spielen - dafuer muesste dann ein zweiter Amp her)


    Deswegen ist es auch relativ unsinnig seine Gitarrenbox mit irgendwelchen Edel (PA) Speakern a la EV etc. aufzupeppen (es sei denn man sucht einen sehr neutralen Sound). Im Gegensatz zu PA-maessiger Verstaerkung geht es hier ja um subjektive Klangproduktion und nicht um moeglichst neutrale Reproduktion


    [/off topic]

  • Bei der Abnahme von Instrumenten handelt es sich um eine Kette von Wandlern, die alle eine bestimmte Charakteristik haben. Die Tonabnehmer, die Verstärker, die Boxen, die Mikros usw. Die Summe macht den Klang. Und wenn jemand seinen Sound vernünftig über die PA reproduzieren will, muß er wohl oder übel die ganze Signalkette auf die Bühne stellen, ein Mikro vor die Gitarrenbox stellen und per Equalizer die Charakteristik des Mikros wieder kompensieren. Der Vertärker alleine machts nicht.
    Alternative: Mit sog. PODS direkt über DI-Box ins Pult. Das POD simuliert verschiedene Verstärker sowie verschiedene Boxentypen. Gerade für Coverbands die alle möglichen Orginalsounds kopieren wollen schafft dieses Teil eine gewisse Flexibilität.


    Deine Frage: Alles über PA, ja oder nein?
    Kleine Locations (Kneipe) - keine PA, Gesang über Gesangsanlage


    Größere Locations mit PA:
    Auf jeden Fall alle Instrumente und Gesang über PA schicken. Warum?
    Die PA wird normalerweise seitlich vor der Band aufgestellt. Hinter den Boxen hörst Du aber bestenfalls Brei. Also benötigst Du Monitoring. Dazu sollten aber auch alle Instrumente auf dem Monitoring verfügbar sein.
    Der Typ am Mixer kann auch nur aussteuern bzw. den Klang davon beinflussen, was er auf dem Pult hat. Und da er im Publikumsbereich sitzt, kann er/sie viel besser beurteilen, ob der Sound stimmt.
    Ansonsten, wie schon vorher beschrieben wurde: Ausgleich der Lautstärkenunterschiede innerhalb des Drumset selber, Klangverbesserung
    (z.B. eine Bassdrum kannst Du abgenommen viel fetter machen als das mit dem Holz alleine möglich wäre).

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

    Einmal editiert, zuletzt von PG ()

  • nochmal n Paar kleine Fragen:


    Gesangsanlage und PA anlage... Is doch eigentlich das selbe, nur das ne PA mehr power hat und warscheinlich auch die tiefen mit n paar ordentlichen bassboxen ordentlich verstärkt.


    Hab mal nur so aus jux Boxen und Amps bei Ebay angeguckt. Die hatten alle nur n Frequenzgang von so 20 - 20000khz(also die Endstufe aber auch die Fullrangeboxen). Is das normal, oder is das schlicht bloss irgendwelcher billig müll (weil ja bei mikrofonen immer auf n schön breites FrequenzSpektrum geachtet werden soll, wie ich das mitbekommen habe).

  • Bei Gesangsanlage-PA liegst du richtig.


    PA steht für Public Address, also betrifft eigentlich nur den Teil der Anlage der für die Publikumsbeschallung zuständig ist. Aber inzwischen wird der Begriff vielseitig verwendet, vor allem bei "kleineren" Veranstaltungen einfach für die ganze Tonanlage.


    Gesangsanlage nennt es sich wenn eben vorwiegend Gesang verstärkt werden soll. Andere Instrumente können dann meist nur unterstützend darüber laufen, nicht richtig verstärkt werden, da die Anlage zu schwach ist.


    Da über eine PA in der Regel alle Instrumente mit verstärkt werden, ist diese größer ("größer" = leistungsfähiger) als eine Gesangsanlage.




    Der Frequenzgang sagt letztendlich nicht so viel über einen Lautsprecher aus. Viel wichtiger ist das Impulsverhalten (gilt auch für Mikrofone), und da spielt aber auch die Endstufe und das Kabel ab einer gewissen Länge bzw. falscher Dimensionierung mit. Also beim Kauf ist darauf eigentlich gar nicht zu achten, besonders keine unteren (unter 50) und oberen Frequenzen (über 12 KHz). Bei billigen Boxen sind die Daten eh meist geschönt, fehlerhaft oder unvollständig (bei welchem Pegelabfall gilt der Frequenzgang +/- 3, 6, 10 dB, Art der Messung Half- oder Fullspace).


    20 bis 20k Hz ist z.B. keine seriöse Angabe für eine Fullrange-Box, das ist sicher nicht im +/- 3 oder 6 dB Bereich. Auch ist eine Wiedergabe unter 50-60 Hz selten sinnvoll, dazu braucht man spezielle Bässe, für den Rest ist das zu tief und kostet zu viel Energie. Meist wird eh ein Hochpass-Filter vorgeschaltet, bzw. sollte, damit die Frequenzen die der Lautsprecher (und die Endstufe) eh nicht vernünftig wiedergeben kann erst gar nicht ankommen. Dadurch verbessert sich der Klang massiv und es wird auch der Lautsprecher geschont.


    Und es gibt noch weitere Eigenschaften auf die je nach Einsatzgebiet achten muss: äußerlich wären da Multifunktionsgehäuse, Gewicht, Griffe, Flugpunkte (zum Sufhängen) etc., "innerlich" Abstahlcharakteristik, Art (horngeladen, direktabstahlend), Treiberart etc.



    Datenblätter sind schön, aber ob und was sie letzendlich was aussagen ist eine andere Sache.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

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