• (1) Das 3000er als Overhead so hoch wie möglich ungefähr über deinem Kopf. Es ist das wichtigste Mikro! Nehmt euch Zeit und versucht es so zu positionieren, dass sich das Schlagzeug allein darüber schon gut anhört. Achtet dabei auch auf die Position der Drums im Raum. Man kann auch mit ner Leiter über das Drumset steigen, ein anderer schlägt ein Tom an und man probiert aus, an welcher Stelle genau das Ding gut klingt. Gut stimmen ist auch wichtig.


    (2) Ein Mikro für die Snare. Am besten SM 57. SM 58 geht auch. Betas sowieso


    (3) Ein Mikro in die BD. Am besten nen BD Mikro. Zur Not geht aber auch ein normales SM 58. Am besten die BD etwas mehr dämpfen, als sonst. Der Sound ist so zumindest einfacher zu handhaben und das ist bei nem Demo wichtig.


    (4) Wenn möglich jedes Tom einzeln abnehmen, zur Not vorab die Toms zusammenmischen. Ich spiel nur zwei Toms. Da ist das kein Problem. Wenn Du 3 oder 4 spielst und nicht genug Mikros oder Kanäle hast, kannst Du auch Pärchenweise abnehmen. Dann ein Mikro genau zwischen zwei Toms.


    (5) Auf Auslöschungen achten.


    (6) Den Sound des Overhead als Basis nehmen und dann soviel von den Direktmikrofonen dazu mischen, wie nötig. Vorsicht! Zuviel von den Direktmikros macht den Sound sehr unnatürlich.


    Man kann so einen guten Drumsound auf 4 Kanälen mit 5 Mikros hinbekommen.

  • Genau. Ich nehme auch immer nur 5 Mikros: Zweimal Snare (oben und unten - langt zur Not aber auch oben), Bassdrum und zwei Overheads, links und rechts (macht einen etwas räumlicheren Sound).
    An der Snare positioniere ich am liebsten 45 Grad von oben direkt über dem Spannreifen, möglichst dicht, um den Nahbesprechungseffekt (mehr Bässe) auszunutzen. In der Bassdrum nach Geschmack mehr auf den Anschlagspunkt bringt mehr Attack, der sich später im Mix gegen die Bassgitarre durchsetzt. Die Toms kann man abnehmen - ohne kommen sie, wenn auch leiser, über die Overheads. Die Overhead Positionen musst du selbst ausprobieren - je nach Set und Raum. Bei unserer letzten Aufnahme stand eins einen Meter links neben der HiHat. Ungewöhnlich, aber machbar!

    BORIS.

  • Grundsätzlich kann man natürlich alles machen und rumprobieren, aber ich würde unter den gegebenen Restriktionen von Stereooverheads absehen und zwei Mikros für die Snare sind da auch Verschwendung. Dann lieber die Toms abnehmen. Worum soll man die nicht abnehmen? Gerade die klingen doch im Raum oft nicht besonders und gehen unter.


    Das zwei Overhead mehr Räumlichkeit bringen ist ein Illusion. Die Räumlichkeit kommt nicht nur durch den Stereoeffekt, sondern auch durch den Signalabstand zwischen Raummikro und Direktmikro. Außerdem hat er gar keine zwei Kondensatoren. Die "Californication" von den RHCP ist auch mit Mono-Overhead aufgenommen worden. Klingt das Schlagzeug von Chad Smith etwa nicht räumlich? Ebenso die meisten Led Zepplin Aufnahmen. Wenn man Ressourcen über hat kann man das mit Stereooverheads machen, dann natürlich in Y-Stellung, sonst hat man keinen Stereoeffekt, sondern nur ein gewisses Paning. Bei einfachen LoFi Aufnahmen macht das nur Probleme. Ist in meinen Augen einer der Standardfehler.


    Noch was wichtiges: Bei Aufnahmen muss man das Drumset ausgewogen als eine Einheit spielen.

  • Sorry, wann immer ich ein zweites Overhead hinzugenommen habe, klang es besser. Mit den Auslöschung ist das gar nicht so problematisch. Wenn man den Stereomix mal auf mono abhört und dann wieder stereo - das ist schon ein Unterschied! Ich find stereo einfach geiler.
    Klar kann man die Toms hinzu nehmen. Frage ist nur: Auf extra Spuren? Oder gleich mit den Overheads zusammengemixt? Wer genug Spuren hat, ok. Beim gleich-Zusammenmix ist das Problem der Lautstärke: Man muss schon genau wissen, wie laut die Toms sein müssen / dürfen. Find ich immer viel Fuddelei, und wenn´s ein Song mit nur ein paar wenigen Tom-Fills ist...spar ich mir das.


    Bei Zep haben sie ja teilweise Mics auf die Treppe im Treppenhaus gelegt oder sonstwohin, dadurch kam viel von dem Raumsound.
    Bei Satrianis "Extremist" haben sie die Bassdrum über einen Verstärker nochmal in den Raum geschallt bei den Rhythmustracks...geil für die Band!


    Bei Aufnahmen spiele ich möglichst laut und hart, das bringt den meisten Attack und knallt am besten. Gerade im Mix wird ja wieder runtergezogen und auch ein normallaute Snare kann knallen. Naja, außer im Jazz vielleicht, klar.

    BORIS.

  • Wenn wir von 4 Spuren und nur einem Kondenser ausgehen, dann halte ich


    (1) Overhead
    (2) BD
    (3) SD
    (4) TTs


    für die beste Belegung. Nochmal: er hat keine zwei Overhead Mikros!!! Soll er dann statt seines 3000ers zwei SM 58 als Stereooverheads nehmen? Da klingen die Becken aber superscheisse.


    Außerdem: Stereooverheads gehen zu lasten der Toms. O.K. hängt vom Song ab, wenn man keine Toms braucht, dann ist das in Ordnung, aber was ist mit Tom-Trommel-Grooves? Die klingen ohne abgenommene Toms total daneben.


    Toms vorab in die Overheads mischen ist auch blöde. Man kann die Toms zusammenmischen. Das ist kein Problem, denn man kann sie dann als Ganzes bearbeiten und mischen. Toms mit Becken vorabzumischen gibt Probleme, gerade auch was das EQing angeht.


    Wenn man einen Song aufnimmt, bei dem man keine Toms braucht kann man mit der übrigen vierten Spur auch noch was anderes machen. Hängt vom Song ab: (1) zweites Overhead: hatten wir schon, die Stereodikussion. Aber dann auch in Y-Stellung.
    (2) extra Hihat Mikro: hat nichts mit Lautstärke, sondern eher mit Sound und mit Bearbeitungsmöglichkeiten zu tun. Kann man viele Faxen mit machen (Zerre, Delay, umgekehrtes Gate als Impulsegeber für andere Instrumente etc.
    (3) Raummikro


    Thema hart spielen: Mag bei den Trommeln in Ordnung sein, aber: Gerade bei Aufnahmen muss man mit den Becken sehr vorsichtig sein. Sonst muss man das Overhead runterziehen, damit die Becken nicht alles zu machen und dann ist alle (Stereo-) Räumlichkeit wieder weg und man hat nur noch nen Closemicingdiscosound. Wenn man dann keine Mikros an den Toms hat, dann sind die einfach nicht da. Sie wären ja nur auf dem Overhead und das muss man dann ja wegen der lauten Becken runterziehen.

  • Sorry, da hab ich jetzt aber gepennt. Gut, also Du hast drei davon. Kann man als Overhead, Hihatmikro oder als Raummikro benutzen. Das Problem ist, dass sie zwar auch gut an Trommeln klingen würden (z.B. BD, hab ich selbst schon ausprobiert, natürlich aussen abgenommen, drinnen brauchst Du es gar nicht erst probieren), dass sie aber den Schalldruck nicht verpacken. Probier es aus, hängt auch von deinem Set, den Fellen, der Dämpfung und deinem Spiel ab. Du merkst es daran, dass das Signal zerrt. Ist natürlich auch ein klasse Effekt, wenn man den Zerrsound mag. Für die Trommeln wirst Du also eher die dynamischen Gesangsmikros nehmen müssen. Oder hast Du da auch Kondenser? Dann hast Du nämlich das gleiche Problem. Wenn es gute Kondensatorgesangsmikros sind, die kann man natürlich auch gut als Overhead nehmen. Die 3000er haben einen Bass-Cut und einen -10db Schalter. Probier mal damit rum.


    Also Grundregel: Als Raummikro, Overhead und für die Hihat nimmt man besser Kondensatoren, weil die die Obertöne sauberer abbilden. Für die Trommeln in der Regel Dynamische (Ausnahme: die Edeltomclipmikros der einschlägigen Hersteller), weil die mehr Schalldruck aushalten und zudem oft einen fetteren Sound haben (Nahbesprechungseffekt). Die Dynamischen Färben in der Regel etwas mehr im Klang. Aber oft will man diesen Sound auch auf den Trommeln. Kaum eine Rockband arbeitet mit wirklich natürlichen Schlagzeugsounds.


    Vielleicht schreibst Du mal, welche Shure Gesangsmikros dass denn genau sind und ob Du einen Mixer (Kanäle?) hast.

    2 Mal editiert, zuletzt von DF ()

  • Ehm, die Kondenser würde ich nicht übersteuern! Soweit ich weiß, können die kaputtgehen, wenn das Signal zu hoch ist, weil sich die geladenen Teile dann berühren und es einen Kurzen gibt (genaue Erklärung hab ich nicht drauf). Aber ich denke, das C3000 verkraftet einiges!

    BORIS.

  • Mein Bassist & mein Sänger haben sich gestern in der Probe unterhalten. Von wegen zu wenig Spuren auf dem Recorder und so. Da meinte der Bassist doch prompt, 4 Spuren für Drums - da könnte man doch wenigstens eins der beiden Overheads weglassen und mono aufnehmen! JA SOWAS - wer hat ihm DAS GESTECKT?!?! VERSCHWÖRUNG?!?!...lach.

    BORIS.

  • Komisch, immer sind die Basser die Recording-Freaks. Ist so in meiner Band und in meiner Band davor und bei ner befreundeten Band ...


    Probiert es aus. Ich will ja nicht grundsätzlich was gegen Stereooverheads sagen, aber wenn man nur 4 Spuren hat, ist es der beste Kompromiss: OH, BD, SD, TT


    Das kann man dann mischen und bearbeiten wie nen Profi. Man verzichtete lediglich auf den Stereoeffekt und dass ist nicht so tragisch. Wir hab schon alle möglichen Kombinationen durchprobiert, auch Reduktion der kompletten Drums auf zwei Stereospuren oder eben Toms mit in die Stereooverheads. Mono bringt so die besten Ergebnisse. Wenn man die Toms in einem Song nicht braucht, dann hat man ein Mikro über, mit dem man natürlich auch noch was machen kann (OH, HH, Raum). Hängt vom Song und vom Part ab. Wir haben auch schon einzelne Parts mit anderen Mikrokombis und anderen Drumsets zusammengemischt. Wenn man das eine Overhead richtig ausrichtet und stehen lässt, dann bleibt der Grundsound auch ziemlich gleich. Auch wenn man mit anderen Optionen rumprobiert.

  • Werd´s mal probieren, auf ein OH zu verzichten und stattdessen die Toms zu nehmen! So kommen endlich auch mal die Tommikros zum Gebrauch, liegen nur rum..tsts.
    Übrigens ist der Bassist bei uns nicht der Recordingfreak. Er hat zwar den Recorder gekauft (danke! danke!), aber im Grunde mache ich alles. Vielleicht auch weil ich aus meiner Gitarristenzeit einiges mitgekriegt hab. Außerdem bin ich der Jüngste...

    BORIS.

  • DF



    Du hast erwähnt ,dass man mit weniger Eingängen auch Mics zwischen die Toms setzen kann.



    Ich denke über ein Firewireinterace mit 8 Eingängen plus einem sm 57 für die Snare zwei sure pg 52 für die Bassdrums und ein olles t-bone mb 55 bzw n schön altes akg d -12 von Papi nach. ;D


    Da ich 5 Toms habe würde ich eine Lösung mit drei Microphonen in deren Zwischenräumen anstreben.


    Später sollen noch 2 weitere Overheads dazukommen.



    Ist der Sound der Toms trotzdem noch positiv, auch wenn man die Mics
    in den Zwischenraum der Toms hängt ?



    EDIT:Sorry für Ausgrabung des Threads.



    Danke


    Nune

  • der sound ist entsprechend der qualität der bespielten trommel akzeptabel. nur wirst du mit dem ergebnis nicht viel anfangen können. du hast nur close.mic informationen. damit fehlt mindestens die hälfte der relevanten information um ein schlagzeug audiotechnisch abzubliden. dein dolles effekt-set das du dir zulegen möchtest hört man dann zb. nicht auf einer aufnahme. dafür aber dein plattgeschlagenen felle.

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