Vorwörtchen
Ich habe beschlossen, nachdem sich ein oder zwei Member im Forum dahingehend geäussert haben, diesen Thread aus dem Pearlforum zu übersetzten. Ich halte ihn keineswegs für „den Test/Vergleich“ schlechthin, stellenweise halte ich ihn gar für sehr unzureichend in der Begründung und Ausführung. Dies ändert aber nichts an der Tatsache dass ich ihn für sehr interessant und zu einem gewissen Grad auch informativ halte.
Der Autor (Member im Pearl-forum mit Nick: Slipknot1) ist seines Zeichens Drumtechniker und arbeitet vorwiegend für professionelle Drummer. Dies ändert leider nichts an der Tatsache dass ich ihn für voreingenommen halte bezüglich der Qualität der Pedale.
Bevor es ans Lesen geht möchte ich mich schon hier für alle Rächtschräibfähler entschuldigen, die mir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unterlaufen sind. Ich habe im Text einige Ergänzungen zum besseren Verständnis angefügt, die aber am Sinn des Textes nichts ändern. Falls euch gravierende Fehler im Bezug auf die Rechtschreibung aufgefallen sein sollten, bitte kontaktiert mich per sM oder sagt einem der neuen schiesswütigen Mods bescheid
„Kampf der Giganten“ oder „Alle gegen Einen“
Während die Qualität des Spielgefühls eines Pedals persönlich bedingt ist, sind einige Qualitätsmerkmale ungeachtet dessen direkt zu vergleichen.
Wenn man eine Iron Cobra, eine Eliminator und eine DW 9002 vergleichen will bezüglich ihrem Spielgefühl, so lasse man sich von Niemandem sagen welche sich nun am besten anfühle. Probiert es selbst. Was für einige die perfekten Laufeigenschaften sind, sind für andere unbrauchbare.
Dies sind die Fumas die zum Vergleich verwendet wurden
Erst einmal der Preisvergleich. Dazu die Listenpreise in den USA:
Doppelpedale
Iron Cobra: $269.99 (ca. 208 €)
Eliminator: $279.99 (ca. 216 €)
DW 9002: $449.00 (ca. 347 €)
DW 5002 $329.99 (ca. 253 €)
Einzelpedale:
Iron Cobra: $119.99 (ca. 92 €)
Eliminator: $139.99 (ca. 108 €)
DW 9000: $219.99 (ca. 169 €)
DW 5000: $149.99 (ca. 115 €)
Vom Preis her betrachtet gewinnt die Iron Cobra. Aber die meisten Geschäfte werden den Preis der Eliminator dem der Cobra angleichen, sodass sie in etwa gleichviel kosten würden.
Auch neben dem Preis, bei Betrachtung der Eigenschaften wie Einstellungsmöglichkeiten und Haltbarkeit, ist die Reihenfolge klar: Iron Cobra, dicht gefolgt von der Eliminator, dann die DW 5000 und schlussendlich die 9000. (Dabei ist hier mit Einstellungsmöglichkeiten folgendes gemeint: Die Tatsache, dass bei Iron Cobras in sehr einfacher Weise der Beater und der Trittplattenwinkel unabhängig voneinander verstellt werden können und innerhalb von Sekunden Einstellungen verändert werden können, ohne dabei Cams auswechseln zu müssen. Dies ist keine Kritik an den Eliminators, aber die Einstellungen ohne externes Zubehör ist für mich ein grosses Plus in der Beurteilung, weil dabei keine weiteren Ersatzteile gekauft werden müssen, nichts zu verlieren ist und keine Probleme entstehen in Eile oder Dunkelheit. Natürlich muss man sich bewusst sein dass diese Gedanken für einen Drumtechniker zählen und nicht gleichzusetzen sind mit denjenigen eines Hobbydrummers in einem Bandraum. Mein Vorsatz „Ausfälle sind keine Option“ lassen ein solches Risiko nicht zu.)
Dies ist kein „persönlicher Geschmack“, das Ranking widerspiegelt lediglich Resultate die nach direkten Vergleichen gewonnen wurden. Wichtig ist es nochmals zu betonen, dass nirgendwo etwas Ähnliches wie Geschmeidigkeit, Leichtgängigkeit oder Spielgefühl als Kriterium hinzugezogen wurde, da alle diese Faktoren von Spieler zu Spieler variieren.
Der Grund weshalb die DW 9000 auf dem letzten Platz landete, hat mehrere Gründe. Und bevor jemand fragt „Hast du jemals eine gespielt?“ Muss ich sagen dass ich dies sehr wohl tat und auch eine besitze.
Bei DW ist die Kettenbefestigung noch immer der Selbe Problempunkt wie seit Jahren schon. Diese reissen nämlich oft, vor allem bei Drummern die relativ kräftig und weit oben auf der Trittplatte spielen. Ich habe schon viele ersetzen müssen. Die Trittplatten selbst haben auch die schlechte Angewohnheit durchzubrechen. Ich kenne mehr als 11 Drummer die mit DW Pedalen spielen (einschliesslich mehrerer Profis) denen mehr als nur eine Trittplatte, entweder bei der Ferse oder sauber in der Mitte, gebrochen ist. Barker brachen ganze 3 alleine im letzten Jahr, und einem Drummer der jetzt in einer bekannten Band spielt (er möchte hier nicht namentlich erwähnt werden) brachen gar 6 Platten in sieben Monaten. Es werden noch Bilder folgen, die die grössten Schwächen der DW-Fumas gegenüber denjenigen von Tama oder Pearl aufzeigen.
Der Zweite Punkt bei den DWs sind die Scharniere. DW benutzt eine Konstruktion die sich wesentlich schneller abnützt als die der Iron Cobras. Auch bei Pearl gab es das Problem der schnellen Abnützung der Scharniere, dies wurde aber bei der Konstruktion der Eliminator behoben. DW hat zwar die Scharniere bei der „Delta II“-Konstruktion verbessert aber trotz der verlängerten Lebensdauer sind sie noch immer eine ärmliche Konstruktion.
Der lokale DW-Vertreiber hat eine 9002 als Ausstellungsmodell an einem Set, und schon deren Scharniere haben Spiel (Anm. d. Übers.: i.S.v. unerwünschter Bewegungsfreiheit als Abnützungserscheinung). Die Scharniere sowie die Trittplatten müssen bei DW verbessert werden.
Der Nächste Punkt sind die Einstellungsmöglichkeiten. DW verschob die Winkeleinstellung der Fumas bei der 9002-version auf die Innenseite der Pedale, mit dem Nebeneffekt, dass das Einstellen schwieriger wird, da man beim Anziehen oder Lösen der Schraube den Beater runterdrücken muss ausser man ist sehr geschickt. Solange man den Beater aber bewegt, weiss man nicht genau ob der Winkel der Trittplatte nun die gewünschte Grösse erreicht hat oder nicht. Kein wirklich benutzerfreundliches Konstrukt. Auch die Beater-Schraube ist so positioniert, dass sie nicht mit einem normalen Schlüssel angezogen werden kann, was zu einem Problem führen kann sobald der DW-Schlüssel nicht gerade zur Hand ist. Scheinbar wurde die Fuma von einem Ingenieur designed der seines Zeichens kein aktiver Drummer ist.
Zum Schluss der Preis. $449.00 (ca. 347 €) sind (meiner Auffassung zufolge) zu viel für ein Doppelpedal. Und $219.00 (ca. 169 €) für eine Single-Fuma sind überrissen. Auch wenn ich zugeben muss, dass die 9000-er wirklich äusserst leichtgängig ist, so ist der Preisunterschied in meinen Augen nicht gerechtfertigt, da die Differenz in der Leichtgängigkeit nicht genügend gross ist. Wenn du also ein Drummer bist, der gerne auch mal ein wenig härter in die Pedale tritt macht es wenig Sinn für ein Pedal so viel Geld auszugeben dass du dauernd wieder von neuem instand setzten musst. Meine persönliche Empfehlung an all Diese ist es deshalb eine Iron Cobra oder eine Eliminator zu kaufen.
Wenn DW die Preise realistischer gestalten würde, könnte ich über die Mängel hinwegsehen, aber so werde mit Nichten so viel Geld für ein Pedal ausgeben.
Wie aber kommt DW dazu seine Preise so hoch zu gestalten? Nach meinem Dafürhalten gibt es dafür 3 Gründe:
Der erste sind die verwendeten Materialien. Bei den 9000-ern hat man die Doppelte Anzahl Kugellager und diese sind nicht billig. Auch wird, zwar nicht bei der 5000-er, bei welcher weniger teure Aluminium- Cam/Beaterhalter zum Einsatz kommen, aber bei der 9000-er sehr aufwendig herzustellende Billet-Aluminium Komponente verwendet, bei welcher auch nur der Materialwert schon sehr Hoch ist. Billet-Aluminium Komponenten werden aus einem einzigen Stück gefertigt. Sie werden in einer „CNC Mill.“ (CNC = Computer Numeric Code) Maschine gefertigt, welche die Teile exakt in die gewünschte Form bringt. Im Gegensatz zu Güssen, sind sie absolut konsistent und müssen nicht weiter bearbeitet werden. Die Stücke haben aber auch ihren Preis, was auf die Kosten einer CNC Mill. zurückzuführen sind welche sich auf mehrere Millionen Euro belaufen. (Die kosten für ein, in einer solchen Maschine gefertigtes Motorradrad betrügen in etwa $20'000 pro stück)
Anbei noch einige Detailbilder der Verschiedenen Camholder