Das optimale Schlagzeugüben

  • Hallo,
    Ich hab vor mehr zu üben, aber ich echt keine Ahnung was ich immer üben soll.


    Also wie sieht ein Optimaler Übungsplan aus?
    Er sollte ungefähr pro Tag ne stund in anspruch nehmen.


    Danke für eure Hilfe
    Satmar


    Oma Etith stellt die frage insbesondere and die Profis und Lehrer hier :D

    Zitat

    Original von FrankyTHAdrumma keep cool und steh zu deiner kiste du Memme ;)

    Einmal editiert, zuletzt von satmar ()

  • Optimalen Plan gibt es nicht aber so könnte es ungefähr aussehen:


    10 min Warm-up
    40min konzentriertes Üben
    10 min "Austoben" freies Spiel

    Signatur?

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan ()

  • Zitat

    Original von Stefan
    10 min Warm-up
    40min konzentriertes Üben
    10 min "Austoben" freies Spiel


    Sieht bei mir genauso aus, nur, dass das konzentrierte Üben 20 Min kürzer ist und das Austoben 60 Min länger :D

  • Das konzentrierte Ueben und das Austoben wuerde ich aber verbinden. Sagen wir mal du lernst 40min lang deine ganzen Technikuebungen (so Rudiments und so) wuerde ich das neu erlernte unbedingt im Austoben (oder im zusammenhaengenden Spiel) integrieren und ausprobieren. Also die Technikuebungen nicht fuer sich und das Austoben fuer sich. Sonst kannste ja mit deinen hart erarbeiteten Hand/Fuss Kombinationen garnichts anfangen...


    Hast du keinen Lehrer?

  • Zu jedem Plan gehört ein Ziel. Also erstmal Ziel festlegen. Wann willst Du was erreicht haben? Daran kannst Du dann einen Zielplan festmachen - zeitlich organisieren. Also überleg Dir wo Du hin willst. Leg Dir ein realistisch ereichbares Ziel fest. -> Ich will 2008 Superstar sein ist nicht realistisch. ;( Ich werde bis zum 01.06.2005 die Techniken 1. Doppelparadiddle... 2. ... 3. ... üben um mehr z.B. Flexibilität zu erreichen und in den Songs 1. .... 2. ... 3. ... einsetzen, dagegen schon. Leg Dir kleinere Einzelziele fest. Mach Dir dafür einen Zeitplan den Du bis auf die Übungsstunde runterbrichst. Der erste Schritt ist schon getan in dem Du sagst Du willst täglich eine Stunde üben. Irgendwas zu üben bringt sicher langfristig auch was. Zielgerichtet an der Umsetzung Deines eigenen Plan´s zu arbeiten bringt wesentlich mehr in kürzerer Zeit und motiviert Dich zum austüffteln neuer Pläne. (Nichts neues und gilt für alle Lebensbereiche) - Oberlehrergebratzelmodus off.


    :D Der Eine hat Plan - der Andere nicht :D

  • Hier ein paar generelle Übetipps von mir.


    Eine Grundregel beim Üben lautet:
    6 mal 10 min. Üben bringen mehr als 1 mal 60 min. Das bedeutet, dass regelmässiges Wiederholen von Übungen effektiver ist als ein einmaliger "Overkill".


    Achte darauf, dass Du Dich nichtzu sehr in einer Übung verstrickst. Wenn etwas nicht gleich funktioniert, lege es beiseite (für 10 Minuten oder bis zum nächsten Tag). Wenn meine Schüler im Unterricht mit einem Rhythmus o.Ä. nicht weiterkommen, stelle ich ihnen oft ganz unvermittelt irgendeine Frage ("Was hast Du heute Mittag gegessen?"), um den Knoten im Hirn zu lösen. Danach geht es in der Regel viel besser.


    Es ist wichtig Technik zu Üben (Rudiments, Schlagtechniken etc...). Wichtiger noch ist es, diese im Anschluss in Dein Spiel einzubinden - Musik daraus zu machen! Insofern gebe ich R_S_W vollkommen Recht, wobei ich es wichtig finde Technik und Austoben erstmal voneinander zu trennen. Zu viel auf einmal bringt nichts. Besser ist es, alles in seine Einzelteile zu zerlegen, diese sorgfältig zu Üben und sie dann zusammenzubringen.


    Und ganz wichtig:
    Bleibe entspannt! Wenn etwas nicht funktioniert, übe es langsamer. Immer nur so schnell, wie Du es entspannt spielen kannst. Wenn Du merkst, dass die Arme oder Beine schlappmachen brich die Übung ab, mache eine kurze Pause um die Muskeln zu entspannen und fange in einem langsameren Tempo nochmal an. Geschwindigkeit und Sound können sich nur aus Entspanntheit entwickeln! Bleibe also geduldig.


    Konzentriere Dich nacheinander auf verschiedene Aspekte. Wenn Du z.B. einen Groove lernen möchtest, versuche, ihn Dir vorzustellen (Wie klingt er?).
    Dann versuche ihn zu spielen.
    Wenn die Koordination läuft, überprüfe Deine Sitz- und Stockhaltung während des Spielens (Alles korrekt? / Wie fühlt sich das an?).
    Nun kannst Du Dich auf den Sound konzentrieren (Klingt alles ausgewogen? / Bassdrum lauter? etc.)
    Und dann, wenns läuft: Geniessen, mit Fills verbinden und Variationen ausprobieren.


    Geschmeidiges Üben wünscht


    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • @ drumsandbeats


    aus göttingen? ist ja quasi gleich um die ecke :)


    Seine tipps fand ich bis jetzt am besten, das mit den lang geplanten zielen find ich nicht so gut, bzw. würd ich nicht so machen. aus eigener erfahrung verliert sich dabei zu viel und irgendwann wirds langweilig.
    dann lieber etwas üben und wenn es nicht gleich klappt pausieren, vielleicht zwischendurch was anderes üben und nochmal langsamer anfangen.
    wenn ich irgendwelche soli nach noten übe fange ich immer nach einem fehler wieder von vorn an. so prägt sich der rest gut ein und man bekommt ein gefühl für den gesamten kontext. zwischenzeitig sollte man natürlich auch schwierige stellen isoliert üben.
    ich mache es auch oft so, dass ich mich einfach mal 5-10 min aufs bett setze um einfach an meiner handhaltung und schlagtechnik zu experimentieren und sie zu verbessern (auf etwas stabileren kissen, damit die sticks wenigstens etwas springen).


    Florian

  • Hi,



    wenn ich wie mein Vorredner richtig festgestellt hat mir ein Ziel gesteckt habe, suche ich mir jede Menge zu dem Thema relevante Übungen zusammen und unterteile meine Zeit am Set in 3 Phasen (bei einer Stunde)
    a) Technik (20 min)
    b) Koordination (20 min)
    c) Musik (20 min)


    Bsp. Ich will ein Funksolo spielen, 16tel Microtime, 110 BPM, Notenmaterial gesichtet und festgestellt, daß das ganze auf 3er und 4er Paradiddle, Paradiddeldiddle und meinetwegen kurzen Rolls besteht.


    Ziel festlegen: Die Rudiments in der gewünschten Geschwindigkeit +5BPM einzeln spielen zu können. Exaktes Microtiming bei den Handsätzen und Akzenten zu haben. Sichere Anwendung des erübten Zeugs.


    Dann würde ich den Übeplan so stricken:
    Technik (Hände auf Snare; 1/4 BD oder HH getreten)
    1. 10min 4er Paradiddle 16tel Click 50BPM in 5 er Schritten bis max. in 10er Schritten zurück zur Ausgangsgeschwindigkeit
    2. 10 min 3er Paradiddle Click wie bei 1 (Dreierverschiebung)
    Koordination
    3. 10 min Anwendung von den Handsätzen in Kombination mit BD Ostinati (zBsp: BD auf 1 & 1+e) rechte Hand HH linke Hand Sn Click wie oben
    4. 10 min andere Variante in BD oder 3er Paradiddle mit der gleichen BD
    Click wie oben
    Musik
    5. 20 min unter Grundlage der grad geübten Koordination einen Groove gebastelt, und dann z.Bsp. 3Takte Groove 1 Takt Fill im Wechsel Click wie oben


    3-5 Tage Plan einhalte zur Festigung, danach Schwierigkeitsgrad anpassen.


    [irgendwann erkennen das 1 Stunde gar nichts ist und jeden Tag 6 Stunden trommeln ;-))))]


    Viel Spaß
    Tom

  • @ Tom-Tom was ist mit Koordination gemeint?
    Also von Groove zum Fill oder so?



    MFG
    Satmar
    PS: Danke nochmals

    Zitat

    Original von FrankyTHAdrumma keep cool und steh zu deiner kiste du Memme ;)

  • @ Flori


    Ja, ist ganz in der Nähe...


    Tipp: Wenn Du Fehler machst, spiele weiter und übe die Stellen im Anschluß nochmal.
    Es ist wichtig zu lernen aus Fehlern wieder herauszufinden. Mit der Band beim Auftritt hast Du auch nicht die Gelegenheit, nochmal anzusetzen. Da geht es darum, sich von Fehlern (und die macht man immer wieder!) nicht aus der Bahn werfen zu lassen.


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Koordination ist gemeint, die Rudiments die als Handsätze vorliegen aufs Drumset zu verteilen und daraus musikalisch sinnvolle Polyrudimente zu schaffen.
    z.Bsp:
    2 4tel Takt
    4er Paradiddle: rlrrlrll
    rechte Hand auf die HiHat linke Hand auf die Snare, die Bassdrum spielt die "1", die 1 +"e"


    damit hast Du einen kleinen Groove baustein, den Du verwenden kannst.


    oder


    gleicher paradiddle nur Bassdrum übernimmt die Funktion der rechten Hand aus dem 1.Beispiel linke Hand bleibt auf der Snare (oder Toms)
    rechte Hand HiHat spielt 8tel (oder Ride)


    So schafft man sich Bausteine, die man wie ein Sample in sein Spiel einfließen lassen kann, je mehr desto unabhängiger wird man.

  • das aus den fehlern herausfinden übe ich, wenn ich zur musik spiele, da kann man auch nicht einfach von vorn anfangen.
    von vorn anfangen hat den vorteil, dass man immer das gesamte stück übt und somit auch die schwierigen stellen im kontext. istoliert sind schwere stelln oft einfacher!


    Florian

  • @ Flori:


    ... Aber wenn Du nach Fehlern immer wieder von vorne anfängst, übst Du doch das Ende nie ;)
    Schwere Stellen gesondert zu üben ist sehr effektiv und es ist nicht verkehrt, es sich leichter zu machen.
    Verbinde dann die schweren stellen mit den Takten davor und danach, spiele das ganze im Kreis und dann die ganze Übung, mit dem Ziel, sie komplett zu spielen. Dabei wirst Du merken, wo die Probleme liegen und kannst die Stellen wieder gesondert üben.


    Bedenke: Wenn Du es Dir leichter machst, kannst Du Dich auf viel mehr Details konzentrieren, die dann später den braten erst richtig fett machen! Das funktioniert nicht, wenn Du alles auf einmal möchtest.


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • @ satmar:


    Koordination im Allgemeinen bedeutet das Koordinieren der Hände und Füße.
    Tom--Tom hat einen Aspekt beschrieben: Einen Handsatz auf das Drumset übertragen und die Bassdrum dazunehmen.
    Im Prinzip ist jedoch fast alles, was am Drumset gespielt wird eine Koordinationssache, da ja fast immer alle bzw. mehrere Gliedmassen beteiligt sind.


    Um effektiv Schlagzeugspielen zu lernen, lehren und üben, unterscheidet man verschiedene Aspekte.
    Technik, Koordination, Sound usw...


    Zur Technik zählt man Stock- und Sitzhaltung, Schlagtechniken, Rudiments etc.
    Zur Koordination zählt man die Kombinationen von verschiedenen Pattern wie z. B. in Grooves ( HiHat und Snare spielen immer das gleiche, die Bassdrum spielt variationen dazu). Um einen Groove spielen zu können, müssen wir also Hände und Füße koordinieren - sie müssen zusammenarbeiten.


    Ein wenig Koordination steckt aber auch in manchen technischen Übungen. Beim Paradiddle müssen ja beide Hände koordiniert werden.


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • tja, da kann man nur soli spielen die am ende ganz schwer sind :)


    klar, ich übe schon erst schwere stellen allein und dann mit den 4 takten davor oder so. sonst wird man ja nie fertig.
    aber wenn ich letztendlich beim durchspielen, dh. wenn ich die schweren stellen eigentlich alle kann, auf einen fehler stoße, fang ich neu an. ich finde so prägt man sich viel besser übergänge ein. gerade wenn ein takt- oder feelingwechel drin ist, halte ich es für wichtig nicht nur 1 takt vor und nach dem wechsel gesondert zu üben. man muss sich ja schließlich in sein spiel reinfühlen und das geht meiner meinung nach nicht wenn ich immer nur 4 takte übe. wenn sich das was ich spiele für mich persönlich nicht gut anfühlt, dann macht mir das auch schnell keinen spaß mehr.
    wichtig ist auch wie du sagtest, schwere stellen erstmal zu vereinfachen, das mach ich auch oft.
    wenn ich ein stück das erste mal spiele, sehe ich es mir auch erst vorher genau an und dann spiel ich es einmal provisorisch durch, um mir dann schwierige takte rauszu picken. die übe ich dann gesondert. dann aber auch nicht zwanghaft immer einen bis er klappt, sondern alle mal abwecheld. dann mach ich das mit dem von vorn anfangen.
    ein wenig warmspielen sollte amn auch nie vergessen.


    zum thema koordination:
    wenn man dofuma hat (oder 2 bds) ; ich spiel gerne paradiddle und zwar mit den händen doppelt so schnell wie mit den füßen (und dann auch umgekehrt, ist aber noch schwerer) bzw. leg ich bei fills und soli immer die bd auf 4tel darunter, dazwischen also auf die "und" zählzeiten tret ich die hihat, das heißt, das mach ich nur wenn die füße grad nix zu tunn haben. das füllt und trainiert gleichzeitig.


    Florian

  • .. kommt darauf an, ob anfaenger, fortgeschrittener, profi - ebenso kommt es auf die stilrichtung darauf an - ein heavy met drummer uebt anders als ein kommerzdrummer. wichtig ist es, an den jeweiligen schwachstellen zu arbeiten - und sobald die schwachstellen selbst erkannt werden, ist man kein anfaenger mehr.

    Manfred

  • ich machs so, dass ich die ersten 5 min. aufwärme. eine gute übung finde ich ist RL RRLL RRRLLL .... bis man bei 8 pro hand ist und wieder zurück. sehr langsam anfangen und wenn man merkt die hände werden wärmer, dann kann man auch das tempo steigern.


    zurzeit schaff ichs nicht länger als 1 h 30 min. konzentriert zu üben. üben schaut bei mir so aus, dass ich rudiments übe, wobei jede übung eine minute geübt wird, dann gehts zur nächsten. das tempo lege ich so fest, dass ich alle übungen mit dem selben tempo spielen kann. erst wenn alle rund laufen gehts 1 od. 2 schritte am metronom weiter. es hat keinen sinn, wenn man die eine übung in dem tempo und die andere in nem anderen tempo spielen kann. da bleibt sonst die variation im flüssigen spiel liegen.


    das austoben sieht bei mir so aus, dass einen internet-radio-sender hernehm und die rudiments auf übungstrommel und becken (mehr hab ich nicht in der wohnung, und das drumset wäre zu laut) zur musik probiere

  • tja zum thema üben gibts einiges zu berichten... als ich ein jahr lang an der modern music school untericht hatte und nichts anderes als schlagzeug gemacht habe, hab ich ungefähr 100 übungspläne angefertigt und keiner hat sich als effizient erwiesen (d.h. keine wurde von mir eingehalten). ich hab dabei glaube ich alle möglichkeiten der überoutinen durchgekaut - und bin zu dem schluss gekommen, dass ich der falsche typ für diesen typ von üben bin. übt worauf ihr bock habt und was euch gerade interessiert, das ist am effektivsten! die hauptsache ist, ausgeglichen zu üben (z.B. 10% TECHNIK 10 % GROOVEN 10 % SIGHTREADING 10 % STYLES 10 % IMPROVISATION 10 % TRANSKRIPIEREN 40 % ANWENDEN DER TECHNIKEN/STYLES/FILLS in kompositionen). und immer schön aufwärmen!!

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