Line out auf Mic in?

  • Hallo zusammen


    Ich stehe vor folgendem Problem:
    Ich möchte Videoaufnahmen von mir am Set machen. Soweit noch alles klar.:]
    Meine Kamera hat jedoch nur einen Mic-Eingang. Ich möchte aber den Line-(chinch) out meines Mischpultes in die Kamera einspeisen. Das Tonsignal kommt aber nur verzerrt bei der Aufnahme rüber.:(
    Jetzt frage ich einfach mal so in die Runde, ob jemand von Euch eine Lösung weiss.
    Gibt es vielleicht Adapter, die die Eingangsimpedanz des Mic-in der Kamera anpassen??(


    danke schonmal


    Brillo

  • Also ich würde auf keinen Fall ein weiteres Mal einfach einen Line Out an einen Mic In hängen :O mir ist aber auch nichts bekannt, wie man dein Problem lösen könnte. Ich glaube so Geräte gibt es nicht.

  • Einfach normal mit Kamera aufnehmen, dabei das Lineout/Recout des Mischpults in den PC. Bei PC und Kamera jeweils auf aufnahme drücken. Dann nachher am Rechner einfach mit, z.B. Virtual Dub (Freeware) das ganze mixen (also ton mit bild koppeln), als mpeg oder avi speichern und fertig!
    TheK

  • Hi Brillo,


    Es gibt eine Lösung dafür, Du musst allerdings einen Lötkolben bemühen.
    Schaltungen dafür findet man eher für den Mikrofoneingang der Soundkarte am PC. So eine Schaltung hab ich hier auch vorliegen, die kann ich dir mailen.
    Die ganze Audiosektion wird bei den günstigen Consumercams absolut Stiefmütterlich behandelt, oft findet man nicht mal in den Originalunterlagen irgendwelche genauen Angaben über den Mikrofoneingang. Daher kann es Dir auch passieren dass trotz vorgeschalteten Widerständen der Eingang verzerrt, nämlich dann wenn die Kamera selbst den Pegel regelt und keine Manuelle Aussteuerung vorhanden ist. Wie stark deine Cam selbst regelt musst Du wohl ausprobieren. Eine andere Möglichkeit wäre zwei Mikros direkt an die Cam anzuschließen. Selbst wenn die auch automatisch gepegelt werden ist das immer noch besser als ein übersteuerter Line->Mikropegel.


    Optimal wird das ganze nur mit einer Cam die eine manuelle Aussteuerung hat. Dann sollte man aber trotzdem die Mikrofone an den Mikroeingang legen und kein Linesignal. Einen Linepegel kriegt man nur richtig sauber über einen analogen A/V Eingang rein. Dann wäre eine zweite Cam am Videoeingang ganz nützlich wenn man auch noch das Bild zum Ton haben will. Falls deine Cam also einen analogen A/V Eingang hat kannst du z.b. bei ebay günstig eine alte Kamera kaufen (evtl. mit defektem Laufwerk).

  • Die Impedanz ist für die Höhe des Ausgangspegels nicht relevant! Entscheidend ist die Empfindlichkeit.


    So ziemlich kein Camcorder- oder Digicam-Mikrofon kann die hohen Pegel eines Schlagzeugs verzerrungsfrei übertragen, die sind einfach nicht dafür ausgelegt. Hol dir ein externes Mik das die Pegel verträgt.



    Eine andere Möglichkeit ist, dass die Cam +4 dBU ausgibt und die Soundkarte aber für -10 dBV ausgelegt ist.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Ne Schneider, deine Antwort ist richtig aber passt nicht zur Frage ;)
    Der Brillo hat externe Mikros und einen Mischpult. Er will vom Ausgang des Pultes in den Mikroeingang der Kamera gehen. Gesucht ist also eine Schaltung die den Ausgangspegel senkt. Die hab ich ihm ja angeboten, er will sie anscheinend nur nicht haben....

  • Aaahhh....


    Hast recht, die Schrift macht mich wohl ganz verrückt. Dann nur meinen ersten Satz beachten...


    Dann der Tip Video und Ton getrennt aufnehmen und am PC zusammenfügen. Da hat man auch die bessere Audio-Qualität und kann auch besser bearbeiten.
    Um das zeitlich zu koordinieren braucht man dann ein Signal das sowohl zu sehen als auch zu hören ist, aber genau definierbar ist. Da könnte man z.B. einmal in die Hände klatschen, Stick on Stick geht natürlich auch.


    Falls das nicht geht oder vorgesehen ist, nen regelbaren Ausgang verwenden. Es soll ja auch Cinch-Klinke- und Cinch-XLR- Adapter geben, hab mal gelesen... ;)


    Und um Line-Pegel/-Signale für Mik-Eingänge anzupassen hat sich mal jemand die DI-Box einfallen lassen (direct injection, direkt in den Mikro-Vorverstärker). Die haben auch oft eine Pad-Abschwächung, meist 20 dB oder verschieden (5, 10, 20...) oder komplett regelbar.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

    Einmal editiert, zuletzt von 00Schneider ()

  • Bin gerade von der Arbeit zurück.
    Vielen Dank fü die vielen Vorschläge.

    bastl: Na klar kannst Du mir die schaltung schicken.Ich werde dann den Lötkolben zücken und wild drauflos braten. Dafür habe ich ja so 'nen Handgrill.:D
    Danke!:]

    Der Tip von 00 Schneider ist auch schön, aber ob das mit der DI-Box auch funzt?
    Hat da jemand Erfahrungen gemacht?

    Greez
    Brillo

  • Aha, dass die DI-Boxen auch eine Pegelabsenkung (meist -20 und -40dB) haben ist mir bisher nie aufgefallen. Ok, wenn man jetzt wüsste ob -20 oder -40 dB ein halbwegs passender Wert ist, kann man den Lötkolben wieder einpacken. Für 30 Euro kriegt man schon so eine Box. Allerdings scheint die Hauptanwendung für solche Geräte eher eine Andere zu sein:
    http://www.2sound.de/artikel.php?artikel_id=27


    Letztendlich wird man aber so oder so mehr Rauschen in der Aufnahme haben wenn man zuerst das Lineout Signal abschwächt und dann im Mikrofoneingang wieder verstärkt. Wobei die Mikroeingänge bei günstigen Camcordern qualitativ wohl nicht besser sind als der Mikroeingang einer Standardsoundkarte im PC. Ein Lineeingang ist bei Camcorder und PC in jedem Fall qualitativ besser.


    Die Idee mit der getrennten Audio und Videoaufnahme ist so eine Sache... in der Theorie machbar aber in der Praxis, je nachdem welches Equipment und wieviel Zeit zur Verfügung steht, ziemlich aufwändig. Wenn das ganze eine einmalige Aktion werden soll und man keine Zusätzlichen Geräte kaufen will, dann würde ich es eventuell auch so machen. Wenn man aber öfters Aufzeichen möchte, kann das sehr nervtötend werden.
    Ich hab mal einen Auftritt digital geschnitten der mit zwei analogen Kameras aufgezeichnet wurde. Ich musste bei 15 Minuten Gesamtlänge bestimmt 5 mal Ton und Bild neu synchronisieren was insgesamt mindestens 150 Minuten an Nachbearbeitungszeit gekostet hat.


    Ok, ganz so schlimm ist es sicher nicht wenn direkt digital Aufgezeichnet wird. Dafür muss aber mindestens einmal pro Take Synchronisiert werden. Also mindestens alle 60 Minuten wenn das DV Band voll ist. In der Praxis wird es darauf hinauslaufen dass man auch mal eine Pause machen will und dabei nicht den Rechner und die Kamera weiterlaufen lassen möchte. Das ganze Aufnahmeverfahren dominiert dann quasi den Probenverlauf oder was man auch immer gerade Aufzeichnen möchte.
    Hat man dann doch 60 Minuten durchgehend aufgenommen, hat man erstmal eine ganze Menge Daten zu sortieren. Um Audio und Video zu Synchronisieren muss man erst die ganzen 60 Minuten Video auf den Rechner bringen. Das dauert genau 60 Minuten und benötigt ca. 13 GB Speicherplatz. Wenn man die ganzen 60 Minuten haben möchte ist das noch ok, aber braucht man eigentlich nur 10 Minuten aus der Mitte des Tapes muss man wegen der Synchronisation entweder alles überspielen, oder darauf hoffen dass irgendwo in der Mitte ein günstiger Punkt zum Synchronisieren liegt.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Das Zusammenfügen von Bild und Ton dauert je nach Anwendungsfall meist so lange wie die Aufnahme selbst und macht wirklich keinen Spass.


    Meine Empfehlung ist hier in jedem Falle Ton und Bild bei der Aufnahme zusammen zu halten. Wer gerne den Rechner benutzt, sollte sich hier eine Grafikkarte oder eine TV-Karte mit Videoeingang besorgen. Dann kann man z.b. mit VirtualDub Ton und Bild gemeinsam mit dem Rechner aufnehmen. Der Rechner sollte dann aber kein alter Kasten sein. Möchte man DV Qualität haben, braucht man einen flotten Rechner um Bild- oder Tonaussetzer zu vermeiden.
    Die zweite Möglichkeit ist die DV Kamera als Videorekorder zu verwenden, also Ton und Bild in den A/V-Eingang der Kamera zu geben. Für das Videobild braucht man noch eine zweite Kamera die einen Videoausgang hat. Dafür eignet sich z.B. ein alter Video8 Camcorder, günstig zu bekommen bei ebay. Der Vorteil ist hier, dass man wie gewohnt ein DV Tape hat, auf dem jetzt genau der gewünschte Ton vom Mischpult aufgespielt ist, ohne eventuelle Qualitätseinbußen wie bei dem Umweg durch den Mikrofoneingang.

  • Zitat

    Original von bastl
    Allerdings scheint die Hauptanwendung für solche Geräte eher eine Andere zu sein:
    http://www.2sound.de/artikel.php?artikel_id=27


    Der Hauptzweck eine DI-Box ist die Umwandlung des Eingangssignals dahingehend, dass der Ausgang ohne weitere Umwege direkt an den Mikroeingang des Mischpults angeschlossen werden kann. Daher der Name, "Direkt Einstöpsel-Box" (tm?). Dabei werden hauptsächlich Imepedanz und Pegelanpassungen vorgenommen. Die Symmetrierung ist eine weitere Notwendigkeit für lange Signalwege, würde aber auch nix nützen wenn voriges nicht passieren würde, also Anpassung des Line- oder sonstige auf Mikrofonpegel. Sonst müsste man nochmal am Pult Umstöpseln, dann wärs nicht mehr direkt. Ground-Lift und schaltbares Dämpfungsglied sind ebenfalls praktische Zugaben.


    Ein Zuschaltbares Dämpfungsglied ist bei allen nicht ganz einfachen DI-Boxen zu finden, je nachdem meist 20 oder 30 dB, oder eben auch mehrere Stufen.



    Einen guten Vergleichs-Test von aktiven und passiven DI-Boxen gibt's kostenlos im Tools 4 Music Archiv:


    Vergleich passive DI-Boxen (3/2004)
    Vergleich aktive DI-Boxen (4/2004)

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

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