Stimmungsfragen Snare... :-)

  • Als ich mit meiner Snare so ein bißchen mit der Stimmung herumexperimentiert habe, haben sich mir zwei Fragen gestellt:


    1.) Wenn ich mit dem Stimmen eines Fells beginne, drehe ich erst mal alle Stimmschrauben fingerfest. Sie liegen also alle 10 auf dem Spannreifen auf. Dann erstmal die Stimmschrauben paarweise eine halbe Umdrehung anziehen. Wenn ich nun beim letzten Paar ankomme, haben die Köpfe keinen Kontakt mehr mit dem Spannreifen, weil die umgebenden Schrauben den Spannreifen schon runtergezogen haben.


    Jetzt die Frage: Drehe ich nun das letzte Paar ebenfalls genau eine halbe Umdrehung, oder drehe ich die erstmal wieder fingerfest, so dass sie Kontakt haben, und *dann* ziehe ich sie eine halbe Umdrehung an.?


    2.) Angenommen, ich das Schlagfell auf irgendeinen angehmen Ton gestimmt, und will nun das Snarefell höher stimmen (Mein Lehrer meinte dazu: "Egal welches Intervall, Hauptsache irgendwas harmonisches."). Dann hab ich folgendes Problem: Je nachdem, wo ich das Snarefell anschlage, habe ich völlig unterschiedliche Töne (wegen der unterschiedlichen Spannung des Fells am Snarebed). In der Mitte ist es deutlich tiefer als z.B. auf halbem Weg von der Mitte Richtung 12 oder 6 Uhr. Wonach richte ich mich den nun, um die Tonhöhe des Snarefells zu beurteilen?


    Ich hoffe, Ihr könnt helfen?


    Viele Grüße,
    Michael

    Good Time (s) !

  • ich verstehe die Fragestellung schon nicht ganz:


    zu 2): Dass die Snare in der Mitte tiefer ist, als am Rand, ja, datt iss nun mal so, weil die Spannung am Rand höher ist, als inner Mitte. Sind aber die Höhen an jeder Schraube auch noch unterschiedlich, dann ist die Snare einfach nicht gleichmäßig gestimmt, thats it. Mit dem Snarebed hat das nix zu tun, es sei denn, auch das Reso-Fell ist verstimmt.


    zu 1): Stimmschrauben zieht man über Kreuz an, wie beim Reifenwechsel, also erst fingerfertig, dann auf 12 oder wo auch immer anfangen, und dann weiter auf 6 (um im Beispiel zu bleiben). Dann im Westen oder Osten weitermachen und wieder über Kreuz.


    Wenn du mal was anderes probeiren willst: ResoFell auf SPannug bringen, so , wie du magst, Schlagfell spannen, bis es nicht mehr geht, und dann eine Schraube fast komplett runterdrehen. Anhören, und wenns gut klingt, lassen und mit Freundin Candle Light Dinner machen (oder anderweitig wesentliches). Wenns nicht kommod ist, Link von Boom durcharbeiten.


    - heute ausnahmsweise auch draußen mal Tassen -
    Seelanne

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    2 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • 1. verstehe ich anderst. Ich vermute einmal er macht das schon über Kreuz
    und hat das Problem, dass die zwei letzten, gegenüberliegenden Schrauben
    dann locker sind. Das ist normal, vor allem bei Gussreifen (bei Holz übrigens auch).
    Aber eine selbige Umdrehung, wie bei den anderen Schrauben auch und alle
    müssten wieder einigermassen ähnlich sitzen.


    rapid, bleibt heute lieber drin.

  • Hi,


    die Drum Tuning Bible kannte ich schon, und die hat zu dem Thema auch nix zu sagen, das hab ich schon vorher gecheckt.


    Grundsätzlich stimmen und kreuzweise und so ist auch alles klar.


    Und die (der?) seelanne hat mich leider auch nicht richtig verstanden: Spann mal Dein Snare-Resofell: Und dann bring es mal hin, dass am Snarebed die selbe Tonhöhe erklingt wie auf 12 Uhr ...


    Ich kriege es höchstens ( mit vernünftigem Kraftaufwand :) ) so hin, dass die 11, 12, und 1 Uhr, sowie die 5, 6, und 7-Uhr-Schrauben alle gleich hoch klingen, und die 2, 4, 8 und 10 Uhr-Schrauben ebenfalls alle gleich (aber anders) klingen. (An 9 und 3 Uhr gibt's ja keine Schrauben.)


    Also alle Schreuben gleichklingend - das geht schon mal kaum. Wenn ich nun im Zentrum schlage, habe ich einen bestimmten Ton. Nur 2-3 cm Richtung 12 Uhr ist der schon viel höher. gehe ich statt dessen 2-3 cm Richtung Snarebed ist er noch tiefer.


    Welchen dieser Töne nehme ich nun um zu beurteilen, wie hoch das Fell gestimmt ist?


    Beim Schlagfell bleibt der Ton ja auch gleich (außer ganz am Rand, aber das sind ja auch nur die Obertöne, die den Grundton hier überlagern).


    rapid hats verstanden, und zu 1) bin ich eigentlich auch der gleichen Meinung. Wenn wir das Beispiel nämlich mal überzeichnen:


    - wir hätten nur 4 Schrauben,
    - würden zwei um 50 mm anziehen,


    - würden dann die anderen beiden wieder auf Sitz bringen, und dann erst 50 mm anziehen, dann wären die letzten zwei ja viel stärker angezogen.


    Also würde ich die beiden letzten, obwohl sie frei drehen, auch genau um 50 mm anziehen, dann sind alle gleich.

    Gruß
    Michael

    Good Time (s) !

  • bin heute wohl zu dusselig, ich verstehs immer noch nicht, aber das scheint offensichtlich an mir zu liegen. Hege aber trotzdem die Befürchtung, dass mit deiner Snare irgendwas nicht stimmt. Habe solche Schwierigkeiten jedenfalls noch nicht mit keiner Snare gehabt.


    Seelanne
    - wer Zigaretten klaut, sollte zumindest ein Feuerzeug haben-


    EDITH teilt mir grade mit, dass der Thread-Starter auch offensichtlich problems mit seinen Spannreifen hat, wäre sinnvoll gwesen, dass im gleichen Thread zu erwähnen. Vermutung, dass mit deiner Snare was nicht stimmt, erhärtet sich damit.

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  • Hallo Foonk


    Zitat

    1.) Wenn ich mit dem Stimmen eines Fells beginne, drehe ich erst mal alle Stimmschrauben fingerfest. Sie liegen also alle 10 auf dem Spannreifen auf. Dann erstmal die Stimmschrauben paarweise eine halbe Umdrehung anziehen. Wenn ich nun beim letzten Paar ankomme, haben die Köpfe keinen Kontakt mehr mit dem Spannreifen, weil die umgebenden Schrauben den Spannreifen schon runtergezogen haben.


    Genau diese Problem hatte ich am Montag auch, habe gespannt deinen Fred verfolgt und vorallem die Antworten.
    Hab das nämlich auch nach der Bibel gemacht und genau dieser Punkt ist mir auch aufgefallen.
    Aber irgendwie hab ichs hingekriegt.


    Weiss schon konnte dir nicht viel helfen, aber du hast meine Zustimmung.


    Beim Resofell der Snare kann ich dir leider nicht helfen.


    Greez Rockmania

  • Ich versteh die Aufregung nicht.
    Das Stimmen nach Umdrehungen ist doch nur ne ziemlich grobe Vorarbeit, dann wird noch mit Fingerspitzengefühl rumprobiert bis das Ergebnis zufriedenstellend ist.


    Beim Snarebett muß der Ton doch auch nicht so hoch sein wie bei den anderen Schrauben, im Gegentum empfehlen doch dauernd Leute, die Schrauben am Snarebett etwas zurückzudrehen.
    Der Klang des Resos wird doch eh durch den Teppich so verändert, daß man den Unterschied nicht mehr hört. Selbst ohne Teppich klingt meine Snare deswegen nicht merkwürdig.

    give me the freedom to destroy
    give me radioactive toy


  • ...... mein reden, slowbeat, ich verstehs einfach nicht oder sagen wir - ich habe keine emotionale oder intellektuelle Affinität zur Problemstellung ..... klingt doch gleich viel besser. :)


    Seelanne

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  • Hallo,


    bin neu hier und habe auch gleich mal eine Frage:


    Also ich bin totaler Anfänger und habe Probleme mit dem stimmen der Snare-Drum (is eine Sonor Force 2003er mit Ambassdor). Sie klingt einfach nicht nach Snare, hört sich eher nach "tack" als nach "tschack" an.
    Habe auch schon die DTB durchgekaut, nur hilft die mir als Anfänger irgendwie überhaupt nicht so. :(
    Habe da jetzt mal ein Soundbeispiel gefunden, wo jemand auch die Snare benutzt die ich habe:
    http://rapidshare.de/files/10344269/track.mp3.html
    Der Snare-Sound dort gefällt mir schon ganz gut. Meine Frage ist dann, wie muss ich meine Snare stimmen und in etwa so einen Sound hinzubekommen? (Also ob Schlag- höher als Reso, oder anders rum)
    Oder welche Methode der DTB muss angewandt werden? Kann mir unter "Fat & Wet" oder "nicht abgewürgt" net so viel vorstellen.


    Würde mich über ein paar Tipps freuen.

  • hi chevelle,


    für den Anfang kann ich dir folgende Seite empfehlen:
    http://www1.musikmachen.net/basics/frameset/set_dr05.html


    Dort gibt es 4 verschiedene Snaretunings mit jeweiligem Soundbeispiel. Da kannst du schon mal in etwa die Unterschiede zwischen verschiedenen Tunings raushören.


    Zitat

    hört sich eher nach "tack" als nach "tschack" an.


    Hier tippe ich mal auf einen zu stark angezogenen Teppich, der macht meistens das "tschack"-Geräusch ;)


    Die Snare auf der Aufnahme, die du verlinkt hast, klingt nach einem ordentlich angezogenem Schlag- und Resofell. Für das scharfe Attack ist das hochgezogene Schlagfell zuständig und für das obertonreiche Decay muss das Resofell ebenfalls auf etwa die gleiche Stimmung des Schlagfells gebracht werden, eher noch einen Tick höher. Übrigens spielt der Drummer auf der Aufnahme fast ausschließlich Rimshots, das solltest du dann ebenfalls so machen, sonst wirst du kaum diesen Sound kopieren können.


    Als erstes solltest du bei mittlerer Fellspannung beide Felle so spannen, dass die Snare offen klingt, also möglichst schön lange ausklingt. Dann stimmst du beide Felle gleichzeitig immer um ein kleines Stückchen hoch, so dass das Verhältnis beider Felle zueinander möglichst beibehalten wird. Beim Resofell musst du nur aufpassen dass du nicht einfach die gleiche Anzahl an Stimmschlüsselumdrehungen machst, wie auf der Schlagseite - das Resofell ist dünner und erreicht daher schon eher eine hohe Stimmlage.


    Das Attack wirst du nicht ganz so satt und definiert wie auf der Aufnahme hinbekommen, da die Snare dort direkt aufgenommen wurde. Deine Snare wird etwas dünner klingen. Die Obertöne dürften aber ähnlich klingen wenn du Rimshots spielst. Wenn die Snare ohne Rimshots und harte Schläge viel zu dünn klingt, würde ich das Schlagfell wieder etwas runter stimmen und notfalls auch das Resofell, wenn der Klang dann nicht mehr gefällt.

  • Wegen der Obertöne tippe ich mal auf eine Stahl oder Brass-Snare (vielleicht ne Black Beauty) mit stark gedämpftem Schlagfell, evtl. ein PowerStroke 3. Außerdem lässt der "Bauch" der Snare vermuten, dass sie einen tiefen Kessel hat, wahrscheinlich 6,5".


    Da wirst Du mit Deiner Sonor-Holsnare kaum hinkommen. - Meiner unmaßgeblichen Meinung nach.


    Gruß
    Michael

    Good Time (s) !

  • Wer mal gesehn hat wie Jeff Ocheltree eine Trommel stimmt, der wird bei diesem Fred nur müde Grinsen :D

  • Zitat

    Original von Guido Reichert
    Wer mal gesehn hat wie Jeff Ocheltree eine Trommel stimmt, der wird bei diesem Fred nur müde Grinsen :D


    In wie fern hilft die Aussage denn jetzt dem cheVelle weiter?


    Aber erzähl ruhig mal, wie Ocheltree seine Trommeln stimmt. Interessiert mich doch schon...


    foonk:


    In den ersten 20 Sekunden hört man bei dem Track wirklich schlecht raus, ob es Metall oder Holz ist. Später gibt aber es ein paar Stellen, bei denen Metall so gut wie ausscheidet. Das dumpfe Timbre, weshalb du wohl ein PS3 als Schlagfell vermutest, ist dann aber der typische Holzkesselklang. Dem fehlt es an Präsenz in den oberen Mitten, um als Metallsnare durchzugehen. Da kann man auch noch so sehr draufprügeln, Metall knallt dort mehr. Wobei der Drummer auf der Aufnahme anscheinend genau diesen Metallklang erreichen wollte.

  • Jeff Ocheltree achtet überhaupt nicht auf die Anzahl der Umdrehungen oder die Reihenfolge der Stimmschrauben. Die lockeren Schrauben werden in quasi beliebiger Reihenfolge innerhalb von Sekunden mit einem umgebauten Handbohrer angezogen, danach folgt ein wildes Nachziegehn mit dem Stimmschlüssel. Dabei ist der Teppich bei der Snare angeschaltet (!), lediglich zur abschließenden Kontrolle der Tonhöhe an den einzelnen Stimmschrauben schaltet er ihn ab. Er prüft auch die Gleichmäßigkeit der Stimmschrauben weniger durch Anschlagen des Fells sondern durch Anschlagen des Spannreifens an einer Schraube. Das Ganze chaotische Schraubenanziehen, Drehen, Dehnen und Draufklopfen dauert bei ihm bei einer Snare etwa 3 Minuten und klingt - erstaunlicherweise- gut.
    Er achtet sehr auf das richtige Verhältnis der Tonhöhen von Schlag- und Resonanzfell zueinander und hat für jede Trommelkonstruktion wohl seine Erfahrungen.


    Was ich damit sagen will: Ein mirochirurgisches Vorgehen wie z. B. in der Drum Tuning Bible beschrieben mag zwar theoretisch gesehen richtig sein, führt aber a) nicht unbedingt zum Erfolg und ist b) nicht die einzig richtige Lösung. Ein gutes Ohr, ein Verständnis dafür, was beim Schlagen einer Trommel darin mit der Luft passiert, etwas Erfahrung und ein ruhiges Plätzchen sind eher Garanten, das man schnell zu der für einen selbst richtigen Stimmung einer Trommel findet.


    Wer mehr von Jeff wissen möchte, dem empfehle ich seine DVD "Trust your ears", ist zwar relativ kurz aber dafür auch günstig (ca. 10 €).

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