Vorbilder

  • oha ;(
    Jetzt wo die ganzen Namen fallen. Hab doch tatsächlich meine "ROOTS" vergessen. Hab doch wegen ihm erst angefangen, dem göttlichen Ian Paice :D War letztes Jahr erst auf Deep Purple konzert in HH. OHA! Was der da mit einer Hand gemacht hat, schaff ich nicht mit 2 :P kann man total volle Rolls mit einer Hand machen ?!? ECHT GEIL. *SICHBEISEINEMHERRWEGENUNTREUEENTSCHULDIGT bet*
    WIE KONNTE DAS PASSIEREN!
    Zu neil peart : muss ich ma demnächst machen, aber ich tu mich ersmal mit dem LiveSolo begnügen. :P


    GRÜZI!

    WLÄ

  • Hi,


    also so richtige Vorbilder habe ich nicht, allerdings hat mich in den '80ern eine Sendung sehr fasziniert, das war "SuperDrumming" mit Pete York. Ich selber hab selber auch '88 angefangen zu spielen und mir zur der Zeit halt immer diese Sendungen angesehen (die ich übrigens immer noch auf VHS hab *g*), damals fand ich natürlich den Pete York ziemlich cool, wie man so mit sieben Jahren immer sehr schnell fasziniert ist ;). Lange Rede kurzer Sinn: Keine richtigen Vorbilder, aber aus der Anfangszeit immer den Pete im Kopf ;)
    Lange Zeit hab ich mich dann überhaupt nicht mit anderen Drummern auseinandergesetzt, im Moment hab ich mein größtes Hobby/Beruf, den Computer, etwas zurückgelegt und beschäftige mich nun auch intensiver mit der aktuellen Szene.


    Schönen Gruß
    Maurice

  • Hallo Maurice,


    das mit den Vorbildern sehe ich ähnlich. Ich meine auch weniger Vorbilder im Sinne von Idolen, denen man nacheifert. Das halte ich für Schwachsinn. Aber es gibt natürlich Leute, deren Musik man besonders gut findet und die einen auch irgendwie beeinflussen, auch wenn man sich keine Licks rausschreibt und 1 zu 1 draufschafft. Das halte ich für unproduktiv, zumindest wenn es das eigene Trommeln zu sehr dominiert. Oberziel sollte die Entwicklung von Individualität und nicht das Nachäffen von Supertrommlern sein.

  • Moin!


    Also hier haben die Leute einfach nur auf eine Frage geantwortet, da muß man ja net gleich so bissig werden.


    Es ging mit Sicherheit auch nicht darum, wer hier wen am liebsten nachäfft, sondern wer sich welchen Trommler ganz gerne anhört, welche GRÜNDE ER DAFÜR HAT.
    Nix anderes ist hier passiert.


    Andere Gründe könnten auch die Altersunterschiede der jeweiligen Forenmitglieder sein. Nicht jeder Drummer hört sich die großen Nummern von damals an(auch wenn er es vielleicht sollte.)


    Wer mir aus dieser alten Zeit noch einfällt wäre Ginger Baker( kenn leider nur do what you like)Keith moon war auch durchgeknallt.


    Also habt doch bitte Nachsicht mit den weniger verstreuten Kenntnissen von Mitgliedern, die noch nicht so weit in die Analen der Musikgeschichte vorgedrungen sein mögen.


    :] :D


    Dann bis bald

    so long, Alex Tromm(l)er

  • @Maurice.


    Hi, du hast noch die Superdrumming-Vides??? (lechts)
    Hatte bis zu meinem letzten Umzug noch die Schallplatten (jaha, noch echtes Vinyl). Tja, hatte.


    GROSSE BITTE: Könntest du die mir kopieren??????


    Und hier noch was Allgemeines:
    Ich stimme jedem zu, der gesagt hat, dass es in diesem Thema nur darum ging, Drummer zu nennen, die er/sie/es persönlich gut oder geil, oder beides oder was weiß ich, findet. Es sollte, ist oder wird nicht Sinn dieses Forums sein, andere von seinem Geschmack zu überzeugen. Wenn dies der Fall währe, könnten wir uns auch auf einem Schlachtfeld treffen und uns gegenseitig den persönlichen Geschmack aus den Köpfen prügeln.


    Zitat

    Musik ist Geschmacksache, Geschmack ist Individuell, und das ist auch gut so!!


    Gruß
    Frank

    Zitat

    Wir nehrmen doch meine 1, oder?!!?!

  • Und gleich auch an mich bitte! (ebenfalls lechz... :P )
    Ich schick Dir gerne vorab auch n´paar Euros zu...


    Ansonsten find ich den bissigen Ton gar nicht so schlecht: passt dich gut zum Windows-Betriebbsystem!
    (Rechner stürzt ab, Wut wird entwickelt, Antwort fällt nach Reboot bissig aus... :D )


    So isses halt: Unterschiedliche Geschmäcker erzeugen Meinungsvielfalt. Und wenns dann halt mal zu sehr in eine Richtung geht, darf meckern schon erlaubt sein! ;)


    Nicht immer gleich sauer sein, wenn ein Kommentar vermeintlich "stinkig" ist: Im Sticks-Forum gabs mal einen Punk, der seine Schleimspur in Form von Beleidigungen zu allen Beiträgen hinterlassen hat.
    Hier läuft das kreativ und witzig ab.

  • Hallöle


    Also was diese Videos angeht, da bin ich auch scharf drauf*gg*


    Vielleicht kannst du ja einen Handel vorschlagen*bettel,freu*


    Hab mal in einem Bericht von Ian Paice gelesen das er dort auch mal mitgewirkt habe. würd mich echt interessieren,.

    so long, Alex Tromm(l)er

  • *ggg*


    Jaaaa....


    also ich wollte mir mein den Rechner meines Vaters schnappen (meiner ist ne alte Krücke) und mal sehen ob ich das digitalisiert bekomme, sprich auf CD brennen. Mal sehen wie viel Platz ich dafür brauche, ansonsten hab ich kein Problem damit das gegen Porto und Rohling/Video-Kosten zuzuschicken ;)


    Gruß
    Maurice

  • Hey ho!


    Das ist doch nen Deal. Tja Leute, wenn es das Drummerforum nicht gebe, würde man noch viel viel länger nach solchen Geschichten suchen.


    Also fleißig weitersagen

    so long, Alex Tromm(l)er

  • Ich finde auch, dass es keinen Sinn hat, seinen Lieblingsdrummer zu kopieren! Es geht darum seinen individuellen Stil zu finden.
    Aber das ist meiner Meinung nach erst dann möglich, wenn man sich viel mit guten Drummern und guter Musik auseinandersetzt. Was will man sonst auch machen? Stundenlang Rudiments und Standart-Rhythmen spielen? So wird man nie grooven! Wenn man viel von den guten Drummern hört und nachspielt, bringt einen das einen sehr viel weiter. Das Feel, das man dadurch für die Musik bekommt, belebt die Technik.
    Aber wie gesagt, es ist meiner Meinung nach nicht empfehlenswert, einen Top-Drummer blind zu kopieren. Man sollte sich aber unbedingt an herausragenden Schlagzeugern dieser Welt orientieren. Und wer die sind, darum soll's hier gehen.
    Ist auf jeden Fall ein sehr interessantes Thema.


    In diesem Sinne hier meine Vorbilder. Sie sind im Lauf des Threads sogar, glaub ich, schon mehrmals erwähnt worden:


    1. Chad Smith von den Chili Peppers (mein absoluter Lieblingsdrummer! Er spielt ganz für die Band, hat ein solides Timing und eine gute Technik, und - das ist Wichtigste - rockt und groovt wie Sau!)
    2. Danny Carey von Tool (hat eine herausragende Techhnik und sehr interessante spielerische Einfälle. Super Rock-Drummer!)
    3. Jon Bonham von Led Zeppelin (weil er wegweisend für das heutigen Rock-Drumming war und saucoole Ideen hatte. Vergleicht mal den "Immigrant Song" von Led Zeppelin mit "My Generation" von Limp Bizkit!)
    4. Steve Gadd (weil er groovt.)
    5. David Gartibaldi von Tower of Power (ebenso.)


    Ciao,
    Jan

    www.mindfold.de


    Hey Schlagzeuger, spiel doch mal dynamisch! - Wie, dynamisch? Lauter kann ich nich'! :D

  • Natürlich ist es wichtig, sich andere anzuhören. Durch hören lernt man mindestens so viel, wie durch Unterricht. Man kann von fast jedem irgendwas mitnehmen, auch vom mittelmäßigen Garagenbandtrommler live im Jugendzentrum, denn auch der hat vielleicht bei zwei Songs eine supercoole Idee gehabt, den Song auf eine Art zu begleiten oder irgendwelche Schwerpunkte zu setzten, wie man es vorher noch nie gehört hat.
    Bestimmt schadet es auch in einer vielleicht auch langen Anfangsphase nicht, hier und da mal ein paar Standards von anderen nachzuspielen, letztendlich ist ja alles, was man so die ersten Jahre übt so ein Standard.
    Ob man in der Lage ist, Individualität zu entwickeln hängt in meinen Augen aber entscheident davon ab, wie man das Gehörte verarbeitet. Wenn man sich Licks oder Grooves draufschafft, ist das sicherlich eine ganz nette Übung. Beides, das Raushören und das Üben. Wichtiger ist jedoch meiner Meinung nach, ob man in der Lage ist, davon zu abstrahieren und den Gedanken, die Idee hinter der Spielweise einer bestimmten Person zu entdecken. Die gute Leute haben bewußt oder unbewußt immer einen Ansatz, eine eigene Herangehensweise. Es bringt für fortgeschrittene Trommler in meinen Augen mehr, sich nicht auf die Licks, sondern auf den abstrakten Ansatz zu konzentrieren. Wenn man versucht diesen Ansatz oder eine Facette davon mit eigenen Mitteln, selbständig umzusetzten, dann ist man einen guten Schritt weiter. Die Eigenständigkeit ergibt sich dann aus der Mischung solcher abstrakter Ideen, das sind dann die Einflüsse, die man hat. ?(
    Weil das vielleicht etwas abgehoben klingt hier einige Beispiele:


    Was ist der Ansatz von STEVE GADD? Geht vielleicht am einfachsten, wenn man sich an den Stichworten, die einem dazu einfallen orientiert. Mir fällt zu ihm folgendes ein:


    - Paradiddlegrooves am Drumset
    - Bassdrumfuß als dritte Hand
    - grooveorientiertes, musikdienliches, nicht zu dominierendes Spiel, also mehr der Sideman,
    - dumpfer, trockener Sound,
    - große Hängetoms, statt Standtoms (hat seinerzeit kein anderer gemacht, heute machen es die meisten)
    - seit 30 Jahren die gleiche Ausrüstung: Yamaha 9000er und Zildjian K Becken, Ludwig supraphonic: hat was Puristisches und hat sicherlich auch was mit seiner Persönlichkeit zu tun, Beschränkung auf das Wesentliche
    - sehr dynamisches Spiel zwischen sensiblestem Besen und allem was drin ist.


    oder
    MITCH MITCHEL:


    - Jazztrommler in einer Rockband
    - extrem interaktionsfreudig, hat mit Hendrix zusammen den Saal schwindlig gespielt. Ungewöhnlich: Bassist, nicht Schlagzeuger hält die Band zusammen, Schlagzeuger folgt dem Solisten
    - offener, mittiger, sehr akkustischer Sound mit jazzigem Beckenrauschen


    oder
    JOHN BONHAM:


    - Nur Größe bringt im Raum Volumen, spielte Sets mit 15er Hängetom, 18er und 20er Standtom und 28er Bassdrum, dazu 15er Hihats, 18er und 20er Crashes und 24er Ride
    - Der einzige echte Akkustiktrommler im Rockbereich, bei Aufnahmen kam kein Mikro näher als 1,80m an das Schlagzeug ran, Sound entwickelt sich im Raum, das Spiel des Drummers entscheidet über seinen Sound, nicht der Toningenieur, spielte daher Toms und Bassdrum extrem hart und Snare und Becken leiser, um das Set ausgewogen klingen zu lassen.
    - Spielte als einer der ersten (neben Ginger Baker) die im Rockbereich üblichen durchgeprügelten Singlestrokerollen über Toms und Snare.
    - Durchgrooven geht vor Interaktion mit Sänger oder Solist (im Gegensatz zu z.B. Mitch Mitchel)


    Man könnte das jetzt noch Stunden so mit anderen fortsetzten. Versucht es mal, es bringt euch weiter, als die Licks. Redet mal mit anderen Trommlern darüber, auch kontrovers. Wenn ich einen Trommler belanglos finde, dann meist deshalb, weil ich bei ihm keinen eigenständigen Ansatz erkennen kann, weil er selber nur ein, wenn auch technisch sehr virtuoser Nachäffer ist :O (Los, aufregen! alecco ;) ).

  • GRÜZI!


    IAN PAICE? 8o Kannst du mir die Videos/Cds auch schicken?? *bittebittebitte, anfleh*


    Zu John Bonham: Hat jemand die Led Zep DVD? DIESES DRUMSOLO GEHT MIR NICHT MEHR AUS DEM KOPF :D ENNNNNDGEIL!!!


    Mitch Mitchell hat irgendwie genauso wirres Zeug gespielt wie Jimi. Zusammen hat das aber irgendwie harmoniert. Frag mich nicht wie, aber extrem kewl. :D


    ich hätte auch niemals gesagt das ich ihnen "nachäffe", ich find sie nur geil! Na klar beeinflusst es mich wenn ich mich viel mit ihnen beschäftige. Da kommt spontan aus Versehen schonmal so ein Lick mal vor, but WHO CARES!? Jeder entwickelt seinen eigenen Stil (oder den seines Lehrers :P). Und jeder Pro-Drummer hat auch Einflüsse genommen von anderen Drummern die er bewundert hat.


    XERVUS
    DIERK!

    WLÄ

  • Hi Groovemaster!


    Das klingt aber gar nicht so einfach! Glaubst Du, dass es möglich ist, bewusst diese Schritte richtig zu gehen? Also bewusst die Idee hinter der Spielweise meiner Lieblingsdrummer zu entdecken, sie herauszuarbeiten und zu formulieren und schließlich bewusst in dem eigenen Drumming richtig umzusetzen? Diese Abstraktion und Erkenntnis ist extrem schwierig. Viel schwieriger wäre für mich dann noch, die gewonnen Erkenntnisse, z.B. die von Dir genannten Aspekte der verschiedenen Drummer bewusst und vor allem richtig umzusetzen und einzusetzen!


    Ich bin eher der Meinung, dass man diese Ideen und Gedanken hinter der Spielweise eines guten Drummers unbewusst und sozusagen automatisch in sein eigenes Drumming übernimmt, wenn man viel Musik hört und viel zu der Musik spielt. Dadurch entsteht natürlich noch kein eigener Stil!
    Der eigene Stil entsteht dann erst durch die Zusammensetzung. Man darf sich nicht auf einen einzigen Drummer "fixieren", sondern muss sich an mehreren "orientieren". Man übernimmt dann von jedem Drummer den Teil, der einem gefällt oder aus irgendeinem anderen Grund im eigenen Spiel hängenbleibt, und aus den übernommenen Einzelteilen entsteht zusammen mit der eigenen Technik und unter Einfluss persönlicher Charakteristika der ganz individuelle Stil - wohlgemerkt unbewusst und automatisch! Die unbewusste Beeinflussung beim Nachspielen mehrerer guter Drummer legt den eigenen Stil fest und kennzeichnet ihn.


    Ich habe in letzter Zeit erst eine Schule von John Bonham und dann eine von Chad Smith durchgearbeitet. Bei Chad Smith kam mir eigenes bekannt vor, und als ich das Material genau durchgearbeitet habe, sind mir tatsächlich einige Phrasen in Bonham's Drumming aufgefallen, die sich ganz deutlich im Smith's Drumming wiederfinden lassen (z.B. 16tel-Triolen in der Bass-Drum). Und tatsächlich sagt Chad Smith in einem Interview in der Schule ("Red Hot Rhythm Method"):


    Zitat

    Mostly my real influences were just listening and playing with other people on records. I jammed with Led Zeppelin, I jammed with Black Sabbath, I jammed with Hendrix, [...] I'd put the headphones on and I'd played along with them. Bonham was a big influence. [...] So I'd try to sound like John Bonham [...]


    Deswegen glaube ich, dass Chad Smith sich damals im Alter von 7 Jahren nicht viele Gedanken gemacht hat, sondern einfach mit seinem Tape-Deck gejammt hat, ihn wirklich nachgespielt und fast "nachgeäfft" (s.o.) hat und so auch viele Ideen von Bonham übernommen hat. Trotzdem hat er heute seinen ganz eigenen Stil. Aber ich denke, dass er erst jetzt, nach der unbewussten Beeinflussung durch's Nachspielen, als Profi in der Lage ist, Bonham's Spielweise richtig zu analysieren.


    Was ich wie Du ganz wichtig finde ist, nicht einzelne Licks zu kopieren ("Schau mal, den hab von Bonham."), sondern sich mit dem ganzen Drumming und dem ganzen Stil und Feel eines Drummers zu beschäftigen!


    Oder meinen wie im Grunde dasselbe und drücken uns nur anders aus? ?(


    Ciao,
    Jan




    @maurice: Hey, ich hätte auch gerne ne Kopie! Wär Dir äußerst dankbar!

    www.mindfold.de


    Hey Schlagzeuger, spiel doch mal dynamisch! - Wie, dynamisch? Lauter kann ich nich'! :D

  • Ich glaube, wir meinen doch verschiedene Dinge. Vielleicht erkläre ich es noch mal an einem anderen Beispiel. Die Art wie jemand spielt und der Mix aus, sagen wir mal direkten, unmittelbaren Einflüssen ist nicht sein Stil. Dann hätte ja jeder einen Stil und wäre somit auch stilbildend. So wie man sagt: "Das ist halt mein Stil. So spiel ich eben."
    Wenn man über Einfluss und Topdrummer redet, dann meint Stil etwas anderes. Picasso ist ja nicht berühmt, weil seine Kunst eine Mischung aus der Kunst anderer Künstler war, sondern weil er eine eigene Formensprache erfunden hat, einen eigenen Stil, den Kubismus. Genauso ist es bei Dali und Andy Warhol. Natürlich hatten die alle auch Einflüsse, aber die haben sie nur auf bestimmte Ideen gebracht oft sogar darauf, einfach mal das Gegenteil von den Einflüssen zu machen. Auf die Entwicklung des von ihnen entwickelten Stils hatte die aber nur mittelbar Einfluss. Hinter jedem Stil steckt immer eine abstrakte Idee. Zusätzlich zu den Stilerfindersuperstars gibt es natürlich meist noch andere mit stilistisch verwandten Ansätzen. Aus diesem Grunde sind Elvin Jones, Toni Williams oder Jack DeJonette etwas anderes als Simon Phillips oder Marco Minnemann. Erstere waren bzw. sind stilbildend, letztere nicht.
    Ein anderes Verständnisproblem entsteht durch die Vermischung verschiedener Dinge: Stil ist das eine, darüber habe ich gerade geschrieben. Das, WAS man konkret in Noten spielt und die Art und Weise, WIE man es spielt ist sind andere Ebenen. Stil ist die abstrakte Idee. Wenn man Licks oder Grooves klaut, dann geht es um das WAS. Da kann man sich natürlich was abgucken von anderen, normal, das macht aber noch keinen Stil aus und die Tatsache, das jemand anderes auch 16tel-Triolen Vorschläge auf der Bassdrum spielt macht noch keinen Stil. Auf die Idee kommt ja zwangsläufig jeder irgendwann und wenn der Fuß mitmacht kann er es irgendwann. Hat er dadurch den 16tel-Triolenbassdrumvorschlagstil geprägt? Wohl kaum. Etwas anderes ist es, wenn solche Bassdrumvorschläge für eine bestimmte Art von Musik prägend werden, z.B. für Metal. Der Metalstil entsteht aber nicht durch die Note allein, sondern erst durch die Note, den Sound, den musikalischen Kontext, die Optik und das Gepose und durch das (abstrakte) Bewußtsein, dadurch eine gewisse Härte, so einen hau in die Fresse-Effekt zu erzeugen. Darum ist etwas ja auch Metal, wenn es mal zufällig keine Bassdrumvorschläge hat und umgekehrt spielen auch Jazzer schon mal diese rhythmische Figur.
    Das andere, was man sich auch abguckt und besonders durch viel hören und vielleicht auch dazu spielen verinnerlicht, ist das WIE, also bspw. die Art des Grooves. Warum klingt uff cha bei Mitch Mitchel anders, als bei Bonham, als bei Ringo Starr, als bei Charlie Watts, als bei Dave Grohl, als bei Lombardo, als bei Chad Smith etc. Das hat was mit feeling und mit Phrasierung zu tun. Das ist so ein bisschen die Handschrift eines Trommlers, aber auch die macht nicht den Stil. Ihr hier redet fast ausschließlich von dem WAS und dem WIE und natürlich lernt ihr da von anderen, normal.
    Stil hat aber etwas mit musikalischem Ausdruck zu tun und der wiederum nicht nur mit der Art wie man ein Rock-/Popstück begleitet, das ist nämlich fast immer von Alanis Morisette bis Dream Theater eine Art Rockbeatvariation. Für den Stil verantwortlich ist eher die Tatsache, wie man mit Klangfarben malt. Natürlich spielt da auch der Sound, das WIE und das WAS mit rein, aber eben nicht nur. Viel wesentlicher ist die abstrakte Idee dahinter. Picasso ist z.B. immer sofort erkennbar, egal, ob er malt, modelliert, zeichnet, fotografiert oder was auch immer. Jack DeJonette erkennst du sofort, egal auf welchem Schlagzeug und Elvin Jones erkennt man wahrscheinlich, wenn er einfach nur auf Bassdrum, Snare und Ridebecken spielt. In diesem Sinne ist die wenig virtuose Schlagzeugerin von Velvet Underground (Mo Tucker) viel stilbildender als die Portnoy-Fraktion.
    Zusätzlich gibt es noch Leute, die sind zum einen stilbildend und zum anderen auch noch extrem mitreissend, so wie sie ihre Spannungsbögen bauen und ich persönlich finde, dass Leute wie Portnoy, egal wie virtuos sie sind, überhaupt keine Spannung im Spiel haben. Das ist auch der Grund, warum sie mich kalt lassen, aber das ist natürlich ein subjektives Empfinden. Wenn ich jedenfalls über Supertrommler rede, über Leute die einen echt umhauen und beeinflussen, dann meine ich die mitreissenden und stilbildenenden. Und dann gibt es da auch noch die nicht stilbildenden, aber immerhin supercoolen, deren Groove ich einfach geilfinde. So einer ist Chad Smith, aber auch Lenny Kravitz, da braucht man gar nicht so virtuos sein, die ersten 4 Platten grooven unglaublich, da war er allerdings auch noch etwas verspielter. Aber wer sagt (hört man öfter), der könne nicht spielen, der hat gar nicht verstanden. Der hat es sowas von raus und da gibt es noch ne ganze Menge geiler Trommler die auch super grooven und deren Musik ich sehr gerne höre, aber die sind nicht stilbildend und sie beeinflussen mich auch nicht sonderlich, auch wenn ich sie mag.

  • Hi,


    also mal zu dem Thema Stil. Ich glaube kein Musiker kann es sich verkneifen, immer wieder auf das eigene Instrument zu hören, wenn man Musik hört. Mir geht es jedenfalls immer so. Und natürlich nimmt man da immer was mit. Ich setze mich dann manchmal zuhause hin, schnappe mir ne CD und spiel einfach mal dazu, höre mir vorher so etwa raus, was der Schlagzeuger spielt. Ich mache das aber nicht, weil ich so spielen will wie er/sie, sondern einfach aus Lernzwecken. Wenn ich nen Break genial finde und es so lange übe bis ich es auch kann, dann kann ich einzelne Elemente davon ja vielleicht mal irgendwo einbauen, ich tu dass nicht weil ich so spielen will der oder die Drummerin, sondern weil ich glaube, dass mein Spielen dadurch viel interessanter werden kann, denn je mehr Dinge ich von verschiedenen Stilen drauf habe, desto individueller wird mein Spielen ja auch.


    Wenn ich mit meiner Band spiele, dann sitze ich auch nicht da und denke mir, "Moment XYZ hat mal dies und das gespielt, das bau ich jetzt da ein", sondern ich setze mich ans Set, lass unseren Gitarristen los spielen und steige dann irgendwann ein, und dann spiele ich einfach das, was ich bei diesem Stück fühle. Wenn ich dann quasie ne Basis drauf habe, also quasie mein Grundstimmung eingebracht habe, versuche ich bestimmte Teile des Songs zu Betonen, ganz leise zu spielen etc., ich gehe dabei immer nach dem was ich fühle. Wenn ich irgendwann später den selben Song noch mal spielen, dann braucht der Gitarrist nur mit seinem Riff einsetzen und schon kommen diese Gefühle wieder hoch, und ich weiss wieder genau was ich spielen muss (wenn man nen Song öfter spielt, dann hat man natürlich irgendwann eine Routine drauf).


    Um zum eigentlich Thema zurück zu kommen: Ich kann die Elemente, die ich von anderen gehört habe immer wieder in mein Spielen einbringen, das tu ich aber meist unbewusst, weil dieses Break oder ähnliches meine Gefühle wiederspiegelt. Je mehr ich von anderen lerne, desto besser kann ich später meinen Gefühlen Ausdruck geben. Und ich glaube, wenn man nicht einfach nur Musik spielt, sondern Musik "fühlt", dann kommt früher oder später auch automatisch der Groove, an denen viele immer so hart arbeiten, den man, meiner Meinung nach, aber nicht lernen kann.


    Klar, ich übe auch täglich Rudiments, spiele den einen oder anderen Song, aber: noch viel wichtiger, ich spiele sehr viel "frei nach Schnauze" und dort baue ich dann, unbewusst, immer wieder andere Sachen ein, manchmal klingt das ziemlich nach Krach, aber das ist mir dann auch egal, weil es mir in dem Moment tierisch Spass gemacht hat.


    Ich glaube, als Musiker kann man sich gar nicht dagegen wehren, von anderen zu lernen. Wer allerdings versucht das Image und den Stil eines anderen zu übernehmen, der wird nie richtig Grooven, weil der Groove ein Ausdruck des Gefühls ist. Es kommt glaube ich immer drauf an wie man an die Sache ran geht.


    Ich schaue immer wieder zu anderen Drummern auf (und das sind nicht unbedingt irgendwelche "Superdrummer" von der "Superband", dass kann auch der Drummer von ner Schülerband sein), die ihren eigenen Stil und ihren Groove gefunden haben. Wer das geschafft hat, den schaue ich mit Respekt an. Wer allerdings nur Kopiert und mir sagt er kann das Stück von XYZ spielen, dabei aber einfach kein Gefühl rüberbringt, dem kann ich nur sagen: Schön einstudiert, aber wirklich bewundern kann ich ihn nicht...


    Ich hoffe ich konnte mich mehr oder weniger verständlich ausdrücken ;)


    Gruß
    Maurice

  • Mit meiner Hauptband spielen wir nur Coversongs. Dies mag für den einen oder anderen zu einfach sein.
    ABER: Es ist eine Sache, bei einem x-beliebigen Song stumpf die Noten "runter zu spielen". Etwas anderes ist es, den Song zum klingen bzw. grooven zu bringen. So ergibt sich folgende Situation: Zuerst lernt man den Song Stück für Stück. Das ist noch relativ einfach. Dann aber muß Butter bei die Fische, sprich Gefühl in die Sache gelegt werden.


    Ein gutes Beispiel dafür ist Africa oder Rosanna von Toto. Die Stücke spielen ist eine Sache, aber die Stücke so spielen, dass es grooved ist die andere, schwerere Sache. Es hat bei uns gut 1 Jahr gedauert, bis wir die Stücke nicht nur Noto für Note, sondern mit dem entsprechenden Gefühl spielen konnten. Ein weiterer interessanter Aspekt vom corvern ist, dass mit der Zeit der Song eine Art Eigendynamik entwickelt. Es kommt oft vor, dass ich nach langer Zeit wieder den Originalsong höre, und auf einmal merke, dass es hier und da Abweichungen gibt. Das ist für mich eine interessante Situation un völlig normal.


    Mein Fazit der Sache vom Covern ist: Es ist gut, sich einfach selbst mal zu fordern, sich ein Stück auszusuchen und mal zu versuchen, es auch mit dem eingebrachten Gefühl des Originaldrummers zu spielen. Es ist nicht so einfach wie es klingt. Mit der Zeit stellt man fest, dass sich der eigene Drumstil heraus kristalisiert.

    Zitat

    Wir nehrmen doch meine 1, oder?!!?!

  • Die Herangehensweise von Maurice kann ich gut nachvollziehen, so ähnlich habe ich es auch immer gemacht. Aber, Image ist nicht Stil und der Stilbegriff den Du benutzt hat nicht viel mit dem zu tun, den ich meine. Auch, wenn man es oft hört, denn jeder meint ja, er habe seinen eigenen Stil. Ich finde, kaum einer hat einen eigenen Stil. Die klingen alle, wie die Klone. Da gibt es die Dave-Weckl-Klone, die Colaiuta-Klone, die Lars-Ulrich-Klone, die Dave-Lombardo-Klone etc., so, wie es bei den Gitarristen die Steve-Vai-Klone, die Steve-Lukather-Klone und die Eddy-van-Halen-Klone gibt. Ich finde, es gibt nichts Langweiligeres, als sich diese Typen anzuhören. Oft hört man nur von wenig virtuosen, eher trashig-schrägen Garagenbands oder von richtig guten Jazzleuten mal Eigenständiges. Geht mir zumindest so.


    Zum Thema Covern: es ist bekannt, dass covern nicht unbedingt einfacher ist, als eigene Stücke zu machen. Im Gegenteil, beim Covern muss man viel flexibler sein, weil man ja Sachen von anderen spielt, natürlich lernt man dadurch auch. Trotzdem, finde ich persönlich, liegt die größere Herausforderung in den eigenen Stücken, weil sie eigene Kreativität erfordert. Covern erfordert solides Handwerk und wenn der Funke überspringen soll, natürlich auch Feeling. Etwas Eigenes machen ist was anderes. Es geht dabei nicht um leicht oder schwierig, es geht um die Idee. Natürlich kann man auch covern im Sinne von Neuinterpretieren, aber das machen sogenannte Coverbands leider höchst selten. Wenn einer mal nen wirklich eigenständiges Cover spielt, dann meist Leute, die sonst nur eigenen Sachen machen. Das ist eben die Grundsatzentscheidung. Versuch ich Eigenes zu machen oder will ich nachspielen.


    Noch was zum oft angeführten Thema Groove. Man kann sich da auch was in die Tasche lügen. Natürlich gibt es Kleinstschwankungen in der Mikrotime und natürlich gibt es diesen Feelingfaktor, aber zu allererst heißt grooven einmal präzise spielen. Wer wirklich präzise ist, der groovt meist schon mal nicht schlecht. Wenn man dann das Click weglässt und seinen Gefühlen mal ein bisschen freien Lauf lässt, dann kann man den Groove vielleicht noch etwas verbessern, wobei Grooveempfinden oft äußerst subjektive ist. Neben Präzision hat Technik und dort vor allem Schwung einen sehr großen Einfluss, natürlich geht das auch Hand in Hand mit Präzision. Sagen wir mal so, ein Pendel groovt auch schon nicht schlecht. Wer also mit flüssigen, Schwungvollen Bewegungen spielt, der hat es leichter mit dem Groove. Groove fühlen heißt oft mehr, Groove hören. Nur wer Rhythmus gut genug hört, der wird Nuancen überhaupt unterscheiden können. Natürlich hat das alles auch was mit Talent zu tun, aber ich glaube, dass Groove, wie fast alles, zumindest bis zu einem gewissen Level, auch erlernbar ist. Wer regelmässig und über Jahre hinweg immer wieder zum Click übt, wer technisch sauber, flüssig und schwungvoll spielt, der hat es leichter. Gut ist auch Musikhören und sich selbst aufnehmen!!! Es gibt auch Eselsbrücken, um sich verschiedenen Feelings bewußt zu machen: am einfachsten ist es, wenn man an die Art zu Gehen oder zu Laufen anknüpft, denn da ist schon viel Groove drin. Bsp.:


    (1) schneller, treibener straigt eight, ca. 150-180 bpm: lockeres Bergabjoggen


    (2) Kraftvoller, forcierter Midtempogroove mit Härte, ca. 90-120 bpm: kraftstrotzendes Bergauflaufen, wenn man noch Körner in den Knochen hat und es den anderen zeigen will.


    (3) Swing: Seilchenspringen von locker bis schnelle, kleine Boxerschritte


    (4) Shuffle: Hopserlalauf bergauf oder bergab, je nach Feeling und Tempo


    (5) Langsamer, zurückgelehnter Groove: sich mit Rucksack durch den Schlamm kämpfen


    Man kann noch viele solche Bilder finden. Ich glaube es ist klar geworden, was ich meine. Diese Eselsbrücken erleichtern es ungemein, das richtige Feeling zu finden.

  • hmm...mein senf:


    manu katche - ein traum von simple & groove (peter gabriel: real world live; sting: all this time). einfach wahnsinn.


    jojo mayer - war mal auf masterclass; unglaublich (screaming headless torsos) mischung aus weckl (technik) und phillips (musikalität)


    marco minnemann - der mathematiker ;) war hier auch mal auf masterclass. super technik, schnell aber IMHO fehlt im die musikalität (illegal aliens)



    natürlich noch phillips, weckl, hakim, cobham, jack de jonette,


    sersn
    tim

  • hi!
    Mein Absolutes Vorbild ist "Terry Bozzio"!
    ich find einfach nur geil was der alles zusammen bringt!
    aber ausserdem finde ich noch gut
    Mike Portnoy
    Neil Peart oder wie der heißt von Rush!
    Tico Torres
    Simon Phillps
    Jhon Otto


    aber ich finde man sollte auch nicht die amateur drummer aus seiner umgebung vergessen denn man muss ja langsam anfange und sich dann steigern!


    Mfg Kai

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