Band als Firma eintragen lassen?

  • hallihallo!


    diese frage richtet sich vor allem an alle österreicher bzw. jene die sich mit österr. recht auskennen...weil mir san echte schluchtenscheisser :D


    meine vorstellung (jaja man könnte mich naiv nennen) sieht folgendermassen aus:
    ich lass unsere band als firma eintragen (sänger besitzt bereits gewerbeschein) und voila > könnten wir alles equipment, proberaummiete, spritkosten, merchandise,u.s.w... von der steuer absetzen :P


    daher nun meine frage: gibts hier irgendjemand der bereits erfahrungen diesbezüglich hat bzw. sich mit dieser idee ebenfalls auseinandergesetzt hat?


    oder sollte gar mein gesamtes "traumwerk" in sich zusammenstürzen ;(


    suche benutzt nix gefunden :(

    Einmal editiert, zuletzt von ansuz ()

  • Ich würde sagen die Chance sich als eV = eingetragener Verein (keine Ahnung wie das in Ö heißt) eintragen zu lassen ist höher.
    Und macht IMHO auch mehr Sinn, steuerlich sollte das ähnlich rauslaufen.

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    Silence is golden. Duct tape is silver.

  • hi
    da wir das selbe gerade hier durchspielen und bei der gründung sind kann ich dir (wenigstens) mal sagen wie es in deutschland sinnvoll ist:


    Die Mitglieder der Band haben alle ein Gewerbe angemeldet. Wir werden einen kleinen GbR-Gesellschafter-Vertrag abschliessen und somit dann eine GbR sein.


    Ich habe keine Ahnung obs sowas auch in ÖS gibt!


    Viele Grüße
    Patrick

  • Mit der GbR muss man aber auch vorsichtig sein, du darfst da nicht immer nur alles drauf absetzen, sondern du musst irgendwann auch anfangen Gewinn einzufahren, spätestens mal nach 3-4 Jahren.


    wenn das nicht passiert kann es nämlich bei ner Steuerprüfung passieren, dass das ganze als Liebhaberei angesehen wird, und dann sind u.U. Steuernachzahlungen fällig.


    Sonst könnte ja auch jeder der ein Auto fährt ne Werkstatt anmelden und alles Werkzeug und die Garagenmiete usw. absetzen, und dass ist nicht im Sinne des Herrn Eichels.


    Alex

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Sowas wär doch mal ne Prima Sache für die FAQ, wir haben ja auch einigen Pros und bestimmt auch ein paar BWLer/Jusristen, die sich mit sowas genau auskennen.....


    Anmeldung
    Steuererklärung
    sinnvolle Gesellschaftsformen etc. pp...


    Soll jetz nur ne Anregung sein, das Thema tangiert mich nämlich auch gerade....


    Grtz


    Seb

    nosig

  • also wir wollten das letztes jahr auch machen, da wir durch unsere bookung agentur jetzt alles mit verträgen, etc. machen.
    nachdem wir uns erkundigt hatten, hat sich die möglichkeit aufgetan sich zwar als gbr zu melden, allerdings sind wir als "künstler" gemeldet und brauchen keinen gewerbeschein und bekommen nur vom finanzamt eine st.nr.. das ganze ist wohl noch so ein komische klausel von xxxx ist aber für eine "musikgruppe" möglich und man bekommt die st. nr., die man für die meisten veranstalter braucht.
    das ganze aber nur zu machen um instrumente abzusetzen halte ich für ungünstig, da rlohnt sich einfach die arbeit nicht.

  • Zitat

    Original von Patrick
    hi
    jo das ist aber bei jedem gewerbe so .. nur minus machen ist nicht .. zumindest kenn ich das so :)
    grüße
    patrick


    Stimmt so nicht ganz.
    Du darfst Minus machen, nur nicht immer. Wenn du die ersten drei Jahre rote Zahlen schreibst, macht das erstmal nichts.


    Wieder Beispiel Autowerkstatt:


    Hebebühne, Spezialwerkzeug, MAschinene usw. das kostet ne Weile und dauert bis sich die Investitionen amortisiert haben.


    Das Problem bei Musikern ist halt, dass sie immer wieder was neues wollen. Du spielst nen Gig, bekommst 150 Euro, und kaufst soroft wieder Felle davon z.b.... da bleibt selten was in der Kasse übrig....


    Edith findet die Sache mit den FAQ auch gut:)

    Freizeit Moderations-Arschloch

    Einmal editiert, zuletzt von scarlet_fade ()

  • Das sind eben so die Sachen...kann ich da z.B. Fahrtkosten zu gigs geltend mache, das neue Drum, das ich ja brauch :D, genau wie Becken, Stöcke, Felle etc., den Laptop, den ich zum musikmachen brauche, etc. pp...


    Bei mir is halt die Sache, dass ich unter anderem in nem Tonstudio gelegentlich arbeite und dem Kollegen halt Rechnungen stellen muss, so wie in Zukunft mehr gigs etc. pp....


    Was bei mir halt interessant is, is der studentische Freibetrag, der mir noch ca 12-18 Monate erhalten bleibt :)


    Grtz


    Seb

    nosig

  • Sebo
    Ja, die Sachen kannst du als Einkommensmindernd geltend machen und dadurch dein zu versteuerndes Einkommen senken. Dazu kommt noch die Sache mit der MwSt.


    Aber eben alles im Rahmen.


    Sagen wir mal du verdienst in der Summe durch Gigs und deine Studiojobs 5000 Euro. Das müsstest du jetzt zu deinem Verdienst in deinem Normalen Job hinzurechnen. Wenn du also irgendwo arbeitest und dort 30000 Euro im Jahr verdienst, ist deine Einkommen also 35000 Euro, das zu versteurern ist, somit musst du das beim Jahresausgleich angeben.


    Jetzt hast du aber für die Gigs und Studiojobs unkosten. Neue Fell, Cymbals, Sticks, Fahrtkosten, Klamotten (ja, wenn es spezielle Bühnenklamotten sind geht auch das) und diese Unkosten Betragen 4000 Euro, so ist dein zu versteuerndes Einkommen 31000 Euro.


    Sind die Unkosten aber nun 8000 Euro, so ist das zu versteuernde Einkommen 30000 Euro (das aus deinem normalen Job) und nicht etwas 27000 Euro.


    Wenn du jetzt aber jahrelang mit der Musik Miese machst (aka 8000 Euro kosten und 5000 Euro Einnahmen) dann sagt das Finanzamt das keine "Gewinnerzielungsabsicht" vorliegt, somit kannst du das nicht mehr absetzen.


    Das heißt im Endeffekt, dass du dann die 5000 Euro, die du verdienst hinzuzählen musst, um also in der Summe 35000 Euro zu versteuern, du kannst aber keine Ausgaben mehr dafür absetzen weil das ja die Finanzierung deines "Hobbys" ist.



    Dieser Post hat keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit und Vollstädigkeit. So hab ich das ganze zumindest verstanden.

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Patrick stimmt das ist wenn du steuer befreit bist es gibt aber wohl auch die möglichkeit mit normalem steuerstaz bzw. wohl noch mit 7% zu arbeiten. das mit der steuerbefreiung ist aber eigentlich ok, wenn du wirklich mal alles angibst (fahrt zur probe, felle, bus, etc...) dann kommst du eigentlich immer so ca. auf 0 . natürllich nur für den falll, das du keiner gutsortierten coverband angehörst.
    wenn ich mir aber so bei uns mal die g u. v. anschaue hat das finanzamt eigentlich nur arbeit und keinen wirklichen nutzen,.

  • Zitat

    Original von Patrick
    Holle: bring doch mal licht ins dunkle :)


    Immer ich.
    Entscheidend ist die (subjektive) Absicht, Gewinn zu erzielen. Diese Gewinnerzielungsabsicht unterscheidet einen vom Finanzamt akzeptierten (und besteuerten) Gewerbebetrieb von einer "Liebhaberei".


    Diese Liebhaberei ist eine (durchaus auch gewerbliche) Betätigung, bei der die Verluste vom Finanzamt nicht anerkannt werden, das heisst, man kann seine Verluste aus dem Gewerbebetrieb (Mucke) zum Beispiel nicht mit dem Überschuss / Gewinn aus einer anderen beruflichen Tätigkeit verrechnen. Geld verdienen mit einem Beruf als Hostmaster und dann Steuern sparen mit Verlusten aus der Band geht also dauerhaft nicht.


    Das Finanzamt muss nun die Absicht des Unternehmers, auch mal einen Gewinn einzufahren anhand objektiver Kriterien beurteilen, das ist nicht einfach.


    Das Finanzamt macht das normalerweise so, dass es sich dein Gewerbe eine ganze Zeit lang (auch schonmal sieben Jahre) ansieht. Die Steuerbescheide für all diese Jahre werden vorläufig festgesetzt. Wenn du das Finanzamt nun nicht davon überzeugen kannst, dass bei Dir demnächst auch mal ein Gewinn abfallen könnte (den man besteuern kann), werden die bescheide alle geändert und die Verluste sind wieder dein Problem und nicht die des Steuerzahlers.


    So etwa?


    Zaphod: Klar, einen gemeinnützigen Verein gründen...das erklär denen vom Finanzamt mal. Programmier' lieber weiter. :D

    ...und keine Eier!

  • Zitat

    Original von Holle
    Geld verdienen mit einem Beruf als Hostmaster und dann Steuern sparen mit Verlusten aus der Band geht also dauerhaft nicht.


    Das würde bedeuten, dass ich oben falsch lag, oder?
    Gleiche Rechnung wie oben, ich verdiene 30000 Euro, und 5000 mit Mucke, mach aber mit Mucke 8000 Verlust wegen Neuanschaffung, muss ich dann nur 27000 Euro versteuern??


    Im wievielten Jahr hintereinander das nun ist sei mal dahingestellt...

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Grüß Dich!


    Was willst Du denn genau wissen?


    Habe gerade meine Band als Firma angemeldet!


    Gruß aus Hamburg:
    Keno

  • Nun ja, in dem dicken Buch steht das so, dass man erst den Gewinn oder Verlust für jede Einkunftsart separat ausrechnet und dann die Summen addiert.


    Insgesamt stimmt die Rechnung schon, klar. Die Begriffe sind etwas anders ("Summe der Einkünfte"), aber man mindert durch das Verrechnen von Verlusten aus der einen Tätigkeit (Musik) mit Gewinnen aus einer anderen (arbeiten gehen) seine Steuern.


    Bei jedem Gewerbe ist es normal, dass man am Anfang "Anlaufverluste" einfährt, weil man eben Investitionen hat, irgendwelche Sachen kauft, die abgeschrieben werden müssen, aber nach ein paar Jahren muss da auch mal Land in Sicht sein, sonst spielt das Finanzamt halt irgendwann nicht mehr mit.


    EDITH: @scarlet: Man kann mit dem Verlust aus einer Tätigkeit seine Steuer auf NULL bringen, sogar den verbleibenden Verlust vor- und zurücktragen in Jahre, in denen man positive Einkünfte hatte. Für die Berechnung des zu versteuernden Einkommens ist der "Gesamtbetrag der Einkünfte" von Bedeutung, das kann auch eine negative Zahl sein. Also in deinem Beispiel nicht nur bis 30.000, da alle Einkünfte zusammengerechnet werden.

    ...und keine Eier!

    Einmal editiert, zuletzt von Holle ()

  • Zitat

    Original von Holle
    ....
    Bei jedem Gewerbe ist es normal, dass man am Anfang "Anlaufverluste" einfährt, weil man eben Investitionen hat, irgendwelche Sachen kauft, die abgeschrieben werden müssen, aber nach ein paar Jahren muss da auch mal Land in Sicht sein, sonst spielt das Finanzamt halt irgendwann nicht mehr mit.


    Genau dass ist der Punkt. wenn du jetzt dem Finanzamt ein Vertrag mit einem Plattenlabel, eine Eventagentur oder nem Booker/Promoter vorlegst hast du es auch einfacher deine Gewinnerzielungsabsicht nachzuweisen. Sowas hilft da immer...

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Zitat

    Original von Holle
    Zaphod: Klar, einen gemeinnützigen Verein gründen...das erklär denen vom Finanzamt mal. Programmier' lieber weiter. :D


    Schuster bleib bei deinen Leisten...

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    Silence is golden. Duct tape is silver.

  • danke für die infos bzw. anregungen! =)


    sind halt leider für mich nicht direkt anwendbar/verwertbar :(


    gibts hier keine ösis/schluchtenscheisser/mostschedln/..... die sich damit auskennen? kann mir nämlich nicht vorstellen, dass das recht in D gleich wie in Ö ist...



    nebenbei: was habt ihr deutschen eigentlich noch für schöne umschreibungen für uns? ?(

  • Ich als Ösi kann dir nur dringend davon abraten, einen Verein aufzumachen. Das österreich. Vereinsgesetz ist (derzeit noch) eins der beschissestensten auf der ganzen Welt. Soviel Pflichten, die der Obmann da hat, ohne auch nur irgendwelche Rechte zu geniessen, gibts echt auf keinem Schiff.


    Ansonsten als Fa. o.k., bevor man hier aber diskutiert, sollte mal klar sein, WIEVIEL du glaubst in WELCHER Zeit WOMIT zu verdienen. Vorher ist alles Ratespiel. Erst mit diesen Angaben kann Gesellschaftsform, etc geklärt werden.


    Übrigens in Ö ist man seit einiger Zeit als "verdienender" Musikus SV-pflichtig...

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