Das Mastern ist das anpassen der Audiodatei an das gewünschte Trägermedium.
Digitale Daten (mp3, CDs, ...) haben immer eine bestimmte "Bit-Tiefe" zur Verfügung. Hab ich ein relativ undynamischen Song, ohne große Lautstärkeänderungen, dann kann ich die kleinen Amplitudenschwankungen relativ hoch auflösen. Hab ich bei gleicher Bit-Tiefe aber z.B. ein leises Signal mit einem lauten Knall, dann muss ich wegen der hohen Amplitude des Knalls ein größeren Bereich abdecken. Für die leisen Anteile bleibt dann nur noch der Bodensatz übrig und die Auflösung ist hier entsprechend niedrig. (Je größer der "Bereich" ist, der mit einer bestimmt Bit-Zahl dargestellt werden soll, umso größer die einzelnen Differenzierungsschritte).
Bsp.: ich habe 8-Bit und möchte einen Bereich von +- 2,5 V und +-10 V darstellen.
05 V / 2^8 = 0,019 V -> ich kann also meine "digitale Spannung" in 0,019V Schritten erhöhen (andere Verluste und ungenauigkeiten mal außer Acht gelassen)
20 V / 2^8 = 0,078 V -> hierbei kann ich die Spannung in 0,078 V Schritten erhöhen. Signaländerungen die dazwischen liegen (z.B.: dU = 0,04 V) gehen dabei flöten.
Von daher versucht man beim Mastern ein Zwischenweg aus "Dynamic plattmachen damit alles schön raufpasst" und eben einem dynamischen, lebenden Sound zu bekommen.
Bei der LP wiederum ist zwar alles analog, aber auch hier muss der Master of Mastern darauf achten, dass die Dynamik nicht zu stark ist (Wechsel von sehr leise zu sehr laut) weil einem sonst die Nadel aus der Rille fliegen kann.
Hier spielt auch noch die maximal mögliche Spurbreite eine Rolle. Höherwertige LPs haben auf jeder Seite nur ca. 3 Songs (je nachlänge, ca. 15-20 min.). Hier ist mehr Platz gelassen, so kann der Ausschlag der Spur größer sein (mehr Dynamic).
Bei "normalen" Platten, wo ein Album auf eine LP passt, sind die Räume ein bisschen enger und der Sound ein bisschen komprimierte. Kann man meiner Meinung nach sogar höhren.
Soweit mein Senf, ich hoffe der hat zumindest irgendjemandem weitergeholfen