Mikrofon Bass Drum

  • Liebe Gemeinde,


    ich habe die Suche benutzt und finde immer die üblichen Verdächtigen.


    Das Problem:
    ich werde früher oder später eine Bass Drum in den Proberaum verschiffen und dann stünden dort dann (1+1=) Zwei.
    Bei meinen Aufnahmen verwende ich derzeit drei Mikrofone, zwei oben für alles und ein Stützmikrofon für die Große unten. Was mache ich nun mit der zweiten Großen?
    Das Aufnahmegerät verfügt über vier nutzbare Eingänge.


    Die Lösung:
    1. ich schminke mir den Schwachsinn mit der zweiten Berta ab und alles bleibt, wie es ist.
    2. ich verzichte ganz auf Mikrofone untenrum und übe mit meinen zarten Füßchen den sugar foot.
    3. ich besorge noch ein zweites Mikrofon für unten links.


    Für Lösung Nummer Drei bin ich da am Grübeln:
    1. nochmal das gleiche - Vorteil: billig, einfach; Nachteil: uncool, trägt man heute nicht mehr
    2. Mikrofon wird verkauft und zwei Neue angeschafft - Vorteil: alles offen, schöne Diskussion, neue Erfahrungen; Nachteil: teuer.
    3. Es wird ein anderes Mikrofon gekauft - Vorteil: Gesprächsstoff ("geht das?", "derf mer des?") - Nachteil: würde meinen Ordnungssinn extrem belasten.


    Und da hier ja gerne diskutiert wird, lade ich Euch herzlich dazu ein. Jeder Kommentar ist ein guter Kommentar.


    Ergänzungen: die bisherigen Erfahrungen mit D 112 sind gut, es ist unproblematisch. Es wird kein Mikrofon angestrebt, durch das anschließend an Knöpfen gedreht werden muss, plug and play heißt bei mir die Devise. Der Klang kann gerne etwas altbacken sein, das würde ja passen. Es wäre super, wenn das Mikrofon außer für Große Trommel, Bassverstärker, Tuba, Standtom auch noch für etwas Anderes nützlich wäre (nicht Hämmern, nur Aufnehmen). Es soll je Bass Drum nur ein Mikrofon verwendet werden und es soll nicht nur im geschützen Proberaum (trocken), sondern auch draußen (live) eine vernünftige Figur abgeben.


    Konkret: was ist von M 88 TG zu halten? Ich habe es hier noch nicht gehört. Reizvoll finde ich da die Einsatzmöglichkeiten. Nur: ist es für untenrum unproblematisch/gut oder eher für Knöpfchendreher und Spezialisten?


    Grüße
    Jürgen

  • wenn dir das AKG bis jetzt geschmeckt hat, kauf dir einfach noch eins :)
    Willst du die Bertas denn verschieden stimmen oder ist es Ziel, dass beide gleich klingen oder evtl sogar nur besser für den Aufbau sind? Dann evtl doch einfach noch ne Doppelfußmaschine dazukaufen ^^ *duck und weg*

    Signature temporarily not available (480)

  • Jaja... Wenn du auf den altbackenen Sound stehst und etwas unproblematisches suchst, wo du wenig Regler drehen musst, dann würde ich Lösung 3.1 anstreben.
    Ansonsten würd ich mir eins der üblichen Verdächtigen bei Thomann ausleihen (oder 2) :D
    Also Shure Beta 52, Sennheiser 602, 902, oder andere hochwertige Bassdrummicros anderer Marken. Gucken, ob dir da eins von gefällt und du den Sound mit wenig gedrehe ähnlich dem D112 verbogen bekommst. Dann hast du 2 verschiedene Bassmicros und wenn dir dann bald das D112 nicht mehr zusagt... :D ...dann gibts das neue in 2. Ausführung. ;)


    Wofür man 2 Bds braucht, weiss ich aber bis heut noch nicht *Diskussionlostret*


    Schönen Gruß
    Andre

  • Wenn Geld keine Rolle spielt: Electro Voice RE20. Weil: Du fragtest nach Allround-Mikros und mit diesem kannst Du von der Bassdrum, über Bläser bis zu Vocals fast alles machen.


    Ansonsten auch immer mal eine Überlegung wert: (mehr oder weniger) beliebige Kleinkondensatoren in der Position vor der Bassdrum. Gibt immer interessante Ergebnisse, und Du kannst die Mikros auch für zig Anwendungssituationen nutzen (Overheads, Vocals, Amps etc.)


    Ansonsten ein kleiner Geheimtip meinerseits für die Bassdrum: Beyerdynamic M-380, sehr stark im Tiefbass Bereich ab 70Hz abwärts. Kann man leider glaube ich nirgends mehr kaufen...

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

  • Wenn Deine Bassdrums gleich groß und identisch gestimmt sind, sollten sich auch die Mikrofone gleichen. Falls die Trommeln unterschiedlich klingen kann man zwar experimentieren, es schadet aber nicht sich vorher ein Ziel zu stecken.


    Wenn Du also mit den D112 zufrieden bist, warum kein zweites kaufen? Wenn nicht, erzähl doch mal in möglichst blumigen Worten wie es klingen soll. Selber favorisiere ich seit einiger Zeit meistens das Audix D6 als Stütze für Bassdrums. Das RE20 ist aber auch oft von der Partie und AKG C414 sind toll um richtig tiefe Frequenzen aufzunehmen.

  • Nimm Lösung eins. Und stell dir die Frage, ob du zwei Bassdrums WIRKLICH brauchst. Ich hab zwei. Und weil es bequemer ist, wird eine bespielt und die andere fungiert als Beistelltisch im Wohnzimmer.

  • Hallo Jürgen,


    ich kann dir bei der Frage, ob eine zweite Bassdrum vonnöten ist, nicht wirklich weiterhelfen, komme aber nach einer teleologischen Reduktion zum Schluss, dass du dein Ziel auch mit einem Doppelpedal erreichen müsstest. Eine gute Lösung, da sie nicht nur platzsparend ist sondern auch das Mikrofonierungsproblem beseitigt.


    Willst du ein 2. Mikro anschaffen, empfehle ich das Sennheiser e902. Handlich, robust und vor allem: Simpel. Es muss nicht an KNöpfchen rumgedreht werden, damit das Teil klingt!


    LG

  • Liebe Gemeinde,


    vielen Danke für die fachlichen Beiträge.


    Es ist beschlossen, dass die zweite Hupe aufgestellt wird.
    Warum? - Na, ganz klar: Angeben macht Spaß und außerdem verdeckt die Kommode den Unterschenkel dekorativ und sorgt für ein symmetrisches Erscheinungsbild.


    Es ist weiterhin beschlossen, dass ein Multifunktionsmikrofon für die Abnahme der zweiten Hupe (und nach Wiederkehr der Vernunft) und diversen anderen Anforderungen angeschafft wird. Das Budget ist limitiert, hochpreisige und empfindliche Wollmilchsäue werden ignoriert.


    Das heißt konkret: C 414 (eine echte Sau) muss im Laden bleiben, auch RE 20 ist noch zu teuer. Die Geräte unterhalb des D 112 fallen ohnehin aus dem Rahmen. Gemäß der Subsidiaritätsprinzips-Philosophie (warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah) erhalten Hersteller um die Ecke gegenüber solchen von weiter Ferne bei gleicher oder ähnlicher Qualität den Vorzug.
    Im Moment tendiere ich dazu, eine Alternative zum D 112 zu nehmen und dann das weniger Mundende wieder abzustoßen. Da mein Kautionskonto begrenzt ist, werde ich nicht alle verfügbaren Geräte einbeziehen, sondern anhand Preis, Design und theoretischer Funktionalität sowie Hörbeispielen vorselektieren. Das ist noch etwas schwierig, weil leider oft keine direkten Vergleiche verfügbar sind.
    Im Rennen liegen noch: D 112, e602, e902, Opus 99, M 99, M 88, Beta 52, D 6. Die Empfohlenen sind fett gezeichnet.
    Fehlt da was? Gibt es noch Hinweise zu diesen oder zu Alternativen?


    Zu den Fragen:


    Die beiden Bertas werden sich gleichen, daher erscheint mir ein bewusstes Verstimmen nicht sinnvoll. Eine exakt gleiche Stimmung werden sie allerdings auch nicht haben, dazu fehlt mir die Muße, zumal das später auf Aufnahmen sowieso niemand hören wird (der (Gegen-)Beweis wird noch zu erbringen sein). Es geht auch nicht um einen besseren Aufbau etwa im Hinblick auf Kommode zum Tom halten, denn das macht ja schon das Gerüst. Neben ästhetischen Erwägungen, vielleicht noch ein bisschen Homogenität in der Ansprache (Pedal mit Welle ist immer ein bisschen indirekt), spielt das Posing eine gewichtige Rolle.


    Das M 380 habe ich tatsächlich schon lange nicht mehr gesehen und das Opus 87 (Kleinkondensator) habe ich neulich mal gehört. Tatsächlich sehr interessant, allerdings dürften dynamische Mikrofone für mich besser sein, weil ich es gerne wärmer habe und auch gerne eine baustellenlärmmäßige Verträglichkeit wünsche und die Unabhängigkeit von Phantomen schätze. Da bin ich etwas eigen.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Die Bass Drums sind 24" x 14", Birke mit Ahorn-Furnier, Felle sind (vorläufig) Clear Ambassador mit Filzstreifen gegen Clear CS Black Dot fürs Publikum sowie Clear Pinstripe auf beiden Seiten. Stimmung ist eher düster (also da unten, wo die Falten winken), das Resonanzfell ist nicht wesentlich anders als das Schlagfell. Am Schlagfell gibt es einen selbst gebastelten Schutz aus altem Fell mit Klebeband zum Schutz vor überraschenden Unfällen (ups, warum kommt der Schlegel nicht mehr zurück?) mit dem Nebeneffekt von ein bisschen Anschlagsgeräusch. Schlegel sind Filz.
    Abnahme erfolgt mittig vor dem Resonanzfell, bei späteren anderen Varianten kommt auch Positionierung am Loch des Resonanzfelles in Frage. Positionierung mit mehr Anschlagsgeräusch kommen weniger in Frage. Allerdings neigt die Aufstellung zum Vermatschen. Das würde dann bei Bedarf durch Dämpfung vermindert.

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

  • Das D112 klingt gegenüber den anderen Vertretern schon recht eigen, zum Beispiel würde ich es nie mit nem Audix D6 kombiniere, das bekommst du mit 3 EQs in Reihe geschaltet nicht mehr korrigiert. Streng genommen bleibt dir da nur noch übrig, noch ein D112 zu nehmen oder etwas möglichst Unverbogenes, was aber heute in der BassDrum Abteilung eher der Ausnahmefall ist...

    sieg natur.

  • Hallo,


    ich habe jetzt hier ein kleines Schwarzes liegen, am Wochenende wird es die Berta begrüßen und dann werden wir mal sehen, ob das Ei die Stellung hält oder nicht.
    Jedenfalls ist es schon mal relativ unverbogen laut Beipackzettel. Sprache klingt schon etwas dunkel, das könnte klappen.


    Das N/D 868 lag mal in einer Trommel drinnen. Vom Hocker gehauen hatte es mich nicht, was an der liegenden Position gelegen haben könnte. Theoretisch ist es mir aber zu unflexibel, da es angeblich schon bei 10 kHz den Feierabend einläutet.
    Ein sehr interessanter Link, die Aufnahmen sind zwar recht leise, aber immerhin ist da die Auswahl etwas größer geraten als sonst üblich.


    Grüße
    Jürgen

  • Hallo,


    so, ein paar Tage später ...


    habe ich mal drei Gran Cassa mit drei Mikrofonen versorgt und eben mal schnell drauf getreten.
    Also drei mal drei macht neun mal Test: Test Test Test Klick Test Test Test Klick Test Test Test Klick


    Die große (!) Frage: welches Eimerchen klingt mit welchem Mikrofönchen am Besten?


    Wer heraus bekommt, bei welchen Aufnahmen welche Trommel mit welchem Mikrofon benutzt wurde, bekommt die Leuchte des Monats (hier liegt noch eine Megaman Kerze herum, die kann man in den Badezimmerschrank schrauben ...).


    Also ran!


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Dumme Fragen und blöde Sprüche sind erlaubt, bis der Mod kommt.


    Edith hat es mal etwas deutlicher gemacht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

  • Vorwege: Ich würde mit zwei bass drums auf jeden Fall zwei gleiche Mikros zu verwenden!


    Aber wenn wir mal dabei sind: Beyer M88 und EV868 sind fantastische Mikros.
    Das M88 ist ein klasse Allrounder mit ziemlich natürlichem Klang, kann man auch für snare oder gar Gesang verwenden - heißt aber auch: Müll rein= Müll raus - d.h. bei bass drums evtl. mehr Arbeit am eq , wenn die Trommel/das set-up es akustisch noch nicht bringen.
    EV 868 hat mächtig bums - meiner Erfahrung nach eher was für hell/klickig klingende Trommeln (Birke z.B.) wo man durchaus etwas mehr Wärm gebrauchen kann. Ansonsten manchmal etwas diffus in den Höhen - evtl. auch wieder was zum eq fiddeln. Beste Ergebnisse hatte ich eine Handbreit a u ß e r halb der Trommel, off center vor dem Loch im Reso, Decke drüber - war allerdings nicht live.

  • Ich habe ein M88 N in der Basshupe und bin damit sehr zufrieden. Die Flexibiltät, daß ich es beim Demorecording im Proberaum auch für (fast) alles andere nehmen kann finde ich persönlich ziemlich spitze.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Hallo,


    ich würde mir auch eher zwei gleiche Mikrofone kaufen, nur kann ich mich so schlecht entscheiden.


    Konkret interessiert mich natürlich das M 88, weil es eben noch für etwas anderes tauglich ist, aber auch das - bislang sträflich (?) vernachlässigte - MD 421.
    Die würde ich gerne mal zusammen hören, muss ich mal machen.


    Im Moment frage ich mich, ob ich das D 112 schon mal verkaufen soll, aber man bekommt nichts dafür und es ist halt idiotensicher.


    Grüße
    Jürgen

  • Hallo,


    ja, ich werde mir ein MD 421 besorgen und dann mal direkt vergleichen.


    Bis dahin muss hier aber noch fleißig sinnlos gelabert werden oder wofür sind wir hier.


    Ach ja: welches Mikro klingt denn nun mit welchem Eimer am Besten? Traut sich wohl wieder keiner, sich zu blamieren?


    Hier klicken. Das Lied mit dem Wort "Test" im Titel wählen. Hier erzählen.
    Bitte!


    Grüße
    Jürgen

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