Was ist eigentlich ein E-Drums?
Generell bezeichnet man als E-Drums ein Set bestehend aus einem Computer der die Klänge erzeugt (Sampler bzw. Synthesizer) und mindestens einem Pad, dass bei einem Schlag einen elektrischen Impuls erzeugt und diesen an den Computer sendet, der erst dann den eingestellten Klang erzeugt. Je nach Qualität des Drumcomputers kann dieser unterschiedliche Aspekte bei der Klangerzeugung beachten, unter anderem die Anschlagstärke, die sich dann auf die Lautstärke (und gegebenenfalls die wiedergegebene Sounddatei) auswirkt, sowie die Position auf dem Pad, die dann z.B. den Sound des Rims mit einfließen lässt.
Vorteile der E-Drums gegenüber A-Drums
Gegenüber akustischen Schlagzeugen bietet das elektronische Pendant die Vorteile der Lautstärke zum einen (Was ein E-Drums für das heimische Üben prädestiniert) sowie die Vielfalt der klanglichen Möglichkeiten zum anderen (Ob auf einem Pad nun ein Tom, ein Becken oder ein anderer elektronischer Sound wie z.B. Klatschen o.ä. liegt, spielt keine Rolle). Ausserdem ist der Klang immer "perfekt" (Toms nicht zu dröhnend, Snare scharrt nicht auch wenn der Bass ordentlich aufgedreht wurde, ...) während man ein akustisches Schlagzeug im Optimalfall immer an die räumlichen Gegebenheiten (besonders bei kleineren Räumen) anpassen sollte. Dadurch, dass das Material (Meshheads oder Pads sowie Sticks) in der Regel deutlich weniger beansprucht werden muss, um einen entsprechenden Sound zu erreichen, halten Meshheads und Sticks sehr viel länger als das bei A-Drums der Fall ist. Wenn man Pads mit Meshheads verwendet, fällt das Stimmen um ein vielfaches leichter aus, bei Gummipads entfällt es komplett. Die Fälle müssen nicht klingen, sondern lediglich spielgerecht straff und entsprechend gleichmäßig festgezogen werden.
Nachteile der E-Drums gegenüber A-Drums
Bei einem 200 Euro Schlagzeug aus dem Supermarkt werden Nachteile nicht unbedingt deutlich, aber gerade für routinierte Schlagzeuger die an hochwertigen Schlagzeugen spielen, wird der Klang nicht ausreichend sein, wenn es darum geht, den Klang eines akustischen Schlagzeugs mit einem elektronischen aufzuwiegen. Das wird insbesondere deutlich, wenn man sich veranschaulicht, wieviele Aspekte von einem E-Drum in der Regel ausser Acht gelassen werden:
- Anschlagwinkel des Sticks
- Art der Sticks (Sticks, Stärke, Besen, Rods, ... - nur bedingt wenn vorher eingestellt)
- Felltyp (Bei teureren Modulen immerhin Clear, Coated und Pinstripe simuliert, nicht aber die Vielfalt die "echte" Felle und Hersteller bieten)
- Material (Teilweise Holz, Stahl, Messing, nicht aber Holzart wie Birke, Ahorn etc. mit ihren eigenen Klangcharakteristika)
- Klangvielfalt eines echten Beckens (Moderne E-Becken bietet 2 oder sogar 3 Zonen um diese anzuschlagen, um die tatsächlichen Möglichkeiten eines richtigen Beckens auszunutzen, reicht dies aber längst nicht aus. Inzwischen gibt es von Roland auch ein digitales Ridebecken, das einem echten noch deutlich näher kommt - aber das ist sehr teuer und nur mit dem aktuellen Top Modul von Roland nutzbar)
Fazit der Vor- und Nachteile
Trotz der doch deutlichen und umfangreichen Rückständigkeit eines E-Drums gegenüber des A-Drums, sind moderne Drumcomputer sehr Leistungsfähig geworden und bieten (gerade mit PC- bzw. Macbasierten Softwaresamplern) eine hohe Klangvielfalt und eine unzählige Anzahl Möglichkeiten, für einen deutlich geringeren Preis. Kauft man ein Gerät für 2000 Euro hat man die klanglichen Möglichkeiten von rund 1.000.000 verschiedenen Kesseln, Becken und Effekten. Denn jeder gebotene Kessel lässt sich in Tiefe und Material verändern, jedes Becken ohne hämmern größer, mit längerem Sustain oder zusätzlichen Effekten versehen. Die Mikrofonierung entfällt, Raumgegebenheiten lassen sich anpassen und vieles mehr. Es ist ein mächtiges Werkzeug, bei dem jeder für sich selbst abwägen muss, ob er lieber die spielerischen Möglichkeiten eines A-Drums oder die flexibilität eines E-Drums benötigt. Möglicherweise sogar beides in einer Kombination - dies ist heute keine Seltenheit mehr, und wurde besonders in den 80er Jahren sehr gern und häufig praktiziert.
Warum sind E-Drums mit Fellen so viel leiser als A-Drums?
Ein E-Drum verwendet meistens keine normalen Felle, sondern Meshheads (Vorsicht: Das DD-502 und DD-602 von Fame/Hayman/Millenium/... verwendet richtige Felle, Fehltriggergefahr) dies sind feinmaschige Netze die deutlich weniger Luft in Schwingung versetzen als ihre Luftundurchlässigen akustischen Pendants. Dadurch sind diese um ein vielfaches leiser, aber nicht lautlos.
Welche Varianten gibt es für ein E-Drums Set?
Im wesentlichen gibt es 4 Varianten:
a) Sampling Pads (wie z.B. das Roland SPD-SX), sehr kompakt, dafür nicht ganz so natürlich zu spielen
b) Reine E-Drum Sets (wie z.B. das Yamaha DTX920K), spielen sich sehr realistisch und sind ein guter Kompromiss aus Platzverbrauch und realistischem Spielgefühl
c) Umgerüstete akustische Sets (z.B. akustische Kessel mit Meshfell und Trigger an einem Modul, plus elektrischen Beckenpads), sehen sehr echt aus und spielen sich noch einmal realistischer als reine E-Drum Sets, benötigen aber mehr Platz. Wegen der Optik gerne bei Livegigs verwendet.
d) Hybride Sets (einige Drummer spielen z.B. elektrische Pads für Snare, Toms und Bassdrum, kombinieren das dann mit echten, mikrofonierten Becken, da diese wesentlich ausdrucksstärker sind. Es gibt aber auch die umgekehrte Variante, wo gedämpfte Kessel mit elektrischen Becken kombiniert werden, um die Lautstärke zu senken, gleichzeitig aber den Charakter des akustischen Sets weitgehend intakt zu belassen)
Die Übergänge sind mitunter fließend und es darf natürlich nach belieben kombiniert werden.
Welche Hersteller gibt es?
In den letzten Jahren hat sich hier einiges getan:
- Roland (Module, Trigger, Sets)
- ATV (Module, Sets)
- Yamaha (Module, E-Sets)
- Drum-Tec (E-Sets)
- Alesis (Module, Sets)
- Alesis (Module, Sets)
- DDrum (Nur noch Einsteigersets)
- ddt, digital drum trigger (Trigger und Pads)
- DRONE Trigger System (E-Becken, früher: Kit-Toys)
- SmarTrigger (E-Becken)
Nicht mehr aktiv, aber der Vollständigkeit halber, da diese mitunter auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich sind:
- Hart Dynamics (E-Sets)
- Mittec (Trigger, Produktlinie übernommen von MiGe)
- R.E.T. Percussion (Nur E-Sets, keine E-Becken)
In den 80er Jahren war vor allem Simmons der marktführende Hersteller von elektronischen Schlagzeugen bzw. Schlagzeugkomponenten.
DDrum baut nur noch die Drumtrigger, nicht aber die Module. Wer also ein DDrum Modul möchte, sollte zusehen, dass er eines bei eBay ergattert. (Danke an Tommler)
Welche Module klingen am besten?
Sehr vereinfachend kann man sagen: Es gibt von fast allen Herstellern extrem gut klingende/realistische Drummodule (die meisten verwenden Samples und sind dank inzwischen aktueller Technik auch sehr realitätsnah).
Die Ausnahme bei den Samples ist Roland: bei den aktuelleren Modulen kann man selbst Samples laden, die V-Drums benutzen jedoch primär synthetisch erzeugte Sounds. Diese sind im Bandkontext auch extrem dicht an Samples dran - den Nachteil, dass sie etwas synthetischer klingen, machen sie aber durch die extreme Flexibilität wett. Man kann den Sound extrem stark seinen Bedürfnissen anpassen. Das braucht aber nicht jeder! Daher: am besten verschiedene Module mit guten Kopfhörern auf Youtube anhören oder selbst in einem Laden anspielen.
Zudem sollte man bedenken: via MIDI kann man mit einem Laptop problemlos auch bei günstigen Modulen extrem gute Samples abspielen, die zum Teil noch deutlich hochwertiger sind, als die in den Modulen enthaltenen. Das ist sicher nicht zwangsläufig eine Option, wenn man Live spielen möchte, aber für Zuhause und im Studio eine ideale Lösung, bessere Sounds zu bekommen!
Wenn man sich verschiedene Sets von Zuhause einmal anhören möchte, kann ich nur den YouTube Kanal von drumtec empfehlen.
Was ist das beste für mich?
Das weiß niemand ausser dir selbst Es ist immer empfehlenswert in einen Musikladen wie z.B. Thomann oder Drum-tec zu gehen und sich dort selbst durch zu testen, wenn es die Möglichkeiten zulassen. Sonst kann man sich auch viel im Internet anhören, wenn einem ein Schlagzeug dann klanglich und preislich zusagt, geht auch dies viel eher, denn ein elektronisches Schlagzeug hört sich in "freier Wildbahn" nicht anders an, als am heimischen PC, vorausgesetzt die Kopfhörer bzw. Lautsprecher die verwendet werden, sind identisch. Zum Sound siehe den vorherigen Punkt.
Das beste zur Zeit am Markt?
Als Stand der Dinge gilt zur Zeit das Roland TD-50KVX.
Auch erwähnenswert sind jedoch die Topmodelle anderer Hersteller:
- ATV (aDrums mit aD5 Modul)
- Schlagzeugsets von Drum-Tec (mit Roland Modulen)
- Pearl e/Merge EM-53
- Alesis Strike Pro
- Yamaha DTX920K
Warum ist das Roland TD-50KVX in dieser Liste an Platz 1, obwohl es subjektiv "schlechter" klingt als die Konkurrenz mit Samplern?
Flexibilität. Das Roland Set lässt sich am besten erweitern, ist für professionelle Livegigs und Recording Sessions (mit MIDI, USB, XLR Ausgängen und multiplen Direktausgängen) geeignet und bietet extrem feine justierbarkeit der Sounds und Trigger. Gerade letzteres ist in Kombination mit den sehr ausdrucksstarken Pads für Bespielbarkeit auf höchstem Niveau wichtig. Andere Module kommen in einigen Disziplinen sehr dicht dran, aber meiner Erfahrung nach im Gesamtpaket eben nicht.
Wichtig ist also, sich darüber im klaren zu sein, was man von einem Modul erwartet und wofür man es nutzen möchte. Wenn Live damit nicht oder nur in Ausnahmen gespielt werden soll, ist das Roland Set womöglich gar nicht nötig und ein Set eines anderen Herstellers passt besser.
Wieviel muss ich investieren?
Wo vor 10 Jahren noch 1000 Euro investiert werden mussten, ist man heute bereits ab 600 Euro mit einem guten elektronischen Schlagzeug dabei, dass sich auch erweitern lässt. Für Einsteiger gab es nie einen besseren Zeitpunkt für E-Drums. Beim Marktführer Roland bekommt man zu dem Preis ein kleines Set (TD-1DMK), das solide klingt und bereits Meshpads bietet, auch wenn die Becken relativ klein sind und das Spielgefühl der HiHat künstlich ist.
Wenn es nicht unbedingt Roland sein muss, gibt es beispielsweise die Thomann Hausmarke Millenium MPS-850. Dort bekommt man eine bessere HiHat und größere Meshpads, eine weitere Tom und ein zusätzliches Becken für den gleichen Preis.
Auch der Upgradepfad bleibt einem nicht verwehrt. Man kann später beispielsweise ein gebrauchtes TD-12 Modul kaufen und die Komponenten der Reihe nach upgraden. Das wäre eine Basis, um zu einem minimalen Budget einsteigen zu können.
Etwas günstiger geht es auf dem Gebrauchtmarkt. Siehe: "Kann ich gebraucht kaufen?"
Außerdem sollte man nicht vergessen: das sind Einsteigersets. Sie sind brauchbar, haben aber durchaus ihre Schwächen. Für ein wirklich solides Set, das zwar noch Ausbaupotenzial, aber keine wirklichen Schwächen mehr hat, siehe den nächsten Punkt "Was wäre ein Allround Komplettpaket?"
Was wäre ein Allround Komplettpaket?
Das Roland-TD17KVX oder ATV EXS-3 für ca. 1600 Euro gelten zur Zeit als Allrounder die sich bei Bedarf leicht aufrüsten lassen, aber von Haus aus schon eine Menge Möglichkeiten bieten und extrem gut spielen lassen. Im Falle des EXS-3 lassen sich weitere Sets aus dem Store von ATV herunterladen. Beide Module bieten MIDI-Out, so dass man problemlos mit einem Software Sampler qualitativ hochwertigste Samples ansteuern kann.
Kann ich die Hersteller miteinander mischen / Kompatibilität?
Die meisten Meshpads arbeiten nach dem gleichen Prinzip und lassen sich zumindest mit einer Zone recht problemlos an verschiedenen Modulen betreiben. Viele Trigger von Drittanbietern sind jedoch für Roland Module konzipiert worden und Roland bietet (nach meinem Wissen) die meiste Flexibilität beim Konfigurieren der Trigger-Parameter, so dass sich Drittanbieter Pads am ehesten daran betreiben lassen, umgekehrt geht es aber auch, hier sollte man aber unbedingt vorher testen, denn nicht kompatible Einstellungen können das Erlebnis sonst massiv negativ beeinträchtigen.
Bei Becken (Crash/Ride) mit nur einer Zone ist es auch relativ leicht, diese zu mischen. Auch hier gilt: am ehesten lassen sich Becken anderer Hersteller an Roland Modulen betreiben, aber umgekehrt geht dies zumeist auch verhältnismäßig leicht. Auch hier: immer vorher testen!
Ausnahmen bei den Pads/Becken: Pads und Becken mit mehreren Zonen funktionieren meist an herstellerfremden Modulen nicht gut oder nur mit einer Zone.
Die neuen digitalen Pads von Roland (PD-140DS und CY-180DR) lassen sich ausschließlich am Roland TD-50 Modul verwenden.
HiHats der Hersteller lassen sich in der Regel nicht (oder nur schlecht) mischen, da sich die Widerstandsbereiche oft deutlich unterscheiden.
Kickpads sind normalerweise am unproblematischsten und lassen sich bei den meisten Herstellern mischen.
Kann ich selbst Hand anlegen - Stichwort Do It Yourself (DIY)?
Das ist bei den meisten Modulen kein Problem, besonders bei den Pads auch ohne all zu großes Fachwissen und mit moderater handwerklicher Geschicklichkeit machbar. Im Forum gibt es dazu das Thema Eigenbau von Drum-Triggern.
Was ist besser, Pads oder Meshheads?
Entgegen der weitläufigen Meinung "Gummipads lassen sich sehr schlecht spielen", sind diese Gummipads (Roland, Yamaha) gar nicht so schlecht. Der Rebound ist in der Tat niedriger als bei Fellen / Meshheads, dennoch reagieren diese sehr gut. Dem akustischen Schlagzeug näher kommen aber in der Tat Pads mit Meshheads. Diese sind inzwischen aber so günstig geworden und von einer Vielzahl Herstellern verfügbar, dass Gummipads eigentlich nur noch beim Gebrauchtkauf eine Option sind
Akustisches Schlagzeug "triggern"?
Um mit akustischen Kesseln einen Drumcomputer anzusteuern, muss man diese "triggern", also mit einem Trigger (engl. Auslöser) austatten. Damit die Kessel selbst nicht klingen, benötigt man zusätzlich Meshheads (Siehe oben). Die Trigger gibt es von Roland, DDrum oder die günstige Alternative TDrum. Ebenfalls von Roland und TDrum gibt es Meshheads, die unter anderem auch DDT anbietet. DDT bietet darüber hinaus ein einfaches Einbautriggersystem (Truss) an, dass man von außen kaum sieht. Drum-tec bietet bereits fertige akustische Kessel mit E-Innenleben an (Sapelis).
Was ist eigentlich ein "Trigger"?
Ein Trigger, engl. für Auslöser, ist ein Piezo. Ein Piezo ist ein Bauteil das bei einer Verformung eine elektrische Spannung generiert, und zwar durch Elektrostatik. Diese Spannung wiederum wird vom Modul ausgewertet und anhand der größe der Spannung lässt sich dann wiederum auch erkennen, wie hart ein Pad angeschlagen wurde. Ist das der Fall, wird der dem jeweiligen Eingang zugeordnete Klang wiedergegeben. Je nachdem wie groß die Spannung ist (und damit auch die stärke des Anschlags, denn je stärker man schlägt, desto größer die Spannung) wird dann die Lautstärke des wiedergegebenen Tons variiert.
Kann ich gebraucht kaufen?
Grundsätzlich und eindeutig: ja! Absolut.
Hier sollte man jedoch vorsichtig sein und eher bei den großen Herstellern bleiben, denn vor 15 Jahren wurden viele Sets angeboten, die optisch nicht weit weg von modernen Sets sind (Fame, Haymann, ...), in der Bespielbarkeit und den Sounds aber Welten zwischen alten und modernen Sets liegen.
Bei Roland und Yamaha lassen sich auch ziemlich alte Sets noch gut kaufen, die synthetischen Sounds klingen heute zwar etwas besser, waren damals aber schon sehr gut.
Ein Roland TD-8 Set mit Meshpads ist gebraucht mitunter auch schonmal für unter 600 Euro zu bekommen.
Ich würde jedoch eindeutig empfehlen, immer vor Ort zu testen und nicht per Versand zu kaufen.
Bei einem TD-12 / TD-20 kommt noch hinzu, dass man sicherstellen sollte, dass das Display einwandfrei funktioniert. Mit etwas technischem Verständnis kann man das zwar leicht selbst reparieren, aber falls das nicht vorhanden ist, möchte man sich kein Gerät mit defektem Display zulegen.
Kann ich aus dem Klang noch mehr rausholen? (Danke an Ernie & Bert)
Ja, denn es gibt so genannte Drum Libraries. Das sind Software Sampler, die mit hochqualitativen Einzelaufnahmen daher kommen und meist für Windows, Mac oder Linux zur Verfügung stehen. Diese Programme werden per Midi angesprochen, es ist also in jedem Fall ein Midi Kabel zur Soundkarte, oder wenn diese über keinen Midi Port (Gameport) verfügt, eine Verbindung über einen Midi USB Adapter (z.B. M-AUDIO USB Uno) erforderlich. Falls man noch kein Drummodul hat und die Sounds eines Drummoduls nicht nutzen möchte, so könnte man sich auf dem Gebrauchtmarkt auch das Roland TMC-6 (relativ teuer, 6 Eingänge) oder Alesis Trigger iO (10 Eingänge) zulegen. Siehe Kompatibilität.
Es gibt nun verschiedene Anwendungen, die meisten spezialisiert auf akustische Schlagzeuge:
- Superior Drummer 3.0 (Windows, Mac, 269 - 349 Euro)
>230 GB Daten als VSTi, AU, RTAS sowie Standalone von Toontrack
Unterstützt u.a. Drumkit from Hell und ezDrummer Sounds - ezDrummer 2 (Windows, Mac, 119 - 139 Euro)
5 GB Daten als VSTi, AU und ReWire Plugin sowie Standalone von Toontrack (verbessertes Interface)
viele Erweiterungen verfügbar - Battery 4 (Windows, Mac, ~185 Euro)
4 GB Daten als VSTi, AU, AAX sowie Standalone von Native Instruments, bietet eine vielzahl von elektronischen Sounds.
Hinweis: Mit dem Umstieg von Battery 3 auf 4 hat Native Instruments viele akustische Kits entfernt, die jetzt über Expansions hinzugefügt werden müssen! - BFD3 (Windows, Mac, ~215 Euro)
18 GB Daten als VSTi, AU und AAX sowie Standalone von FXPansion
+ Mehr als 55 GB zusätzlich als kostenpflichtiges AddOn verfügbar
+ RTAS als kostenpflichtiges AddOn erhältlich - Hydrogen (Windows, Mac, Linux, Kostenlos)
Liefert ein Drumset mit, bietet mehrere zum Download an und die Möglichkeit, einfach selbst sein Drumset aufzunehmen und dann am heimischen E-Drum zu benutzen.
Inzwischen veraltet, womöglich unter aktuellen Systemen nicht mehr nutzbar - jedoch der Vollständigkeit halber einmal genannt:
- Mixosaurus (Windows, Mac, 444 Euro)
122 GB Daten als VSTi, AU, DXi, RTAS
Feinste Nuancen für Studios - Drumkit from Hell Superior (Windows, Mac, 249 Euro)
35 GB Daten als VSTi, AU und ReWire Plugin sowie Standalone von Toontrack
+ Mehr als 35 GB zusätzlich als kostenpflichtiges AddOn verfügbar - Imperial Drums (Windows, Mac, 229 Euro)
48 GB Daten als VSTi, AU, DXi und Rewire sowie Standalone von SCARBEE - SuperShell (Windows, Kostenlos)
Ein Software Sampler für Schlagzeugkessel mit sehr guter Intervallkontrolle als VSTi Plugin.
Was ist MIDI?
MIDI (Musical Instrument Digital Interface) ist eine Schnittstelle und ein Format, um Musik digital aufzuzeichnen, zu übertragen und wiederzugeben. Dabei werden nicht wie bei der herkömmlichen Aufnahme von Waves die analogen Signale digitalisiert und gespeichert, sondern lediglich die Steuerinformationen (Notenwerte, Sustain und andere Variablen), wodurch die Dateigröße drastisch reduziert wird. Ein anderer Vorteil ist es, dass sich Instrumente nachträglich austauschen lassen, da die eigentlichen Klänge nicht in der Datei liegen. Eine MIDI Datei kann also auf zwei unterschiedlichen PCs, die mit verschiedenen "Soundfonts" (Die Datenbank, die die Klänge enthält) bestückt sind, unterschiedlich klingen.
Das beste Beispiel hierfür wäre eine Drehorgel und Ihre Walze mit einem Lochband. Würde man die Walze in eine andere Drehorgel, die zwar passt, aber unterschiedliche Pfeifen hat, einsetzen, so würden dieselben Steuerinformationen des Lochbands doch anders klingen.
Jeder der also mit MIDI aufnehmen will, sollte sich bewusst sein, dass dabei die Klänge des Drummoduls nicht übertragen werden, sondern nur die Steuersignale.
Was ist eine Intervallkontrolle?
Wird ein Pad angeschlagen, wird ein Klang abgespielt. Nehmen wir an, dieser Klang ist 200ms lang. Spielt jemand 8tel auf diesem Pad, schlägt er das Pad also etwa alle 125ms an. Nun überlagern sich also 2 Klänge, die voll wiedergegeben werden. Das klingt sehr unnatürlich, denn bei einem richtigen Kessel wird z.B. das Fell in Schwingung versetzt und kann, wenn sich das Fell bereits durch den Schlag in der Schwingung gerade am unteren Ende befindet (Sinus Kurve bei 180°) noch einmal um den selben Weg nach unten in Schwingung gebracht werden. Der nachfolgende Schlag verliert also an Stärke. E-Drums ab zum Beispiel dem Roland TD-10 (Mit TDW-1 Erweiterung) spielen den Klang dann nicht ganz bis zum Ende ab, alles wirkt flüssiger und stimmiger. Das verhindert den so genannten Machine-Gun-Effekt, es klingt natürlicher. TD-10 mit TDW-1, TD-12 und TD-20 verfügen über eine Intervallkontrolle auf den Becken und der Snare, nicht aber auf den übrigen Toms. Dies ist unter anderem sinnvoll für Snare-Wirbel und realistischere Cymbal Swells und kommt z.B. auch bei der SuperShell zum Einsatz (dort sogar für alle Toms und nicht nur für die Snare).
Welche Sticks?
Im Prinzip hat man die freie Wahl, allerdings gilt es folgendes zu beachten: Man sollte zu große bzw. schwere Sticks vermeiden, da man durch den geringeren Rebound seine Handgelenke schädigen könnte. Das Mesh nimmt einem Nylon Tipps bzw. zu harte Spielweise ala Heavy Metal schon relativ übel. Ebenfalls sollte man keine angesplitterten bzw. gesplitterten Sticks auf einem Meshhead verwenden.
Ich wohne in einer Wohnung und möchte trotzdem üben...
Ein A-Set kommt hier ganz sicher nicht in Frage. Aber auch bei einem E-Drums kann es unter Umständen problematisch werden, nämlich je nachdem wie hellhörig das Haus ist. Auch elektronische Trommeln sind nämlich nicht lautlos (oder nahezu lautlos), wie dies oft suggeriert wird, sondern "nur" um ein vielfaches leiser als akustische Trommeln. Letztendlich erzeugen aber auch diese noch einen Eigenklang. Die Lautstärke eines normalen E-Sets übersteugt im Regelfall nicht die Lautstärke die erzielt wird, wenn man mit einem Stick (entsprechend normale Spielweise vorausgesetzt) auf einen Drumthrone schlägt.
Der dabei ausschlaggebendste Bereich ist der Trittschall, der sich am stärksten durch das Haus überträgt. Dafür gibt es jedoch Lösungen, auch und vor allem im Selbstbau von einem Trittschallpodest.
Es ist jedoch möglich selbst in relativ hellhörigen Mietwohnungen mit etwas Aufwand die meiste Zeit des Tages über problemlos spielen zu können, jedoch ist es mit dem Kauf eines E-Drums allein in solchen Situationen nicht getan.
Für die Suchmaschine:
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Update Januar 2020
Da das Thema leider schon recht veraltet war, es einige Hersteller nicht mehr gibt, neue Hersteller in den Markt gedrungen sind, sich Preisgefüge verschoben haben und einige Softwaresampler nicht mehr angeboten werden oder inkompatibel zu aktueller Software sind, habe ich das Thema einmal grundsätzlich aufgefrischt.
Wer Korrekturen oder Ergänzungen hat, kann sich gerne bei mir melden, dann werde ich diese selbstverständlich zügig vornehmen.