Grundsatzdiskussion: Fortentwicklung von E-Drums

  • Danke. War sicherlich harsch, mit Ausrufezeichen (entschuldige bitte), aber ich werde gerade hier in diesem Forum dazu übergehen, deutlicger zu werden, wenn mir etwas gegen den Strich geht. Anders scheint es nicht zu gehen. Aber vielleicht geht es bei der massiven Redundanz mancher Pamphlete nicht mal dann.

    ROLAND-E-Drum-Setup (andere Marken gesondert angegeben):
    TD-9 (v2.0), MDS-12X, KD-120 mit drum-tec DP-921, VH-11 auf drum-tec HS-921, PD-125 auf Yamaha SS850, 2 x PDX-100, 2 x PD-105 (1 x per MDH-12), CY-15R, CY-14C, CY-13R, Sennheiser HD 380 pro, Yamaha DS840, TDM-20, Vic Firth American Classic 5BB

  • Die Frage wäre dabei nur wann auch endlich einmal das ambitionierte/professionelle Umfeld mit leistungsfähigen Schlagzeug Simulationen bedient werden kann.

    Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ausser Dir gar keiner so richtig was vermisst. Im Profibereich ist Akustik angesagt. Da braucht man keine 100% Kopie mit Stecker. Zwar kenne ich viele Profis, die auch mal elektronisch unterwegs sind. Aber die kommen mit dem Vorhandenen sehr gut zurecht. Zumal gerade die Profis gewohnt sind, aus dem vorhandenen Material das Nötige herauszuholen. Der Hobby- und Wohnzimmertrommler wiederum kommt mit den aktuellen E-Drum Angeboten auch schon recht weit. Sicher könnte man hier und da noch so einiges besser machen. Aber es fehlt offensichtlich einfach an der Nachfrage. Und somit ist - in meinen Augen - die ständige Kritik an den E-Drum Herstellern letztlich immer ein wenig realitätsfern.

  • Zitat

    Und die Trabi-Metapher war ja wohl eher ein Eigentor.
    Denn auch die DDR hatte die Automobilisierung zum Ziel, nicht das Spielen. Blieb aber trotzdem beim Plaste-Minimalismus, ohne die "vollwertig realistischen" Vorbilder aus dem Westen kopieren zu wollen. Aus allerdings fragwürdigen Motiven heraus.


    Wie der Polt-Sketch "irgendwie passend" zu meinem letzten Beitrag sein soll... Ich weiß es nicht.


    Husami
    Das ist garnicht schlimm ;) .


    Ohne belehrend sein zu wollen, ganz sachlich:
    Die Tatsache, dass diverse E-drumhersteller nach Ansicht vieler Drummer scheitern entgegen ihrer vollmundigen Aussagen ein Akustiik-Drumset korrekt, Hpyer-realistic, Super-Natural, "lebensnah" zu simulieren und dies nun von einzelnen (das ist nicht verboten, aber für meine Denkart eben etwas absurd ;) ) UMGEMÜNZT wird, "es ist eben eine eigene Instumentengattung, ihr E-Drum-Kritiker, verabschiedet euch doch endlich von dem Wunsch des nahekommens an das natürliche Instument, denn die Hersteller streben eine ganz eigene Insturmentengattung an"" ist für mich in radikalem Widerspruch zur Mehrzahl aller E-Drumhersteller und deren Zielsetzung und deren Verlautbarungen. Und auch im Widerspruch zur überwiegenden Mehrzahl der Drumkollegen die ich kenne. Übrigens auch und gerade! derer mit E-Drumset.


    Wir haben ja hier das Privileg uns frei äußern zu können. Wir können bei Hitze, Fieber, Verliebtsein, in der Pubertät oder bei Altersdemenz ( die klopft bei mir altersbedingt schon an) alles mögliche behaupten. Nur dann sollte man nicht mit einer entrüsteten Fönfrisur reagieren, wenn einem bei kruden Thesen, logischerweise der geballte imhaltliche Gegenwind anderer erfaßt :D .


    Ich habe zig Drumschüler die Roland und Yamaha etc. etc. E-Drums spielen. Kein einziger hat bis zum heutigen Tage je geäußert, dass er diese Drumsets als einem akustischen Drumset nahekommend oder aureichend nahekommend betrachtet. Im Gegenteil! Das radikale Gegenteil ist der Fall. Seit gefühlten Ewigkeiten wird mir immer wieder geäußert wie viel schöner sich die Drumsets in Natur (z.B: bei mir oder Kollegen) anhören, wieviel besser sich in Natura dynamisch spielten läßt, wie anders sich eine E-Drum Hihat spielt/klingt etc. Das ist noch eine Untertreibung, es gäbe viel mehr zu berichten.


    Denen soll ich nun in Deinem Auftrag ;) (bitte nicht wieder in die Luft gehen, Husami) also ausrichten:
    "Das ist schon Ok so. Die E-Drumhersteller wollen den Naturdrums garnicht näher kommen, sondern sie entwickeln ihre E-Drums extra so, damit sie als EIGENE INSTRUMENTENGATTUNG in die Musikgeschichte eingehen? :D


    Das könnte ich natürlich sagen/behaupten, aber dann würde mir mancher die Temperatur messen :D .
    Meinst Dui nicht auch - zurecht? :D


    Zum Polt:
    Ja, da sieht man, wie unterschiedlich wir beide die Platzierung des Sketches verstehen.
    Du siehst ein Eigentor meinerseits.
    Vielleicht maße ich mir an, Dir ein inhaltliches Unverständis der Analogie(n), zu unterstellen ;) .


    Wenn ich nun (helfend, erläuternd) ausführe, bin ich für "die andere Seite" belehrend. Ein Dilemma.

    Anyway... ich mache es etwas vereinfachend, zugegeben ;) .
    Du ziehst Dich darauf zurück, dass man mit dem E-Drums doch auch ganz toll trommeln kann, dass Dir das reicht und andere nicht dauernd stänkern sollen. So banal könnte man den Sketch als Analogie sehen (neben vielen anderen Ebenen). Für die einen ist es pragmatisches Hilfsmittel (man kommt mit dem Trabbi auch von A nach B ) , die anderen! erwarten so viel mehr (schneller, mehr Komfort etc.).


    Die 2. Pointe an dem Sketch hier im Rahmen des Forums (deswegen war mir seine Platzierung hier so wichtig) dass er genau im Rahmen unserer Auseinandersetzung im Forum "doppelt zündet". Denn genau so großkotzig, brutal-überheblich wie Polt und Kollege dem armen älteren Herren gegenüber agieren, genau so! fühlen sich hier offensichtlich manche E-Drum-Nutzer provoziert (zumindest scheint es mir aufgrund der Heftigkeit mancher Reaktion so), wenn andere Sagen "euer Ding" ist kein Drumset so wie es die Werbegazetten euch glauben machern wollen. Es wird also hefitgst (emotional) reagiert als wären die E-Drum-Kritiker (und das ist mitnichten nur Trommeltotti, ich kenne ungelogen hunderte Kollegen die kritisch gegenüber E-Drums sind, persönlich) großkotzige Phantasten, die unschuldigen, unbescholtenen Bürgern auflauern :D um sie zu erniedrigen. Siehe Video!!! ;) So sind "wir Kritiker" :D faktisch garnicht, aber manche reagieren auf Kritik soo heftig, als wären sie so derb angeblufft worden!


    So: nun bin ich wieder der belehrende, weil ich versucht habe möglichst freundlich Auskunft zu geben und so unzweideutig wie mir irgendwie möglich. ;)


    Anyway Husami, jetzt spendier ich uns beiden eine kalte Apfelschorle. Schau vorbei und wir schütteln uns mal real die Hand.


    Übrigens: ich habe viele, viele Jahre meines Lebens auch E-Drums genutzt und ein neues Set steht wieder an. Ich stehe dem Thema sehr pragmatisch gegenüber.


    edits. Only Rechtscheibung. Davon aber massig!!! Die Hitze verbrutzelt mein Gehirn und die Augen rebellieren sowieso gegenüber dem 14" Monitor.

  • Ich habe in diesem Thread einfach nichts verloren, scheint mir, denn es endet nicht.
    Mein Punkt wird nicht verstanden. Aber einen letzten Anlauf nehme ich noch, kürzest und knappest:
    Ich erstrebe "Realitäts"nähe in Haptik und im Feedback zur Spieltechnik. Nicht so sehr in Klang.
    Ich bin kein Lemming zu irgendwelchen Werbeslogans und pfeife auf "Supernatural". Vielmehr möchte ich in spezifischen Threads Erfahrungen lesen und fachsimpeln. Und nicht immer die Grundsatzdidkussionen lesen müssen. Das stört, nervt, demoralisiert und wirkt gar nicht selten wie eine Zurschaustellung von Hintergrundwissen.


    Und somit bin ich im Thread "Kritik an EDrums-Marktführern", der sicherlich gut ist, um die Hersteller zum Denken zu bringen, fertig.
    Aber bitte seid auch ihr fertig mit Offtopics in anderen Threads.

    ROLAND-E-Drum-Setup (andere Marken gesondert angegeben):
    TD-9 (v2.0), MDS-12X, KD-120 mit drum-tec DP-921, VH-11 auf drum-tec HS-921, PD-125 auf Yamaha SS850, 2 x PDX-100, 2 x PD-105 (1 x per MDH-12), CY-15R, CY-14C, CY-13R, Sennheiser HD 380 pro, Yamaha DS840, TDM-20, Vic Firth American Classic 5BB

  • Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ausser Dir gar keiner so richtig was vermisst. Im Profibereich ist Akustik angesagt. Da braucht man keine 100% Kopie mit Stecker. Zwar kenne ich viele Profis, die auch mal elektronisch unterwegs sind. Aber die kommen mit dem Vorhandenen sehr gut zurecht. Zumal gerade die Profis gewohnt sind, aus dem vorhandenen Material das Nötige herauszuholen. Der Hobby- und Wohnzimmertrommler wiederum kommt mit den aktuellen E-Drum Angeboten auch schon recht weit. Sicher könnte man hier und da noch so einiges besser machen. Aber es fehlt offensichtlich einfach an der Nachfrage. Und somit ist - in meinen Augen - die ständige Kritik an den E-Drum Herstellern letztlich immer ein wenig realitätsfern.


    Das sehe ich ganz genauso!
    Diese von trommeltotti unterstellte Begeisterung fast aller Drummer für E-Drums, wenn diese denn endlich mal seinen den Anforderungen entsprechen würden - die sehe ich einfach nicht.
    Genausowenig wie ein guter Pianist einen Flügel durch ein noch so gutes E-Piano ersetzen würde, würde ein guter Drummer mit fliegenden Fahnen zu den E-Drums überlaufen, selbst wenn diese in der Simulation noch besser an das Original herankommen würden.
    Dieses Gefühl: Es ist Holz, es ist verchromtes Metall, es ist Bronzeblech - das ist durch nichts zu ersetzen. Dieser Duft nach Holzleim, Firnis und trockenem Holz, der einem aus dem Kesselinneren beim Fellwechsel entgegenströmt; das Gefühl, mit den Fingern über eine handwerklich perfekt gearbeitete Gratung zu fahren - einmalig!
    Solange diese Elemente nicht ebenfalls reproduziert werden, sind und bleiben E-Drums für mich immer zweite Wahl.


    Alles, was trommeltotti aufregt ist ja, dass die vorhandenen Systeme in seinen Augen viel zu teuer sind.
    Würden sie weniger kosten und nicht als "State of the Art" beworben werden, hätte er nichts mehr zu meckern (seine Aussage, nicht meine!).
    Aber der Preis wird hauptsächlich über den Markt geregelt und der Markt scheint ja im jetzigen Zustand ganz gut zu funktionieren.
    Klar, alle jammern über hohe Preise und den schlechten Dollarkurs (wie bei A-Drums auch), aber kaufen den Kram wie bekloppt.
    Der einzige, der ein echtes Problem damit zu haben scheint, ist trommeltotti.


    Ich sag´s ja: Geisterfahrer! ;)
    Oder Philosoph, Rufer in der Wüste, Hellseher, Visionär, Nervensäge, E-Drum-Troll ... wer weiß ...?!? Schönen guten Abend.
    Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt: "E-Drums - Fluch oder Segen?!" :D

  • Diese Diskussion gabs schon, wie ich im DF angefangen hab - und Totti holt sie immer wieder hoch, da er durch seine Spielweise anscheinend an Grenzen stößt.

    Ich erstrebe "Realitäts"nähe in Haptik und im Feedback zur Spieltechnik. Nicht so sehr in Klang.


    Da gibts nun aber genügend A zu E Umbausätze und -lösungen (weniger gute bis richtig "feinfühlige" ) und in Sachen Meshheads hat sich in den vergangenen Jahre SEHR VIEL getan (neue Anbieter, bis hin zu 3lagigen Fellen). Ist auch alles mal im DF kommentiert und vorgestellt worden. Und in der Signalverarbeitung wurden hier einige Wege skizziert, aber auch darauf hingewiesen, dass nicht alle massentauglich oder leicht sowie zeitintensiv bedienbar sind. Du hast also die freie Wahl, dich auszutoben.


    Wenn man sich durch die Posts hier liest, wird jeder irgendwann verstehen, dass das Warten auf eine Mega- Profi -Lösung was von Godot hat, da einfach der Absatzmarkt nicht da ist, solche Entwicklungen zu refinanzieren. Für das was Totti will, bleibt wahrscheinlich nur der Eigenbau.....

  • Eigentlich finde ich nichts in diesem Thread, das ich in gebündelter Form als Protest- und Forderungsschreiben an Roland und Co. senden würde. Selbst wenn, an wen soll das gehen? Entwicklungsabteilung? Marketingabteilung?


    Ich hätte da einige Punkte, die sich aus dem täglichen Umgang mit dem Gerät selbst ergeben. Egal ob Roland oder 2Box. Aber sei's drum. Freie Meinungsäusserung ... hmmm... Ihr müsst doch einfach mal nüchtern erkennen, dass hier schon ewig kein fachbezogner Austausch im elektronischen Sektor des DF mehr stattfindet. Und wenn man sich doch an dem Gegebenen beteiligt, erwischt man sich dabei, selbst immer wieder den gleichen Käse, nur in anderer Duftnote, von sich zu geben.


    Ich weiß gar nicht, was Ihr wollt: alle E-Drum-Bauer - ob kommerziell oder DIY - nutzen erstmal die gleiche Basistechnik. Einer davon hat mit dieser - nach Eurer Aussage - völlig veralteten Technik die Nase recht weit vorn. Ich wiederhole mich dann mal hier: als veraltet kann doch nur etwas gelten, das durch vohandene neuere und forschrittlichere Technik ersetzt werden könnte.
    Sehe ich nicht. Wurde hier auch bisher nicht präsentiert. Über Ideen, wie man das mit anderen Technologien lösen könnte, könnte man Nächte fantasieren. VST kann ich hier nicht gelten lassen, da ich sie als Alternative zur Synthese ansehe, und es ja auch durchaus mit den Synthese-basierten Systemen zum Einsatz kommen kann.


    Warum sollen die "Großen" sowas wie ein zuende entwickeltes "Megadrum" anbieten? Die Gruppe, die das haben will, ist verschwindend gering. Gefährlich, dass gerade hier zu schreiben, aber im ganzen ist das wohl der Fall. So ein aufwändig gestaltetes Gerät in geringer Stückzahl wäre nur über den Preis zu rechtfertigen. Und da hätten wir dann wieder den Salat. Also bleibt Dmitri erstmal mit seiner Konzept-Prototyp-Lösung konkurrenzlos, und diverse DIY-Enthusiasten schlagen sich Nächte damit um die Ohren. Und das Alesis Trigger I/O (habe ich selbst) ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Scheint also nicht so einfach zu sein.


    Überhaupt Preis: es ist den Mitbewerbern nicht verboten, E-Cymbals in R*****-Qualität zu moderaten Preisen anzubieten, solange keine Patente verletzt werden (ein nicht zu unterschätzendes Problem).


    [Inhalt verschoben]


    Drumstudio1:
    Du liegst mit Deiner Einschätzung bezüglich hier jammander E-Drummer ziemlich daneben. Die, die mehr Erfahrung haben (Drumming und/oder Foren), schweigen schon länger. Die anderen werden durch günstige Aufhänger in die naive Marketing-Junkie-Ecke gestellt oder als Stichwortgeber für Monologe benutzt. Und dass Du das alles eher pragmatisch siehst, kann ja sein, kommt bei mir zumindest aber nicht so an. Auch Du drehst Aussagen anderer mitunter - wie weiter oben - ins Gegenteil oder zumindest zu Deinen Gunsten, um sie mit vielen Smileys zu kritis... nee, ironiseren. Mal ganz pragmatisch betrachtet (weil im Schatten sitzend) ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • OT

    Dieses Gefühl: Es ist Holz, es ist verchromtes Metall, es ist Bronzeblech - das ist durch nichts zu ersetzen. Dieser Duft nach Holzleim, Firnis und trockenem Holz, der einem aus dem Kesselinneren beim Fellwechsel entgegenströmt; das Gefühl, mit den Fingern über eine handwerklich perfekt gearbeitete Gratung zu fahren - einmalig!


    Ich bin jetzt schon ein bisschen wuschig geworden. :love: Gleich heute Abend mal ein paar Felle wechseln :P

  • Albatross
    Die gute Nachricht: ich verstehe alle Deine Aussagen inhalltlich sehr gut. Die sind vortrefflich formuliert und das finde ich immer sehr konstruktiv damit keiner so tut als würde er falsch verstehen. Danke dafür, denn gut formuliert bedeutet auch Zeit Anstrengung.


    Zu den Aussagen zu meinem Stil der "Kritik". Da teile ich Deine Kritik an mir in keinem Punkt inhaltlich :D . Möchte den Thread aber nicht weiter zutexten insbeosndere mit Belegen der Empfindlichkeiten einzelner mit Zitaten von Thesen die ich nicht teile.

    Nur zu einem Punkt: Ich verwende bei heiklen Themen seit Jahren inflationär häufig Smilies, da im Forum von einzelnen mitunter so mimosenhaft reagiert wird als habe jemand die Familienehre beleidigt. Da dies zuallerletzt meine Absicht ist, ich aber das deutliche Wort schätze wird es in bunte und mitunter bizarr-humorige Worte gekleidet und durch Smilies klar gemacht, dass vieles mit meinem bizarr-humorigen Stil zusammenhängt. Die Message ist aber wer sich auf die "Wortbilder" einläßt sehr deutlich. Das mögen viele nicht (damit muß und kann ich leben) aber dies ist meine Art erwachsen genug mit den Empfindsamkeiten anderer umzugehen aber eben trotzdem sehr deutlich meine Gegenthese darzustellen zu Postulaten anderer.


    Edits: Albatross Kritik an meinem Stil teile ich inhaltlich natürlich in keinem Punkt! Seine Ausführungen zum Thema E-drums erachte ich in vielen Punkten als sehr schlüssig, logisch und nachvollziehbar und die teiie ich in diversen Aussagen durchaus! Sorry, wenn ich dies vorher mißverständlich formuliert habe. :thumbup:

  • OT


    Ich bin jetzt schon ein bisschen wuschig geworden. :love: Gleich heute Abend mal ein paar Felle wechseln :P


    Ich mag aber auch den Geruch von neuen Elektronikgeräten ;)


    Btw. Für monitoring nehme ich Trigger+Modul/Vst, spiele aber ein Akustik set 100 mal lieber als Gummipads und Meshheads...

  • Diese von trommeltotti unterstellte Begeisterung fast aller Drummer für E-Drums, wenn diese denn endlich mal seinen den Anforderungen entsprechen würden - die sehe ich einfach nicht.

    Diese Begeisterung finde ich soo abwägig gar nicht.
    Ich vermute, dass, auch aus den Gründen, die du geschrieben hast, der Großteil der Schlagzeuger auch weiterhin Akustikdrums vorzieht. Das ist eben seit jeher das eigentliche Instrument, die E-Sets in der Wahrnehmung eine Alternative, um in manchen Situationen oder Anwendungsgebieten die Nachteile des A-Sets zu umgehen.


    Für mich ist das Problem aber derzeit, dass das E-Set in vielen Situationen eben noch keine gute Alternative ist, wegen eigener Nachteile.
    Wichtige Faktoren sind:
    1. Optik
    2. Triggertechnik
    3. Sound
    4. Lautstärke
    5. Preis


    Die Anforderungen an die Kriterien hängen natürlich vom Anwendungsbereich und der Person selbst ab.


    Was sind also die Zielgruppen für Schlagzeuge?


    - Schlagzeugspielen als Zeitvertreib
    Hier haben E-Schlagzeuge m.M. nach schon die Nase vorn. Man kann günstig einsteigen und belastet die Umweld (bzw. das Umfeld) deutlich weniger.
    Bei Optimierung von 4 (Lautstärke) würde sich in dem Bereich die Nachfrage im Vergleich zu A-Sets sicher steigern. Zu oft kommt ja nach dem Kauf das böse Erwachen, dass die Kisten ja doch Geräusche von sich geben...


    - Schlagzeugspielen lernen / üben zu Hause
    Hier sind die Anforderungen schön größer. Um mit einem A-Set konkurrieren zu können, muss definitiv die Triggertechnik passen. Oft ist eben auch die Lautstärke wichtig und nicht zuletzt der Sound. Letzteres auch damit es Spaß macht.
    Wie Drumstudio schrieb (obwohl ich mittlerweise mit den Threads durcheinander komme), kann man E-Sets derzeit nur sehr eingeschränkt empfehlen, um an seiner Technik zu arbeiten. Für Koordination und Abläufe etc. sind die aber sehr gut.
    Wenn man Einsteigern sagen könnte, sie sollen sich doch ein E-Set kaufen, weil sie damit fast genauso gut lernen können, wäre hier die Begeisterung sicher groß. Insbesondere bei den Eltern. :)
    Z.B. E-Set für zu Hause, A-Set im Proberaum.


    - Bandbetrieb
    E-Sets werden derzeit öfters im Proberaum benutzt. Live sind sie bis jetzt wohl hauptsächlich auf elektronische Musik und Tanzbands / Partybands / Galabands beschränkt.
    Mit Abstand die meisten Bands sind aber wohl Rockbands. Hier kommen momentan E-Sets nur in Ausnahmefällen zum Einsatz. Ganz besonders wichtig sind hier neben der Triggertechnik Optik und Sound. Der Flaschenhals liegt hier meiner Meinung nach beim Sound.
    Wenn es synthetisch klingt, geht's nicht. Da haben viele noch die Vorurteile über E-Sets aus den 80ern im Kopf. Seitdem hat sich schon viel getan was Optik und Triggertechnik (nicht unbedingt die Technik an sich, aber das erreichbare Ergebnis) angeht. Die Sounds reichen aber eben einfach nicht.
    Bei Rockbands spielt spielt aber eben auch Rock'n'Roll etc. eine große Rolle. Den Bereich werden E-Sets nie erobern. Zum Einen wegen des Gefühls, das Jensensen so schön beschrieben hat, (hier hilft den E-Set keine noch so gute Technik), zum anderen aber auch wegen des schlechten Inagees. Trotzdem bin ich mir sicher, dass der Marktanteil bei realistischeren Lösungen deutlich zu steigern ist. Rock'n'Roll ist super, am Ende muss aber der Gesamtsound der Band zählen. Und der ist bei Kneipengigs sehr überschaubar, wenn der Schlagzeuger auf seine Becken einprügelt.


    - Professioneller Bereich, Bands größerer Größenordnungen
    Hier sehe ich wenige Nachteile eines A-Sets, somit auch wenig Gründe für Alternativen. Hier gibt es sicher keinen Aufschrei, wenn die E-Schlagzeuge revolutioniert werden.



    Ich persönlich sehe derzeit für mich die Sounds als Knackpunkt. Die Optik ist weitestgehend an alles anpassbar. Die Triggertechnik finde ich ausbaufähig, aber schon gut. Bei den besseren Geräten von Roland beispielsweise funktioniert es meistens eben einfach. Damit käme ich schon klar.
    Die Lautstärke ist für mich glücklicherweise nicht relevant. Das HH-Geklacker nervt zwar, aber zu einem akustischen Schlagzeug ist es kein Vergleich. Dagegen sind E-Sets nunmal ganz weit vorne. Über Preise kann man immer diskutieren. Auch bei akustischen Trommeln halte ich die Preisvorstellungen oftmals für weit überzogen.
    Wenn es beim Sound einen Durchbruch geben würde, sähe ich für mich sehr viele Anwendungsmöglichkeiten für ein E-Set. Ich zumindest wäre begeistert, wenn man Sounds wie von SD2 mit Hardware und Bedienungsfreundlichkeit wie beim Roland Td-12 haben könnte. Da wäre der Preis für mich auch kein Showstopper.



    Deshalb nochmal zum Anfang: Ich denke schon, dass eine Firma die Marktanteile nochmal deutlich steigern könnte, wenn sie besser klingende Instrumente bauen würde.
    Die Rechnung von Maddin berücksichtigt alle, die sich derzeit für E-Drums interessieren. Wenn E-Drums ernstzunehmende Alternativen zu akustischen Schlagzeugen wären, wäre diese Zahl aber sicher deutlich größer. Es gibt viele Enthusiasten, für die solche Konservengeräte nie in Frage kämen. Aber eben auch viele Musiker, die, um das beste Ergebnis für die jeweilige Situation zu erreichen, für alle Lösungen offen sind.



    Die derzeitigen elektronischen Schlagzeuge verkaufen sich deshalb, weil sie für einige Zielgruppen wirklich gut funktionieren (Husami z.B.) und weil sie für andere einfach eine alternativlose Alternative sind.
    Die ganz große Stärke der Dinger ist eben, dass man sich auf sie verlassen kann und die Bedienung einfach ist. Für die riesige Mehrheit dwer potentiellen Endkunden sind das sicher ganz, ganz wichtige Kriterien.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Die gute Nachricht: ich verstehe alle Deine Aussagen inhalltlich sehr gut. Die sind vortrefflich formuliert und das finde ich immer sehr konstruktiv damit keiner so tut als würde er falsch verstehen. Danke dafür, denn gut forumliert bedeutet auch Zeit Anstrengung.

    Das tut gut! :)

    Ich teile sie in keinem Punkt inhaltlich - möchte den Thread aber nicht weiter zutexten - schon garnicht mit Zitaten von Thesen die ich nicht teile..

    Das tut weh ;) ... (ja, meine Edith hat Drumstudios Edith dankend zur Kenntnis genommen)


    Was das Thema Befindlichkeiten angeht: das gehört leider zu so einer Art Medium dazu, und ist so alt, wie es Foren gibt (ich war selbst einst Mod in Pre-Internetzeiten).
    Und mal Hand aufs Herz: haben wir uns nicht alle schon Mal darüber geärgert, dass wir uns kurz zuvor öffentlich über irgendwas oder irgend jemanden geärgert haben? :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Ich erstrebe "Realitäts"nähe in Haptik und im Feedback zur Spieltechnik. Nicht so sehr in Klang.


    Hallo,


    ich habe ja ein Übeset, das sehr realitätsnah ist, nämlich auf elektronische
    Verfremdung verzichtet, allerdings typische E-Drums-Ausstattungsmerkmale
    besitzt: Gummi und Fliegengitter.
    Selbst wenn morgen der Elektroeinstein kommt und den Megatrigger baut,
    ich sehe dann immer noch Gummi und Fliegengitter.
    Das ist gut zum Üben, aber realistisch ist es nur eingeschränkt, bei den
    Becken sogar extrem.
    Ja, es gibt diese Lochbleche, aber das sind Lochbleche und eben keine
    Vollbleche. Da fängt es schon an.


    Und mit der Elektronik hat es noch nie geklappt, Cyber-Sex setzt sich bei
    der katholischen Kirche (fruchtbar sein, sich mehren, nicht wie die Karnickel,
    aber doch ein bisschen mehren) irgendwie nicht durch, mit der Zeitungs-App
    kann man keine Fliege tot schlagen und als Abdeckung des Bodens zu Maler-
    Arbeiten funktioniert sie noch weniger, wenn die Katze einen Tigerfilm guckt,
    sitzt sie entspannt auf dem Sofa, das ist doch nicht real oder wäre real anders,
    würde ich mal frech behaupten wollen.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Warum gibt es eigentlich noch keinen Hologrammfernseher?

  • Korki, das hast du für mich schön zusammengefasst. Und du hast einen Aspekt erwähnt, den ich mich hier schon seit meinen Anfängen frage: Wieso steht eigentlich die Preisgestaltung eines E-Drums so sehr in der Kritik, wo es doch im Bereich der akustischen Musikinstrumente ebenfalls so massive Diskrepanzen gibt zwischen Materialwert, Fertigungsaufwand und Endpreis? Nicht, dass es das besser machen würde...


    Und Drumstudio... Ich blicke auf zu dir. Diese grenzenlose Kompetenz und geschickte Dialektik in der sensiblen und doch kritischen Auseinandersetzung mit den Ansichten des Fußvolks lässt mich erzittern. Oder es liegt am Hitzschlag. Muss mal gucken. :whistling: :D :thumbup: :P ;) 8o

    ROLAND-E-Drum-Setup (andere Marken gesondert angegeben):
    TD-9 (v2.0), MDS-12X, KD-120 mit drum-tec DP-921, VH-11 auf drum-tec HS-921, PD-125 auf Yamaha SS850, 2 x PDX-100, 2 x PD-105 (1 x per MDH-12), CY-15R, CY-14C, CY-13R, Sennheiser HD 380 pro, Yamaha DS840, TDM-20, Vic Firth American Classic 5BB

  • .......Die Rechnung von Maddin berücksichtigt alle, die sich derzeit für E-Drums interessieren. Wenn E-Drums ernstzunehmende Alternativen zu akustischen Schlagzeugen wären, wäre diese Zahl aber sicher deutlich größer. Es gibt viele Enthusiasten, für die solche Konservengeräte nie in Frage kämen. Aber eben auch viele Musiker, die, um das beste Ergebnis für die jeweilige Situation zu erreichen, für alle Lösungen offen sind.


    Ich habe hier doch gar keine Rechnung aufgemacht, geschweigedenn in dem Thread bisher was geschrieben ?( ?(


    Ich übe nämlich keine Kritik an den E-Drumherstellern. :)

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

    Einmal editiert, zuletzt von De Maddin ()

  • Hi Husami,

    Wieso steht eigentlich die Preisgestaltung eines E-Drums so sehr in der Kritik, wo es doch im Bereich der akustischen Musikinstrumente ebenfalls so massive Diskrepanzen gibt zwischen Materialwert, Fertigungsaufwand und Endpreis?

    es geht, glaube ich, bei der Kritik weniger um den absoluten Betrag, sondern um das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn sich Keyboards analog zu E-Drums "weiterentwickelt" hätten, würde ich heute noch auf meinem seligen DX-7 II (hey, jetzt sogar mit Floppylaufwerk!) spielen. UND 4.000 EUR dafür bezahlen. Aber ... ich komm schon wieder in die bekannte Kritikschleife … :)



    Gruß
    Hajo K

  • Ich habe hier doch gar keine Rechnung aufgemacht, geschweigedenn in dem Thread bisher was geschrieben ?( ?(


    Ach Mensch, da komme ich ganz durcheinander.


    Auch wenn du hier nichts geschrieben hast, weiß ich, was du beim Lesen gedacht hast :D

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Wieso steht eigentlich die Preisgestaltung eines E-Drums so sehr in der Kritik, wo es doch im Bereich der akustischen Musikinstrumente ebenfalls so massive Diskrepanzen gibt zwischen Materialwert, Fertigungsaufwand und Endpreis?


    Nicht belehrend, sondern beantwortend, bzw. Gedanken zum Thema sammelnd, finde ich:


    Es ist richtig, dass in jeder Industrie Preisgestaltung und Gegenwert kritisch hinterfragt werden kann. Im High-Tech-Bereich gibt es in vielen Branchen ein Spannungsfeld zwischen theoretisch möglicher Innovation und deren praktischer Umsetzung, die ggf. im Widerspruch zu betriebswirtschaftlichen Strategien steht. Neuentwicklungen werden zurückgehalten, solange Produkte sich ohne diese gut verkaufen lassen.
    Bei akustischen Trommeln ist schwierig, zu vermitteln, den Interessenten mit einer neuen, unschlagbaren Instrumentengeneration beglücken zu können, weil es eben nur Holzzylinder sind, die innovationsmäßig als ausgereift gelten dürften. Bei ihnen gibt es nicht viel weiterzuentwickeln, viele Drummer spielen auf uralten Instrumenten, die aktuellen in nichts, wirklich nichts, nachstehen.
    Bei E-Drums ist es anders: Gerade wegen dem Verbesserungsbedarf, der zweifellos nachgefragt wird, kann jedes neue Modell als revolutionär dargestellt werden.
    Da liegt der entscheidende Unterschied in der Vermarktung.


    Die Kritik an einem solchen industriellen Vorgehen beschränkt sich natürlich keineswegs auf E-Drums, sondern ist in vielen High-Tech-Branchen berechtigt, die nicht so leicht durchschaubar sind, wie die Holzzylinder-Branche. Damit handelt es sich in der Konsequenz nicht um reine E-Drums-Kritik, sondern um Systemkritik - Betriebswirtschaft hat im Innovationsbereich die Schattenseite, dass sie die Weiterentwicklung zeitlich hemmen kann.


    Hier, im Drummerforum, betrifft uns das Problem nur bei E-Drums und Studiotechnik. Grundsätzliche Kapitalismus-Kritik, die im Kern zielführender wäre, als Lästereien über konkrete Beispiele betriebswirtschaftlicher Auswüchse in unserer kleinen Drummerwelt, wäre hier off-topic, zu weitgehend und im Ergebnis nicht so gern gesehen.


    Eine lindernde betriebswirtschaftliche Komponente wäre z.B. ein gesunder Wettbewerb, dem die annähernd monopolistische Marktmacht der führenden Hersteller in unserem Bereich entgegensteht. Bis dahin schmerzt die bestehende Situation bei uns verständlicherweise die Leute, die sich mit Digitaltechnik vielleicht ähnlich gut auskennen, wie mit Holzkesseln. Die fühlen sich machtlos ob der unternehmenspolitisch begründeten Zähflüssigkeit der Entwicklung.


    Und wie so oft, wenn man aus gutem Grund gegen Windmühlen ankämpfen will, läuft man Gefahr, sich in der hilflosen Situation zu verrennen, ich kann das wirklich gut nachvollziehen, wenn das im Einzelfall passiert. Dass Leute in so einer ideologisch engstirnig vergalloppiert wirkenden Situation nerven können, kennt man auch wieder aus anderen Bereichen, z.B. von Leuten, die sich ernährungsmäßig, religiös oder politisch verrennen. Alles halb so wild, aber im Einzelfall unangenehm.


    ***


    Was ich persönlich bei E-Drums-Überlegungen wichtig finde, ist gar nicht der Profi-Bereich, im Gegenteil:


    Viele Anfänger, oft junge Menschen, die sich erstmals mit Schlagzeug beschäftigen, kommen auf die verfehlte Idee, dass man heutzutage mit E-Drums genauso gut hantieren kann, wie mit dem störend lauten Zeug, und das zu attraktiven Einstiegspreisen. Dass diesen vor ihrer Taschengeld-Kaufentscheidung zu bedenken gegeben wird, dass zum Schlagzeugspiel eigentlich mehr Nuancen gehören, als ein finanzierbares E-Spielzeug hergibt, ist sehr hilfreich. Auch, dass man sich für den Kaufpreis eines relativ annehmbar guten E-Sets + Zubehör (z.B. PA) im Zweifel auch eine Jahres-Proberaummiete leisten kann, dass E-Drums nicht nachbarfreundlich sind, dass man - sofern man entsprechende Ambitionen verfolgt - mit einem echten Schlagzeug im Zweifel eher eine Band findet, und dass man, wenn man E-Drums gewohnt ist und mal einen Auftritt mit einem vorhandenen akustischen Set spielen soll, peinliche Überraschungen erleben kann.


    Und zuletzt: "Es kommt mir nicht so auf den Klang an" finde ich immer wieder eine befremdliche Aussage, wenn es um Musik - also nichts anderes als Klänge - geht.

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    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

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