Guten Morgen,
ich hatte kürzlich das (zweifelhafte?) Vergnügen, E-Drums zu einer Vorstellung
spielen zu dürfen oder zu müssen (man kann darüber streiten).
Lag es an mir, lag es am Gerät oder was war da los?
Zunächst ist festzustellen, dass es technische Probleme (Kanalausfall, Wackelkontakt
im Hörbereich gab, die möglicherweise von anderen Geräten (Mischpult) kamen, denn
die komplette Kapelle einschließlich den E-Drums kamen auf den Kopfhörer (ein Beyerdynamic
der neueren Bauart mit Stoffpolster).
1.
Am besten gefallen hat mir der Bass-Drum-Sound, der war modern Pop/Rock und recht zuverlässig,
zwar ohne Dynamik, aber die braucht man da auch nicht wirklich und komischerweise hörte ich das
zweite Pedal irgendwie nicht so richtig, eine Tama-Doppelfußmaschine älterer Bauart (dürfte die
erste Iron Cobra gewesen sein oder so in der Zeit jedenfalls), die Schlegel waren rechts mittig und
links eben links versetzt treffend auf dem runden Trittempfangsgummiständer, dürfte wohl der Vorläufer
der heutigen 11er bis 25er sein. Vermute ich richtig, dass der Schlag jenseits der Mitte nicht ordentlich
aufgenommen wurde und somit das Ding für Doppelfußmaschinen nur bedingt geeignet ist oder liegt da
ein schlichter Anwendungsfehler?
2.
Die Snare Drum hatte einen Gummiring als Kante, rim shots kamen anders als normale Schläge auf das Fell,
ein rim click war aber nicht im Angebot, das fühlt sich sehr komisch an. Was macht man da?
Der Maschinengewehreffekt war tadellos herstellbar, die Dynamik sehr eingeschränkt und der Klang irgendwie
... komisch (auf dem kleinen Kasten stand im Anzeigefeld "beech" oder war es "Beach"?
3.
Die Tom-Toms klangen auf dem Rand irgendwie anders, ist das ein absichtlich anderer Klang oder eigentlich
gar nicht vorgesehen?
Übrigens war da der Maschinengewehreffekt noch krasser.
4.
Die Hi-Hat hat mich verrückt gemacht, das Ding konnte ich nicht kontrollieren,
a) ich hatte den Eindruck, dass sie dort, wo "Roland" steht, leiser aufnahm als gegenüber,
b) war sie mit dem Tip in der "Becken"-Mitte zwischen Loch und Kante am Lautesten,
am Rand angeschlagen anders, aber eher leiser,
c) klang sie wie als wäre eine Schellenring auch gleich dabei (den ich aber vergeblich gesucht habe) und
d) die Arbeit mit dem Fuß nur eingeschränkt und teilweise paradox möglich war, hätte ich da mehr üben sollen?
5.
Die Becken waren erstaunlich kontrollierbar, allerdings waren es nur zwei und sie waren sehr klein, auch klanglich.
a) Eine Glocke für das Ride konnte ich nicht erkennen (akustisch) und
b) konnte man die Becken nicht abstoppen, das Festhalten hat im schlimmsten Fall einen Zusatzton hervorgebracht,
wie macht man das im Sinne des Erfinders?
Fazit: ich bin mir nicht so recht sicher, aber ich fühlte mich kastriert.
Lag das mehr daran, dass ich mit dem Ding nicht umgehen kann oder geht da wirklich so gar nicht mehr?
Was war es eigentlich?
Es hatte diese "richtige" Hi-Hat-Maschine, die wohl nur beim 25er oder 30er aktuell dabei ist, die "Trommeln" hatten
allesamt Gewebefelle, die "Snare Drum" war größer (12"?), die anderen kleiner (zwei mal 8" und ein mal 10"?), ein schwarzes
Gerüst, zwei Beckengummis.
Der Bedienkasten war silbergrau in leicht ange-V-ter Rechteckform, es stand "V-Drums" drauf, könnte etwas kleiner
gewesen sein als beim aktuellen 11er.
Grüße
Jürgen