Qualitativer Unterschied TAMA Starclassic vs. TAMA Superstar

  • Moin Gemeinde,


    nach gut 17 Jahren auf meinem altbewährten (und damals schon aus zweiter Hand übernommenen) TAMA Rockstar-Set möchte ich mich nun nach etwas Neuem umschauen und habe dabei zwei Maple-Sets ins Auge gefasst:



    Beide jeweils im eleganten Flat Black Finish und ohne Hardware, da ich über die Jahre natürlich bereits Stative, Fußmaschine, neue Snare (nicht die originale aus dem alten Set) und Becken angesammelt habe.


    Im direkten Produktvergleich über die Shop-Websites der bekannten Musikhäuser komme ich aber noch nicht so ganz weiter, was den doch deutlich spürbaren Preisunterschied beider Sets in der nackten Kessel-Variante angeht: Die Anzahl der Toms, das Finish und das reine Kesselmaterial sind mir auch so ersichtlich - darüber hinaus haben beide Sets den Produktbeschreibungen nach dieselben Angaben was Dicke und Lagen der Kessel angeht; auch das Quick-Lock-System der Toms sollte den Bildern nach bei beiden Sets gegeben sein - lediglich das Star-Cast Mounting-System würde mir auf Anhieb auffallen. Was unterscheidet die Sets aber nun so deutlich, dass es sich auf gut 1.500 EUR Preisunterschied auswirkt? Dafür kommt man sonst auch ne Menge neuer Becken ;)


    Habe ich vielleicht etwas maßgebliches übersehen, oder hat jemand von Euch bestenfalls tieferen Einblick in die qualitativen Unterschiede beider Sets? Würde mir bei meinem Kaufentscheid sicherlich zu Gute kommen :D


    Vielen Dank im Voraus und schon einmal ein erholsames Wochenende!
    Chriss



    EDIT hat die Links zu den beiden Sets hinzugefügt. Danke für den Hinweis, Jürgen :thumbup:

  • Spiele ein Superstar (Birke, hier zu hören) und ein Starclassic (derzeit Maple, hatte aber auch schon ein SC Birch und ein SC B/B ).


    Um deine Frage zu beantworten: Die Verarbeitung, die Kessel und die Hardware sind bei allen Sets astrein. Das Superstar hat schlechtere Werksfelle, das wars.
    Manchen Leuten gefällt die Optik der SCs besser, das wird der ausschlaggebende Punkt sein.

  • Starclassics sind made in Japan, das macht den großen Unterschied. Bei der Holzauswahl und der Verarbeitung wird da wohl auch genauer hingeschaut..


    Hatte mal ein Starclassic Performer, da gabt nichts dran auszusetzen.


    Komischerweise gehen die Oberklassesets von Tama auf dem Gebrauchtmarkt im Gegensatz zu zB. DW oder Sonor zu geradezu lächerlichen Preisen über den Tisch..

  • kann man die Beiden mit Preis und Ausstattung irgendwo sehen?
    Ansonsten sind Vergleiche ja immer relativ.

    Danke für den Hinweis, habe die Links im Eröffnungspost nachgepflegt.



    Das erste Zwischenfazit ist also maßgeblich, dass es keinen nennenswerten Unterschied gibt, richtig? Die Werksfelle sind ja als Verbrauchsmaterial eh verhältnismäßig schnell getauscht. Selbst wenn bei der Holzauswahl in Japan (oder seit 2010 dann China) genauer hingeschaut wird, so wird doch sicherlich kein Astloch in den preislich günstigeren Kesseln sein ;)


    Danke auch schon einmal für die ersten Rückmeldungen - gerne mehr davon :thumbup:

  • Hallo,


    das sieht sich in der Tat sehr ähnlich,
    definitiv Unterschiede dürften bei den Böckchen und den Gummis der Standtoms liegen
    und die Felle machen beim ganzen Set dann auch noch mal einen gehörigen Preis aus,
    insbesondere im Bass-Drum-Bereich kostet das ordentlich.
    Die Füße der Bass-Drums sind auch unterschiedlich.
    Anscheinend hat man dort gespart/aufgerüstet, wo es teuer ist, selbst die Plakette
    beim Superstar ist deutlich billiger gemacht.
    Ob das alles insgesamt die 1.500 rechtfertigt, kann ich nicht beurteilen, ich würde mich
    bei Kaufinteresse auch fragen, ob es nicht die billigere Variante sein darf, wobei ich
    allerdings auch reserviert gegenüber "hyper" Maßen bin, das muss einem ja schon
    gefallen, weil dran kleben oder verlängern ist schwierig.


    Ups, auch die Tomhalterung (das Böckchen) ist anders und ich hatte neulich mal den
    Ersatzteilkatalog konsultiert, das neue ausgefuchste Zeug ist sauteuer, möglicherweise
    ist die Summe der Details, die man nicht sofort sieht, doch verantwortlich für den Preis.


    Grüße
    Jürgen

  • Abgesehen vom Hyperdrive erschließen sich die Unterschiede - wenn überhaupt - vermutlich vor allem haptisch. Ich vergleiche das mit dem Unterschied zwischen Dacia und Mercedes. Beides sind Serienfahrzeuge, mit beiden kommt man von A nach B, und trotzdem ist die Anmutung und auch die Zielgruppe eine andere. Unterschiede findest du mit Sicherheit bei der Verarbeitungsqualität, den verwendeten Materialien und evtl. den exklusiven Finishes.


    Klingen werden mit ordentlichen Fellen wahrscheinlich beide so gut, dass du den Unterschied - wieder abgesehen vom Hyperdrive - kaum oder gar nicht hörst.


    Wenn ich mich ausschließlich zwischen diesen beiden Sets entscheiden müsste, würde ich mich für's Starclassic entscheiden, weil Hyperdrive einfach nicht meins ist, aber das betrifft vermutlich überwiegend die Optik. Trommeln kann man sicher auf beiden ordentlich. Das Superstar in normalen Kesseltiefen hätte bei mir hingegen eindeutig die Nase vorne, denn die gesparten 1500 € (na ja, 1300, weil neue Felle) kann man prima in schöne Becken oder andere Schmankerl stecken.


    Sofern Felle, Stimmung und Verarbeitungsqualität passen, wirkt sich der Preis eines Sets für mich nicht negativ auf die Spielfreude aus. Auf hochpreisigen Sets spiel ich hingegen auch nicht besser.

  • hallo ^^ ,

    ...


    Komischerweise gehen die Oberklassesets von Tama auf dem Gebrauchtmarkt im Gegensatz zu zB. DW oder Sonor zu geradezu lächerlichen Preisen über den Tisch..

    das superstar hat hyperdrive kessel, und einen mehr (14"x12"). die bassdrum des superstar ist 18" tief, die starclassic 16".
    ich denke, das das nochmal einen unterschied macht.
    in der gleichen konfiguration wie das starclassic kostet das superstar nur 1099,00€.


    https://www.thomann.de/de/tama…slt_Tama+Superstar_408053


    mfg ^^

    "Alles was kleiner als 14" ist, sind keksdosen und aschenbecher.", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Rein von den Kesseln gibt es keine so großen Unterschiede, außer dass die Superstar-Kessel nicht aus amerkianischem sondern asiatischem Ahorn gefertigt sind (so what?) und dass sie einen Ticken kürzer gehalten sind (auch eher zweitrangig). Der deutlichste Unterschied, wenn man das so nennen darf, ist bei den Kessel die bassdrum, mit 22x18, vs. 22x16. Das macht schon ein wenig was aus vom Spielgefühl und Klang, da ist aber keines besser. Das ist ganz Geschmackssache, was man da will. Falsch macht man mit keiner der beiden Größen etwas.


    Kommen wir mal zu den Details, die nicht sofort ins Auge fallen: Die Bassdrumfüße sind beim SC nochmals robuster als beim Superstar (jammern auf sehr hohem Niveau), es gibt zehn statt acht Böckchen an der Bassdrum pro Seite zum Stimmen. Das Starcast-System ist beim SC die neueste Version, die übrigens auch beim Floortom eingesetzt worden (inkl. Luftpolsterung der Füßchen), ist für einen noch zügigeren Auf- bzw. Abbau und eine bessere Entkoppelung vom Boden bietet. Das System ist sehr gut - aber auch sehr teuer. Was ebenfalls zu Buche schlägt: Nochmals bessere Endkontrolle beim Starclassic. Beim Superstar "kann" es schon mal einen "Ausreißer" bei dem einen oder anderen Kessel geben, der nicht ganz ideal geschnitten worden ist. Aber auch das ist selten anzutreffen. Ich hatte das Glück, dass mein Superstar so ein Kandidat war. Da war der Kessel um 2mm einseitig abgesackt (wurde nachgegratet). Die Snare hat 'ne Unwucht von 3mm. Geht noch. Ärgert aber, wenn man es denn weiß. Bei meinen Starclassics gab's bislang qualitativ gar nichts, wirklich gar nichts, zu bemängeln.


    Das mit den Fellen ist schon gesagt worden. Andere Böckchen auch. Kommen wir zum Fazit: Beide Sets sind sehr sehr gut. Ist einem das bisschen mehr an Gimmicks, mehr Lugs, besseren Fellen, neuerem Starcast-Mount den Aufpreis wert? Kannst nur du entscheiden. Ich spiele sowohl ein Superstar als auch Starclassics und das Superstar klingt wiklich gut, muss sich vor dem Starclassic nicht verstecken. Kann man getrost kaufen und glücklich werden.


    Ach ja... Den besseren Wiederverkaufswert bietet das Starclassic.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    Einmal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • Anscheinend gibt es das Superstar Maple nur in Hyperdrive Größen,
    wusste ich gar nicht.
    Unterschiede: Cross Lamination beim Starclassic, beim Superstar nicht. Ob man einen Unterschied bemerkt, sei dahingestellt.
    Starcast Mounting System ist beim Starclassic aus Aluminium, außerdem anders konstruiert, angeblich um Toms enger zusammenzubekommen.
    Dieses Problem hatte ich tatsächlich mal mit einem älteren Superstar, da war sehr viel Gefummel nötig um meinen Aufbau einigermaßen wie gewünscht hinzubekommen.
    Weitere Unterschiede (Quick Lock Tom Brackets, andere Böckchen, usw.) sind aber hier sehr schön ersichtlich:


    http://www.tama.com/product/dr…hp?year=2017&area=3&id=25


    http://www.tama.com/product/dr…hp?area=3&year=2017&id=27

  • Vieles wurde schon genannt.
    Dazu kommt wohl einfach, dass es das Superstar nur als Hyperdrive bestehend aus einer Holzsorte gibt
    und das Starclassic in vielen verschiedenen Konfigurationen, Größen, Holzsorten und Lackierungen/Folien angeboten wird.
    Das wird wohl auch noch etwas den Preis beeinflussen.


  • Wie lief das dann organisatorisch? Wo wurde die Gratung überarbeitet? Wie lange musstest du auf den Kessel verzichten?
    Bei Neukauf und entsprechender (Vor)freude würde mich das nämlich schon gehörig ärgern bzw. ich würde einen zeitnahen (!) Umtausch erwarten.


    Ach, das wurde viel zu spät festgestellt - und das eher zufällig und nicht von mir. Ich wollte die 22x20er Hupe runterkürzen, weil mir das doch zuviel BUMBUM war. Daher bin ich gleich zum Stefan von Adoro Custom Drums gefahren, der ist bei quasi um die Ecke. Als er die Bassdrum begutachtet hat, ist uns die kleine Unebenheit erst auf dem Arbeitstisch aufgefallen. Er meinte auch, dass das nichts dramatisches sei, nur da wir schon kürzen, wird der kleine Makel auch behoben. Stimmtechnisch war das auch kein Manko, dafür war die Abweichung zu gering. Verzichtet habe ich auf die Hupe, glaube ich, drei Tage. Dann war alles fertig nach meinem Gusto und klingt auch noch besser als vorher.


    Bei der Snare ist mir das übrigens wumpe, die kann man stimmen. Geht alles, braucht nur ein bissl mehr Feingefühl. Und da ich andere Snares sowieso lieber spiele, tangiert mich das "Problem" höchstens periphär.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Die Starclassics durchlaufen ein paar mehr Produktionsschritte wie z.B. Fein- und Zwischenschliffe.


    Die Gratung wird auf einer anderen Maschine vollzogen bei der die Kessel zuvor Laser vermessen werden, und dann gegratet. (zumindest war das mal so)


    Auch die Lackierung durchläuft mehrere Arbeitsschritte wie Zwischenschliffe wie erneutes Anschleifen zwischen mehreren Lackiervorgängen.
    Am Ende werden bei glänzenden Finish die Kessel z.B. mehrfach Hochglanz poliert.


    Speziell bei dem mattschwarzen Finish dafür evtl. speziell mattiert.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Zitat

    Die Gratung wird auf einer anderen Maschine vollzogen bei der die Kessel zuvor Laser vermessen werden, und dann gegratet. (zumindest war das mal so)


    Da hast Du aber echtes Expertenwissen. :thumbup:


    Die "Laser-Maschine" hatte ich selbst im japanischen Hoshino-Werk gesehen. Ob sie den Weg nach China schaffte ist anzunehmen... ich weiß es aber nicht definitiv.

  • ... ich bin mir auch nicht sicher ob die Starclassics jetzt wirklich in China produziert werden ???
    2015 mein ich wurde noch von Japan berichtet. Was steht den jetzt aktuell auf den Kesseln (Made in .....)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Die Starclassic Maple Kits und die B/B schon lange in China.
    Die Starclassic Bubinga (in jedem Fall jene für den japanischen Markt, ich meine sogar alle und die STAR-Sets sowieso) in Japan.


    Im Unterschied zu diversen anderen (japanischen etc.) großen Drummarken handelt Tama offensichtlich sehr bedacht. Man weiß ja nicht ob es gesund ist sich von der Fertigung in einem anderen Land vollends! abhängig zu machen?.... insofern wurden/werden gewisse Fertigungskapazitäten im Stammwerk bzw. Firmensitz in Japan bislang erhalten. Ob es ewig so bleibt kann niemand wissen. Ich fand es sehr klug nicht alles aufzugeben.

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