Meine Zeuglkiste / Drumkabine / Schallschutzkabine - Doku

  • Liebe Zeugler und Zeuglerinnen,


    Ich möchte euch meine „Zeuglkiste“ vorstellen (und damit etwas euren Neid schüren ;)).


    Zuerst aber mal herzlichen Dank an Callisto, er hat mich in seinem Thread bei der Planung hervorragend unterstützt.
    Hauptsächlich deswegen dokumentiere ich meine Zeuglkiste hier, um Nachahmungstätern ein paar Tips geben zu können.


    Um die Neugier gleich mal zu befriedigen: das hier ist sie:



    Also, was waren bei mir die Voraussetzungen?

    • Bisher habe ich auf einem E-Set gespielt (ein heftig getuntes Alesis DM10), bin aber überhaupt nicht mehr glücklich damit. Ein A-Set muss her!
    • Die lieben Kinderleins sollen im 1. Obergeschoß schlafen können wenn ich übe. Die Schalldämmung muss also ganz erheblich ausfallen, und der EKF (Ehefrauenkompatibilitätsfaktor) ist damit auch gewahrt.
    • Die Zeuglkiste kommt (in einem freistehenden Einfamilienhaus) als Raum-im-Raum Konstruktion in den Keller.
    • Der zur Verfügung stehende Platz im Keller ist sehr beschränkt. Es stehen 204 x 268 cm zur Verfügung, einseitig offen, die anderen 3 Seiten massive Ziegelwand.
    • Bauweise des Einfamilienhaus: Massivbauweise mit Planziegel


    Warte mal, 204 x 268 cm? Ein bisschen sehr wenig, oder nicht? Wenn ich da die Wände und Abstand zur Wand abziehe, was bleibt dann noch? Geschätzte 175 x 240 oder so?
    Also ab zum Hardwarehänder des Vertrauens und ein paar verschiedene Sets mal kurz ausgemessen. Große Freude: das sollte sich – eng aber doch – ausgehen.


    Um es mal vorweg zu nehmen: am Ende blieben 170 x 233 cm Innenraum über – und es ist groß genug (wenn man nicht gerade an Klaustrophobie leidet 8) ).
    Bei mir steht da drinnen: PDP CM7, 14er HiHat, 16+18er Crash, 20er Ride.
    OK, die 2. Standtom kann ich erst platzieren nachdem ich die Tür geschlossen habe, das macht aber nichts.


    Und noch was nehme ich mal vorweg: das Hauptziel (siehe Punkt 2 oben) habe ich erreicht :thumbup: !!! Ich kann in der Nacht üben!


    Nächste Schritte:
    Planung, Planung und noch einmal Planung. Ach ja, und dazwischen viel über Akustik im Zusammenspiel mit Bauwerkstoffen lernen.


    Siehe meine nächsten Posts, ich werde den Weg meiner Zeuglkiste hier weiter dokumentieren. Keep on reading...

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  • Also, wie erreiche ich nun das Ziel der sehr guten Schallisolierung?


    Klar war mal so viel: verschiedene Baustoffe dämpfen Schallwellen unterschiedlicher Frequenzen verschieden gut:

    • Hohe Frequenzen sind leicht in den Griff zu kriegen, das Blech sollte also kein Problem darstellen.
    • Tiefe Frequenzen (Basedrum, Standtom…) sind sehr schwer zu dämpfen, da hilft eigentlich nur Masse.

    Daraus folgt: ein Materialmix muss es sein.


    Wandkonstruktion


    Rahmenkonstruktion
    Da Holz leicht verarbeitbar ist (und ich die entsprechenden Werkzeuge habe) war schnell klar, dass die Rahmenkonstruktion des Raumes aus einem Staffelholz sein wird: 5x5 oder 5x8cm.


    Es wurden 5x8er Holzstaffeln hochkant (also 5cm Wandstärke).


    Die Holzvariante habe ich der „üblichen“ Konstruktion von Montagewänden mittels C-Profilen aus Blech hauptsächlich aus Kostengründen vorgezogen, aber auch weil ich denke dass die Holzvariante etwas mehr Schalldämmung erreichen lässt.


    Hohlraumdämmung
    In den Hohlräumen dazwischen bietet sich Mineralwolle zur Dämpfung hoher Frequenzen an. Hat sich bewährt und ist günstig...


    Beplankung
    Aber was für die Beplankung nehmen?
    OSB Holzplatten? Gipskarton bzw. Gipsfaserplatten?


    Mein erster Impuls war: OSB Platten.
    Eine Internet Recherche bzgl. Rohdichte brachte zu Tage (jeweils laut Produktblatt Hersteller, Preise für jeweils ca 20mm Stärke):

    • Holz OSB 3: ≥600 kg/m3 € 8,79
    • Gipskartonplatten: ~850 kg/m3 € 7,86
    • Gipsfaserplatten: ~1150 kg/m3 €9,89


    Dann fand ich das hier: http://www.institutfuerlaermsc…h/downloads/gipsfaser.pdf .
    Drin wird Gipsfaserplatten aufgrund der höheren Dichte eine viel besserer Schallschutz attestiert als Gipskartonplatten.
    Damit war für mich klar, dass sich der höhere Preis im Endeffekt rechnet. Was habe ich davon, wenn ich nach der ganzen Arbeit feststellen muss, dass der Schallschutz nicht ausreichend ist und ich daher am Abend nicht üben kann :cursing: ? Also lieber sicherheitshalber mehr in die Gipsfaserplatten investieren…


    Dass 1 Lage Gipsfaserplatten nicht ausreichend ist war von Anfang an klar. Also war der Plan dass beide Seiten (also Innen und Außen) mit jeweils 2 Lagen 10mm Gipsfaserplatten versehen werden.


    Um mehr verschiedene Frequenzen gut zu erwischen habe ich auf der Außenseite eine Lage Trittschallmatte zwischen die beiden Gipsfaserplatten gelegt, innen sind beide Lagen direkt auseinander angebracht.
    Ich hoffte damit auch zu erreichen, dass die dickere Innenwand schon mal viel Schallenergie absorbiert und die beiden (durch die Trittschallmatte entkoppelten) äußeren Lagen durch ihre bessere Schwingungsfähigkeit auch noch viel Energie entzogen.


    Innenakustik
    Damit war der prinzipielle Aufbau der Wand mal klar. Aber Gipsfaserwände liefern viel Echo, daher braucht es auch noch eine zusätzliche Schicht auf der Innenwand um Raummoden zu bekämpfen.


    Sollte ich den üblichen Schaumstoff mit Noppen/Pyramiden nehmen?


    Nach weiteren ausgedehnte Internetresearch Sessions war ich schlauer: Basotect ist das Material der Wahl!


    Diverse Stimmen in Netz haben die Wirksamkeit der Noppen/Pydamiden zugunsten von massiven Platten in Frage gestellt. Deren Argumentation kann ich folgen: Schaumstoff absorbiert, der reflektiert den Schall nicht! Das vielgebrachte Argument der Reflexion von Schall in verschiedene Richtungen durch die Pyramiden/Noppen kann also nicht stimmen da so gut wie nichts reflektiert wird!


    Also Basotect. Scheiße, ist das teuer! :wacko:
    Aber in Hinblick auf das Hauptziel in den sauren Apfel gebissen und 50mm Basotect an allen 4 Wänden und der Decke eingeplant. Also komplett, die Gipsfaserplatten sollten nicht mehr sichtbar sein.


    BTW, nach Fertigstellung der Innenbeplankung mit beiden Lagen Gipsfaserplatten war klar, dass es ohne Schaumstoffdämmung innen nicht gehen kann.
    Die Tiroler Bergwelt ist punkto Echo ein klax gegen einen kleinen Raum mit Gipsfaserplatten an Wänden & Decke…


    Das Ergebnis nach der Aufbringung der 50mm Basotect Platten: ein absolut „echototer“ Raum.
    Wenn du da rein geht’s dann hast du erst mal das Gefühl es hätte dir die Ohren verschlagen. Das Gehirn ist es nicht gewohnt, keinerlei Echo zu empfangen. Ist aber reine Gewöhnungssache…


    Boden
    Ein oft genanntes Problem bleibt nun noch: der Boden, insbesondere die Entkopplung von Trittschall (bei uns ja eher „Pedalschall 8) ).
    Rezept: viel Masse hilft viel, plus Schwingungsentkopplung vom Boden.


    Der Boden des Kellerraumes an sich bot schon mal von Anfang an eine gute Basis: 5cm Massivziegel verlegt auf Schotterbett auf 50mm Styropor, Fugen mit Quarzsand ausgefüllt.


    Callisto sei Dank war die Schwingungsentkopplung vom Boden durch Sylomer von Anfang an klar. 25mm Dicke sollte reichen.
    Welches Sylomer nötig ist (statische Belastung) musste ich mir später noch ausrechnen, nachdem der restliche Plan steht und damit die Gewichtsparamter bekannt sind.


    Am Ende kam folgender Boden raus (von Oben nach unten):

    • Teppich
    • Beschichtete Spanverlegeplatte 15mm
    • Quarzsandschicht ca.35 mm
    • OSB 3 Platte 15mm Querverleimt zu …
    • OSB 3 Platte 22mm
    • Sylomer blau 25mm (nur Streifen, nicht flächig)


    Aufbauplan

    Der gesamte Aufbau sieht also im Prinzip so aus (Decke ist wie Wand aufgebaut):

  • Dass meine Zeuglkiste eine Türe brauch sollte jedem soweit mal klar sein.
    Ebenso dass eine Türe stets der Schwachpunkt über alle schalldämmende Maßnahmen hinweg ist da es sich um eine bewegliche Konstruktion handelt.


    Eine normale Türe reicht da natürlich auf keinen Fall.


    T30 Feuerschutztüren haben neben ihrer Feuerbeständigkeit auch ganz passable Schallschutzeigenschaften, sofern man sie „richtig“ – also mit allseitig umlaufenden Gummidichtungen an allen 4 Seiten – verbaut.


    Aber reicht 1 Tür? Wohl nicht, es muss quasi eine Schleuse aus 2 T30er Türen sein.


    Aber Achtung: zwischen den beiden Türen muss so viel Platz sein, dass sich die Türschnalle(n) dazwischen ausgehen :thumbup: !!!
    Also lieber zuerst mal im Baumarkt die Türschnallen & Türblattdicken bzw. Einbautiefen ausmessen bevor ihr die Wände der Rahmenkonstruktion macht! Meistens stehen die Türschnallen nicht im Datenblatt der Türen, die Einbautiefe natürlich schon.


    Noch ein paar Tips:

    • Nehmt euch die Zeit und arbeitet beim Versetzen der Türe exakt. Wenn die Zarge nicht exakt verbaut ist dann schließt die Türe nicht richtig und es bleibt trotz Gummidichtung ein Spalt. Und jetzt ratet mal was duch diesen Spalte rauskommt? Richtig, das was ihr eigentlich drinnen einsperren wolltet - den Schall!
    • Versetzt die Türe nicht allein! Das Zeug ist echt schwer da das schwere Türblatt bei der Zargenmontage nicht entfernt wird! Alleine bekommt man die Zarge nicht exakt montiert...


    Ein kleiner Vorblick auf das Ergebnis: mache ich jetzt nur 1 Türe zu ist der Effekt wirklich nicht ausreichend. Es müssen beide Türen geschlossen sein um eine passable Schalldämmung zu erreichen.


    Die Türe ist definitiv das einzige an meiner Zeuglkiste was ich noch optimieren könnte, damit die Schalldämmung noch effektiver wird. Ich könnte z.B. noch die Türblätter mit Noppenschaumstoff bekleben. Basotect geht hier nicht weil das Zeug zu druckempfindlich ist.

  • Da meine Zeuglkiste innen sehr klein ist war mir klar, dass für die Psychohygiene ein Blick nach draußen unerlässlich ist.
    Ansonsten fühlt man sich wohl wie Dracula in seiner Schlafgelegenheit untertags :D .


    Also wiedermal Internet Research betrieben.


    Normales Fensterglas mit mehreren Scheiben bietet nicht genug Schalldämmung. Das ist schon so gut ersichtlich, bei üblichen modernen Fenstern hört man den Straßenlärm immer noch gut durch.


    Also habe ich mich mit meinem lokalen Glasermeister in Verbindung gesetzt, was er mir denn so in Punkto schalldämmende Scheiben anbieten kann.


    Die Maximalvariante – gedacht für sehr hohe Schallschutzanforderungen in Krankenhäusern, Schulen usw. - ist ein 2-fach Isolierglas bestehend aus:

    • 10mm Floatglas / 16mm Zwischeraum / 8mm Verbundsicherheitsglas - ergibt 45dB Schalldämmung.


    45dB also. Nicht genug für meine Ansprüche, also habe ich 2 davon verplant:

    • Beide Scheiben fix eingebaut (also kein Dreh/Kipp Mechanismus!), jedoch beide mit leichter Schrägstellung zueinander um Innenresonanzen zu unterbinden.
    • Abgedichtet jeweils mit umlaufenden Gummidichtungen an allen 4 Seiten auf beiden Seiten.

    Ausblick auf das Ergebnis: 1a! Ich kann trotz der in Summe 36mm dicken Glasschicht (ohne die Zwischenräume) gut nach draußen stehen, und trotz der Fläche von ca. 0,4m2 ist die Schalldämmung hervorragend. Da geht nichts durch! Die Schwachstelle ist ganz klar die Türe, nicht das Fenster.


    Ein kleiner Tip am Rande: putzen liebe Freunde, putzen :thumbup: !
    Bei der Montage der Fenster müssen die beiden zueinanderstehenden Glasflächen wirklich staub- und streifenfrei sein, weil nach der Montage ist innen nichts mehr mit reinigen!
    Arbeitshandschuhe haben sich ebenfalls bewährt - verhindern Schnittverletzungen duch die scharfen Glasränder & auch Fingerabdrücke beim Montieren.

  • OK, ich habe also laut Plan einen Innenraum von 170 x 233 x 205 cm (b x l x h) – das sind also ca. 8,12m3 hermetisch abgeschlossene Raumluft.
    Das ist nicht viel, der darin enthaltene Sauerstoff wird bei leichter bis mittlerer Anstrengung rasch verbraucht. Und danach müffelt es ganz gewaltig 8) ...
    Auf Lüftungssessions alle 10 Minuten habe ich keine Lust, also muss eine Zwangsbelüftung her.


    Die Idee dafür ist auch wieder von Callisto abgekupfert, jedoch mit ein paar Abwandlungen:

    • Die Luftführung soll diagonal durch den Raum erfolgen, um möglichst viel Luftaustausch zu erreichen. Also wird „vorne oben“ die Luft von einem Lüfter abgesaugt und „hinten unten“ ist der passive Lufteinlass.
    • Der Lüfter selbst soll leise ein und außerdem regelbar um die Luftmenge regulieren zu können. Er muss also eine Phasenan- oder -abschnittsregelung unterstützen.
    • Trotz der nun nicht mehr hermetisch abgeschlossenen Zeuglkiste muss die Schalldämmung immer noch meinem hohen Ziel entsprechen. Das habe ich mit dem von Callisto vorgeschlagenen Luftlabyrinth erreicht. Zuerst war ich etwas skeptisch ob das wirklich so gut funktioniert, aber was soll ich sagen? Tut es! :thumbup: Ich habe eine Seite des Luftlabyrinths komplett mit Noppenschaumstoff verkleidet, ebenso die Querflächen der Holzbalken.
    • Der Lüfter saugt Luft aus der Zeuglkiste ab, er bläst keine hinein! Somit bleibt die Zugluft auf einem sehr erträglichen Niveau – ich spüre sie nicht.
    • Der Lüfter der Wahl war damit ein Papst RG 160-28/56S , außen angebracht und mit einer Verkleidung versehen, damit die abgesaugte Luft nach unten geblasen wird (im Bild des initialen Posts der Aufbau auf der linken Seite oben).


    Damit das ganze etwas klarer ist hier ein Bild des Luftlabyrinths der Absaugung:

    Da ich sowohl den Lüfter als auch die Absaugöffnung innen auf Kopfhöhe haben wollte, habe ich das Luftlabyrinth hier rauf- und runter gehen lassen.
    Oben ist das runde Loch für den Lüfter erkennbar, am anderen Ende des Luftlabyrinths ist dann oben der Lufteinlass in die inneren Gipsfaserplatten eingelassen.
    Später kam dann noch der Noppenschaumstoff drauf bevor die inneren Gipsfaserplatten montiert wurden – hab ich leider kein Bild mehr davon.


    Für alle Zweifler:

    • Der von mir verwendete Lüfter hat mehr als genug Leistung um die Luft durch das Labyrinth zu saugen. Er klingt dabei nicht im Geringsten angestrengt.
    • Die Höhe des Labyrinths ist mit 5cm – 3cm einseitig Noppenschaumstoff = 2,5cm im Schnitt ausreichend. Ich habe aber schon darauf geachtet, dass dafür der Querschnitt groß genug ist, sowohl im Labyrinth als auch bei den Öffnungen zum Innenraum. Großer Querschnitt = kleiner Strömungswiderstand!

    Einmal editiert, zuletzt von TheWolf () aus folgendem Grund: Luftlabyrinth genauer beschrieben.

  • Meine Berechnung der benötigten Sylomervariante und -fläche sieht so aus:

    • Bei meiner Wand & Deckenkonstruktion komme ich auf ein Flächengewicht von ca. 52,6 kg/m2
    • Ich habe ca. 25,04 m2 Wand & Deckenfläche (gerechnet über die „Mitte“ der Wand)
    • Macht also ein Gesamtgewicht von ca. 1.317 kg für alle Wände und die Decke
    • Meine Fußbodenkonstruktion kommt auf insgesamt ca. 511 kg (Quarzsand + OSB 3 Platten)
    • Wenn ich annehme, dass 25% des Fußbodengewichts nicht mittig, sondern auch entlang der Wand auf die Sylomerstreifen drücken dann sind das zusätzliche 128 kg
    • Diese 1.317+128 kg verteilen sich auf eine Länge von ca. 8,9 m (die Länge der 4 Seiten der Kabine)
    • Unter der Annahme der gleichmäßigen Verteilung lasten also ca. 162 kg pro Laufmeter Wand; Tür & Fenster sind der Einfachheit halber nicht herausgerechnet.
    • Wenn ich 80 mm breite Sylomer Streifen verwende, dann wären das 80.000 mm2 pro Laufmeter Fläche.
    • Also lasten 162 kg auf 80.000 mm2, macht also 162*9,80665/80.000 = 0,01988 Newton pro mm2
    • => Liegt knapp über dem orangen Sylomer mit 0,018 N/mm2, also muss es das blaue Sylomer mit 0,028 N/mm2 sein.

    Bleibt noch der Fußboden:

    • Zusätzliche Streifen Sylomer müssen das restliche Gewicht des Fußboden sowie des Innenlebens des Raumes tragen. Ich will ja schließlich nicht, dass der Boden später durchhängt. Sagen wir mal das sind 511 kg – 128 kg = 383 kg Fußboden + ~250 kg für das Drumset, mich und großzügige Reserve (Regal…), also rund 650 kg.
    • Für 650 kg wird bei 0,028 N/mm2 eine Fläche von 650/0,028*9,80665 = 227.655 mm2 Sylomer benötigt, das sind bei 60mm Streifen also eine Länge von 4,17m.


    Also habe ich mit dem blauen Sylomer umlaufend die Außenkante der Zeuglkiste mit 8cm Streifen unterfüttert und zusätzlich ca. 250 cm2 als 6cm Streifen (4,2 Laufmeter) über die Fußbodenfläche in Streifen verteilt.
    Sicherheitshalber haben die Raumecken auch noch etwas zusätzlich abbekommen.
    Ich konnte die Streifendicke variieren, weil ich keine Streifen gekauft habe sondern das gesamte Sylomer „im Stück“ als 1m breite Bahn.


    Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als 1000 Worte:

  • Gut, damit wäre die Planung der Zeuglkiste selbst mal fertig.


    Bleibt noch das Innenleben. Was braucht der Zeugler von Heute in seiner Kiste um vernünftig üben zu können?

    • Licht – am besten hell und dimmbar
    • Strom – für HiFi Anlage (Playalongs…), Tablet…
    • Netzwerk ? Nein, WLAN reicht mir vollkommen.


    Licht
    Im Sinne des Umweltgedankens sollte es eine LED Beleuchtung werden.
    Außerdem ist der Platz in der Höhe auch sehr beschränkt, d.h. es kann nicht viel Abstand von einer heißen Lichtquelle zum eventuell empfindlichen Basotect sein.
    Die Dimmbarkeit ist auch kein Problem für LEDs.


    Der/die Lichtkegel sollen möglichst flexibel positionierbar sein um später für alle möglichen Einsatzszenarien gerüstet zu sein.


    Geendet hat es mit 2 an der Decke montierten Lichtleisten für GU10 LED Strahler.
    1 Leiste davon habe ich dimmbar gemacht, jene direkt über dem Set. Jedes Leuchtmittel kann individuell ausgerichtet werden.


    Hier ist ersichtlich, dass ich die Lichtleisten auf kleine Holzsockel montiert habe um die 50mm Basotect auszugleichen, welche später noch montiert werden müssen.


    Man erkennt auch das Schutzgitter der Zwangsbelüftung.


    Das Grüne ist der Fugenkleber der Gipsfaserplatten. Nur wenn diese wirklich verklebt werden dann ist die Kiste halbwegs dicht, auch da Ungenauigkeiten beim Schneiden den Platten so ausgeglichen werden können.


    Das weiße in der Kante ist gutes altes Silikon, damit habe ich alle Ecken dicht gemacht.


    Strom
    Um auch hier möglichst flexibel in der Zukunft zu sein habe ich 3 Stück 4er Aufputzdosen in den Raumecken verteilt.
    Alle Verteilerdosen können per Schalter komplett vom Stromnetz genommen werden.




    Ein paar kleine Tips:

    • Wenn man die flachen Aufputzverteilerdosen nimmt, dann bleibt bei 50cm Basotect ein guter Zentimeter Material über – man sieht die Verteilerdosen also später nicht mehr.
    • Die Kabel können mit üblichen Kabelschellen an die Wand genagelt werden, vorzugsweise an Stellen wo Holz drunter ist. Später kann man in die Rückseite der Basotect Platten einfach mit einem scharfen Teppichmesser einen keilförmigen Ausschnitt einbringen in denen dann die Kabel verlaufen. Somit liegt die Basotect Platte wieder schön plan auf und alle Kabel sind nicht mehr sichtbar.
    • Für die absoluten Puristen unter euch: natürlich könnte man die Kabel auch in Kabelrohre führen, aber das war mir dann doch zu viel Aufwand...

    Die Schalter habe ich alle zentral neben der Türe angebracht:


    Von oben nach unter:

    • Oberer Schalter rechts: Lüfter on/off
    • Oberer Schalter links: Strom on/off (inkl. Lüfter)
    • Drehzahlsteuerung der Zwangsbelüftung
    • Dimmer für 1 Lichtzeile
    • Unterer Schalter rechts: Lichtzeile 1
    • Unterer Schalter links: Lichtzeile 2

    Man sieht hier auch ganz gut wie ich mein Fenster gelöst habe und wie die beiden Scheiben montiert sind.
    Und auch meinen selbstgebauten Boxenständer aus Reststücke 8)


    Falls sich jemand fragt wie ich die Holzoberfläche gelöst habe:
    Das sind Leimholzplatten aus Buche. Alle sichtbaren Oberflächen wurden vor der Montage geschliffen und geölt. Sieht elegant aus und macht jetzt auch nicht mehr die mörder Arbeit. So im Vergleich zum Rest meine ich :D !


    Regale
    Da alle Wände mit Bastotect verkleidet sind können nachträglich keine Regale mehr an die Wand geschraubt werden.


    Also habe ich von Anfang an Hängeregale vorgesehen – die Variante mit den an die Wand geschraubten Metallschienen, in welche die Bretthalter eingehängt werden.


    Netter Nebeneffekt: nachträglich kann das gut verändert werden: mehr Bretter, verschiedene Tiefen der Bretter…
    Nur die Position des Regals ist fix. Werden jedoch keine Bretter montiert so stören die Metallschienen innen auch nicht, da ich sie bündig mit den Basotect Platten montiert habe. Schallschutzmäßig dürfte das relativ egal sein.



    Man sieht, dass ich die Metallschienen wieder unterfüttert habe um die 50mm Basotect auszugleichen.
    Aber Achtung: es ist umbedingt darauf zu achen, dass die Metalschienen an Stellen montiert werden wo sich das Holzständerwerk drunter befindet! An die Gipsfaserplatten selbst würde ich die Regale nicht hängen! :cursing:


    Im Bild ist auch der Einlass der Zwangsbelüftung zu sehen sowie die Abdichtung per Silikon.


    So. Damit ist die Planungsphase mal abgeschlossen:

    • Ich weiß wie ich den Aufbau haben will
    • Ich habe eine SketchUp Plan mit automatischen Bemaßungen für alle Bauteile der Wände, Decke usw. Damit ist später klar was ich wie groß schneiden muss. Und dank dem SketchUp Plan ist auch klar, dass keine Größenfehler im Plan sind. Wenn ich genau genug arbeite dann sollte später alles zusammenpassen.


    Aber wo bekomme ich nun das ganze Zeug möglichst günstig her?
    Aber das ist eine andere Geschichte…

    Einmal editiert, zuletzt von TheWolf () aus folgendem Grund: Bild für Schalter eingefügt

  • 1A Dokumentation und ganz großes Lob für die eigenen Recherchen, da weis Jemand wenigstens wieso, weshalb, warum das so sein soll wie es ist ;)
    Ist wohl leider nicht möglich (gewesen), aber ich hätte dir mindestens 1-2 qm mehr Platz gegönnt.
    Vielen Dank für die ganze Arbeit (lesen, knippsen, schreiben, rechnen, malen, usw.),


    Danke, Danke! Balsam auf meiner Seele :thumbup:
    Ich hätte ja auch gerne 2 qm mehr gehabt, aber im Keller tragende Wände zu entfernen hab ich mich dann doch nicht getraut 8) !
    Entweder 4 qm oder gar nichts - meine Wahl war klar.


    Cheers,
    Wolf

  • Aahh, fertig :whistling:
    Das stand leider zu früh da oben:


    Sauber sauber Herr Kollege :thumbup:
    1A Dokumentation und ganz großes Lob für die eigenen Recherchen, da weis Jemand wenigstens wieso, weshalb, warum das so sein soll wie es ist ;)
    Ist wohl leider nicht möglich (gewesen), aber ich hätte dir mindestens 1-2 qm mehr Platz gegönnt.
    Vielen Dank für die ganze Arbeit (lesen, knippsen, schreiben, rechnen, malen, usw.),
    wenn das jetzt noch in der DIY-Ecke landet findet man es auch später noch ;)


    PS: Hier noch mal mein Anliegen an die Moderation, derartige "Immobile" (Groß-) Bauprojekte in einer separaten Sammlung zusammen zu führen :rolleyes:

  • Nach langer Suche im Internet waren dass dann meine Bezugsquellen:


    Gummitechnik Klein

    • Sylomer


    Renner

    • 2-fach Isolierglas 45dB


    Der Schaumstoffdiscounter

    • Basotect
    • Noppenschaumstoff


    BefestigungsFuchs

    • Eisenwaren
    • Winkel
    • Holzschrauben
    • Schnellbauschrauben für Gipsfaserplatten
    • Beilagscheiben


    RS Components

    • Lüfter Papst RG 160-28/56S
    • Drehzahlsteuerung für Lüfter


    Hornbach (für alles andere)

    • Staffelholz 5x8 (Rahmenkonstruktion)
    • OSB 3 Platten (Bodenplatte unter Quarzsand)
    • Spanverlegeplatten (Bodenplatte auf Quarzsand)
    • Gipsfaserplatten
    • Kleber für Gipsfaserplatten
    • Trittschallmatten
    • Mineralwolle
    • T30 Brandschutztüren
    • Montagekleber für Basotectplatten
    • Silikon (Abdichtung innen Gipsfasplatten)
    • Elektroinstallationsmaterial
    • Abdeckungen Luftlabyrinth
    • Quarzsand
    • Teppich


    Das Sylomer, die Schaumstoffe und die Eisenwaren habe ich per Internet bestellt, das Glas direkt ab Werk abgeholt.


    Von den schönen Dingen aus dem Baumarkt habe ich die Gipsfaserplatten und die T30er Türen aus gewichtsgründen liefern lassen, den Rest selbst sukzessive bei Bedarf abgeholt – Kombi sei Dank!


    Apropos Gewicht: schon mal alleine 40 Gipsfaserplatten 1500x1000x10 und 2 T30er Brandschutztüren möglichst schnell von draußen in den Keller getragen weil der Lieferant sie im Freien – ungenügend wettergeschützt – abgeladen hat und ein Unwetter aufzieht? Macht Spaß & spart das Workout :thumbup:


    An alle die versucht sind, das 5x8er Staffelholz zu bestellen: tut es nicht!
    Ich hab jedes Stück im Baumarkt handverlesen ausgesucht um möglichst gerade, unverzogene Exemplare zu erwischen.
    Schließlich hatte ich nur 3cm Luft zwischen der Zeuglkiste und den begrenzenden Wänden. Und da waren viele Staffeln, die sicher mehr als 3cm verzogen waren…

  • Tolle Arbeit, und danke für die ausführliche Dokumentation.


    Zwei Dinge noch: Verrätst du uns wieviel das Material gekostet hat?


    Und zu den Gipsfaserplatten: Bzgl. den Regalen. Bei meinem Haus sind die Innenwände auch alle aus den Fermacell Gipsfaserplatten und die halten wie Sau. Da hängen auch Küchenkastl mit Geschirr usw......und dass diese Platten ein tolles Workout sind kann ich bestätigen.

  • Zwei Dinge noch: Verrätst du uns wieviel das Material gekostet hat?

    So ca 3T - reine Materialkosten. Aber nur weil ich sehr viel nach günstigen Anbietern gesucht habe.
    Die Hauptkostentreiber waren das Basotect, Sylomer und die Gipsfaserplatten.


    Und zu den Gipsfaserplatten: Bzgl. den Regalen. Bei meinem Haus sind die Innenwände auch alle aus den Fermacell Gipsfaserplatten und die halten wie Sau. Da hängen auch Küchenkastl mit Geschirr usw......und dass diese Platten ein tolles Workout sind kann ich bestätigen.

    Gut zu wissen - ich wollte kein Risiko eingehen ;) .


    Cheers,
    Wolf

  • So, und nun noch ein Blick in meine Zeuglkiste "mit alles":



    So siehts also jetzt darin aus:

    • PDP CM7 in Red to Black Sparkle Fade mit Evans Fellen
    • Anatolian Ultimate Cymbals: 14" HiHat, 16" & 18" Crash, 20" Ride (BTW, das 18" Crash ist göttlich :thumbup: )
    • (noch nicht am Bild: LP ES-12 Salsa Cha Cha Cowbell)
    • Meine uralt HiFi Anlage für Playalongs

    Wie man sieht muss ich die große Standtom des CM7 Sets umstellen nachdem die Türe geschlossen wird - sonst geht die Türe nicht mehr zu. Macht aber nichts, damit kann ich leben.

    Einmal editiert, zuletzt von TheWolf ()

  • Ein paar Fotos vom Baufortschritt mit Kommentaren und Hinweisen kann ich euch in den nächsten Posts noch zukommen lassen.


    Bodenplatte


    Die Bodenplatte besteht wie schon beschrieben aus 2 Schichten OSB Platten.



    Die 1. (untere) Schicht wird ganz gewöhnlich auf exaktes Maß zugeschnitten.
    Die einzelnen Platten werden vorsichtig auf die Sylomer Streifen gelegt (um diese nicht zu verrutschen) und per Nut & Feder miteinander verleimt.


    Die 2. (obere) OSB Schicht dient dazu …

    • … den Boden zu versteifen damit dieser später nicht durchhängt. Die Quarzsandschicht ergibt doch halbwegs ein Gewicht.
    • … die Platten der 1. Schicht sehr gut miteinander zu verbinden (damit sich später die Verleimung nicht lösen kann, der Quarzsand fröhlich durch den Spalt rieselt und dadurch die Sylomerschicht per akustischem Kurzschluss wirkungslos macht).


    Die 2. OSB Schicht habe ich nicht mehr über die ganze Fläche verlegt, bei mir blieben so ca. 30 cm rundherum über. Hauptsächlich da ich damit 1 OSB Platte einsparen konnte und mir den exakten Zuschnitt auch ersparte.



    Somit stehen später die Wände auf unteren OSB Schicht.


    Tips:

    • Abstandhalter zu den Wänden werden temporär benötigt, um ein verrutschen der Bodenplatte zu verhindern wenn später die Wände errichtet werden. Aber nicht vergessen diese später auch wieder zu entfernen, sonst habt ihr einen formidablen akustischen Kurzschluss zur Wand - was das Sylomer wirkungslos machen würde.
    • Die beiden Schichten habe ich komplett verleimt & verschraubt. Die Schrauben dienten aber nur dazu, den für die Verleimung nötigen Druck aufzubringen. D.h. die Löcher für die Schrauben in der 2. Schicht wurde so groß ausgeführt dass die Schrauben durchpassen, die Köpfe habe ich versenkt um bei den weitern Bauarbeiten nicht dadurch behindert zu werden.
  • Klein aber fein !!!
    Wahnsinn.....klasse Arbeit !!!


    Gruss
    Andreas

    Mein Gerümpel.....[url='http://www.drummerforum.de/forum/76015-blutiger-anfänger-stellt-sich-vor-ahu-und-sein-gerümpel/thread2.html#post1208696']klick !!!

  • Da ich meine Zeuglkiste an 3 Seiten bis auf 3cm an eine Wand gebaut habe, musste ich die Außenseite jeder Wand fertigstellen bevor die Wand an ihren endgültigen Platz gestellt wurde.
    OK stimmt nicht ganz: die hintere Wand ist 5 cm Abstand zur Wand, damit die Zwangsbelüftung mehr „Luft zum Atmen“ hat.



    Wände
    Also habe ich jede Wand einzeln am Boden liegend montiert:

    • Zuerst werden die Staffelhölzer exakt geschnitten, am Boden ausgerichtet und mit Winkeleisen miteinander verschraubt. Sicherheitshalber habe ich auch noch verleimt. Dies inkludiert neben dem äußeren Rahmen auch die vertikalen Latten, an welche später die Gipsfaserplatten verschraubt werden. Ca. 40cm Innenabstand zwischen den Latten haben sich bei mir bewährt.
    • Danach werden beide Schichten Gipsfaserplatten auf der Außenseite angebracht:

      • Jede Platte wird mit der Nachbarplatte auf stoß mit dem Gipsfaserplattenkleber aus der Kartusche verklebt. Ausquellender Kleber muss sofort abgezogen werden, z.B. mit einer Spachtel. Das Zeug ist nach dem Trocknen steinhart und müsste sonst mühsam abgeschliffen werden.
      • Auf die 1. Lage Gipsfaserplatten kommt eine Schicht Trittschallmatte.
      • Auf die Trittschallmatten kommt die 2. Lage Gipsfaserplatten, quer zur 1. Lage. Quer damit die Stabilität erhöht wird und „Stoß genau über Stoß“ vermieden wird. Da könnte sonst leicht ein durchgängiger Spalt entstehen.


    • So. Nun habt ihr eine komplette Wand am Boden liegen – viel Spaß beim Aufrichten und an die richtige Stelle wuchten! Das Teil wird ECHT schwer! Also nicht alleine versuchen!

    Bevor aber die Wand an ihren Platz verfrachtet wird muss noch der Übergang Wand/Boden abgedichtet werden.
    Das ist nötig, da das Staffelholz leider immer etwas verzogen ist, 100% exakt gerade Hölzer gibt es defakto nicht. Daher ist die Wand unten leider nicht ganz exakt plan sondern hat immer einen ganz leichten Bogen - und ihr wollt ja nicht dass dort später der Quarzsand herausrieselt, oder? Die Abdichtung verhindert dies.



    Ich habe dafür die im Trockenbau üblichen 3,2mm dicken Dichtungsbänder benutzt. Das sind im Prinzip dauerelastische, hochflexible Schaumstoffstreifen mit einseitiger Klebefläche. Und der Kleber hält wirklich bombenfest – überall, auch dort wo er nicht sein sollte :D !
    Die Teile gibt es optimalerweise auch in 50mm breiten Rollen – perfekt für meine 50mm breiten Rahmenhözer!
    Diese Dichtungsbänder habe ich nicht nur am Boden eingesetzt, sondern auch als Abdichtung zwischen den Wand- und Deckenelementen.


    So habe ich also mal die 3 Wände aufgestellt und montiert. Die Einzelteile sind dabei bei mir auch wieder verleimt & verschraubt.


    Vor der 4. Wand (die mit Türe & Fenster) habe ich nochmals die Echtmaße genommen und mit dem Plan verglichen, damit die 4. Wand auch wirklich passt. Da das Staffelholz ja nicht 100% gerade ist sind kleine Abweichungen leider unumgänglich.


    Bei der hinteren Wand muss natürlich auch noch vor der Montage das Luftlabyrinth gemacht werden:

    • Ausschnitte für das Belüftungsgitter mit der Pendelhubsäge
    • Belüftungsgitter montieren
    • Querhölzer von außen an die Gipsfaserplatten schrauben.


    Am Bild sieht man auch, dass für die Türen und das Fenster die 5cm Staffelholz bei weitem nicht die benötigte Dicke liefert.
    Also habe ich den Tür- und Fensterrahmen innen und außen mit einer zusätzlichen Schicht Staffelholz versehen – verschraubt und verleimt. Damit hatte ich 15cm Rahmenbreite – genug bei meinen ausgewählten Türen und die beiden extrem dicken Fensterscheiben haben auch Platz, incl. Schrägstellung. Daher die Zwingen im Bild (das Fenster kam erst später dran).


    Decke
    Nach den 4 Wänden kam dann die Decke dran, im Prinzip nach dem selben Muster jedoch mit einer Ausnahme: die Größe.


    Da die Wände ein sehr großes Gewicht hatten war klar, dass ich die Decke niemals an ihren Platz wuchten kann wenn ich die aus einem Stück mache.
    Also habe ich einzelne Elemente gemacht: ein Element geht über die gesamte Breite der Kiste, 4 Elemente waren ist insgesamt.
    Damit war 1 Element noch leicht genug um es - mit großem Kraftaufwand aber doch - alleine hochwuchten zu können.
    Die Elemente wurden natürlich wieder verschraubt und verleimt.


    Jetzt mal feste Nachdenken!


    Was muss ich genau jetzt machen solange die Wand noch einseitig offen ist?

    • Stromeinlass von außen muss jetzt gemacht werden, inklusive Kabel einziehen.
    • Will ich die Elektroinstallation in der Wand? Dann muss sie jetzt verlegt werden.
    • Der Lüfter muss außen angebracht werden und das Anschlußkabel nach innen gezogen werden.
    • Wenn die Beleuchtung in die Decke versenkt werden soll dann muss auch jetzt die Verkabelung dafür eingezogen werden. Erkauft man sich aber mit schlechterer Schalldämmung, da die inneren Lagen Gipsfaserplatten nun nicht mehr durchgängig sind. Daher hab ich das Licht anders gelöst.



    Hier sieht man nun auch schon die 1. Lage Gipsfaserplatten innen auf der Decke.
    Hinten sind die ersten Streifen der Mineralwolle bereits eingeklemmt.
    Gut erkennbar sind auch die versenkten Verschraubungen im Rahmen der Türe.
    Die schwarze Rolle ist der Noppenschaumstoff für das Luftrabyrinth, und die beiden T30er Türen lehnen an der Wand.



    Tips:

    • Die Verschraubungen der Rahmenhölzer müssen versenkt werden damit die Schrauben später nicht am Boden bzw. bei den Deckenelementen im Weg sind. Ein Forstnerbohrer hat sich dafür bewährt, groß genug damit auch große Beilagscheiben reinpassen.
    • Bei den Verschraubungen unbedingt Beilagscheiben verwenden, das verteilt den Druck auf eine größere Fläche.
    • Passt bei den Staffelhölzern gut auf wenn ihr so wie ich asymetrische 5x8er Staffeln verwendet! Wo muss die 5cm Seite hin, wohin die 8cm? Klingt blöd, macht aber echt keinen Spaß wenn man draufkommt, dass das bei einer Wand falsch rum gemacht wurde und die Wand daher nicht passt. Lieber 3x kontrollieren…
    • Bei der Montage der Rahmenhölzer muss sehr genau gearbeitet werden:
      • Die Schnitte müssen wirklich exakt rechtwinkelig sein. Eine Kapp/Gehrungssäge hilft da ungemein, aus der Hand wird das nichts.
      • Richtet euch alle Hölzer vor dem Zusammenschrauben am Boden exakt aus. Ein großer (langer) Winkel wird benötigt um die rechtwinkeligkeit sicherzustellen.
      • Ich habe nach jeder Schraube bei den Rahmenhölzern sofort den rechten Winkel nachgemessen und ggf. korrigiert. Ich wusste ich habe nur 3cm Luft zwischen der Ziegelwand und meiner Zeuglkiste, da musste ich sehr exakt arbeiten.
    • Die Gipsfaserplatten habe ich mit einer Handkreissäge zugeschnitten. Eine Führung aus einer an der Platte mit 2 Zwingen angebrachten Alulatte stellte 100% exakte gerade Schnitte sicher.
    • Schneidet die Gipsfaserplatten wenn geht draußen – das macht eine mörder Sauerei! Eine Absaugung mit einem Werkstättenstaubsauger an der Handkreissäge hilft zwar etwas gegen den Staub, es bleibt aber immer noch mehr als genug übrig.
    • Beim Schneiden der Gipsfaserplatten muss exakt gearbeitet werden, siehe Führung der Handkreissäge mit einer Führungsschiene. Trotzdem können später eventuelle Spalten mit dem Fugenkleber geschlossen werden.
    • Bei der Montage der Gipsfaserplatten ist darauf zu achten, dass auch wirklich JEDE Schraube sauber versenkt ist. Es muss dann ja auch noch die 2. Lage plan drauf…
    • Unbedingt Schnellbauschrauben für die Gipsfaserplatten verwenden. Spart das Vorbohren und man ist viel schneller.
    • Gutes Werkzeug ist die halbe Miete! Meinen Makita Akkuschrauber gebe ich nicht mehr her :thumbup: !

    2 Mal editiert, zuletzt von TheWolf () aus folgendem Grund: 2. Bild mit Beschreibung eingefügt; Dichtungsbänder auch unter den Deckenelementen

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