Allgemeine- sowie Projektvorstellung (DoFuMa)

Hallo zusammen.

Da dies mein erster Beitrag ist, möchte ich mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Dennis, bin 21 Jahre alt, angelernter Tischler und momentan gerade beim fertigmachen meiner Ausbildung (Lehre) zum Maschinenbautechniker.
Wohnhaft bin ich in Österreich, genauer gesagt in Klagenfurt am Wörthresee.

Ich hab 2009 mit dem Schlagzeugspielen begonnen, wobei ich eher der bin, der zwar aus Spaß an der Freude mal hier und da spielt aber sich eher mit dem Hintergrund wie Spieltechniken, Sounds, Stimmen, Recording, Schlagzeugbau, Klänge verschiedener Hölzer und Verarbeitungen.. usw beschäftig.

Das Musizieren ist eigentlich mein 2es Hobby, hauptsächlich beschäftige ich mich in meiner Freizeit in der RC Modellhubschrauberszene (F3C).

Naja jedenfalls hab ich in den lezten Jahren immer wieder mal mit dem Gedanken eines DoFuMa Eigenbaus rumgespielt.
Am an einem Jännerwochenende war es dann soweit, ich hab die eigene faulheit bezwungen und mich ans CAD gesetzt.
Am Sonntag Abend des besagten Wochenendes war die Kontruktion soweit abgeschlossen. Hab nun immer wieder nur noch Kleinigkeiten verändert.

Wieso der Eigenbau?

Immer wieder hab ich großen Augen diverse "Hi-End" FuMas bestaunt. Jeder Linkshänder wird nun das Problem kennen, dass es diese zu meist nicht
zu erwerben gibt.
Nun hätte ich die Möglichkeit eine Rechtshänder FuMa du holen und umzubauen, dabei würden Kosten und Zeitaufwand etwa auf's gleiche
kommen.
Dazu bin ich jemand, der ohne Schuhe und ohne Socken spielt, vielleicht kennt jemand das Problem, wenn man an einem schönen Wintertag in den kalten Proberaum fährt und mit blosen Füßen anfängt zu spielen - nicht gerade angenehm, zumal meine IC durch den Schriftzug in der Trittplatte auch recht scharfkantig ist.
Es fallen sicher Ähnlichkeiten zu div. anderen FuMas auf, ich hab einfach versucht all das, was mir an den Maschinen gefällt in einer zu vereinen.

Nun mal ein kleiner Überblick:

Direct Drive

Longboard

Große massive Lagerung

15mm Stahlwelle in der Achse

Directdrivelink komplett doppelt gelagert

Trittplatte aus Eiche, Verbindung von Bodenplatte und Trittplatte ist nadelgelagert

BD Klemmung längs verschiebbar

Feder ohne Werkzeug aushängbar

Feder am oberen Einhängepunkt kugelgelagert

Unabhängig und stufenlos einstellbarer Beaterwinkel

Unabhängig und stufenlos einstellbarer Trittplattenwinkel

Durch kombination der 3 Positionen am Trittbrett und der 4 Bohrungen an
der oberen Aufhängung des Directdrivelink hat man unzählige Variationen
um das Feeling einzustelln

Umbau von DoFuMa zu 2 Singlepedale in wenigen Sekunden

Kardanwelle mit großen Kugellagern und komplett aus Alu um möglichst wenig zusätzliche Schwungmasse zu haben

Alle einstellbaren Teile kann man mit nur einem Werkzeug entriegeln
(Habe auf Stimmschrauben verzichtet, da ich mir zöllige Gewinde ersparen
wollte)

Fußmaschine kann bis auf ein Bauteil komplett für Linksfüßler aufgebaut werden

Später wär noch ein Modul geplant, mit welchem man das Directdrivepedal mit Hilfe einer "Cam" (wie bei den Ellis) auf Band umbaun kann.

Gleich vorweg, als ich das Projekt Anfang des Jahres im Musikerboard vorstellte gab es einen "Aufschrei" bzg. der Haltbarkeit des Holzpedals. Hierzu hab ich mal einen Versuch mit einem Buchenbrett 9mm stark, ähnlicher Form gemacht. Das Brett links und Rechts aufgelegt um mit meinen 80kg mal draufzuspringen.. Naja, ich lag auf der Nase und das Brett war hei. Das Material wird stark unterschätzt. Speziell harte Hölzer können lange Zeit enorme Kräfte aufnehmen.

Hab mich nun entschlossen bei allen Gewinden, welche öfters durch bsp. Einstellarbeiten belastet werden, Helicoil Einsätze zu verwenden.
Dies sind kleine Edelstahlgewindeeinsätze, welche das Gewinde um einiges belastbarer und haltbarer machen, speziell bei einem schwächeren Werkstoff wie in diesem Fall Aluminium.

https://www.youtube.com/watch?v=-_azEsNkA9Q

Mitleerweile bin ich mitten in der Produktion der ersten Teile, ich bau 2stk. (einmal Linksfüßler für mich und eine Rechte für einen Kumpel)

Hoffe Euch gefällt mein Projekt.
Anregungen und Kritik sind natürlich gerne gesehn!

Viele Grüße

Dennis

Weitere Bilder

Und die Letzten bislang

Hallo zusammen,

Vielen Dank für das tolle Feedback!

Das mit der Holztrittplatte muss sich noch beweisen, alternativ hab nachgedacht zwischen 2 Holzteile eine 2mm CFK Platte zu verkleben, damit dürfte es garantiert keine Probleme mehr geben.

....

Das Pedal hat auf alle Fälle Ähnlichkeit zu div. anderen "SäulenFuMas" wie auch Trick und Axis.
Wenn man auf Details eingeht ist die gesamte Lagerung, Federaufhängung, Hoopklemmung Lagerung der Trittplatte, Verstellmöglichkeiten, Kardanwelle,.. ect anders aufgebaut, ich möchte nicht sagen besser, aber einfach anders.

Das Rad neu zu erfinden ist glaube ich in der heutigen Zeit nicht möglich, bzw. macht es wenig Sinn bewährtes über'n Haufen zu schmeißen und mit zwang etwas anderes (vielleicht schlechteres) zu entwerfen, nur um sich abzuheben.

Für mich war bsp. wichtig, dass alle Teile (ist mir bis auf 2 gelungen) so aufgebaut sind, dass man das Pedal sowol als Recht's- wie auch als Linkshändermodell aufbauen kann.
Auch hab ich versucht zu berücksichtigen, dass die Teile recht einfach auf Bearbeitungszentren zu fertigen sind und man nich mehr als 3 Achsen braucht.
Die Unterschiede sind nur aus der Nähe erkennbar, im Groben sehen einige "gleich" aus.

Viele Grüße
Dennis

Hallo,

Nochmals danke, ihr könnt euch nicht vorstellen wie motivierend das für mich ist!

@Vü

Meine Freunding studiert in Graz und ich bin auch öfters dort. Wenn das Ding mal fertig ist können wir uns auf alle Fälle gern mal treffen.

Zu den Kosten und dem ganzen Kram;

Mich kostet die Fertigung der Aluteile hauptsächlich Zeit dazu kommen einige Zukaufteile wie Lager und Federn.

Ich kann den Preis von Axis und co durchaus nachvollziehen, gerade
wenn man nicht in Fernost und 100k Stück produziert ist die Fertigung
mit recht hohen Kosten verbunden, Maschinen kosten im Schnitt 100.000.-
aufwärts, Werkzeuge kosten Geld, Mitarbeiter kosten Geld, Betriebskosten
hat man, Vermarktung usw.. und zum Schluss möchten die auch noch was
verdienen.

Sollte das ganze in ferner Zukunft womöglich ein "Serienprodukt" werden,
wird es sicherlich auch in einem Preisbereich von Axis und Trick
landen, da ich die Kapazität nicht habe mehrere Stückzahlen zu fertigen und somit die Fertigung der Aluteile "auser Haus" geben müsste.

Dies senkt das Interesse wiederum sicher. Was ich mir
vorstellen könnte, dass man eher auf eine etwas individuelle Gestaltung z.b. Holz angeht eingehen könnte. Das größte Problem
ist allerdings, dass die Fertigung vorfinanziert werden müsste, die Kosten sind bei
einer Serie von 10-20stk. auch nicht gering.

Aber das alles steht irgendwo in der Glaskugel, erstmal müssen meine 2 Maschinen fertig werden und auf dauer funktionieren

Gruß
Dennis