Versuch, offtopic aus "Der große bonedo E-drum Vergleich - Teil 1 ist online" rauszufiltern

  • Danke für den Tipp: Habe ich bereits gelesen/gesehen. Es sollte hier ja durchaus bekannt sein, dass für mich die "Königsklasse" im E-Drum Segment definitiv nicht mit herkömmlichen E-Drum Komplettsets auf Modulbasis zu erreichen wäre. NO WAY! Konsequenter Weise sollte man dann wohl auch die Frage stellen dürfen, ob jene Tester auch wirklich ratifizieren können was man somit als "Oberklasse" oder gar "Königsklasse" in diesem Segment bezeichnen sollte oder darf.


    Für mich wäre also damit dieser Vergleich ohne eine bedeutsame Aussage, weil eben die eigentliche "Königsklasse" im E-Drum Segment hierbei gar nicht berücksichtigt wurde! Nach meiner bescheidenen Meinung sollten diese Herrschaften erst noch einmal Ihre Hausaufgabe machen und vorab einmal ergründen was heute schon geht. Etwa moderne VST Instrumente welche quasi in akustische Kessel/Cymbals und entsprechende Hardware Ständer/Rack Materialien "implantiert" werden.


    Mit diesen modernen Systemen als Maßstab darf man mir dann gerne konkrete Vergleiche zu oben besagten konventionellen E-Drum Komplettsets auf Modulbasis anbieten. Auf diese IMHO aufschlussreichen Vergleiche bin ich jetzt schon ganz gespannt!


    Gruß


    Trommeltotti


  • Ach Totti, Du machst es einem wirklich schwer. Du hast unbestritten richtig Ahnung von der Materie. Es ist nur sehr aufwändig, sich das wirklich lesenswerte aus Deinen Beiträgen zu "erarbeiten", weil Du zum tausendsten male das schreibst, was Du schon tausend mal geschrieben hast. Um was es in dem Test geht, ist doch vollkommnen klar: die Oberklasse, die quasi als Stangenware - ohne weitere Optimierungen - angboten wird. Die Tester schreiben doch selbst, für welche Anwendergruppen sie diese Sets für geeignet halten. Der High-End-Profibereich wird da nur periphär tangiert. Jetzt kann man darüber streiten, ob der Begriff Ober- oder Königsklasse hier richtig gewählt ist. Ein 11er Porsche ist für Otto Normalfahrer eher die Oberklasse. Walter Röhrl hätte mit dem Stangen-11er die Rallye Monte Carlo weder gefahren, noch gewonnen. Was mich interessieren würde, wären ein paar kluge Gedanken von Dir zu den Ausführungen der Tester. Die Aussage, dass jene ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben sollten, ist für einen Crack wie Dich doch ein zu dünnes Brett. Meine Bemerkungen klingen vielleicht hart, aber sie sind wirklich nicht böse gemeint. Man kann von einem Dackel nicht erwarten, dass er einen ins Genick beißt, aber Du kannst doch wirklich viel höher springen als der Durchschnittsdackel. Also bitte...


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • moderne VST Instrumente welche quasi in akustische Kessel/Cymbals und entsprechende Hardware Ständer/Rack Materialien "implantiert" werden


    Wo gibt´s denn das fertig konfiguriert zu kaufen, damit man es mit einem Modul-Set von der Stange eins-zu-eins vergleichen kann?
    Das ist ja der Sinn von Vergleichstests von Industrieprodukten.



    Matzdrums:
    Alles klar, danke - ich such´ mir ein neues Hobby. ;( Üben ist offensichtlich total überflüssig ...

  • Ich finde den Test gut, weil


    a) die Redakteure mal nicht den Herstellern nach der Schnauze reden
    b) die Redakteure eigentlich in ihrem Alltag mit E-Drums wenig bis nichts am Hut haben und sich daher in der Rolle des Akustik Drummers dem Thema nähern und so schnell die wunden Punkte aufdecken
    c) auch ein TD-30 nicht hochgejubelt wird sondern nüchtern der (zugegeben hohe) relative Abstand zu den Mitbewerbern festgestellt wird


    Der Test richtet sich doch eher an unschlüssige Einsteiger und von denen wären sicher 90% mit VST Lösungen überfordert, weil es fortgeschrittenes Wissen über E-Drums und Midi voraussetzt.
    Konkret bei diesem Test fand ich den Latenzvergleich sehr spannend sowie die Erkenntnis, daß Yamaha tatsächlich ein Set im Portefolio hat, welches auf der Snare satte 3 Dynamikstufen abbilden kann :-|

  • Ich kann Tottis Gedanken absolut nachvollziehen und habe selbst für mich auch den VST Weg eingeschlagen.
    Ich besitze praktisch das oben getestete DTX Set. Bin kürzlich auf VST Superior Drummer 2.0 umgestiegen und muss gestehen, das ist schon eine ordentliche Steigerung.


    Jetzt möchte ich aber zum obigen Test noch ein paar kleine Anmerkungen machen.



    • Mir stellt sich die Frage, ob die Tester sich überhaupt mit der E-Drum-Materie näher beschäftigt haben...
      Meiner Meinung wurde dieser Test sehr oberflächlich durchgeführt. So nach dem Motto: Akustik-Drummer setzt sich mal eben ans E-Drum-Set und probiert ein wenig rum...
    • Müsste so ein Test, wenn er denn von 3 Testern durchgeführt wird, kreuzgetestet werden. D.h. jeder müsste jedes E-Drum auf Herz und Nieren testen und dann Quervergleiche
      gezogen werden und zwar nach vorher festgelegten Test-Kriterien. Da müssen die Jungs wohl noch ein wenig Testen üben. ;)


    So jedenfalls gewinne ich den Eindruck, dass die Tester jeder für sich sehr subjektiv bewertet haben. Je nach Vorlieben für eine bestimmte Marke.


    Beispiel:
    Wenn man schon auf dem Yamaha-Rack rumreitet, weil die Aufbauzeit länger dauert und die Rohre scharfe Kanten haben, hätte man doch gleich das Yamaha Hex-Rack mit bestellen können. Da ist dann auch viel Metall dran ;) Wenn schon Oberklasse, dann auch Oberklasse-Ausführung bestellen.


    Wenn z.B. die Bassdrum beim Roland TD 15 KV als leicht und rutschig beschrieben wird, sollte man doch zu allererst mal optimale Voraussetzungen schaffen und einen Drum-Teppich unters Set legen. Das ist das kleine Drummer 1x1.


    Und das E-Becken optimaler Weise im vorderen Drittel funktionieren ist eh klar.


    Oder dieses hier:
    Zitat Bonedo-Test: "3500 Euro kostet Yamahas Flaggschiff DTX900k im Laden, und leider erweist sich der vermeintliche Ozeanriese als Geisterschiff. Da wird viel versprochen und - zumindest in Bezug auf den Funktionsumfang - auch geboten, aber warum es das Modul für diesen Preis nicht schafft, zumindest eine zweistellige Zahl an Dynamikstufen zu verarbeiten, oder - eigentlich noch selbstverständlicher - einen Rimshot-Sound zu produzieren, ist absolut rätselhaft. Da nützen die zahlreichen technischen Features dann auch nichts mehr."


    Keinen Rimshot Sound? Was haben die getestet? ?(


    Zitat Bonedo-Test: "Die Pearl E-Pro "Red Box" bietet von den technischen Features alles, was für den E-Drum-"Hausgebrauch" nötig ist. Alle Bedienelemente sind übersichtlich und leicht erreichbar angeordnet. Die MIDI- oder USB-to-MIDI Aufnahmemöglichkeit macht es obendrein für Projektstudio-Aufnahmen interessant."
    Jedes der getesteten Module hat das Feature MIDI out oder MIDI to USB. Das ist Standard.


    Dann hätte mich doch noch eine nähere Erläuterung der Triggertechnik der DTX-Pads interessiert.
    Zitat Bonedo-Test: "Während das TD30K mit seinen Piezo-Triggern sogar die genaue Schlagposition auf dem Pad erkennt und dementsprechend passende Sounds generiert, erzeugen die DTX-Pads von Yamaha nur ein Signal für die komplette Fläche. Dieses wird auch nicht von einem Piezo abgenommen, sondern mit einer altertümlichen Schaltersensorik, die von Natur aus nicht ganz so sensitiv ist wie die Piezo-Technik."
    Ich spiele diese Pads und kann beim besten Willen keine schlechte Sensitivität erkennen.


    Ja, usw.... irgendwie nix Halbes und nix Ganzes.

    Einmal editiert, zuletzt von C-Jack ()

  • und das dann gleich bitte auch für trommler umsetzen.


    Selten so gelacht :)
    Toll gemacht... Nächsten Monat soll das Gadd-a-lyzer-VST-PlugIn erscheinen... Hab´s natürlich gleich geordert, weil ich zu Weihnachten meine Omi beeindrucken möchte ;)


    @ trommeltotti:
    Auch ich schätze Deinen Sachverstand bezüglich dieses Themas, finde es aber manchmal auch etwas schwierig, wenn in sehr vielen Threads zum Thema E-Drums immer wieder von Dir die Grundsatzfrage aufgeworfen wird. Dieser Vergleichstest hat diesen Anspruch ja ausdrücklich nicht, zu zeigen, was geht oder theoretisch ginge.


    In meiner Wahrnehmung ist es so, dass sich der Großteil der Drummer, die ein E-Set spielen oder spielen wollen, mit der komplexen Technik zum Erreichen des derzeit technisch Machbaren nicht beschäftigen wollen oder können (z.B. mangels technischem/bastlerischen Sachverstand, Geduld, Zeitaufwand etc.).
    Für genau die kann ein solcher Vergleichstest zumindest eine Orientierung sein, wo im Industrie-Standard-Segment der Hammer hängt.
    Mir geht der Vergleich zwar auch nicht tief genug, aber in der Quintessenz kommen einige wesentliche Stärken und Schwächen der im Laden direkt zu erwerbenden Produkte zur Sprache. Es wird im übrigen sehr wohl darauf hingewiesen, dass man noch reichlich Modifikations-Möglichkeiten hat.
    In Ermangelung anderer solcher Vergleichstests gibt´s von mir für den hier verlinkten Test ein dickes Plus! Kurz, knapp... und die in meinen Augen wesentlichen Schwächen und Stärken der vorgestellten Produkte werden auch genannt...


    Was mich gestört hat, war eher, dass häufig von Samples bzw. "amtlich aufgenommen" (oder sinngemäß) gesprochen wurde, wobei meines Wissens nur beim 2Box tatsächlich mit Samples gearbeitet wird: Alle anderen arbeiten doch mit Synthese?


    Sven


    Edit: RS

  • Was mich gestört hat, war eher, dass häufig von Samples bzw. "amtlich aufgenommen" (oder sinngemäß) gesprochen wurde, wobei meines Wissens nur beim 2Box tatsächlich mit Samples gearbeitet wird: Alle anderen arbeiten doch mit Synthese?

    Weiß nicht wie das beim Roland ist, aber Yamaha hat teilweise schon echte Samples, wie das Oak Custom, Birch Custom und Maple Custom Absolute. Nur eben ohne Bleedings und mit weniger Dynamikstufen. Es gibt natürlich auch noch jede Menge Synthi Sounds...

  • Weiß nicht wie das beim Roland ist, aber Yamaha hat teilweise schon echte Samples, wie das Oak Custom, Birch Custom und Maple Custom Absolute. Nur eben ohne Bleedings und mit weniger Dynamikstufen. Es gibt natürlich auch noch jede Menge Synthi Sounds...


    Ich meine die Tonerzeugung und nicht die Bezeichnung bzw. Charakteristik der Sounds, die am Ende heraus kommen: Auch beim Roland gibt es "Oak", "Birch", "Maple" und dazu z.B. "909", "808" etc..


    Das Yamaha DTX 900 ist - laut Yamahas Produktseite - mit synthetischer Sounderzeugung ausgestattet: "Mit dem DTX900 enthält die Serie darüber hinaus ein Soundmodul, dessen Tonerzeugung auf der unserer weltbekannten MOTIF-Synthesizer-Serie basiert" - also eben nicht auf Samples basierend.


    Roland und Yamaha "emulieren" ja quasi die natürlichen Sounds auf synthetischem Wege. Ich bin mir aber nicht sicher, wie das bei Pearl ist... von 2Box ist ja bekannt, dass sie mit echten Samples arbeiten...

  • Ich bin mir aber nicht sicher, wie das bei Pearl ist...


    Bei dem Perl-Modul handelt es sich letztlich um ein Alesis DM-10
    Alesis arbeitet mit eigenen Samples, für Perl wurden eigens Samples aufgespielt. Mir ist jedoch nicht bekant ob sich Eigene Samples irgend wie einbauen lassen.


    Hier noch ein Tes zum DM-10


    http://www.delamar.de/instrume…ynamic-articulation-7337/

  • Es sollte hier ja durchaus bekannt sein, dass für mich die "Königsklasse" im E-Drum Segment definitiv nicht mit herkömmlichen E-Drum Komplettsets auf Modulbasis zu erreichen wäre.


    Diese Aussage lese ich ja von dir hier öfter. Mich würde sehr gerne interessieren welche Lösungen denn konkret für dich die besten darstellen.
    Ich habe gerade angefangen mich mit dem Triggern von VSTi etwas intensiver zu beschäftigen und bin etwas entsetzt wie wackelig angebotene Lösungen im Zeitalter autarker Marsroboter doch dieser recht anspruchslosen Technik sind.
    Ich besitze ein DTX V2 von ca. mitter der neunziger und im Vergleich zu einem aktuellen Model wie die getestete "Königsklasse"habe ich deutlich mehr Dynamikstufen als 3! Hat sich denn in den letzen 15 Jahren da gar nichts getan?


    Also bitte zeig mir deine Lösungen und helfe mir doch noch mit VSTi glücklich zu werden.


    zum Topic: ich fand den kompakten Test ausagekräftig genug um sich auf dieser Basis mal weiter zu informieren.
    Das man bereit ist für ein technisch billiges Soundmodul bis 2000 Euro auszugeben finde ich befremdlich!
    Die Preise dieser billigst hergestellten Plastikteile und technisch unspektakulären Soundmodule sind schon frech.
    Die beiden grossen Firmen haben den Markt schon fest im Griff.

    don´t panic

  • Das man bereit ist für ein technisch billiges Soundmodul bis 2000 Euro auszugeben finde ich befremdlich!
    Die Preise dieser billigst hergestellten Plastikteile und technisch unspektakulären Soundmodule sind schon frech.
    Die beiden grossen Firmen haben den Markt schon fest im Griff.


    Genau davon rede ich hier ja immer wieder. Ab dem Moment wo ein kompetenter Hersteller ein gut funktionierendes Bindeglied zwischen einem getriggerten Schlagzeug (Nicht eine Ansammlung von Plastiktöpfen) und zeitgemäßen VST-Klangbibliotheken herstellen kann - also ein leistungsfähiges Drum To Midi Interface marktreif anbieten wird - sollte es in diesem Segment zu massiven Veränderungen/Verschiebungen in Sachen authentischer Reproduktion von akustischen Trommeln kommen. Das wird den Markt nachhaltig umkrempeln.


    VST Instrumente sind reell und existieren bereits seit etlichen Jahren und können eine wesentlich höhere Qualität vorweisen als bisherige modulare Klangerzeuger. Das sind keine Hirngespinste oder futuristische Phantastereien.


    Hier findet seit Jahren auf Grund marktpolitischen Abwägungen quasi ein "Unterdrückungsmechanismus" auf Kosten der Anwender statt. Nach dem Motto: "Bessere verfügbare Techniken werden Wir Euch nicht anbieten weil Wir dann voraussichtlich mit den wohl möglich komplexeren und aufwendigeren Werkzeugen für den professionellen Einsatz weit weniger Geld verdienen werden". Das ist aus Sichtweise eines Herstellers sicherlich nachvollziehbar hat aber in Grunde genommen mit Attributen wie Oberklasse/Königsklasse oder gar hoch professionell mal rein gar nichts zu tun! Wer das als möglichst kompetenter Tester bei diesen Preisgefügen nicht thematisieren wird, der macht sich meinen Augen ziemlich unglaubwürdig.


    IMHO also ein eher übliches zahnloses und belangloses "Testgeseier". Ein Beispiel gefällig:


    Es wurden in diesem Vergleichstest auch die möglichen Latenzen der Modulgeräte thematisiert. (Etwa von 3-18ms Verzögerungen je nach System) Bei den Werten von 18ms ist damit wohl das Pearl EPro Live System gemeint. Das schlägt immerhin auch mit etwa 2500.00 € zu Buche. 18ms Verzögerungen..... Absolut unbrauchbar das Teil! Hier sollte eine eindeutige Warnung ausgesprochen werden wie etwa "kauft bloß nicht diesen Scheiß"! Ab so einer Deutlichkeit würde für mich so ein Test überhaupt erst einmal interessant werden. Halt einfach mal "Tacheles" reden und das Kind beim Namen nennen. Bei diesen Preisregionen dringend angeraten.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Es wurden in diesem Vergleichstest auch die möglichen Latenzen der Modulgeräte thematisiert. (Etwa von 3-18ms Verzögerungen je nach System) Bei den Werten von 18ms ist damit wohl das Pearl EPro Live System gemeint. Das schlägt immerhin auch mit etwa 2500.00 € zu Buche. 18ms Verzögerungen..... Absolut unbrauchbar das Teil! Hier sollte eine eindeutige Warnung ausgesprochen werden wie etwa "kauft bloß nicht diesen Scheiß"! Ab so einer Deutlichkeit würde für mich so ein Test überhaupt erst einmal interessant werden. Halt einfach mal "Tacheles" reden und das Kind beim Namen nennen. Bei diesen Preisregionen dringend angeraten.


    Nun, ich fand - im Gegenteil - die Fazit-Aussagen und Kritiken gerade am Pearl für einen Test derart deutlich, dass ich fast verwundert war, WIE deutlich rüber kam, dass das Pearl im Prinzip unbrauchbar ist.


    Du darfst nicht vergessen, dass Testberichte praktisch IMMER im Kontext einer Zeitung, eines Portals, Händlers etc. stehen, d.h. hier gibt es klare Marktinteressen, die Auswirkungen haben: Ich erinnere mich noch lebhaft, dass vor etwa 30 Jahren mal das damals einzige Musikermagazin (Fachblatt Musik Magazin) einer Gibson SG Firebrand die Note 5 gegeben hatte, worauf der Vertrieb - der mächtig viele Anzeigen schaltete, die für das Überleben der Zeitung wichtig waren - hier wohl die Daumenschrauben angesetzt hat. Seitdem habe ich NIE WIEDER in irgendeiner Publikation einen Komplett-Verriss gelesen.


    Das läuft inzwischen wie in der Aussenpolitik, d.h. über die hohe Kunst der Diplomatie: Man spricht die Kritikpunkte an, unterfüttert aber mit "gute Anlagen"/"Montagsprodukt"/"möglicherweise Einzelfall" etc...


    Entsprechend erwarte ich hier eigentlich keine deutlichen Worte, sondern habe gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen. Klare Verrisse können wir uns hier als Privatpersonen im Forum erlauben - und DAS macht für mich ein Forum, wie das unsrige, auch unverzichtbar, um Bilder abzurunden...


    Dennoch: Ich fand die Aussagen überraschend klar und deutlich, da gerade zum Pearl gesagt wurde, dass es sich anfühle, als würde man mit Gewichten an den Armen spielen (sinngemäß, habe den genauen Wortlaut nicht mehr im Ohr)...


    Sven

  • da bin ich ganz bei dir Trommeltotti.


    Diese Ansprüche die wir an eine "Trigger zu VSTi" Lösung haben sind technisch überhaupt kein Problem.
    Audio und erst Recht Midi sind so mit die einfachsten und unkritischsten Daten die man auf modernen PCs bearbeiten kann.


    Allerdings haben die "grossen" da wohl wenig Interesse dran so etwas zu verkaufen, da ab diesem Zeitpunkt ihre Ära zu Ende gehen würde.
    Ziel ist es ein geschlossenes System zu verkaufen das man sich gefälligst nicht an den Rechner hängt.


    Ich habe hier den direkten Vergleich von einem der ersten Yamaha DTX Edrums zu einem aktuellen Set von Roland das so teuer ist wie ein Kleinwagen.
    Zwischen diesen beiden Geräten liegen etwa 20 Jahre und ich bin wirklich entsetzt das sich nichts weiterentwickelt hat. Abgesehen vielleicht von der Hardware, die sicher auch ihren Preis hat. Mein Schwerpunk liegt aber auf den Modulen, die bewusst so gebaut werden das eine zeitgemässe Ansteuerung eines Rechners unterbunden bzw erschwert wird.
    Man konzentriert sich und vermarktet den herausragenden Sound und die unendlichen Einstellungsmöglichkeiten die wirklich niemand braucht, da rechnerbasierende Lösungen für ein paar Dutzend Euro wesentlich mehr leisten.
    Dieses ganze geseiher um ständig "neue" Inovationen von Roland und Konsorten erinnern mich an Zahnbürsten- und Zahnpastareklame wo uns jedes Quartal erzählt wird, das jetzt endlich die neu entwickelte viel besser für uns ist.


    Kleine Firmen werden sich kaum auf die Entwicklung und Produktion solcher brauchbarer Lösungen einlassen, da dies ein relativ kleiner Nischenmarkt ist.
    Zielgruppe wären wohl überwiegend rein professionelle Anwender wie überwiegend Tonstudios und sehr wenige Livemusiker. Den Tanzkapellen und Hobbymusikern reicht das was z.Z. auf dem Markt ist bei weitem.



    Es wurden in diesem Vergleichstest auch die möglichen Latenzen der Modulgeräte thematisiert.


    Ich halte diese Angaben dort für schlichtweg falsch. in dem Trailervideo wird ja auch gesagt das es sich nicht um labortechnische Messaufbauten handelt.
    Ich denke nicht das es bei internen Samplebänken überhaupt Latenzen gibt. Falls doch wären all diese Geräte schlechter als der Stand von vor 15 Jahren.


    Jedoch kann ich mir vorstellen das Latenzen bei solchen Geräten auftreten können, welche Echtzeitberechnungen/Modeling der Samples durchführen.
    Da in diesen billig Geräten (technisch, nicht preislich) IMMER die kleinste und preiswerteste noch akzeptable Hardware ( Prozessor/Speicher)verbaut wird.

    Für einen sehr oberflächlichen rein subjektiven Test finde ich das was dort gemacht wurde ok. Man bekommt eine grobe Ahnung und hat Anhaltspunkte sich zu orientieren.
    Interessanter ist jedoch eine technische Untersuchung zum Beispiel im Heise Labor, wo man dann wirklich amtliche Werte erhält die auch einer Klage der Hersteller gegen die Veröffentlichung der Ergebnisse standhalten.
    So ne Art Stiftung Warentest für Musikinstrumente wäre doch klasse.


    Von den Herstellern bekommt man keinerlei Angaben zu diesen doch sehr entscheidenden Fakten.

    don´t panic

  • Hallo,


    mich hat der Test eher positiv überrascht.


    Mir ist allerdings auch klar, dass ein Test von kommerzieller Seite aus - anders wie bei der Stiftung Warentest (Stiftung!) - immer kritisch gelesen werden muss und nie alle gewünschten Inhalte haben wird.
    Mir ist weiterhin klar, dass die Produkte von den Herstellern freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden, daher ist ein Test immer wie ein Zeugnis zu lesen, das "wohlwollend" verfasst sein muss.


    Wenn man da aufmerksam ist, dann hört man Folgendes:
    1. Kein ernsthafter professioneller Trommler wird mit einem der getesteten Systeme glücklich sein, Ausnahme bestenfalls: Tanzmusiker (da wird man den Begriff dann aber auch einschränken dürfen auf solche, die eben als Gebrauchsmusikanten im verbreitet-üblichen Rahmen tätig sind, und ausweiten dürfen auf solche, die eben ähnlich Kompromisse machen).
    2. Das ein oder andere Gerät ist völlig unbrauchbar, z. B. Pearl und das eine Yamaha
    3. E-Drums werden für Wohnzimmer-Musiker gebaut.


    Ob Preise angemessen sind oder nicht, liegt ja nicht nur an Produktionskosten, das liegt auch an der Nachfrage und tatsächlich ist es wohl so, dass E-Drums viel mehr verkauft werden, als ein ernsthafter Musiker sich das vorstellen will, kann oder möchte.
    Es erinnert mich ein bisschen an die Heimorgelzeit, da meinte auch jeder Wohnzimmer-Musikant, sich eine Orgel zulegen zu müssen, um ein ganzes Tanzorchester imitieren zu können. Da waren die meisten Kunden auch keine ernsthaften Musiker. Franz Lambert im Fußballstadion dagegen war besser als sein Ruf. Solche Spitzen waren aber die absolute Ausnahme, im E-Drum-Sektor gibt es ja auch ein oder zwei Spitzenleute, die sehr auf diese Technik setzen und richtig gut und bekannt sind.
    Die große Masse an Musikern von überragend bis hobbymäßig, die auch wirklich mal den Probekeller verlässt, arbeitet dagegen erstaunlicherweise weiterhin akustisch, genauso wie Streichorchester (da hat sich die E-Violine irgendwie auch nicht durchgesetzt) oder Blasorchester (so eine Elektrotröte wäre doch viel leichter zu tragen ...).
    Wenn also Hobbymusikanten unbedingt ihr Wohnzimmer verschönern wollen und sich auf den Standpunkt stellen, dass auch bei dynamisch fragwürdiger Spielweise ein Festhallensound auf dem Kopfhörer sein soll, dann müssen sie für diesen (für mich musikalisch zweifelhaften Spaß) eben ordentlich bezahlen. Mich macht das überhaupt nicht traurig.


    Die Klänge aus dem Test machen mich eher traurig, aber wenn mir dann im nächsten Moment wieder einfällt, dass ich ja nächste Woche wieder an mein Übeset ( :love: ), meine Proberaumkiste ( =) ) und das Proberaumdienstset ( :D ) darf, dann ist die Welt doch schon wieder in Ordnung (ok, Stimmschlüssel nicht vergessen, aber das war's dann auch).


    Darin hat mich der Test bestätigt und bestärkt und deshalb finde ich ihn gut.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Im Fall Trommeltotti frage ich mich immer, warum man etwas imitieren soll (was ja nicht billig sein kann, also realistisch noch ganz viel teurer als der vorhandene - und da hat er vollkommen recht: - Schrott), was man für auch noch weniger Geld im Original haben kann.
    Das ist irgendwie so, wie wenn ich erwarte, dass der Bildschirm wie Büttenpapier aussieht, riecht und sich auch so anfühlt.
    Auf so eine Idee komme ich gar nicht. Deshalb sehe ich auch die Diskussion sehr entspannt.

  • Im Fall Trommeltotti frage ich mich immer, warum man etwas imitieren soll (was ja nicht billig sein kann, also realistisch noch ganz viel teurer als der vorhandene - und da hat er vollkommen recht: - Schrott), was man für auch noch weniger Geld im Original haben kann.


    Dazu habe ich eine ganz klare Meinung. Wenn es nämlich gelingen sollte das volle Potenzial von modernen E-Drum Techniken ausschöpfen zu können, dann kann obige Aussage nämlich recht schnell zu einer klassischen Milchmädchenrechnung werden. Nach meiner bescheidenen Meinung bewirkt etwa ein regelmäßiges spielen/üben in vergleichbarer Studio Ambiente mit hochwertigen Drumless Takes so ziemlich den größten Lern- und Trainingseffekt eines Schlagzeugers/Musikers. (Ganz gleich ob blutiger Anfänger oder ausgebuffter Vollblut Profi) Es sei denn, man darf exklusiv und leibhaftig mit der "Studio Mafia" wie etwa vom Kaliber namens Toto ständig mitspielen. (Mal eben schnell Mister Simon Philips ablösen)


    Für dieses Anliegen sollte eine hochwertige und Pegel bereinigte Kopfhörermischung ein wichtiger Aspekt darstellen. Nur, wenn man diese vergleichbaren Studio Voraussetzungen mit einem normalen A-Set realisieren möchte, kann dieses Vorhaben schon recht aufwendig und teuer werden. Man möge sich nur einmal die Video Trailer etwa von Toontrack anschauen mit welchen gigantischen Aufwand diese Sample Bibliotheken von echten Schlagzeug Instrumenten erstellt werden. Da bekommt man wohl unweigerlich "Pippi" in den Augen! Ich möchte nämlich auch gerne so ein Studio mit entsprechenden hochwertigen Equipment haben wollen um dort vielleicht sogar täglich für mich ungestört üben zu können und dabei auch gleichzeitig amtliche Aufnahmen zu erstellen. Das wird dann aber wohl möglich in den Millionen schweren Bereich gehen welchen ich wohl niemals in meinen Leben werde aufbringen können.


    Ich kann mir aber für etwa 150.00 € (Ohne Hardware) diese hochwertigen Studioumgebungen mittels virtueller VST-Techniken nach heutigen Stand der Dinge ansatzweise in das Homestudio/Ü-Raum oder auf die Bühne holen! Hierbei liegt das eigentliche Potenzial von modernen VST Instrumenten!


    Nur, leider - wie Du das schon richtig erkannt hast - gibt es dabei ein klitzekleines Problemchen......


    3. E-Drums werden für Wohnzimmer-Musiker gebaut.


    Und das ist auch gut so! Ich gönne hier nämlich vom Herzen Jedem sein wohlverdientes Hobby. Aber bitteschön auch zu entsprechenden angebrachten Preisen. Auch das große ROLAND Setup mit seinen sehr bescheidenen/altertümlichen - oder anders gesagt - sehr einfach bedienbaren Hobbytechniken und den großen Anteilen an preiswerten Plastik Elementen, sollte mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auch im dreistelligen Bereich also knapp unter 1000.00 € immer noch gewinnbringend verkauft werden können. Und nicht für abstrakte 7000.00 €! Jedenfalls nicht mehr im Jahre 2013/14.


    Ich persönlich lasse mich nämlich sehr ungern von einem Hersteller verarschen. Egal ob da ROLAND/Yamaha oder sonst was drauf steht! Wenn professionelle E-Drum Techniken nur aufwendig zu realisieren sind wird man wohl als ambitionierter Anwender nicht vermeiden können dafür 4-5 große Scheine auf den Tisch legen zu müssen. Dann sollten da aber auch zwingend wirklich professionelle Elemente verbauten werden. Und zwar in allen Bereichen. Und wie ich oben schon erläutern durfte, kann sich das dann auch im Vergleich zu hochwertigen A-Setups schnell bezahlt machen.


    Daher bleibe ich bei meiner Meinung: Dieser "Test" ist mir einfach viel zu zahnlos und wohlwollend gegenüber der einschlägigen Industrie ausgefallen. Wer knallharte Fakten bezüglich E-Drum Techniken hören möchte, der ist hier im DF wesentlich besser aufgehoben.


    Gruß


    Trommeltotti

    3 Mal editiert, zuletzt von trommeltotti ()

  • Wenn professionelle E-Drum Techniken nur aufwendig zu realisieren sind


    sind sie ja nicht, nur niemand scheint Interesse zu haben so ein System zu vermarkten.
    Die grossen haben verständlicherweise kein Interesse daran und möchten natürlch ihre überteuerten und technisch rückständigen Systeme verkaufen.
    So weit mir bekannt ist baut Alesis als einziger ein reines Drum to Midi Interface für faire 120 Euro VK.
    Wenn man da noch 2000 Euro drauflegt bekommt man von Roland dann noch ein paar Sounds und ein paar Regler zum rumspielen dabei.


    Eine finanzstarke Firma wie Native Instruments, die gearde auch im Drum Bereicht herforragende Software vertreibt, wäre in der Lage solch ein Komplettpaket,
    also Software und Hardwareinterface, zum arbeiten mit technisch unspektakulären handelsüblichen Triggerpads zu realisieren.
    (NI vertreibt ja schon zb. mit Traktor solche Kombilösungen)


    Stattdessen versuchen sie ihre Software auf die Markführenden Anbieter anzupassen. Da erschliesst sich mir nicht der Sinn.
    Ist der Markt zu klein? Gibt es Deals mit Roland und Konsorten sich nicht in die Quere zu kommen? Oder was sonst ist der Grund?

    don´t panic


  • Stattdessen versuchen sie ihre Software auf die Markführenden Anbieter anzupassen. Da erschliesst sich mir nicht der Sinn.
    Ist der Markt zu klein? Gibt es Deals mit Roland und Konsorten sich nicht in die Quere zu kommen? Oder was sonst ist der Grund?


    Wie ich finde eine berechtigte Frage.


    Zumal ich denke das ein preisgünstiges gutes Trigger/Midi Modul (mit deutlich besseren Leistungswerten wie z.B. das Alesis I/O), angeboten im Paket zusammen mit der Software und im "Beipackzettel" angegebenen Leistungsvorraussetzungen des PC/Laptop (Standard bei jedem PC Spiel) um möglichst latenzarm unterwegs zu sein, dem zukünftigem Verkauf/Profit ganz sicher nicht im Wege stehen würde. Ich bin diesbezüglich zwar kein ausgewiesener Fachmann aber ich denke es ist mehr als nur Optimismus das das zu einem angemessenem Preis möglich ist.

    4 Mal editiert, zuletzt von NoCountryfor () aus folgendem Grund: Rechtschreibung.

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