• Hallo wertes Drummer-Forum,


    ich habe im Rahmen eines Seminars an der Uni einen Hip Hop Beat gebaut. Da ich im Moment ziemlich auf diese Humpel-Geschichten abfahre, in denen das Mikrotiming bewusst und geschmackvoll "verschludert" wird, während der Viertelpuls sitzt wie in Beton gegossen, habe ich versucht mich diesem Style ein wenig anzunähern. Für erste Gehversuche hat das soweit für mich auch ganz gut funktioniert.
    Da aber in der Uni leider nichts geht, ohne es auf mindestens 15 Seiten zu beschreiben, soll ich noch einen Text dazu anfertigen, der natürlich wissenschaftlich verfasst ist. Das bedeutet Literatur, Quellen usw.
    Wie Literaturrecherche funktioniert weiß ich, google kenne ich auch. Da diese Art der rhythmischen Phrasierung aber noch ziemlich "neu" bzw. unbekannt und Szenen-gebunden ist, findet man nicht allzu viel. Ich habe um genau zu sein bisher noch gar nichts gefunden. Zu allen anderen Teilgebieten (Mixing, Arrangement etc.) findet man leicht etwas. Mir fehlt sogar der Fachbegriff für diese Art von Grooves. Damit wäre mir auch schon geholfen. Kennt sich zufällig jemand mit dem "latest shit" der Szene aus?


    Vielen Dank! :)

  • Meinst du sowas wie bei 7:10?


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    Die Jungs kommen alle aus Dallas von der North Texas State.....vielleicht gibt es da Publikationen
    Interview gibts im idrummagazine.


    Ich hatte das auch mal, dass die Literatur nix hergab....Es ist immer ein Spagat.
    Einerseits kommts nicht gut, wenn man Grips zeigt und ein Schlüssiges Konzept abietet. Andererseits birgt das "an die Literatur gekettet sein" die Gefahr die geistigen ergüsse anderer lediglich in neue Worte zu fassen, was leider immer besser bewertet wird als Sein Hirn einzuschalten (nur meine bescheidene Erfahrung).


    Wünsch Dir viel Erfolg bei der Suche.


    LG

  • Vielen Dank schon mal. Durch Snarky Puppy, Lettuce und Konsorten bin ich überhaupt auf die Idee gekommen so ein Gehumpel mal abzuchecken. Du hast übrigens mit deinem Video Beispiel genau den Nerv der Inspiration getroffen. Habe leider die gleiche Erfahrung gemacht wie du, aber ich wollte trotzdem etwas komponieren, was mir Spaß macht / mich weiter bringt / whatever.
    Aber das mit Dallas ist schon mal ein erster, sehr guter Anhaltspunkt. :)

  • Dann schau Dir einfach mal das idrummagazine an (Die mit Jojo Mayer als titelstory...ab seite 30 gehts dann los).
    Robert plaudert da ne menge über die Ganzen Hintergründe etc. Daher habe ich auch die Info bezüglich der North texas State....


    IMHO ist der Heilige Gral des Humpelns in der gekonnten schichtung/Aneinanderreihung von 8tel triolen und 32tel binär.
    Aber ich lasse das momentan auch noch auf mich wirken.


    Woran ich mich aber bei der ganzen Sache immer erinnert fühle ist diese live Version von Miles Tutu (ab 3:30)


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    Ich finde man mit Würde Humpeln :D .


    LG

  • Im Grunde ist das nicht der "latest shit", neu ist daran in erster Linie, dass Menschentrommler so etwas umsetzen. Wenn du dich tiefgründiger damit auseinandersetzen willst, dann empfehle ich eher Literatur der DJ-Geschichte, zB dieses Buch: http://www.amazon.de/Culture-D…f-Poschardt/dp/349960227X


    Auch der Kollege rubeatz (oli Rubow) hat ein Buch dazu verfasst, ich weiß allerdings gerade nicht, ob er da explizit auf dieses Thema eingeht.


    Das Phänomen, was du beschreibst, entstand in den Anfangstagen der elektronischen (HipHop-) Beatproduktion und zwar durch das "falsche" Zusammensetzen von Groovefragmenten: Samples, die zu kurz für das Grid waren, Kombinationen aus geshuffleten mit ungeshufflten Beatteilen, oder schlicht schludrig eingespielter MPC-Beats.


    lg
    max

  • Vielleicht kommst du hier (mittels der Begriffe "wonky" und "In between" und "wobbliness") einen Schritt weiter, das sind auf die Schnelle ein paar meiner Blogbeiträge zum Thema:
    http://87bpm.wordpress.com/2010/09/04/oben-rund-unten-eckig/


    http://87bpm.wordpress.com/2009/06/03/yet-more-tags/


    http://87bpm.wordpress.com/2006/06/06/wobbliness/


    http://87bpm.wordpress.com/2010/08/12/waschmaschine/


    http://87bpm.wordpress.com/2010/10/15/in-between/
    LG aus dem hohen Norden (Murmansk),
    Oli

    // mein Blog zum Buch und Thema e-Beats überhaupt.

  • Mahlzeit,


    ich hab vor einem Jahr das Video vom Modern Drummer Festival 2010 bekommen, da erklärt Adam Deitch seine Auffassung des Ganzen. Er reisst erst kurz die geschichtliche Entwicklung an, und demonstriert das Ganze dann cool am Set. Hinterher spielt er noch eine Break Science Nummer in dem Style. Das ist zwar jetzt nix Wissenschaftliches, aber mir hats ein paar Türen geöffnet.
    Die DVD kann ich dir beim nächsten Kaffee mal mitgeben.


    Greetz

  • Hammer Leute! Vielen Dank für die zahlreichen Antworten bislang, bin dadurch schon ne ganze Ecke weiter!


    MATZ:
    WOHER kennst du das denn als "sluggin'"? Ist das ein dir durch den Jazz geläufiger Begriff? Meinst du der Begrff war bereits zu Zeiten von Miles geläufig?
    EDIT: Es ist übrigens ziemlich witzig unter diesem Begriff was zu suchen... ;)


    Two:
    Kann dir das Teil mal per PN / Mail schicken, wenn du möchtest.


    rubeatz:
    Hammer! Leider kann man das nicht irgendwo wissenschaftlich reliabel finden. Hast du in deinem Buch darüber einige Zeilen verloren?


    Schmanne:
    Geilo! Die DVD darf ich übrigens als Quelle verwenden. Ich trink meinen schwarz.


    @Alle anderen:
    Danke für Begriffe und Beispiele! :)

  • Ich würde stark vermuten, dass es keine "wissenschaftlichen" Abhandlungen zum Thema gibt. Für den Bereich Drumset ist die Angelegenheit einfach noch zu neu, zudem würde mir auch für tradionelles Schlagzeugspiel nur eine sehr geringe Menge wirklich wissenschaftlicher Literatur einfallen.


    Wenn es wisseschaftlich werden soll, würde mir eine Art Kulturgeschichte des HipHop und seiner technischen Entwicklung einfallen. So etwas habe ich selbst im Studium einst gemacht (in Kulturwissenschaft) und es genügte den Anforderungen.


    Dass es aber ein paar Bücher zu diesem speziellen Thema gibt, die man schön auswerten und diskutieren kann, würde ich fast ausschließen.


    lg
    max

  • an wissenschaftlicher Arbeit zum Thema Groove in der elektronischen Musik und DJ-Kultur gibt es auch noch dieses Buch:
    Mark J. Butler “Unlocking the Groove. Rhythm, Meter and Musical Design in Electronic Dance Music“ (Bloomington: Indiana University Press 2006)


    Ob sich darin jedoch ein paar wenige Zeilen zu den Wonky Beats, glaube ich kaum - kann leider auch nicht nachschauen, da auf Tour...
    Das Buch lohnt sich dennoch, wenngleich es keine wirkliche Schlagzeugerliteratur ist.



    Hier eine Rezension dazu: http://www.jochenbonz.de/wp-co…_unlocking-the-groove.pdf
    LG, Oli

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