Selbstbau 24"/17" BD

  • hallo drummlers!


    ich hatte dieses projekt ja schonmal angekündigt, habe danach erst den DIY bereich entdeckt... ja ich weiss, ich bin ne faula s**, bin ja auch trommler... ;)


    also, nach eintreffen der bestellung folgende vorgehensweise...


    1. schritt:
    materialsichtung



    1 x usa keller maple kessel, mit 45° gradung an beiden edges, ohne bohrungen
    2 x spannreifen, leider nicht die original keller maple, aber diese beiden maple passen auch...
    20 x spannböckchen mit gummiunterlage und konterschraube M5
    20 x krallen
    20 x stimmschrauben 115mm
    1 Paar BD Füsse mit Gummiunterlage und Konterschrauben M6


    man sollte bei so einer bestellung definitiv ALLE kleinteile auch wirklich einzeln nachzählen!!! ;) und auch die bemassung der konterschrauben nachmessen und prüfen, ob die längen überhaupt passen...
    spart n paar kilometer mitm auto und die benutzung einer flex. mehr dazu später... :)


    farbe hardware: schwarzchrom


    so, nachdem ich in einem sehr netten blog über den selbstbau gelesen habe und der darin gestellten frage "what is a bassdrum?" eine klare antwort parat hatte, folgte der quasi nachbau mit den modifizierten von mir gewählten grössen:


    2. schrirtt
    schablonieren: 10 stimmmechaniken pro seite ergeben 10 punkte mit einem abstand von 36° zueinander (wow, mathematicks fortissiomo...), ergeben auch 5 geraden durch einen kreismittelpunkt
    1 hilfslinie ist von vorteil, um
    a) 4 orientierungspunkte für die kesselzentrierung einzuzeichnen
    b) die kesselnaht einer def. linie zuzuornen (die soll man ja später nicht unbedingt sehen wollen...)



    3. schritt
    kessel zentrieren


    wir beklebten die edges mit gewebeband, um nicht auf dem holz rumzumalen, dann errechneten wir uns, wie viel mm 24" sind und skizzierten auf die jeweiligen geraden die radiuslänge. kontrolle der durchmesserlänge auf den 5 geraden, dann mit bissl geduld den kessel hin u her schieben bis es passt. 100% genauigkeit bekommst du da eh nicht hin ;)



    als wir unsere messpunkte an den edges gefunden hatten, klebten wir verbindungstreifen von punkt zu punkt, um die achse aufzuzeichnen, auf der dann schliesslich die bohrungen liegen.



    bevor du mit dem bohren anfängst, solltest du ein fell und den spannring aufsetzen und eine komplette stimmmechanik dranhängen, um etwa dein mass zu bekommen.
    wir haben 4 mechaniken zusammengeschraubt und die stimmschrauben etwa 2-3 umdrehungen reingedreht, um nachher auch den nötigen stimmweg zu erreichen.


    ACHTUNG: NEVER EVER SENKRECHT BOHREN!!!!! sonst passiert das:

    du willst aber so'n loch...

    so ein loch bekommst du nur hin wenn du
    a) waagrecht bohrst
    b) von 2 seiten bohrst
    das ist leider gottes der aufwändigste und schwierigste teil dieser ganzen geschichte!
    jetzt kommt was entspanntes: lugs an den kessel!

    sieht doch schon ganz nett aus...


    um jetzt die füsse an ihre richtige position zu bringen haben wir erstmal die BD komplettiert. dann bekommt man auch schon grob n bild...


    jetzt sieht man auch schon ungefähr, wo die füsse hinsollen. das brauch man jetzt nicht weiter erläutern...


    um die tatsächliche position messtechnisch zu erhalten haben wir unsere aluleiste an die entsprechenden böckchen gehalten um eine hilfslinie zu bekommen. von dieser hilfsline per augenmass an einer seite ein fuss an den kessel gehalten und den abstand zur hilfslinie gemessen.
    das fussgasket war demnach unsere schablone.
    dadurch, dass die fussanbringung an der spitze eine kleine gerade hatte, fiel es uns auch leichter das teil passend so einzuzeichnen, dass der fuss in transport position parallel zu den stimmmechaniken verläuft...




    so, das ganze noch auf der anderen seite...
    et voilá:
    mein neues schmuckstück



    leider gottes sieht das fyberskin3 extrem geil aus, aber es erfüllt dann doch nicht so ganz meine soundvorstellung.
    das bild zeigt die variante: aquarian superkick 2 als schlagfell


    folgendes bild käme dann doch schon ziemlich richtung meine traumbassdrum mit traumsound (OHNE BESCHEUERTE HILFSMITTEL IM KESSEL...)

    variante
    schlagfell: powerstroke 3 coated ambassador
    resofell: wie man ja sieht...


    jetzt muss man noch ans finetuning und mal n paar mikros davor, was es so macht....


    so, ich hoffe es war etwas unterhaltsam.
    fortsetzung folgt!


    gries
    dewwel


    edith meinte die bilder wären etwas zu gross gewesen...und ich sagte noch...stell dich nicht so an...

    *es muss clippen!
    *wer einschlafe mit popo die kratz, der aufwache mit finger die stink...!


    Death Metal: Souldevourer
    Acoustic Covers with Flair: Ruppert Spielt

    3 Mal editiert, zuletzt von dewwel () aus folgendem Grund: bilder etwas zu gross...

  • Ölen, wachsen oder lackieren - egal, Hauptsache, es ist etwas auf dem Holz, was den Dreck von der Oberfläche fernhält (Fingerprints, Staub, Bier, etc.) und/oder zumindestens ein feuchtes Abwischen aushält.
    Ansonsten schön sehr dokumentiert (ärgerlicherweise macht es Lust auf einen eigenen Selbstbau :rolleyes: :S ) :thumbup:

  • Hallo,


    es hat seinen Grund, warum professionelle Trommeln nicht in Rohform ausgeliefert werden und leider ist die Versiegelung oft ein teurer Spaß.
    Wenn ein Holz nur zuhause steht, mag das mit der Rohheit noch gehen, wobei dann aber Kaffee und Schweiß in gehöriger Entfernung zu bleiben haben, sonst sieht es nachher lecker aus und das für immer.
    In der Tat setzt sich Staub auch gerne an nicht ganz glattem Holz fest und ist dann nur mit sehr gutem Zureden wieder zu entfernen. Schon der feuchte Lappen würde die Situation dann eher verschlimmbessern.


    Ölen und Wachsen ist für den Hausgebrauch, Folieren und Lackieren ist für unterwegs. Der Tipp des Gitarrenbauers ist nicht schlecht, man sollte den Fachleuten vertrauen.


    Mir wäre das Selbstzusammenbauen mit dem Gebohre und Gewachse zu viel Arbeit und letztendlich auch zu teuer. Aber ich bin auch Bürohengst.


    Grüße
    Jürgen

  • der kessel ist tatsächlich nur für den proberaum und aufnahmen gedacht. der geht nicht on the road!
    ich werde den kessel wachsen (hab ich irgendwo wacksen geschrieben...??? ;) )


    der preis für den selbstbau hält sich tatsächlich im rahmen, wenn man bedenkt, dass ich eine einzigartige custom bd jetzt besitze! das werkeln hat ungemein viel spass gemacht UND man bekommt nen komplett anderen bezug zu seinem instrument, jedenfalls geht es mir so!


    ich stehe auf holz (-finish), ich mag keine lackierungen, auch wenn manche geil aussehen.


    greetz

    *es muss clippen!
    *wer einschlafe mit popo die kratz, der aufwache mit finger die stink...!


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  • Ölen und Wachsen ist für den Hausgebrauch, Folieren und Lackieren ist für unterwegs. Der Tipp des Gitarrenbauers ist nicht schlecht, man sollte den Fachleuten vertrauen.


    Naja, eine geölte Oberfläche ist schon sehr widerstandfähig, wenn mans richtig und mit dem richtigen Öl macht. Da nimmt man ja kein Olivenöl. Lackieren ist bei stehenden Flächen eher doof, außerdem kann man das ohne professionelle Ausstattung eh ziemlich knicken.
    Ich würde mir ein gutes Öl besorgen (Nix aus dem Baumarkt!), eine paar Probestücke, und dann den Kessel 3 mal ölen, mit Zwischenschliff und einschleifen, nach ein paar Tagen kann man das Ding im Fluss versenken, da passiert nix mehr.


    Kleiner Tip noch zum Bohren: einfach was hinterlegen, dann reissts hinten auch nicht so aus. Und für größere Löcher (ab 8mm) nehm ich einen Forstnerbohrer, das gibt ein besseres Ergebnis.

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