An die singenden Schlagzeuger - was für ein Mikrofon nutzt Ihr?

  • Hallo Kolleginnen und Kollegen :)


    In unserer Band scheuen sich alle ein wenig in Bezug auf den Backgroundgesang. Ich hätte kein Problem, zu singen, habe aber alle Hände voll zu tun. Also dachte ich mir, schaust Du Dich mal nach einem Headsetmikrofon um. Doch das ist leichter gesagt, als getan, es gibt so viele und die meisten sind eher für Funksysteme.


    Nutzt jemand von Euch ein Headsetmikrofon oder ein Nackenbügelmikrofon? Falls ja, welches?
    Schließt es jemand direkt an ein Mischpult an?


    Danke für ein Feedback.
    Cheers, redsnare

  • Hi,


    ich habe seinerzeit ein Shure WH 20 XLR benutzt, das direkt in den Mixer ging. Vorher habe ich mir die Platze an den Balg geärgert mit allen möglichen Mikroständer-Konstruktionen. Es soll Leute geben, die damit klarkommen, ich gehöre nicht dazu. Was also die Bewegungsfreiheit angeht, ist ein Headset unschlagbar. Nachteil: Man kann nicht den Kopf wegdrehen, wenn etwas entfleucht, was nicht für's Mikro bestimmt ist. Und ich habe mit dem Headset schnell gemerkt, dass ich kritische und/oder aufwühlende Passagen gerne verbal mit Dingen wie "Woooaah", "Uhhng" und dergleichen kommentiere, sehr zum Gaudium meiner Band...


    Darüber hinaus habe ich mit dem Shure keine negativen Erfahrungen gemacht, es saß immer dort wo es sitzen sollte, war nicht übermäßig unbequem und lieferte eine passable Klangqualität.


    Gruß
    Alex

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Das Hauptproblem ist, dass die meisten Headsets Kugelcharakteristik haben und daher für singende Drummer völlig ungeeignet sind. Es gibt aber auch welche mit gerichteter Characteristik (s.o.). Ich habe mich damals lange mit dem Gedanken getragen, so was anzuschaffen, aber meine Googel-Ergebnisse haben fast alle davon abgeraten. Jetzt benutze ich ein schnödes SM57 am Mikroständer (wg. der weiten Auslenkung unbedingt einen höherwertigeren nehmen, sonst kannst Du nach einem halben Song unter der Hihat weitersingen). Dumm ist es nur, wenn Gesangspassagen gleichzeitig mit Tom-Fills kommen, da muss man dann leider blindlings auf die Standtoms hauen. Sonst habe ich mich aber prima dran gewöhnt und finde es vorteilhaft, die Lautstärke dann doch ein wenig durch den Mikrofonabstand regulieren zu können.

    Nix da.

  • Ich spiele zwar nur E-Drums, allerdings hatte ich schon früh ein Headset. Erst war es ein Batterie-betriebenes Ramsa Kondenser, mit dem ich hauptsächlich Backings gesungen hatte, dazumal noch an einem Akustik-Set, ohne Probleme. Dann hatte ich umgerüstet auf ein AKG C 420 mit einem SR 81 Funksystem, welches wirklich sehr gute dienste geleistet hatte. Leider ist die Kapsel durch meinen Schweiß korridiert. Drum gabs ein WMS 40 Funk mit einem AKG C 520, welches mich aber Soundmäßig gegenüber dem C 420 arg enttäuschte, viel weniger Druck und Klarheit als der Vorgänger. Manche Neuerungen sind Verschlimmbesserungen, leider hat AKG dabei kein einsehen, sitzen halt auf einem sehr hohen Ross. also gabs wieder ein gebrauchtes C 420, und wenn es wieder feucht wird, wechsel ich zum 520.


    Wichtig bei einem Headset ist allerdings, daß Du wesentlich mehr mit Deiner eigenen Stimme arbeitest. Du musst quasi die komplette Mikro-Arbeit mit Deiner Stimme übernehmen.

  • Hallo,


    ich habe mir zu diesem Zweck ein Sennheiser HSP4 Kopfbügelmikro zugelegt. Das war schon sehr gut, allerdings ist mir das auf Dauer zu umständlich geworden. Für die Lautstärkenregulierung (Lead/Background) und vor allem zum Stummschalten bei Bedarf (z.B. zum Bassisten-Anschnauzen) hatte ich über den Insert des Kanals ein Fußpedal eingeschliffen.


    Inzwischen bin ich wieder zurück beim Handmikro (Sennheiser EW 100) auf Ständer. Darunter leidet zwar etwas das Drummen, aber das ist letztlich sowieso so, wenn man als Drummer singt, da muss man halt Prioritäten setzen. Dafür kann ich halt die Lautstärke meiner Stimme über den Abstand zum Mikro viel besser regulieren.


    Und zum Thema Einstreuung, weil das hier so oft problematisiert wird: Klar kommt immer ein bisschen Schlagzeug mit übers Gesangsmikro, aber das ist meiner Erfahrung nach nicht mehr als auf einer engen Bühne über das Mikro des Gitarristen kommt, der vor mir steht (wo das Mikro dann auch noch auf meine Becken gerichtet ist, statt wie mein eigenes Mikro vom Schlagzeug weg). Ein richtiges Problem war das noch nie, auch dann nicht, als ich noch nicht so viel Geld für Mikros ausgeben konnte.


    Viele Grüße, Kai





    Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk HD

  • Switch ist zwar eine tolle Erfindung, aber wenn man Schlagzeug spielt fehlt - mir zumindest - während dem Spielen zum einen ein Körperteil der es bedient und zum anderen die Zeit. So ein woaaa wird bei mir instinktiv rausgelassen. Da ist kein Finger so schnell zwischen zu schalten. :D


    Ich benutze auch ein Shure Headset (Artikelnummer habe ich nicht, habe ich aber hier von einem netten Forumsmitglied erworben) welches direkt am Mixer angeschlossen wird. Wegen Klangqualität kann ich nicht viel sagen, ich singe nur bisschen Backing vocals und für diese Ansprüche und die der Band ist es völlig ok. Ein Gesangsmikrofon am Ständer kommt bei mir nicht in Frage, da bin ich zu kastriert und unbeweglich.
    Der einzige Nachteil den ich beim Headset ist, daß ich Brillenträger bin und mit der Zeit der Bügel schon ganz gegen die Brille am Ohr drückt.

  • Na dann, ich auch mal.
    Head-Set bzw. Kopfhöhrer mit Schwanmikro (uralt Grundig) hab' ich schon eins getötet, muß man halt abnehmen wenn man zwischen den Stücken schnell zur Bierkiste rennt :pinch: :whistling:
    Klanglich war das super, aber immer die Becken in der Stimme.
    Mein Favorit z.Zt. Sennheiser E 835 S, natürlich "nur" ein Kompromiss aus Preis/Leistung, aber IMHO ein ziehmlich guter für Drinn & Draussen. SM58 stand nur kurz zur Debatte, geringerer Output, klanglich nicht so klar/sauber (mumpfiger) und mehr Nebengeräusche. Im Haupt-Gesamgsmikro (SM58) sind beim Aufnehmen jedenfalls mehr Einstreuungen als bei mir direkt an der Donnerbude. Ach, und preislich natürlich auch ein Unterschied, insbesondere SM mit Schalter. Hab' da was gefunden, ja ich weiß, Netz ist voll davon.
    So, Werbeveranstalltung beendet :whistling: Mein Mikrostativ steht links hinter/neben HH und Sidesnare, rechts ist der "große Wachmachturm" (18") im Weg :D Stativ sollte schon was anständiges/schweres sein, alles voll ausgefahlen vertragen die 9,90€ Dinger vom Big-T gar nix (nicht repräsentative Information) :rolleyes:
    Greez, Josh

  • Danke Euch allen für die vielen, wertvollen Informationen. Gerade die Erfahrungen, die Ihr mit Bügel- oder gewöhnlichem Mikro gemacht habt, waren sehr interessant.


    Weitere Erfahrungen, Meinungen, Kaufempfehlungen sind immer willkommen!


    Ich denke, ich werde es mit einem Shure Bügelmikrofon versuchen. Ein Mikro auf dem Ständer erscheint mir momentan für mich und mein Trommelstil nicht geeignet - das würde mich irgendwie zu sehr einschränken, denke ich. Daher ist das Bügelmikrofon einen ersten Versuch wert.


    Cheers, Rock On... redsnare

  • Hi


    habe mir diese Frage auch sehr lange gestellt. (Anforderung erstmal nur für Backings)


    Hatte früher mal ein Headset (Beyerdynamic). Dort hat mich immer gestört das du nur sehr bedingt Einfluss auch die Dynamik nehmen kannst (Du kannst halt nicht beim Singen den Abstand zum Mic verändern :wacko: ).


    Vergangenes JAhr stand ich dann wie oben erwähnt erneut vor der Frage.Da ich recht günstig ein Handheld Mic mit Schalter erworben habe, habe ich damit erstmal losgelegt.
    Was beim Stativ Mic stört ist halt das du beim drummen etwas in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt bist (stört mich bei den paar Songs wo ich mitsinge aber nicht so dolle)
    Das Stativ muß hochwertig sein, sonst bist du ständig am nachjustieren (was ohen Gnade nervt)
    Was halt top ist, du kannst durch den variablen Abstand (Mund-Mic) sehr dynamisch singen und wenn du mal eben Mitmusiker kontaktieren :D (anbrüllen) musst kriegt es im Publikum nicht direkt jeder mit :)


    Kopfbügelmikrofone sind auch nicht alle so ohne weiteres direkt am XLR Kabel zu betreiben, viele sind mit Miniatursteckern für Funkstrecken konstruiert, und dann fallen neben den ohnehin höheren Anschaffungskosten noch mal Kosten für Funkstrecke bzw. Speiseadapter an.


    Ich werde also erstmal beim normalen Mic bleiben

  • Kopfbügelmikrofone sind auch nicht alle so ohne weiteres direkt am XLR Kabel zu betreiben, viele sind mit Miniatursteckern für Funkstrecken konstruiert, und dann fallen neben den ohnehin höheren Anschaffungskosten noch mal Kosten für Funkstrecke bzw. Speiseadapter an.



    Einspruch: Für die Mini-Stecker gibt es Adapter bzw. ein Umlöten auf Standard XLR ist schnell gemacht.


    Grüße -

  • Moin!
    Ich hab, wie die meisten wohl, ein normales gesangsmikro auf nem stativ stehen. Anordnung: Stativ links hinter mir, mikro ist dann zwischen hihat und meinem kopf positioniert, korb zeigt von der hihat weg, also minimale übertragung der hihat (auch dem billigen t.bone mikro geschuldet :) )


    Der Trommelkollege im Proberaum neben uns hat da für sich eine sehr schöne Lösung gefunden. Er hat das Mikro über einen Schwanenhals über seinen Kopf verlegt. Sowas in der Art:
    http://www.thomann.de/de/km_223_schwarz_schwanenhals.htm


    Vorteil: singen und gleichzeitig das ganze set im auge behalten ist kein problem, das mikro hängt ja immer vorm mund. abstand halten beim singen geht auch problemlos.
    Nachteil: das ding hängt eben immer fies im gesicht rum.

  • SM 58, Galgen, steht links, Korb zeigt vom Set weg auf meinen Mund. Geht prima.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Ich will schon ne ganze Weile mal dieses hier als Vocalmic testen: http://www.thomann.de/de/shure_beta_56.htm


    Die Daten sind extrem eng am Beta 58 dran, ich hab auch mal wo gelesen es wäre die gleiche Kapsel, nur durch den Korb und die Bauweise würden sich die unterschiede ergeben.
    Durch den Richtcharakter hat es halt ne gute Abschirmung gegen den Rest, und durch die kompakte bauweise steht hier am Ständer nicht wahnsinnig viel hinten raus was stört. Jim Riley benutzt das live wohl asl Vocalmic an den Drums, und auch bei Daniel Adair von Nickelback habe ich das Teil live gesehen....

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Einspruch: Für die Mini-Stecker gibt es Adapter bzw. ein Umlöten auf Standard XLR ist schnell gemacht.

    Adapter meist nur bei dynamischen möglich, für Kondenser benötigst du immer den Speiseadapter


    Und beim umlöten haste mal direkt die GArantie futsch, auch nicht so dolle bei ´nem neuen Mic.

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