Ridcully wird größenwahnsinnig: 7 (Kessel) auf einen Streich

  • Hallo liebes DF,


    es ist das alte Problem: man macht sich ganz bescheidene Gedanken, wie z.B.: "Wie kann ich ein kleines Clubset bauen, am besten getriggert wegen Low-Noise und mit kleinen Kesselgrößen wegen wenig Platz",
    und auf einmal reift in einem der Gedanke, wird größer, unrealistischer und vor allem teurer,
    und am Ende will man das "Über-Set" bauen, mit allen erdenklichen Kesselgrößen zum beliebigen konfigurieren.
    Herausgekommen ist folgender Plan:


    ein komplettes DIY-Set, Keller-Kessel in folgenden Größen:


    TT
    8x7 , 10x8, 12x9


    FT
    14x14, 16x16


    BD
    20x18


    Sn
    13x6


    Eine der wichtigsten Fragen zu Beginn war: welches Finish und wie ggf. realisieren? Die verhältnismäßig einfachste Verarbeitung versprach eine Folie, aber leider habe ich keine gefunden, die ich wirklich schön fand (zumindest nicht so schön, dass ich mir selbst zutrauen würde, dass ich "für immer" Gefallen daran finden würde)


    Ich entschied mich nach einiger Recherche für die Variante Beize + Klarlack. Die Farbe der Beize war auch bald gefunden, "Zimt" sollte es sein. Ziel war, dass die Maserung des Holzes gut zu sehen sein sollte.


    Um mir selber darüber klar zu werden, ob ich ein derartiges Projekt überhaupt durchhalten würde, fing ich erstmal mit der Snare an.
    Bei Customdrums.de gibt es zu einem relativ günstigen Kurs einen 13"-Buche-Kessel mit 12mm Stärke. Ich dachte mir, für das Geld kannst Du mal ausprobieren wie sowas klingt, da ich bis dahin eher den Sound dünner Holzkessel bevorzugte.
    Ich bestellte also einen Buchekessel inkl. Gratung und Snarebed. Dies sollte mein Testkandidat werden: Wie kriege ich das Finish anständig hin, wie funzt die Hardware, wie viel Geduld und Geschick habe ich, würde beides für ein Komplettset aureichen?


    Also, soviel vorab: Die Snare ist bereits fertig und im Einsatz, Bilder werden folgen.


    Snare:



    erste Lackschicht



    fertig!



    Butt-end-Seite



    Strainer



    Sicht nach Innen / Teppich



    Gratung


    Wer will die ganze Geschichte hören? Kommentare ausdrücklich erwünscht!


    Gruß Rid

  • Also isch schwör, Bilder wird es geben!


    Bis dahin erstmal etwas Info in Textform, wo ich leider keine Bilder gemacht hatte (Schande über mich)


    Also der nackige Snarekessel wurde erstmal von mir grob abgeschliffen. Dann hab ich ihn außen gewässert, also mit nem Schwamm nass gemacht. Beim trocknen stellen sich dann die Fasern auf, die man beim ersten Schleifen net erwischt hat. Dann den getrockneten Kessel wieder überschleifen, wieder wässern, trochnen lassen, ....


    Die ganze Prozedur so 3-4 Mal, bis sich keine Fasern mehr aufstellen. Dann kam der Augenblick der Wahrheit. Mit einem Pinsel hab ich die Holzbeize, Farbton "Zimt", satt aufgetragen, und sofort mit nem alten Geschirrhandtuch den Überschuss wieder runter gerieben. Das Ergebnis hat mich positiv überrascht: Satte Farbe, Maserung sehr schön zu sehen, und, was vielleicht am wichtigsten ist: Auch nach dem Beizen stellten sich keine Fasern mehr auf, die Oberfläche blieb glatt! Super Ersterfolg!


    Aber dann, aber dann...
    Einen Tag trocknen lassen, dann sollte die erste Lackschicht drauf.
    Auf Anraten meines Sängers, der selber viel mit Holz arbeitet, benutzte ich dafür eine Rolle, so eine mit so ner Art Plüschoberfläche. Leider blieb nicht der ganze Plüsch an der Rolle, sondern einige Fasern blieben im Lack... Außerdem war der Lack ziemlich dickflüssig, weshalb sich eine ziemlich fiese Orangenhaut bildete. Kann man in dem oben geposteten Bild im Lichtreflex einigermaßen erkennen.


    Naja, ich ließ mich nicht entmutigen. Die Lackschicht durfte einen Tag trocknen, dann hab ich sie leicht angeschliffen, und nächste Schicht drauf. Insgesamt habe ich 4 oder 5 Schichten aufgebracht, immer zwischendurch leicht angeschliffen.


    Naja, und dann kam das glatt schleifen... Nur soviel: Es hat laaaaaange gedauert. Musste schließlich die ganzen Pusteln wieder abtragen. Sobald ich die ganze Fläche begradigt hatte, hab ich immer feineres Schleifpapier genommen, von anfangs 240er bis 1000er. Ab 600er Körnung hab ich nass geschliffen. Und am Schluss einmal mit Autopolitur drüber.


    Naja, und das bisserl bohren und zusammenschrauben war dann das einfachste. Auch hier gab es einige Schwierigkeiten, die werden aber dann am besten am Foto erläutert. Musste erstmal neue Akkus für den Fotofanten kaufen und aufladen, morgen werd ich das gute Stück mal aus dem Keller hochholen und knipsen, damit ihr endlich was zu sehen kriegt ;)


    So , und nun gute Nacht

  • Die muss ja übelst knacken


    Tut sie! Obwohl das Holz noch genug Wärme im Klang hergibt. Wollte sie eigentlich als Sidesnare benutzen, hab sie aber jetzt doch als Hauptsnare im Einsatz. Und sie gibt ne Menge Teppichsound und ist sehr sensibel, trotz der 6" Tiefe. Und kernige Rimklicks kann sie auch!
    Muss mal sehen ob ich mal ne Aufnahme hinbekomme...


    Sieht cool aus!!!


    Danke!

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