Leedy&Ludwig Restaurierung

  • Es ist zwar jetzt schon ein Weilchen her, aber ich dachte ich poste mal meine Restaurierung eines Leedy&Ludwig Schlagzeugs von 1951.
    Ich hatte die Möglichkeit für relativ schmales Geld ein leider irgendwann mal schwarz angemaltes und der Resonanzspannreifen beraubtes 3-teiliges (13-16-22) Leedy&Ludwig Set zu erwerben.


    Als es bei mir ankam habe ich erst einmal die schwarzen Farbklekse an der Innenseite der Trommeln so gut es ging beseitigt, ohne zu viel der weissen Innenfarbe wegzunehmen.
    Eine herrlich anstrengende Arbeit war alle bei diesem Set schon verchromten Beschlagteile wieder zum glänzen zu bringen.



    Die Kessel habe ich mit Hilfe eines Freundes mit Garage sehr fein abgeschliffen, bis die schwarze Farbe völlig weg war. Zum Glück war diese nicht in die Kessel eingezogen, wie bei einem Stain.


    Dann habe ich die abgeschliffenen Kessel zum Gerd Stegner von Stdrums geschickt der einen losen Verstärkungsreifen und die dazugehörige Bearing Edge repariert hat. Dann hat er sie noch wunderbar mit Continental Pearl Folie bezogen und wieder zurückgeschickt.


    Der schwierigste Teil war die fehlenden Originalteile zu besorgen, was dann auch noch 4 Monate gedauert hat und jede Menge Versandkosten aus Amerika nach sich zog. Letztendlich hat es sich aber gelohnt finde ich.










    Mittlerweile ist das Schlagzeug bei dem super begabten 8-jährigen Sohn einer befreundeten klassischen Musikerin. Der hat das Glück das der Schlagzeuger Drori Mondlak (Drori) gleich im selben Haus wohnt und ihm das Spielen beibringt. Drori hatte bei mir das Set gesehen und mir es gleich "abgerungen" ;)
    Jetzt erfüllt es wenigstens wieder seinen Zweck!

  • Vielen Dank für's positive Feedback!
    Ich habe keine Angst, das der Kleine da etwas kaputt macht. ;)
    Vom Klang her muss ich sagen, das die Leedy&ludwig Schlagzeuge das feinste sind, was mir vintagemässig zwischen die Finger (oder besser unter die Hände) gekommen ist. Echte Maple Kessel, kein Poplar oder ähnliches dazwischen. Ein echter "Geheimtipp"!
    8)


    Edith meint ich sollte noch erwähnen, das ich das Set den Eltern für relativ schmales Geld verkauft habe unter der Voraussetzung, das sie es mir zurück verkaufen, wenn der Kleine etwas anderes will. 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Schlagsaite ()


  • Vielen Dank erst einmal für die netten Kommentare!
    :)
    Also besser kann ich nicht sagen, dazu sind sie einfach zu unterschiedlich gebaut. Die Kesselgratungen sind bei den L&L Toms z.B. komplett rund! Seit der Restaurierung bietet der Gerd übrigens auch diese Gratung an:
    round
    Das Fell hat dadurch natürlich wesentlich mehr Kontakt zum Kessel, was den Sound schon erheblich beeinflusst. Das macht sicher bei dünneren Kesseln am meisten Sinn.
    Die Bassdrum kann man Soundmässig trotz des Grössenunterschiedes am ehesten vergleichen, da diese, wie übrigens auch die alten Snares, schärfere Gratungen haben. Ansonsten hat das Dunnett Set keine Verstärkungsringe und ist mit Gussspannreifen ausgestattet, was natürlich einen kernigeren Anschlag mit sich bringt. Das L&L hat Verstärkungsreifen und ist mit Single flanged Hoops ausgerüstet, was eine weichere Ansprache und ein anderes Ausklingverhalten bewirkt.
    Ich glaube das das Set sicher nicht mehr lange nur im Kinderzimmer stehen wird,wenn der kleine Bandmässig mal richtig durchstartet... 8)

  • Da geht einem wirklich das Herz auf, wenn man sieht, wie ein bisschen Liebe ein Schlagzeug wieder so auf die Beine heben kann :)
    Hättest du einem kranken das Leben gerettet, ich wäre kaum gerührter.

    Ich bin ein Smiley :D

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