Tinnitus - Softlaser Therapie

  • Ich habe vor kurzem in der D&P eine Werbeanzeige für Tinnitus Softlaser Therapie gesehen. In der blumig ausgeschmückten Theorie wird das so erklärt, daß man täglich 20-60 Minuten einen Hörer in sein betroffenes Ohr hängt und dabei ein Softlaser die Durchblutung stimuliert. "Studien", denen man nun glauben mag oder auch nicht besagen einen gewissen Linderungs- oder auch Heilerfolg bei Tinnitus und Morbus Miniere (einseitiger chronischer Drehschwindel). Da sich letzterer vor etwa 3 Jahren bei mir niedergelassen hat und ich täglich mein Tablettchen nehmen muss klingt das natürlich verlockend: Keine Chemie, einmalige Kosten und praktisch keine Nebenwirkungen (ausser man glotzt mit aufgerissenen Augen direkt in den Laser). NATÜRLICH befrage ich nächste Woche auch meinen HNO. Da diese Therapieform aber offenbar recht neu ist und mein HNO eher alt, ist hier sein fachlicher Rat vielleicht nicht so verlässlich. Lange Rede, kurzer Sinn: Hat jemand ein solches Gerät und kann berichten? Falls nicht werde ich über den weiteren Verlauf meiner Recherche oder gar die Therapie hier berichten.

  • NATÜRLICH befrage ich nächste Woche auch meinen HNO. Da diese Therapieform aber offenbar recht neu ist und mein HNO eher alt, ist hier sein fachlicher Rat vielleicht nicht so verlässlich.


    Hi, berichten kann ich über sowas leider nichts. Mich würde nur interessieren, was dein HNO dazu sagt. Dass er alt ist muss ja nicht heißen, dass er nicht auf dem aktuellen Stand der Technik ist. Laser gibt es auch schon ein Weilchen, vielleicht gab es so ein Gerät in ähnlicher Form schonmal und hat nix gebracht, ausser den Herstellern Geld.

    "Klangskulpturen ja, therapeutisch nein. Das Hang ist meiner Ansicht nach kein Therapiemittel. Im Gegenteil sollte man damit sehr vorsichtig sein, denn durch den faszinierenden Klang steht der Therapeut sehr in der Gefahr, manipulativ zu wirken und den Klienten abhängig zu machen. Auch kann er ihm ja kein eigenes Hang vermitteln und entlässt ihn so mit einer zwangsläufigen Frustration." - Ixkeys

  • Wenn der HNO Finger weg sagt werde ich dies auch befolgen. Es gibt ja auch genug Berichte im Netz, die diesen Geräten eher misstrauen und Studien mit 10 Probanden sind auch bestimmt nicht repräsentativ. Bei mir persönlich besteht auch kein akuter (Be)Handlungsbedarf, die Tabletten helfen und die Ohrgeräusche sind noch absolut verkraftbar. Die Herstellerangaben klingen halt (wie in allen Branchen) zu schön um wahr zu sein

  • Hallo


    Ja, dieses Inserat hab ich auch gesehen, und mich auch dafür interessiert, da ich mittlerweile auch schon seit etwa
    6 Jahren an einem Tinitus leide...Mich wundert es ein wenig, das diese "Heilmethode" ohne grosses Trara auf den Markt gekommen ist.
    Man sollte doch erwarten, da vor allem der Tinitus unter Musikern sehr verbreitet ist, dass man da auch was in Musikermagazinen oder
    Medizinfachzeitschriften lesen kann.


    Ich hab nächste Woche einen Termin bei meinem Ohrenarzt, ich werd ihn auch mal fragen, ob man der Sache trauen kann oder nicht,
    aber ich mache mir da keine grossen Hoffnungen (leider...).


    Das beste Heilmittel sind eben immer noch die guten, alten Gehörschütze...

    Ein Bass ist eine Gitarre nach dem Stimmbruch.

  • Das beste Heilmittel sind eben immer noch die guten, alten Gehörschütze...


    Heilung durch Gehoerschutz? Aha?! Und wie nimmt man die dann am besten ein? Oral oder als Zaepfchen?!


    Ich kenne die Anzeige auch. Sieht ein bisschen lustig aus das Teil. Ich kann dazu aber leider nichts sagen.


    Interessant fand ich in dem Zusammenhang aber eine Meldung die ich kuerzlich in einem Wissenschaftsticker las: 'Maßgeschneiderte Musik gegen Tinnitus'
    Sowas koennte man ja im Prinzip selber machen.


    Irgendwo las ich in den letzten Tagen auch etwas aehnliches , naemlich die Stimulation des Gehoers auf der jeweiligen Tinnitus Frequenz mit abgestimmten
    Klangschalen oder Becken mit ersten vielversprechendem Ergebnissen. Vielleicht finde ich es ja noch.


    Beantwortet leider nicht ganz Deine Frage, ist aber vielleicht in dem Zusammenhang ganz interessant.



    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • Betroffene, die sich gegen Hämorrhoiden, aber dafür für eine Innenohrerkrankung "entschieden" haben, sind mit der Laserbehandlung schlecht bedient.
    Es ist und bleibt dabei: Unklare Ursachen dieser Erkrankung führen dazu, dass gesicherte Behandlungsmethoden mit reproduzierbaren Ergebnissen nicht existieren und deshalb die heute angewandten Therapieformen lediglich empirisch abgesichert sind.
    Es existieren lediglich Behandlungsvorschläge, die auch als Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde verkündet werden und die auch tatsächlich in der Praxis Anwendung finden.
    Eine Lasertherapie wird von der Kommission als definitiv obsolet definiert.


    Erlaubt ist natürlich vieles (es gibt z.B. auch die Ozon-, UV-Licht- und Eigenblutbehandlung) und Verzweiflung macht erfinderisch und die die Geldbörse locker. Das wissen auch die Anbieter solcher Leistungen.
    Ich wünsche den Betroffenen alles Gute und einen guten Draht zu seinem HNO-Arzt, der in jedem Fall zu konsultieren ist.
    Bitte mir keine PN´s schicken. Trommler mit Plattfüßen, Übergewicht oder frustraner Zahnwurzelbehandlung u.s.w. empfehle ich immer Klick

  • "Es ist und bleibt dabei: Unklare Ursachen dieser Erkrankung führen dazu, dass gesicherte Behandlungsmethoden mit reproduzierbaren Ergebnissen nicht existieren und deshalb die heute angewandten Therapieformen lediglich empirisch abgesichert sind."



    ... und ich dachte immer der empirismus vom wiener kreis bis zur modernen "evidenzbasierten medizin" würde zur "medizinischen wahrheit" führen.


    was mich aber jetzt wirklich interessiert:
    wenn "empirische absicherung" nicht zu "gesicherten behandlungsmethoden" führt, was dann?


    exklusive theoretische fundierung?
    metaphysische ableitung?
    transzendentale erkenntnis?
    mystische erleuchtung?



    ...;


    oder meinst du eine gemischte befundlage bzw. schwache/keine empirischen belege?



    8)

  • er meint ganz einfach, das bei Tinitus, Hörsturz und Konsorten extrem viele Möglichkeiten der Ursachen vorliegen können, von rein psychischen bis zu rein körperlichen Erscheinungsformen mit noch mehr Zwischenformen und das jeder individuell auf Behandlung reagiert.


    Weil man eben nix Genaues weiß wird einfach ein (bisher) (teilweise) erfolgreicher Katalog an Behandlungsmaßnahmen abgearbeitet, bis man was findet, was hilft - zu wirklich empirischen Ergebnissen führt das noch lange nicht, dafür ist das Problem zu individuell.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Zitat

    Es existieren lediglich Behandlungsvorschläge, die auch als Leitlinien
    der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde verkündet werden und die
    auch tatsächlich in der Praxis Anwendung finden.


    Eine Lasertherapie wird von der Kommission als definitiv obsolet definiert.

    Ich dachte eigentlich bei Erstellung des Posts an Erfahrungen aus erster Hand. Du brauchst nicht Deine Google Ergebnisse hierher kopieren und als Fachwissen verkaufen . Du hast es aber sicher gut gemeint

  • Aus anderen medizinischen Fachbereichen weiß ich, dass immer mal wieder fantastische neue Methoden angepriesen werden. Wenn eine Methode wirklich gut ist, wird sie sich auch innerhalb von 3-5 Jahren wirklich durchsetzen und klinisch fundierte Studien aufweisen können. Wenn die Anbieter solche seriösen Tests nicht nach so einem Zeitraum nicht anbieten können dann würde ich die Finger davon lassen. Geldschneiderei gibt es auf dem Gesundheitsmarkt an allen Ecken.

  • Aus anderen medizinischen Fachbereichen weiß ich, dass immer mal wieder fantastische neue Methoden angepriesen werden. Wenn eine Methode wirklich gut ist, wird sie sich auch innerhalb von 3-5 Jahren wirklich durchsetzen und klinisch fundierte Studien aufweisen können. Wenn die Anbieter solche seriösen Tests nicht nach so einem Zeitraum nicht anbieten können dann würde ich die Finger davon lassen. Geldschneiderei gibt es auf dem Gesundheitsmarkt an allen Ecken.


    OT in Sinne des Threadstellers:
    Graf, das stimmt so leider überhaupt nicht, es gibt unzählige Methoden, auch alte erprobte Methoden, zur Heilung von vielfältigen Zipperlein, besonders aus der Naturmedizin, die schlicht und einfach keine Möglichkeit haben bekannt zu werden, da die erstens von den Krankenversicherungen, Lobbyisten und anderen wesentlich einflußreicheren Verbänden totgeschwiegen, unterdrückt, diffamiert, etc. werden.
    Und meist auch das Geld fehlt um neuzeitige klinische Tests zu durchlaufen, daß da Verfahren dabei sind, die schon 1000 Jahre erfolgreich funktionieren, interessiert da niemand mehr, weil sich dieses alte Wissen angeblich nicht für empirische Nachweise eignet...??!!

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Ich bleib mal im OT :)


    Klar gibt es viele alte Heilmethoden die nicht von den Kassen unterstützt werden weil die Pharma oder andere Lobbys dann ihr Geld wegschwimmen sehen. Volle Zustimmung.


    Hier handelt es sich ja um Methoden mit neuen Geräten. Hersteller von medizinischen Geräten werden im Falle von Seriösität immer den Weg über Ärzte gehen und versuchen dort Erfahrungen zu sammeln. Sie wollen ja Ihe Geräte in höherer Stückzahl verkaufen und Ärzte hören bekanntlich nur auf Ärzte. Wenn sie diesen Weg nicht gehen und in der Grauzone des Esoterischen bleinben dann gehe ich davon aus, dass es sich um Humbug handelt. Den kann man dann getrost im Internet anbieten.


    Es gibt genügend Ärzte die für neue und/oder alternative Methoden offen sind. Mein Internist praktiziert z.Bsp. auch Akkupunktur. Sorry, ich hab das alles geschrieben, ohne mich mit der Lasertherapie in irgend einer Weise auseinandergesetzt zu haben. Hab selber eine Tinitussi als Begleitung. Ich spreche viel mit Ärzten und habe bisher noch noch keine Methode gesichtet.



    OT Ende :)

  • Zitat

    Sorry, ich hab das alles geschrieben, ohne mich mit der Lasertherapie in irgend einer Weise auseinandergesetzt zu haben

    :) Kein Problem. Es gibt ja schon einen Haufen Tinnitus Threads. Ich will mich ja nicht auf eine Therapie verlassen. Mein Tinnitus selbst ist halb so wild und nur ein Randschauplatz meines eigentlichen "Gebrechens", dem o.g. Morbus Miniere. Das hab ich aber ganz gut in den Griff bekommen durch relativ nebenwirkungsarme Tabletten und radikale Stressminimierung (zumindest in den Grenzen des Möglichen). Meine Idealvorstellung ist aber langfristig die Absetzung jeder Chemie, daher das Interesse für die Softlaser Therapie

  • Ich kann es sehr gut nachvollziehen. Ich war selbst von Tinnitus und Schwindel betroffen. Der T ist Gott sei Dank verflogen, aber der Schwindel triit immer mal wieder auf. Und das bedeutet dann über Wochen. Und was die Empfindlichkeit anbelangt muss ich heute schon aufpassen, meine Anlage Zuhause nicht zu laut (für andere wäre das moderat) aufzudrehen. Ein Ohrensausen über mehrere Stunden kann die Folge sein. Die Ohren sind einfach vorgeschädigt. Den Thread sollten insbesondere jüngere Drummer hier lesen. Aber manchmal kann man ja warnen wie man will und bewirkt nur wenig oder gar nichts. Das Schlimme ist, die Vorzeichen bekommt man nicht mit, erst wenns zu spät ist. Es ist kein schleichender Prozess, in dem man gewarnt wird von seinem Körper. Trotzdem nochmal meine Bitte:


    Passt auf eure Ohren auf ! Sie verzeihen nur wenig und merken sich Unachtsamkeiten, manchmal lebenslänglich ! Bitte glaubt es !



    Was die Therapie anbelangt, glaube ich da nicht dran. Man greift natürlich nach jedem Strohhalm. Ich weiss es auch nicht.
    Wir können uns gerne mal per PN oder tel. austauschen.



    Liebe Grüße, nobby

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!