Aktueller Drummer von THIN LIZZY?

  • Am 19. November sehe ich eine meiner Lieblingsbands, THIN LIZZY***, endlich live.


    In der Music Hall in Köln geben sie ihr einziges Deutschland Konzert.


    Kann mir einer sagen, wen ich hinter den Trommeln erwarten darf?


    Die Mumie alias Tommy Aldridge?



    *** Wem der Name überhaupt nichts sagt, Thin Lizzy sind praktisch die Erfinder der zwei stimmingen Gitarren Soli. Ohne sie würde es Maiden und Co. und die gesamten Südstaaten Gitarrenbands garnicht geben.
    Eine der, wenn nicht DIE unterschätzeste Rockband ever.

  • Thin Lizzy ist für mich seit Jahrzehnten die beste Band der Welt.


    So sehr ich Tommy Aldridges drumming liebe... aber Brian Downey war der beste Drummer dieser Band.


    Sein anspruchsvolles und beeindruckend kreatives Drumming wird bis zum heutigen Tage von unendlich vielen Drummern unterschätzt. In den siebzigern schrieb Zildjian mal "one of the best british drummers... " und genau so sehe ich das.


    Es gibt unzählige (tolle Coverbands) niemals habe ich eine gesehen, deren Drummer den Groove von Brian auch nur annähernd erzeugen kann. So wie es auch vielen geht, die sich mit Toto Songs versuchen und Porcaro nacheifern.


    Natürlich ist auch Thin Lizzy ohne Phil Lynott und ohne Brian eine tolle Band. Nur Thin Lizzy ist es für mich nicht mehr...


    Anyway viel Spaß bei einem der besten Gitarristen dieser Erde: John Sykes!!! Alleine ihn und Scott Gorham zu sehen sollte das Eintrittsgeld wert sein. :P


    Back to topic:
    Mitte dieses Jahres war Tommy noch dabei... ich denke auch auf den noch folgenden Gigs. Seine Website wird meines Wisses sehr selten aktualisiert. Auf deren Einträge würde ich mich nicht verlassen.


    Zur Einstimmung:
    http://www.youtube.com/watch?v=ZHTSvxNnX5M


    http://www.youtube.com/watch?v=BT5Y4OH2d6g

  • Ach Du meine Güte!


    Eigentlich bin ich bei den ganzen alten Heroes meiner Zeit gut informiert und schaue mir Sie auch heute gerne noch an (vor allem, wenn sie im Collossal sind). Dabei muss man natürlich immer Abstriche bei den gewechselten, bzw. ersetzten Positionen machen. Der Gesang bei anderen Sängern stellt dann meist die größte Abweichung dar. Dennoch kann man dies oft verschmerzen, manchmal wird/ wurde es sogar besser = Uriah Heep, Styx, Bad Co., ...


    Wenn sich aber Bands durch spezielle "Feinheiten" für mich auszeichnen, dann werden auch die anderen Posten wichtiger. Für mich ist es daher unverständlich, wie der filigrane Groover Brian Downey durch einen Haudrauf-Bolzen (der selbstverständlich technisch sehr versiert ist) wie Aldridge ersetzt werden konnte. Schon bei Ozzy und Whitesnake schaffte der es, die meisten Songs kaputt zukloppen. Das YouTube-Beispiel zeigt es ja leider schon. Der Song groovt nicht mehr wie früher.


    Wenn man auch die alten Studio-Alben von Lizzy kennt, weiß man dass die Band vor allem Anfangs gar nicht heavy war. Dies begann erst später und vor allem Live. Ich sah sie dreimal (80,81 und kurz vor Phils Tod) und beim letzten mal (Thunder and Lightning) war das schon nicht mehr so schön. Jetzt klingt es aber wie jede andere Heavy-Band, die einen Lizzy-Song covert.


    Sicher kennst Du "Lizz it up" aus unserer Region. Wenn die einen guten Tag haben, klingen sie bei geschlossenen Augen manchmal wirklich echt und der vorheriger Drummer konnte auch die "swingenden Hi-hat-Figuren" selbst bei den schnellsten Nummern sauber spielen. Aldridge versucht es erst gar nicht, sondern lässt die Hihat scheppern. Simon Phillips war wahrscheinlich zu teuer


    Sykes mag ein guter Gitarrero sein, doch auch er veränderte Lizzy nicht zum Positiven, genauso wie damals Snowy White. Der Basser scheint auch ein Whitesnake-Rabauke zu sein. Da schaue ich mir lieber alte Videos von Scott, Moore oder Robo an!


    Bands dürfen sich ändern, Covers anders sein - doch das Spezielle der Band oder eines Songs sollte rüber kommen. Hier tut es das nicht.


    Nix für ungut, bin halt von vorgestern.


    Ach ja, Edith meint, dass Lizzy wirklich sehr früh dran waren, doch auf die ersten Südstaaten-Bands Anfang der 70 er konnten sie keinen Einfluss mehr nehmen und wie heißt noch die Band der beiden Jungs mit Ihren Flying-V, die seit zig Jahren jährlich durch Deutschland touren? Es will mir nicht einfallen...

  • Zitat

    Original von Drumstudio1


    Natürlich ist auch Thin Lizzy ohne Phil Lynott und ohne Brian eine tolle Band. Nur Thin Lizzy ist es für mich nicht mehr...


    So sehe ich das auch. Dennoch viel Spaß! :)

  • Zitat

    Original von Drumstudio1



    Natürlich ist auch Thin Lizzy ohne Phil Lynott und ohne Brian eine tolle Band. Nur Thin Lizzy ist es für mich nicht mehr...


    Wort!


    Apropos Brian Downey, auch für mich einer der ganz Grossen unter den "Forgotten Heroes". (Wie z.B. Herwig Mitteregger, Mark Craney, Gaylord Birch und und und...)

    Früher gab´s irgendwie mehr triolische bzw. im Shuffle Feel kompostierte und gespülte Nummern.



    Z.B. hier-----> Chinatown

    FSK 12 bedeutet: Der Held kriegt
    das Mädchen
    FSK 16 bedeutet: Der Böse kriegt
    das Mädchen
    FSK 18 bedeutet: Jeder kriegt das
    Mädchen!

  • liegt brach das land zum frass der krähenschar
    der maulwurf mehrt sich
    und verdächtig häufig sind längs den zäunen fremde hunde läufig
    wir sollen zahlen auf die hand und bar
    weil in der mitte liegend reich und ungeschützt
    hat planend furcht ein bauwerk ausgeschwitzt
    als festung will novemberland sich sicher machen
    vor roma schwarzen juden und felachen
    nach osten hin soll polen grenzmark sein
    so schnell fällt nützlich uns geschichte ein
    das burgenbauen war schon immer unsere lust
    den wall zu ziehen die mauer zu errichten
    und gegen festungskoller stumpfsinn lagerfrust
    half stets ein hölderlin im brotsack
    mit gedichten


    tä-tääää tä-täääää tä-täääää

    Satellite of Love

    Einmal editiert, zuletzt von seppel ()

  • Durch diesen Thread darauf aufmerksam geworden, habe ich mir gerade mal die beiden Videos von "Boys are back in Town" reingezogen. Das ist ja erschreckend, dieser Unterschied im Groove. Ich habe da nie so drauf geachtet, da Thin Lizzy jetzt nicht so sehr meine musikalische Linie ist (im Gegensatz dazu Wishbone Ash umso mehr), aber die moderne Version groovt ja überhaupt nicht mehr, schlimm das.
    Apropo Simon Phillips: Bei Toto fand ich den auch völlig fehl am Platz, ich hatte den Eindruck, er zerspielt regelrecht den Groove einiger Stücke mit seinem endlosen (meiner Meinung nach oft nicht songdienlichem) Gefrickel und Breaks. Aber das ist eben das Problem mit diesen, oft recht egozentrischen, Solomusikern, wenn sie denn mal in einem Bandgefüge mitspielen - man hört ihren Stil immer raus, aber er ist nicht immer passend zur Musik.
    Aber vllt bin ich auch nur zu konservativ, was soll`s.
    @ Wayne Schlegel: du hast vollkommen Recht, das ist mir auch schon aufgefallen - heute wird alles geradegebogen. Moderner Stil oder Unvermögen "swingig" im Rock zu spielen, das ist hier die Frage. Viele alte Gruppen (z. B. Deep Purple, Uriah Heep, Ten Years After) hatten einen mehr swingig, rockigen Stil, der viel mehr pulsierte als die meisten heutigen Rockrichtungen.

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • An dem Stück haben sich schon ganz andere Bands die Zähne ausgebissen...


    klick


    Wir hatten den Song früher mal im Programm, ich habe mir bei dem Shuffle auch immer ganz schön einen abgebrochen. :baby:


    Naja, da befinde ich mich ja in guter Gesellschaft... :D

  • So ihr Spielverderber, gestern abend war das Konzert in Köln und es gab ja auch noch die Frage des aktuellen Thin Lizzy Drummers zu beantworten.


    Die Mumie, alias Tommy Aldridge saß gestern hinter seinem "Holzreifen" Yamaha Kit.


    Zum Konzert:
    Thin Lizzy sind immer noch eine astreine Live Band.


    Die zweistimmigen Soli der Herren Gorham und Sykes sind ein musikalischer Ohrenschmaus ohne Gleichen.
    Die Solos teilen sich beide, Scott Gorham spielte mehr den alten Lizzy Stil, Sykes mehr den neueren Stil, sein markantes "aufjaulen"
    seiner Les Paul war schon sein Markenzeichen bei Whitesnake.


    Sykes ist m.M. nach das, was Steve Morse für Deep Purple ist. Er ist der Motor, die Frischzellenkur für diese alte Band. John Sykes spielt wie Morse in der Oberliga, ist ebenso sympathisch und sieht ebenfalls wie Anfang 30 aus!


    Gesanglich imitiert er Phil Lynott sehr gut, auch an den Vocals ohne Fehl und Tadel. Allein für ihn hat sich das Eintrittsgeld schon gelohnt.


    Tommy Aldridge ist ein Poser, sein Art zu trommeln erinnerte mich stark an Carmine Appice.
    Sein Spiel ist aber niemals so aufdringlich wie z.B. Simon Phillips bei The Who oder Toto.
    Im Drumsolo maträtierte er wie einst Bonham seine Trommeln und Becken.


    Ok, denn Swing hat er nicht erfunden, trotzdem passt er sehr gut zu Lizzy.


    Scheinbar ist der gute Tommy zu Paiste gewechselt, zumindest an seinen beiden Chinas war das Logo der Schweizer zu erkennen.


    Der Bassist war mir unbekannt, scheint auch erst seit kurzem in der Band zu sein.


    Alles in allem ein Klassse Konzert, nur die Bierpreise in der Kölner Music Hall sind ein Witz, 5,- EUR für nen halben Liter Kölsch finde ich ne Freiheit. 8o

  • Zitat

    Apropo Simon Phillips: Bei Toto fand ich den auch völlig fehl am Platz, ich hatte den Eindruck, er zerspielt regelrecht den Groove einiger Stücke mit seinem endlosen (meiner Meinung nach oft nicht songdienlichem) Gefrickel und Breaks. Aber das ist eben das Problem mit diesen, oft recht egozentrischen, Solomusikern, wenn sie denn mal in einem Bandgefüge mitspielen - man hört ihren Stil immer raus, aber er ist nicht immer passend zur Musik.


    Ich möcht jetzt nicht sagen, daß er da fehl am Platz ist, wenn man den Zeitpunkt nimmt, seitdem SP bei Toto ist(ab "Tambu").
    Seit "Tambu" kann man ne Toto-Scheibe eher mit der Scheibe "Candyman" von Lukather verwechseln, als mit den vorangegangen Toto-Sachen. Da hat sich also das gesamte Songwriting nen Stück verändert, und da der SP auf "Candyman" dabei war, klingt sein Drumming eben auch eher nach "Candyman" als nach Porcaro.


    Somit gefällt Dir dann vermutlich das neue Totozeugs nicht mehr so wie die alten Sachen.


    Wäre natürlich interessant, wie SP ein "99" im Studio eingespielt hätte...


    Wenn ich mir da ein "Toss the feather"(The corrs) anhöre, dann find ich, daß der SP, bis auf so nen Fill in der Mitte, das Gefrickel absolut kleinhält, oder gar komplett wegläßt? Weiß ich net ganz genau...


    Ja, man hört raus, daß er es ist, ich die Nummer gehört und dachte mir: "Das kann nicht der Mick Fleetwood sein", so war es auch. Aber ich fands geil...!


    BTT: Ja, das mit Neubesetzungen is wohl immer schwer...


    Kann gutgehen oder eben auch nicht, aber manchmal sollte man sich durchaus auf was Neues einlassen, sonst verbaut man sich so manchen Hörgenuss. ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

    2 Mal editiert, zuletzt von kride20 ()

  • Ich war auch gestern abend dort.
    Ein sehr geiles Konzert. Tommy Aldridge war mit Thin Lizzy übrigens auch schon Pfingsten auf dem Rock Hard Festival zu sehen. Dort hat er auch ein Solo mit Sticks und eins mit Händen gespielt.


    Ich hab von ihm nicht viel gesehen, ausser einem roten Haarschopf, der über den Toms wippte und seinen Armen die ringsherum um die Becken wirbelten. Aber das, was er gespielt hat passt gut zur Musik und ist wie du sagtest nicht aufdringlich oder stark im Vordergrund. Einfach eine der besten Bands, leider konnte ich sie nur mit Sykes als Sänger genießen, nie mit Lynott. Sykes singt aber super, klingt sehr gut.


    Der Bassist muss in der Tat recht neu sein, Pfingsten war er noch nicht dabei. Allerdings finde ich, dass er nicht so ganz reingepasst hat. Er wirkte irgendwie ein wenig zu jung und hat anscheinend nen anderen Friseur ... ;)


    Mein Pils hat keine 5€ gekostet...
    Habe im übrigen nur einen weißen Schriftzug unter einem Becken entdeckt. Diese könnte von Paiste stammen, habs aber nicht lesen können.
    Was hatte der Drummer der Vorband eigentlich für ne BD, 24" ? Der gefiel mir auch gut, aber vom Percussionisten hab ich nur die Tambourine gehört, den Rest nicht.
    Ich suche in deinem Galerieeintrag jetzt erstmal ein Bild von dir, vielleicht ist man sich gestern über den Weg gelaufen :)


    Edith: Hab ein Bild von einem euerer Auftritte gesehen aber dank Ellenbogen im Sichtfeld kann man dein Gesicht nicht erahnen...

    "Klangskulpturen ja, therapeutisch nein. Das Hang ist meiner Ansicht nach kein Therapiemittel. Im Gegenteil sollte man damit sehr vorsichtig sein, denn durch den faszinierenden Klang steht der Therapeut sehr in der Gefahr, manipulativ zu wirken und den Klienten abhängig zu machen. Auch kann er ihm ja kein eigenes Hang vermitteln und entlässt ihn so mit einer zwangsläufigen Frustration." - Ixkeys

    Einmal editiert, zuletzt von dernico ()

  • Zitat

    Mein Pils hat keine 5€ gekostet...


    Ok, vierfuffich und 50 Cent Pfand. ;) Für die erste Runde musste ich 15,- EUR latzen. 8o


    Die erste Band hatte ne 26er Premier Bassdrum gespielt.
    Die haben mir übrigens auch gut gefallen. Das Drumsolo fand ich sogar interessanter als das eintönige "Dabbelbase Geballer" von Aldridge.


    Jaja die Frisuren... Aldridge hatte nen Miniplie im Endstadium, Gorham sah mit seinem Putz aus wie ein schwuler Frisör, der Basser wie ein Rockabilly aus den 50igern.


    Einzig Sykes hatte ne schöne oldschool Matte. ;)

  • Zitat

    Original von Hilite freak
    Gorham sah mit seinem Putz aus wie ein schwuler Frisör


    Jetzt so im Nachhinein erinnert er mich ein wenig an eine Lehrerin aus meiner Grundschule (Frisurtechnisch) :D


    Das Ridebecken des Drummes hat mir sehr gut gefallen, ein schöner hoher Klang. Das ganze Spiel war gut, nicht zuviel Gefrickel, nicht zu eintönig und sonst alles an der richtigen Stelle...hat gut gerockt.

    "Klangskulpturen ja, therapeutisch nein. Das Hang ist meiner Ansicht nach kein Therapiemittel. Im Gegenteil sollte man damit sehr vorsichtig sein, denn durch den faszinierenden Klang steht der Therapeut sehr in der Gefahr, manipulativ zu wirken und den Klienten abhängig zu machen. Auch kann er ihm ja kein eigenes Hang vermitteln und entlässt ihn so mit einer zwangsläufigen Frustration." - Ixkeys

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