Hi Leute,
nachdem ich ja vor kurzem mein Homeset mit den teuersten aller Meshheads ausgestattet habe, hier mal erste Erfahrungen mit den Fellen, die dem akustischen Spielgefühl am nächsten kommen sollen.
Hart kündigt das selbst als kleine Revolution an und schreibt auf der Verpackung (frei aus dem Englischen übersetzt):
Die Kontrol Screen Magnum bieten das Neueste in der Drum-Fell-Technologie. Diese "nächste Generation" von Meshheads stellen den dramatischsten Wandel von Drumfellen dar, seit Tierfelle durch Mylar (Plastik) ersetzt wurden.
So vollmundige Beschreibungen stoßen bei mir in der Regel eher auf Skepsis, da ich aber bei Drum-Tec vorher getestet habe, bin ich das Risiko mal eingegangen und hab die mehr als 130 Euro für die drei Toms und Snare meines Heimsets gelattet. Vorher waren einlagige DDT drauf, also der derzeitige Standard auf den meisten umgerüsteten A-Drums. Nachdem ich nun gut eine Woche auf den neuen Fellen spiele, kann ich aber nun sagen, dass ich die Entscheidung - trotz des hohen Preises - nicht bereue.
Als ich die KSM aufzogen habe, habe ich zunächst mal den Rebound direkt verglichen. Auf einem 10er Tom war das KSM, auf dem anderen 10er noch ein DDT drauf. Lässt man nun einen Stick ganz locker aus einem ca. 45 Grad Winkel aufs Fell "fallen", springt der Stick beim DDT ca. 5 mal auf, bis er dann "ausläuft" (leichtes springen bis er ruhig auf dem Fell bleibt). Bei den KSM ist dies schon nach 3maligen Aufsetzern der Fall. Grob könnte man daher sagen. ca. 30% weniger Rebound.
Beim spielen fühlen sich die KSM deutlich weicher an als die DDT. Man hat auf den Toms ein bisschen das "Pinstripe"-Gefühl und bei der Snare ein Spielgefühl, wie auf nicht ganz hochgeknallten Ambassadors.
Wenn man also auf den KSM spielt, hat man tatsächlich das Gefühl fast wie auf Akustikfellen zu spielen. Das hatte ich zumindest bei keinen anderen Meshheads bisher, auch nicht bei den teuren Roland.
Das Material, die etwas weichere Spannung und der v.a. der reduzierte Rebound führen zu einer echten Verbesserung der Stick-Kontrolle. Bei den DDT ist mir halt immer wieder - v.a. bei schnelleren Wirbeln - ein Stick "versprungen", meist leicht zu Seite. dann knallen entweder die Sticks aufeinander oder manchmal bleibt man einfach unterm einem Pad hängen und der Stock verabschiedet sich wenn's gut läuft in Richtung Bassist. Auf den KSM gibt es das scheinbar nicht mehr, der Stick ist mir bisher nicht einmal mehr versprungen.
Man muss etwas mehr "arbeiten" auf den KSM, aber es gibt eigentlich nichts, was ich vorher auf den ddt gespielt habe, was jetzt auf den KSM deutlich schwieriger wäre. Sie fordern halt etwas mehr Kondition, v.a. beim warmspielen. Danach macht es nur noch Spass, die verbesserte Stickkontrolle ist ein echt ein Segen.
Letztendlich muss jeder selber wissen, ob ihm das relativ natürliche Spielgefühl die Investition wert ist. Für Drummer, die sich ein E-Set zum üben für zu Hause kaufen, das möglichst wenig Unterschiede zum A-Set im Spielgefühl haben soll, sind die KSM derzeit die Messlatte
Für andere Drummer, denen das A-Gefühl auf dem E-Drum nicht so wichtig ist und die den stärkeren Rebound gut kontrollieren können, sehe ich keine Notwendigkeit, so viel Geld auszugeben.
Gruß
Psycho